Macht-Verhältnisse in Knut Hamsuns "Pan"

Eine allgemeine formale und themenzentrierte inhaltliche Analyse des Romans


Hausarbeit, 2005

27 Seiten, Note: 1,6

E. Schröder (Autor:in)


Leseprobe


INHALT

I. Einleitung

II. Hauptteil
II.1. Allgemeine formale Analyse: Knut Hamsuns Pan
II.1.1. Inhalt und Aufbau
II.1.1 a) Zusammenfassung des Inhalts
II.1.1.b) Aufbau des Romans
II.1.2. Figuren und Erzähler
II.1.2.a) Figuren und Figurenkonstellation
II.1.2.b) Erzähler und Erzählperspektive
II.1.3. Zeit und Raum
II.1.3.a) Gebrauch der Tempora
II.1.3.b) Erzählte Zeit
II.1.3.c) Zeitstruktur / zeitliche „Bauform“
II.1.3.d) Raumverhältnisse
II.1.4. Sprachlich- stilistische und formale Auffälligkeiten
II.1.4.a) Sprache
II.1.4.b) Stil
II.1.4.c) Form
II.2. Weiterführende inhaltliche Analyse: Macht-Verhältnisse in Knut Hamsuns Pan
II.2.1. Glahn und Edvarda
II.2.2. Glahn und Eva
II.2.3. Eva und Mack
II.2.4. Glahn und Mack

III. Schluss

IV. Literaturverzeichnis

I. EINLEITUNG

Bei der Lektüre von Knut Hamsuns Roman Pan aus dem Jahre 1894 erscheint neben zahlreichen anderen sowohl formalen als auch inhaltlichen Besonderheiten die Beziehungsvielfalt innerhalb der Erzählung[1] augenfällig: So werden im Rahmen einer eingeschränkten Räumlichkeit (ein kleine Handelsstätte im norwegischen Nordland) und eines ebenfalls begrenzten Figurenkollektivs (in Glahns Bericht rund acht handelnde Charaktere, vergl. Punkt II. 1.2.a)) verschiedene Personenkonstellationen erprobt, von denen sich jedoch letztlich keine als dauerhaft „fruchtbar“ erweist und über das Ende des Romans hinausgerettet werden kann.[2]

Ausgehend von dieser Erkenntnis stellte sich mir notwendig die Frage, warum die zwischenmenschlichen Verbindungen hier so ausnahmslos scheitern und ob möglicherweise eine allen gemeinsame zentrale Problematik für ihr Nicht-Funktionieren verantwortlich ist. Zu diesem Zwecke mussten die verschiedenen Beziehungen zunächst einer näheren Betrachtung unterzogen und auf ein Element hin untersucht werden, das möglicherweise in ihnen allen enthalten ist. Als ein solches erschien mir schließlich der Aspekt persönlicher Macht: Das Streben nach Macht, ihre Ausübung und der Kampf um sie erweisen sich als nicht unwesentliche Bestandteile der (nicht nur erotischen) Beziehungen im Roman- und damit einhergehend ebenfalls die Opposition von Stärke und Schwäche und letztlich das Verhältnis von Herrschaft und Unterordnung.

Die verschiedenen Manifestationen von Macht lassen sich beispielhaft und in unterschiedlicher Intensität anhand der folgenden vier Figurenkonstellationen im Roman zeigen: Beginnend mit der zweifellos im Mittelpunkt der Erzählung stehenden und vermutlich schillerndsten Verbindung, nämlich der Glahns und Edvardas, deren Macht-Verhältnis als das wohl am wenigsten eindeutige erkannt werden muss, sollen weiterhin die Beziehung Glahns und Evas, Evas und Macks und –als einziges nicht erotisches– das Verhältnis Glahns und Macks betrachtet werden. Dies soll im Rahmen einer weiterführenden inhaltlichen Analyse erfolgen, welche mir jedoch nur auf der Grundlage einer vorhergehenden allgemein-formalen Untersuchung des Romantextes sinnvoll erscheint. Letztere soll daher –in Anbetracht des gegebenen begrenzten Raumes jedoch ohne Anspruch auf absolute Vollständigkeit- zunächst vorangestellt werden, um anhand äußerer Beobachtungen und Erkenntnisse möglicherweise bereits auf einzelne Aspekte der folgenden inhaltlichen Analyse vorauszuweisen.

