Hedgefonds - eine ausführliche Darstellung eines alternativen Investments unter besonderer Berücksichtigung der Chancen und Risiken


Projektarbeit, 2010

41 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Zielsetzung und Aufbau

2 Hintergrund
2.1 Definition und Charakteristika
2.2 Historische Entwicklung und aktuelle Bedeutung
2.3 Abgrenzung
2.3.1 Abgrenzung alternativer Investments von traditionellen Investments
2.3.2 Abgrenzung von Hedgefonds und Investmentfonds
2.4 Organisation von Hedgefonds
2.4.1 Domizile
2.4.2 Aufbau von Hedgefonds
2.5 Möglichkeiten einer Anlage in Hedgefonds
2.5.1 Direktinvestment
2.5.2 Dachhedgefonds
2.5.3 Zertifikate

3. Kurzüberblick über strategische Möglichkeiten
3.1 Equity Hedge (Aktienstrategien)
3.1.1 Long-/Short-Equity
3.1.2 Equity Market Neutral
3.2 Event Driven (ereignisorientierte Strategien)
3.2.1 Merger Arbitrage
3.2.2 Distressed Securities
3.3 Tactical Trading (trendorientierte Strategien)
3.3.1 Global Macro
3.3.2 Managed Futures
3.3.3 Emerging Markets
3.4 Relative Value (Arbitragestrategien)
3.4.1 Fixed Income Arbitrage
3.4.2 Convertible Arbitrage
3.5 Multi Strategy

4 Chancen und Risiken
4.1 Chancen
4.1.1 Performance
4.1.2 Marktneutralität und Diversifikationseffekt
4.1.3 Ausgleich von Markineffizienzen
4.2 Risiken
4.2.1 Intransparenz
4.2.2 Liquiditäts-/Fungibilitätsrisiko
4.2.3 Key-Person-Risk
4.2.4 Operationelles Risiko
4.2.5 Size-Risk
4.2.6 Mark-to-Market-Risk

5 Fazit

Literaturverzeichnis

Internetquellen

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildungsverzeichnis

1 Entwicklung der Hedgefonds-Branche

2 Hedgefonds-Domizile im Jahr

3 Aufbau einer Hedgefonds-Gesellschaft

4 Prozentuale Verteilung der Hedgefondsstrategien zum 31.05

5 Kumulierte Renditen von Januar 1994 bis Dezember

6 Verteilung der operationellen Gründe für Hedgefondsausfälle

Tabellenverzeichnis

1 Abgrenzung alternativer Investments

2 Vergleich von regulären Investmentfonds und Hedgefonds

3 Korrelation zwischen Hedgefondsstrategien und traditionellen An- lageformen

1 Einleitung

1.1 Problemstellung

„Hedgefonds“ (engl.: „Hedge Fund“) - ein Begriff, der in der letzten Zeit, gerade auch im Zuge der seit nunmehr zwei Jahre andauernden Finanzmarktkrise, sehr viel Diskussionsstoff und zugleich auch Verwirrung mit sich brachte. Auch nach wie vor vergeht wohl kaum eine Woche, in der Hedgefonds in den einschlägigen Finanzzeitungen- und magazinen nicht an den Pranger gestellt werden und man z.B. von überbezahlten Hedgefondsmanagern1 oder Verschwörungen von Hedgefonds gegen Währungen, wie bspw. gegen den Euro2, liest.

Nicht zuletzt aufgrund einer solch polarisierenden Darstellung von Hedgefonds in den Medien scheinen diese innerhalb der Bevölkerung mehr und mehr unter Verruf zu geraten. Der Begriff „Hedgefonds“ steht in den Köpfen der Bevölkerung in unmit- telbarem Zusammenhang mit der Finanzmarktkrise, ja für viele stellen Hedgefonds sogar deren Hauptursache dar. Auch die Politik ist spätestens seit dem Ausbruch Krise nicht mehr allzu gut auf das Thema Hedgefonds zu sprechen. Im Gegenteil: Spitzenpolitiker, wie z.B. Gregor Gysi (Die Linke), sehen in Hedgefonds einen Hauptauslöser der Finanzmarktkrise und fordern öffentlichkeitswirksam gar ein gänzliches Verbot dieser „Hedgefonds, die nur herumspekulieren“3.