II. HAUPTTEIL

II.1. Allgemeine formale Analyse: Knut Hamsuns Pan

Im Folgenden soll eine (angesichts des begrenzten Umfangs der vorliegenden Arbeit lediglich überblickartig-verkürzte) allgemeine „äußere“ Analyse des Romans vorgenommen werden. Hierbei wird zunächst der Inhalt der Erzählung kurz zusammengefasst und ihr Aufbau untersucht werden (Punkt II. 1.1.), um daraufhin die innertextlichen zentralen Bezugsgrößen Figuren – Erzähler (Punkt II. 1.2.) und Zeit – Raum (Punkt II. 1.3.) einer näheren Betrachtung zu unterziehen und schließlich die Besonderheiten im Sprachgebrauch, die stilistischen und die formalen Auffälligkeiten innerhalb des Romans zu kennzeichnen (Punkt II. 1.4.).

Naturgemäß werden mit dieser formalen Untersuchung auch erste inhaltliche Rückschlüsse und Erkenntnisse verbunden sein, welche jedoch –wenn relevant- erst im darauffolgenden zweiten Teil dieser Arbeit weiter ausgeführt werden sollen: Dort soll dann die „innere“, inhaltliche Analyse unter dem gesetzten thematischen Schwerpunkt (Macht-Verhältnisse in Knut Hamsuns Pan) erfolgen.

II.1.1. Inhalt und Aufbau

II.1.1.a) Zusammenfassung des Inhalts

Der dreißigjährige Leutnant Thomas Glahn erinnert sich an den zwei Jahre zurückliegenden Sommer 1855, den er –ein naturverbundenes, selbstversorgendes Jägerdasein führend- in einer Waldhütte nahe dem nordnorwegischen Handelsflecken Sirilund verbracht hat.

Dort verliebt er sich in Edvarda, die reizvolle, launenhafte Tochter des Kaufmannes Mack, die ihn zunächst leidenschaftlich umwirbt, ihn jedoch, als er ihrem Werben nachgibt, aus scheinbar unerfindlichen Gründen zunehmend abweisend behandelt. Während die Beziehung zu Edvarda so immer problematischer wird, beginnt Glahn ein Verhältnis mit der verheirateten Eva, die bereits zuvor häufig seine Nähe gesucht hat. Als Edvarda hiervon erfährt, kommt es zum endgültigen Bruch zwischen ihr und Glahn. Gleichzeitig zieht Glahn den eifersüchtigen Zorn Macks auf sich, der ebenfalls ein Verhältnis mit Eva gehabt hat: Mack zündet Glahns Hütte an und inszeniert einen „Unfall“, bei dem Eva durch Glahns Verschulden ums Leben kommt. Nach diesen dramatischen Ereignissen verlässt Glahn das Nordland. Zwei Jahre später beginnt er, die Geschehnisse jenes Sommers niederzuschreiben und erwähnt am Ende dieser Aufzeichnungen den Plan, nach Afrika oder Indien zu reisen.

Über dieses Unterfangen geben die dem Roman angefügten Notizen eines nicht namentlich erwähnten Reisegefährten Glahns Auskunft. Dieser berichtet insbesondere von den Umständen, unter denen Glahn schließlich in Indien zu Tode kam: Durch eine bewusste Provokation hatte dieser den Gefährten dazu veranlasst, ihn auf der Jagd zu erschießen und ihn so letztlich zum „Beihelfer zum Selbstmord“ gemacht.

II. 1.1.b) Aufbau des Romans

Der Roman gliedert sich in zwei Teile. Den ersten und umfangreicheren Teil bilden die Aufzeichnungen Glahns: Er umfasst 38 meist kürzere Kapitel, in deren erstem und letztem die Rahmenhandlung der Erzählung, d.h. ihr zeitlicher Ausgangspunkt präsentiert wird.

Der zweite, ungleich kürzere Teil trägt den Titel Glahns Tod. Ein Papier aus dem Jahre 1861; es handelt sich hierbei um die Aufzeichnungen eines Reisegefährten Glahns, die 5 Kapitel umfassen.

Die Tatsache, dass mit diesen beiden Teilen zwei vorgeblich „echte“ Erzählerberichte neben- bzw. gegeneinandergestellt werden, weist zum einen auf eine erzählerische Präsentationsform hin, die die Authentizität ihres Gegenstandes suggeriert und zum anderen auf die konsequenterweise aus dieser Annahme resultierende Vorstellung eines ordnenden Eingriffs in das vorliegende Material (das sind løitnant Glahns papirer und et papir fra 1861) von Seiten einer Herausgeberinstanz. Letztere tritt innerhalb der Erzählung jedoch nicht- wie in anderen Romanen, die mit der Illusion authentischen Erzählens spielen, so z.B. Goethes Werther - als reale Person in Form einer direkten Rede oder einer einführenden/abschließenden Leseransprache in Erscheinung- sie ist hier vielmehr nur indirekt präsent und verweist so letztlich vor allem auf die der Erzählung übergeordnete Größe des Autors als Schöpfer von Fiktion.

II.1.2. Figuren und Erzähler

II.1 2.a) Figuren und Figurenkonstellation

Innerhalb des Romans erscheinen die folgenden Figuren in wechselseitigen Anziehungs- und Spannungsverhältnissen und sich verändernden Konstellationen: Da ist zunächst der Ich- Erzähler des ersten Romanteils, Leutnant Glahn, der in den Wäldern Nordnorwegens die Einsamkeit sucht. Seine Vergangenheit bleibt im Dunkeln, umso intensiver erlebt er jedoch die Gegenwart, Nordlandssommerens evige dag (S.5)[3]: So gibt er sich, als in einer der ersten hellen Frühsommernächte das Hütermädchen Henriette zu ihm kommt, mit ihr ganz dem erotischen Reiz des Augenblicks hin.

Trotz seiner Entscheidung für ein naturverbundenes, abgeschiedenes Leben in einer Hütte am Waldrand zieht es Glahn immer wieder zum nahegelegenen Handelsplatz, in die Nähe der Menschen. Dort begegnet er Edvarda Mack, der Tochter des örtlichen Kaufmannes, die ihn in ihrer kindlichen (er hält sie für fünfzehn- oder sechzehnjährig[4] ), vernachlässigt wirkenden Erscheinung rührt und bezaubert. Auch Edvarda ist von Glahns „wildem“ und freiem Jägerleben, seiner Hütte, seinem abenteuerlichen Aussehen, seinem dyreblik (S.32) fasziniert: Sie verliebt sich Hals über Kopf in ihn und ihre Liebe wird erwidert. Das Glück der beiden bleibt jedoch nur kurze Zeit ungetrübt: Bald schon weicht die Anziehung zwischen den beiden immer größer und unüberwindlicher werdenden Spannungen, Edvardas Verhalten ihm gegenüber erscheint Glahn zunehmend widersprüchlich und unberechenbar. Innerhalb dieser scheinbar ausweglosen emotionalen Verstrickung flüchtet sich Glahn in eine weitere und zunächst einfacher erscheinende Beziehung zu der jungen Eva, die in ihrer Liebe zu ihm unbeirrbar treu, beständig und duldsam ist. Hierbei scheint er nicht zu sehen (oder nicht sehen zu wollen), dass diese nicht die Tochter, sondern die Ehefrau des Schmieds ist- dieser grobschlächtige, stille Mann ist für Glahn jedoch kaum ein ernstzunehmender Rivale, dessen Rache er zu fürchten hätte. In dieser Hinsicht verhält es sich anders mit Edvardas Vater, Herrn Mack, der zuvor Evas Liebhaber gewesen ist und die beiden nun mit seiner Eifersucht und seinem spitzfindigen Hass verfolgt.

Edvarda wiederum wendet sich, als sie von Glahns Verhältnis mit Eva erfährt tief verletzt von ihm ab und –eher aus Trotz denn aus wirklichem Interesse- dem finnischen Baron zu, den ihr Vater vermutlich als potentiellen Ehekandidaten nach Sirilund eingeladen hat. Dieser äußerlich reizlose, rational-trockene Mann scheint jedoch kaum der Richtige für die leidenschaftliche Edvarda zu sein, ebenso wenig wie der hinkende Doktor, ein Hausfreund des Macks, der in seinem Werben um Edvarda bereits früher enttäuscht worden ist.

Der Ich-Erzähler des Epilogs, Glahns namenloser Reisegefährte, steht außerhalb des Beziehungsgeflechts in Sirilund- zwar hat er Verschiedenes über Glahns forbindelse med en ung nordlænderinde fra et stort hus (S.99) reden hören, kann über dessen Wahrheitsgehalt jedoch nur spekulieren, da Glahn ihm gegenüber nicht darüber spricht.