Doch was genau sind nun Hedgefonds und wie sieht die Anlagephilosophie eines Hedgefonds aus? Stellt man diese Fragen denjenigen, die aufgrund ihrer Aussagen über Hedgefonds eigentlich über ein fundiertes Wissen verfügen müssten, stellt man fest, dass hier große Verwirrung und Unwissenheit herrscht. So bestehe z.B. laut Gregor Gysi zwischen Hedgefonds und Private-Equity-Fonds, also Fonds, die vorwiegend in unternehmerische Beteiligungen investieren, keinerlei Unterscheid³. Eine solche Aussage legt nahe, dass hier offenbar sogar bei öffentlich geführten, politischen Debatten über Hedgefonds Irrtümer und Halbwahrheiten über diese kur- sieren. Auch bedarf es offensichtlich einer klaren und vor allem objektiven Darstellung der Chancen und Risiken von Hedgefonds.

1.2 Zielsetzung und Aufbau

Was genau hat man sich denn nun unter dem Mysterium „Hedgefonds“ vorzustellen? Welche Chancen und vor allem welche Risiken gehen mit einer Anlage in Hedgefonds einher? In dieser Projektarbeit soll auf genau diese zwei Fragen in ausführlicher Weise eingegangen werden.

Die Arbeit ist in fünf Kapitel unterteilt. Im zweiten Kapitel soll zunächst der Begriff „Hedgefonds“ definiert und erklärt werden. Zur näheren Erläuterung des Begriffs wird auf die Entstehung sowie auf die historische Entwicklung von Hedgefonds ein- gegangen. Ergänzend zur Erklärung folgt eine Unterscheidung der Begrifflichkeiten „traditionelle Investments“ und „alternative Investments“ sowie eine Abgrenzung der Begriffe „Hedgefonds“ und „Investmentfonds“. Zudem werden die Struktur und die Organisation eines Hedgefonds sowie die Möglichkeiten einer Anlage in Hedge- fonds aufgezeigt.

Im dritten Kapitel werden die gängigen Anlagephilosophien von Hedgefonds näher beleuchtet. Hierbei werden die sehr zahlreichen strategischen Möglichkeiten von Hedgefonds in die vier Anlage-Stile „Equity Hedge“ (Aktienstrategien), „Event Driven“ (ereignisorientierte Strategien), „Tactical Trading“ (trendorientierte Strate- gien) sowie „Relative Value“ (Arbitragestrategien) eingeteilt. Diese Kategorisierung entspricht einer von Dr. Dieter G. Kaiser vorgenommenen Einteilung, welche die vielfältigen Einzelstrategien gemäß Ihrer gemeinsamen Investitionstechniken zu- sammenfasst4. Aufgrund der schnell eintretenden Veränderungen in dieser Branche und der Kurzlebigkeit mancher Strategien wird hierbei keinerlei Anspruch auf voll- ständige Erläuterung und Erwähnung aller derzeit verwendeten Strategien erhoben. Es sollen lediglich die häufigsten Strategien (gemessen an der Anzahl der Hedge- fonds) überblicksweise erklärt werden.

Anknüpfend an die Erläuterung gängiger Strategien wird auf die Chancen und vor allem auf die Risiken von Hedgefonds näher eingegangen. Hierbei soll neben der allgemeinen, deskriptiven Darstellung von Hedgefonds der zweite Schwerpunkt dieser Arbeit liegen. Neben den positiven Eigenschaften wie Performance und der Marktneutralität, soll auch versucht werden, die durchaus vielfältigen, teils strategieabhängigen Risiken darzustellen und zu bewerten.

Abschließend erfolgt ein Fazit, in welchem die durch die Arbeit gewonnenen Erkenntnisse, vor allem im Hinblick auf die zuvor behandelten Chancen und Risiken von Hedgefonds, nochmals zusammengefasst und interpretiert werden. Auch auf die zu Beginn erwähnte Darstellung von Hedgefonds in der Öffentlichkeit und in den Medien im Zuge der Finanzmarktkrise soll nochmals eingegangen werden und in Anlehnung an die Arbeit eine abschließende Meinung bezüglich der medialen Darstellung von Hedgefonds kund getan werden.

2 Hintergrund

2.1 Definition und Charakteristika

Wie bereits einleitend erwähnt, sorgt der Begriff „Hedgefonds“, spätestens seit der Einführung des Investmentmodernisierungsgesetzes (InvModG) im Jahre 2004, womit erstmals eine Regulierung für Hedgefonds einherging, für reichlich Ge- sprächsstoff und Verwirrung. Schon der in dem Wort enthaltene Teilbegriff „to hedge“ (deutsch: absichern, schützen) erweist sich als irreführend, suggeriert er doch eine Absicherung bzw. einen gewissen Schutz des angelegten Kapitals. Die- ses „Hedging“ ist aber, zumindest was die meisten heutigen Hedgefonds betrifft, keineswegs gegeben. Hierauf wird im späteren Verlauf dieser Arbeit noch detaillier- ter eingegangen. Um diese Verwirrung zu vermeiden, werden mittlerweile einige al- ternative Bezeichnungen wie z.B. „Absolute Rendite-Fonds“ oder „Risiko-Fonds“5 verwendet.

In der einschlägigen Fachliteratur existiert keine generell akzeptierte und allgemeingültige Definition des Begriffes „Hedgefonds“6. Der Gesetzgeber definiert Hedgefonds gemäß §112 InvModG als „Sondervermögen mit zusätzlichen Risiken“. Eine andere Definition spricht von geringer Regulierung unterstehen Kapitalgesellschaften, die durch Investitionen in diverse Märkte (z.B. Aktienmarkt, Rohstoffmarkt, Derivatemarkt), teils mit einem erheblichen Anteil an Fremdkapital, versuchen, für ihre Investoren Gewinne zu erzielen7. Die einzelnen Fondsanteile (also die zu erwerbenden Antei]le an der Kapitalgesellschaft) werden hierbei als „wenig regulierte, kollektive Investmentprodukte“8 beschrieben.

Das heißt Hedgefonds bedienen sich im Zuge des Erreichens einer hohen Rendite nicht nur traditioneller Assetklassen, wie bspw. Aktien, Anleihen oder Geldmarkt- produkten, sondern auch anderer Assetklassen, wie bspw. Rohstoffen, Währungen oder Derivaten. Die bereits genannte geringe Regulierung der Hedgefonds bezieht sich jedoch nicht nur auf die Investmentprodukte, in die investiert werden kann. Für Hedgefondsmanagern besteht aufgrund der geringen Regulierung auch ein großer Freiraum in der Wahl der anzuwendenden Investmentstrategie bzw. der Invest- mentstile9. Aus diesem Grund zählen Hedgefonds auch zur Gruppe der „Alternati- ven Investments“10

Neben dieser auf die Anlage bezogenen Flexibilität stellt auch die Grundphilosophie eines jeden Hedgefonds ein bedeutendes Charakteristikum dar. Abgesehen von der individuellen Strategie die ein Hedgefonds verfolgt, haben Hedgefonds als solches die gemeinsame Zielsetzung, unabhängig von der konjunkturellen Entwicklung der Märkte, positive Renditen zu erzielen. Aufgrund dieser Marktunabhängigkeit werden diese Renditeziele nicht durch die Definition einer sog. „Benchmark“, also eines Vergleichswertes (z.B. einen Aktienindex), den es renditemäßig zu übertreffen gilt, konkretisiert. Stattdessen verfolgen Hedgefondsmanager den sog. „Absolute- Return“-Ansatz11.