Die Beschreibung jenes gleichaltrigen Jägers, der weit weg vom Nordland und zu einem späteren Zeitpunkt auf Glahn trifft, lässt den Leutnant einerseits –schon allein aufgrund der Tatsache, dass dem Leser durch sie erstmals die Außensicht auf Glahn gewährt wird- in einem neuen, andererseits jedoch wiederum in einem vertrauten Licht erscheinen. Bezeichnenderweise ist der Blickwinkel des Gefährten der eines Mannes, der im Leutnant einen Nebenbuhler sieht- und dennoch schwingt in seinem Bericht neben beteuertem Hass und erbitterter Feindseligkeit auch eine widerstrebende Anerkennung für dessen forførerisk væsen ( S.98) mit, welches die Frauen scheinbar unwillkürlich seine Nähe suchen lässt: So war es bei Henriette, Edvarda, Eva und so ist es auch bei Maggie, der jungen halv-tamulerinde (S.101), mit der Glahns Reisegefährte während ihres gemeinsamen Aufenthalts in einem indischen Dorf anbandelt. Maggie ist fasziniert von Glahn und lässt sich bereitwillig für dessen bewusste Provokation der Eifersucht seines Begleiters einspannen: Glahn gebraucht alle sine bedårende kunster (S.106) um das unbedarfte Mädchen - letztlich vor den Augen seines Gefährten- zu verführen und erreicht damit auch die gewünschte Wirkung: Nachdem er die Situation auf die Spitze getrieben und mit Maggie geschlafen hat, lässt er sich von dem Betrogenen auf der Jagd erschießen.[5]

II.1.2.b) Erzähler und Erzählperspektive

Der Zweigeteiltheit, die im Aufbau des Romans Pan deutlich wird, sind entsprechend die zwei Ich-Erzähler - Glahn und sein Jagdgefährte- zuzuordnen. In beiden Fällen erscheint die Ich-Perspektive als die subjektiv-eingeschränkte: Das Geschehen wird durch das Bewusstsein des Erzählers „gefiltert“ und durch sein Denken und Fühlen vorinterpretiert.

Durch die Anfügung eines zweiten Erzählerberichts an die Aufzeichnungen Glahns wird –wie bereits erwähnt- die Außensicht auf den Leutnant als die zentrale Erzählerfigur möglich: Wo zuvor das „Sehen durch Glahns Augen“, d.h. das Einnehmen einer persönlich-beschränkten Perspektive für den Leser die einzige Möglichkeit zur Erfahrung des Geschehens und seiner handelnden Charaktere darstellte, wird nun erstmals direkt die Option zur kritischen Distanzierung von der Figur Glahn gegeben- dies jedoch nur, indem eine andere, ebenfalls subjektiv-voreingenommene und deutlich emotional gefärbte Erzählperspektive eingenommen wird.

In diesem Zusammenhang könnte sinnvollerweise die Frage nach der Zuverlässigkeit und der uneingeschränkten Glaubwürdigkeit der Ich-Erzähler im Roman gestellt werden, insbesondere in Bezug auf die Erzählerfigur Glahn. Innerhalb seiner Aufzeichnungen lassen sich verschiedene Punkte markieren, an denen die Verlässlichkeit seiner Angaben angezweifelt werden könnte (so wie natürlich letztlich der Wahrheitsgehalt eines jeden wie auch immer geartete Erzählerberichtes, sei er fiktional oder nicht, kritisch betrachtet und überprüft werden könnte), an denen Glahn vermutlich Tatsachen verändert, verschleiert oder verschweigt. So erscheinen beispielsweise seine sich zu Beginn und am Ende seiner Aufzeichnungen wiederholenden Beteuerungen, er schreibe die Ereignisse jenes Sommers lediglich zum Vergnügen (for min fornøielses skyld S.5) nieder und um sich die Zeit zu verkürzen (for å forkorte tiden S.5) wenig glaubwürdig, ebenso die Behauptung, er lebe det lystigste liv (S.5) ohne Sorgen (Ingen sorg trykker mig S.97) und denke nicht an Edvarda (Hvad Edvarda angår da tænker jeg ikke på hende. S.96), ja habe sie ganz vergessen (jeg har ganske glemt hende S.6).