2.2 Historische Entwicklung und aktuelle Bedeutung

Als Geburtsjahr der Hedgefonds lässt sich das Jahr 1949 ausmachen, in welchem der Soziologe und Finanzjournalist Alfred Winslow Jones (1900-1989) zusammen mit vier Partnern einen Fonds namens „A.W. Jones & Co“. Erstmals in der Ge- schichte der Fondsindustrie fanden in diesem Fonds zwei neue Elemente Verwen- dung: Fremdkapital und Leerverkäufe. Durch den Einsatz von Fremdkapital konnte eine gewisse Hebelwirkung (engl.: „Leverage“) erzielt werden, durch welche in den Folgejahren überproportionale Renditen möglich wurden. Durch den gezielten Ein- satz von Leerverkäufen12 (engl.: „Short Selling“) konnten sich Jones und seine Partner gegen Risiken des Marktes absichern und eine gewisse Marktunabhängig- keit erreichen, wodurch positive Renditen auch in fallenden Märkten erreicht werden konnten. Es gilt zu erwähnen, dass Jones in diversen Berichten und Interviews zu seinem Fonds stets von einem „Hedged Fund“ redete und nicht die heute gebräuch- liche Bezeichnung „Hedge Fund“ verwendete13. Zu damaliger Zeit diente die Ver- wendung von Leerverkäufen in solchen Fonds also durchaus noch zur Absicherung des Fondsportfolios.

Die durch die hervorragende Performance von Jones Fonds hervorgerufene Eupho- rie und Begeisterung für derartige Finanzprodukte führte zu diversen Nachahmern. Aufgrund der mangelnden Erfahrung vieler Portfoliomanager kam es jedoch in den Jahren von 1969 bis 1974 aufgrund fallender Märkte zu hohen Verlusten, was letzt- endlich dazu führte, dass die Begeisterung für Hedgefonds zunächst abnahm14.

Nach Zeiten relativ geringer medialer Beachtung rückten Hedgefonds im Jahre 1992 erneut ins Licht der Öffentlichkeit, als etliche Hedgefondsmanager, vorneweg George Soros mit seinem Fonds „Quantum Endowment“, Großbritannien durch Mil- liarden-Investitionen gegen das vermeintlich überbewertete Pfund dazu zwangen, aus dem Europäischen Wechselkurssystem auszuscheiden. Erstmals in der Ge- schichte wurden hierbei die über die Jahre offenbar stark angewachsene Bedeu- tung und vor allem der große Einfluss von Hedgefonds auf die Finanzindustrie deut- lich. Ausgehend vom Jahr 1990, werden im folgenden Schaubild die Entwicklung des weltweit durch Hedgefonds verwalteten Vermögens sowie die Entwicklung der Gesamtanzahl der einzelnen Hedgefonds dargestellt.

Abbildung 1: Entwicklung der Hedgefonds-Branche

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: eigene Darstellung15

Besonders hervorzuheben ist hierbei der enorme Anstieg sowohl der absoluten Anzahl der Hedgefonds als auch des durch sie verwalteten Gesamtvermögens (AUM16 ). Während im Jahr 2002 noch ca. 5000 Hedgefonds ein Gesamtvermögen von ca. 600 Mrd. US-Dollar verwalteten, existierten im Jahr 2007 bereits über doppelt so viele Hedgefonds (ca. 10000) mit einem verwalteten Gesamtkapital von ungefähr 1,8 Billionen US-Dollar.

Ebenfalls signifikant sind jedoch die abrupte Stagnation bzw. der leichte Rückgang des verwalteten Vermögens sowie auch der Hedgefondsanzahl im Jahre 2008. Die- se Entwicklung lässt sich vor allem durch die Finanzmarktkrise erklären, deren Be- ginn mit dem 15. September 2008 datiert werden kann. Die an diesem Tag be-

kanntgegebene Insolvenz der großen Investmentbank und Zertifikate-Emittentin „Lehman Brothers“ führte zu einer Welle der medialen und öffentlichen Empörung über die Kapitalmärkte und sogar über das Finanzwesen als solches. Diese Empö- rung drückte sich u.a. dadurch aus, dass viele Anleger, darunter auch viele Großin- vestoren, ihr Geld in kürzester Zeit aus dem Kapitalmarkt nahmen und in sichere, konservative Produkte, wie Tagesgeld- und Sparkonten, anlegten. Wie aus dem Schaubild ersichtlich ist, hatte auch die Hedgefonds-Branche unter diesem plötzli- chen Kapitalabfluss zu leiden.