Ebenfalls zweifelhaft erscheint es, dass sich der selbsternannte „Sohn des Waldes“ (skogens søn S.22), der einmal im Gespräch mit Edvarda beteuert, ihm dienten neben der Sonne vielerlei Dinge in der Natur (flod eller fjære sjø [...], græsset [...], fuglesange n [...], blomstern e [...], løvet S.22) zur Orientierung, plötzlich im Wald verirrt (Jeg forvildet mig på mine vandringer S.78) und sich von seinem Kompass so fehlleiten lässt, dass dieser ihn geradewegs zum Hauptgebäude Sirilunds führt, wo an eben jenem Abend eine Gesellschaft gegeben wird (Ak, min børsepipe hadde kanske påvirket kompasset og ført det vild. […] Kanske var det også skjæbne. S.79).

[...]


[1] Ist hier lediglich von ‚der Erzählung’ die Rede, so sind damit zunächst die Aufzeichnungen des Leutnant Glahn gemeint, die den größten und für den Gesamteindruck wohl entscheidenden Teil des Romans ausmachen. Dem angefügten Epilog als zweitem Teil kommt hingegen eine Sonderstellung zu, welche ihn –obwohl er zweifellos ergänzende Funktion hat- scharf von dem vorhergegangenen Erinnerungsbericht abhebt (vergl. hierzu Punkt II. 1.1.b), II. 1.2.b) und II. 1.4.a) und b)).

[2] So kommt es zwischen Glahn und Edvarda nach langem „Stellungskrieg“ zum endgültigen Bruch, die Beziehung Glahns und Evas scheint ebenfalls kaum Zukunft zu haben und findet durch Evas grausamen Tod ein jähes Ende- wie auch das von Anfang an fragwürdig erscheinende Verhältnis Evas und Macks. Auch Edvardas spätere Verbindung mit dem Baron erscheint kaum vielversprechend, beruht sie doch letztlich auf einer reinen Trotz- bzw. Resignationshandlung ihrerseits und nicht auf Liebe.

[3] Der Analyse zugrunde liegt folgende Textausgabe:

HAMSUN, Knut: Pan. Av løitnant Glahns papirer (1894). Neuausgabe 1998, 3. Auflage. Oslo: Gyldendal 2002

Direkte Zitate daraus werden durch die Verwendung von Kursivschrift und die nachgestellte Seitenzahl gekennzeichnet. Zitate, die mehr als drei Zeilen umfassen, werden abgesetzt und in kleinerer Schrifttype aufgeführt.

[4] An späterer Stelle (S.50) erwähnt der Doktor im Gespräch mit Glahn, Edvarda sei bereits zwanzig Jahre alt, er habe es nachgerechnet. Wenn auch vermutet werden kann, dass Glahn sich mit seiner Alterseinschätzung tatsächlich geirrt hat, könnte jedoch ebenfalls gefragt werden, inwieweit die Behauptung des Doktors der Wahrheit entspricht. Wenn die Altersfrage also letztlich auch im weiteren Verlauf des Romans ungeklärt bleiben muss, ist doch für die Anziehung, die Edvarda auf Glahn ausübt ihre Kindlichkeit ausschlaggebend: Er verliebt sich in et barn, et skolepike (S.8), und dies ist bezeichnend (vergleiche Punkt II. 2.1., besonders Fußnote 17).

[5] Innerhalb dieser Vorstellung der handelnden Charaktere des Romans habe ich die Figuren Iselin, Diderik und Dundas, die Glahn lediglich im Traum erscheinen und insgesamt in eine Sphäre des Symbolisch-Mythischen einzuordnen sind, nicht als reale Personen mitaufgeführt- hiermit soll jedoch keinesfalls die zweifellos nicht unerhebliche Bedeutung insbesondere der Iselin-Figur für die Erzählung insgesamt und speziell für das Verständnis Glahns und seines Liebestraums bestritten werden.

Ende der Leseprobe aus 27 Seiten

Details

Titel
Macht-Verhältnisse in Knut Hamsuns "Pan"
Untertitel
Eine allgemeine formale und themenzentrierte inhaltliche Analyse des Romans
Hochschule
Universität Münster  (Institut für Nordische Philologie)
Veranstaltung
Knut Hamsun
Note
1,6
Autor
Jahr
2005
Seiten
27
Katalognummer
V132309
ISBN (eBook)
9783640410514
ISBN (Buch)
9783640410620
Dateigröße
569 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Macht-Verhältnisse, Knut, Hamsuns, Eine, Analyse, Romans
Arbeit zitieren
E. Schröder (Autor:in), 2005, Macht-Verhältnisse in Knut Hamsuns "Pan", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/132309

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