Mittlerweile befindet sich die Hedgefonds-Industrie jedoch wieder in einer Phase der Erholung, was sich z.B. in Kapitalzuflüssen widerspiegelt. Das derzeitige, durch Hedgefonds verwaltete Gesamtvermögen wird auf ca. 1,5 Billionen US-Dollar ge- schätzt17.

2.3 Abgrenzung

Zur besseren Verständlichkeit von Hedgefonds, soll im Folgenden eine nähere Klassifizierung bzw. Einordnung von Hedgefonds in die klassische Investmentlandschaft vorgenommen werden.

2.3.1 Abgrenzung alternativer Investments von traditionellen Invest- ments

Wie bereits erwähnt, gehören Hedgefonds grundsätzlich zu Gruppe der sog. „Alter- nativen Investments“. Für diesen Begriff gibt es keine allgemein gültige Definition. Er wird vielmehr als Sammelbezeichnung für solche Anlageklassen verwendet, die nicht den sog. „Traditionellen Investments“ zugeordnet werden können, also quasi eine Alternative zu den Traditionellen Investments bilden18. Die nachfolgende Ta- belle soll dazu dienen, die Abgrenzung dieser Begrifflichkeiten zu veranschaulichen.

Tabelle 1: Abgrenzung alternativer Investments

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: eigene Darstellung19

Bei einer Anlage in Traditionelle Investments wird der Ertrag i. d. R. dadurch generiert, indem man bestimmte Assetklassen (siehe Tabelle 1) kauft, und nach einer gewissen Phase der Gewinnsteigerung wieder verkauft. Dieses Vorgehen wird auch als „Buy-and-hold“-Strategie bezeichnet.

Anlagen in Alternative Investments folgen jedoch meist wesentlich komplexeren Strategien und eignen sich aufgrund dessen u.a. auch zur Diversifikation von auf Traditionellen Investments beruhenden Portfolios. In Kreisen von Privatanlegern sind Direktanlagen in Alternative Investments, bis auf den Erwerb von physischen Edelmetallen, eher selten. Häufig wird sich zur Teilhabe an Entwicklungen Alterna- tiver Investments bestimmter Schuldverschreibungen (bspw. ETCs20 oder Zertifika- te) oder Fonds, die speziell auf Alternative Investments ausgerichtet sind (bspw. Private-Equity-Fonds), bedient.

2.3.2 Abgrenzung von Hedgefonds und Investmentfonds

Die Erläuterung wesentlicher Unterschiede zwischen Hedgefonds, als alternativem Investment, und klassischen Investmentfonds (bspw. Aktien- oder Rentenfonds) soll in der nachfolgenden Tabelle anhand wesentlicher Unterscheidungskriterien erfolgen. Bei der Gruppe der regulären Investmentfonds wird von Publikumsfonds ausgegangen. Die Gruppe der geschlossenen Fonds wird aufgrund diverser Überschneidungen und Besonderheiten in der Übersicht nicht behandelt.

Tabelle 2: Vergleich von regulären Investmentfonds und Hedgefonds

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: eigene Darstellung21

Neben dem bereits erwähnten Merkmal von Hedgefonds, aufgrund der mangelnden Regulierung im Gegensatz zu klassischen Investmentfonds in der Wahl der Anlage- klasse völlig frei zu sein, gelten die Definierung der Renditeziele und die Entlohnung der Fondsmanager als wichtige Unterscheidungskriterien. Während reguläre In- vestmentfonds ihre Renditeziele in der Regel anhand einer zu schlagenden Benchmark fest machen, definieren Hedgefonds ihre Ziele in absoluten Zahlen. Nach diesem konkreten Renditeziel richtet sich schließlich auch die Entlohnung der Hedgefondsmanager. Oftmals ist es sogar der Fall, dass Hedgefondsmanager von guten Ergebnissen doppelt profitieren, da sie meist selbst einen erheblichen Teil ih- res Privatvermögens in den selbst verwalteten Fonds investiert haben und somit neben stattlichen Entlohnungen für gute Leistungen große Vermögenssteigerungen erfahren. Manager von klassischen Investmentfonds hingegen erhalten i.d.R ein Grundgehalt (eine sog. „Management-Fee“). Eventuelle Mehrzahlungen gibt es le- diglich in Form von festen Boni bei Übersteigen der definierten Benchmark.

Mit der enormen Flexibilität und der Minderregulierung von Hedgefonds geht auch eine enorme Intransparenz einher. So unterliegen Hedgefonds z.B. keiner konkre- ten Publizitätspflicht, wie es bspw. bei börsennotierten Aktien- und Rentenfonds der Fall ist.

[...]


1 Vgl͘ Unterreiner, „Hedgefonds-Bosse kassieren Milliardenbeträge“ in: Welt vom 02͘04͘2010

2 Vgl͘ o͘V͘, „Hedgefonds verschwören sich gegen den Euro“ in: Spiegel-Online vom 26.02.2010

3 Vgl. Deutscher Bundestag, Plenarprotokoll 17/39, Debatte vom 05.05.2010 über den Beschluss des Währungsunion-Finanzstabilitätsgesetzes

4 Vgl. Kaiser (2009), S. 79

5 Vgl. Klein/Franke (2008), S. 147

6 Vgl. Bretzler/Rudolph (2004), S. 15

7 Vgl. Kaiser (2009), S. 5

8 Vgl. ebenda

9 Siehe hierzu Kapitel 3

10 Siehe hierzu Kapitel 2.3.1

11 Vgl. Sachverständigenrat zu Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (2007), S. 134

12 Hierbei werden vermeintlich überbewertete Aktien ausgeliehen, um sie zunächst zu verkaufen und an- schließend zu einem festgelegten Zeitpunkt in der Zukunft wieder zurück zu kaufen, in der Hoffnung, dass zum Zeitpunkt des Rückkaufs die Verluste des Aktienkurses größer ausgefallen sind, als die für die Aktien zu entrichtende Leihgebühr. (Vgl. hierzu Grill/Perczynski (2009), S. 257 oder Bretzler/Rudolph (2004), S. 22)

13 http://www.awjones.com/historyofthefirm.html (abgerufen am 19.09.2010)

14 Vgl. Cottier (1997), S. 13

15 in Anlehnung an Credit-Suisse Hedge-Fund-Industry-Review (07/2010) & Sachverständigenrat zu Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (2007), S. 136

16 In der Finanzwirtschaft wird häufig die Begrifflichkeit „assets under management“ (kurz: „AUM“) im Zusammenhang mit Fonds- oder Versicherungsgesellschaften verwendet. Gemeint ist hierbei das von einem Fonds oder von einer Versicherung verwaltete Gesamtvermögen.

17 Vgl. Credit-Suisse Hedge-Fund-Industry-Review (07/2010), S. 9

18 Vgl. Bretzler/Rudolph (2004), S. 2

19 In Anlehnung an Bretzler/Rudolph (2004), S. 3 und Eling (2006), S. 12

20 Unter Exchange-Traded-Commodities (ETCs) versteht man börsennotierte, i.d.R. unbefristete Schuldverschreibungen, welche die Wertentwicklung von bestimmten Rohstoffen abbilden.

21 In Anlehnung an Eling (2006), S. 16

Ende der Leseprobe aus 41 Seiten

Details

Titel
Hedgefonds - eine ausführliche Darstellung eines alternativen Investments unter besonderer Berücksichtigung der Chancen und Risiken
Hochschule
Duale Hochschule Baden-Württemberg, Villingen-Schwenningen, früher: Berufsakademie Villingen-Schwenningen  (Wirtschaft - Bank)
Autor
Jahr
2010
Seiten
41
Katalognummer
V187429
ISBN (eBook)
9783656107729
Dateigröße
1179 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
hedgefonds, darstellung, investments, berücksichtigung, chancen, risiken
Arbeit zitieren
Jagdev Huck (Autor:in), 2010, Hedgefonds - eine ausführliche Darstellung eines alternativen Investments unter besonderer Berücksichtigung der Chancen und Risiken, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/187429

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