Unternehmenskooperationen aus spieltheoretischer Sicht


Hausarbeit, 2005

22 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Matrizenverzeichnis

1 Einleitung

2 Definition
2.1 Zum Begriff der Kooperation
2.2 Zum Begriff der Spieltheorie
2.2.1 Spieltheorie
2.2.2 Wichtige Begriffe der Spieltheorie

3 Spiele und deren Anwendung auf Unternehmens- kooperationen
3.1 Gefangenendilemma
3.1.1 Allgemeine Spielsituation
3.1.2 Anwendung auf Unternehmenskooperationen
3.1.3 Kartell und Gefangenendilemma
3.2 Kooperationsspiel
3.2.1 Allgemeine Spielsituation
3.2.2 Kooperation Ford/Mazda
3.3 Nullsummenspiel
3.4 Battle of Sexes
3.4.1 Allgemeine Definiton
3.4.2 Battle of Sexes und Unternehmenskooperationen

4 Fazit

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1 Systematisierung von Unternehmensverbindungen

Abbildung 2 Formen der Kooperation

Abbildung 3 Morphologischer Kasten zur Bestimmung von Kooperationsformen

Matrizenverzeichnis

Matrix 1 Gefangenendilemma

Matrix 2 Gefangenendilemma bei Unternehmenskooperationen

Matrix 3 Kooperationsspiel

Matrix 4 Matching Pennies

Matrix 5 Battle of Sexes

Matrix 6 Battle of Sexes bei Kooperationsverträgen

1 Einleitung

Die folgende Arbeit steht unter dem Thema „Unternehmenskooperationen aus Spieltheoretischer Sicht“. Unternehmenskooperationen lassen sich mit Sicherheit nicht nur durch die Spieltheorie erklären. Sie lassen sich auch durch Industrieökonomik, der Neuen Institutionenökonomik oder auch aus Wettbewerbstheoretischer Sicht und ähnlichen Ansätzen erklären.[1] Aber gerade die Spieltheorie bringt interessante Ansätze. Das diese immer noch im Forschungsbereich der Wirtschaftswissenschaftler liegt, zeigt auch der diesjährige Nobelpreis für Wirtschaft, der für Forschungen im Bereich der Spieltheorie vergeben wurde.

Auch das Konzept von „Coopetion“ basiert auf der Spieltheorie. Auf diese Art der spieltheoretischen Erläuterungen für den Unternehmenserfolg mittels Konkurrenz und Kooperation von Brandenburger/Nalebuff soll aber in dieser Arbeit nicht eingegangen werden.[2]

Vielmehr ist Ziel dieser Arbeit, verschiedene klassische Spiele der Spieltheorie auf den Bereich der Unternehmenskooperationen anzuwenden, um im Endeffekt Aussagen darüber treffen zu können, in welchen Situationen Kooperation überhaupt sinnvoll und möglich ist, oder warum nicht die Möglichkeit besteht, mittels einer Kooperation einen Mehrwert zu erzielen. Betrachtet werden hierzu vier Spiele, das Gefangenendilemma (Prisoners Dilemma), das Kooperationsspiel, das Nullsummenspiel (Zero-Sum Game) sowie der Geschlechterkampf (Battle of Sexes). Diese Spiele stellen unterschiedliche Situationen in bezug auf Kooperation und Defektion dar. Untersucht werden Spiele in 2-Personenform. Zudem wird von reinen Strategien ausgegangen.

Die Spiele werden zuerst aus ihrem theoretischen Hintergrund erklärt und darauffolgend auf den Bereich der Unternehmenskooperationen, soweit dies sinnvoll und möglich ist, angewendet.

Dieser Betrachtung vorgeschaltet, ist eine kurze Definition der Begriffe Kooperation und Spieltheorie.

2 Definition

2.1 Zum Begriff der Kooperation

Im allgemeinen Sinne versteht man unter einer Kooperation eine Zusammenarbeit von mindestens 2 Personen oder Systemen. Der Zweck dieser Zusammenarbeit soll sich in einer Nutzensteigerung der jeweils beteiligten Teilnehmer darstellen.[3]

In der Betriebswirtschaftslehre sind Kooperationen freiwillige Zusammenschlüsse von Unternehmen die rechtlich eigenständig bleiben (s. Abbildung 1). Ihre wirtschaftliche Selbstständigkeit geben sie lediglich in den Bereichen auf, die von der Kooperation betroffen sind. Unternehmenskooperationen sollen dazu dienen, wettbewerbsfähig zu sein bzw. es soll sich eine Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit zeigen.[4] Einschränkungen findet die Unternehmenskooperation im Kartellrecht.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Systematisierung von Unternehmensverbindungen

Quelle: Fleischer, S.: Strategische Kooperationen, Planung – Steuerung – Kontrolle, Lohmar/Köln, 1997, S. 11

Abbildung 2 stellt die verschiedenen Formen von Kooperationen dar, wobei es sich bei Gemeinschaftsunternehmen um eine besondere Form handelt, bei der sich aus der Kooperation ein Tochterunternehmen entwickelt, welches rechtlich vom Mutterunternehmen unabhängig ist. Synonym wird zum Begriff es Gemeinschaftsunternehmens wir der Begriff des Joint Ventures verwendet.[5]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Formen von Kooperation

Quelle: Auszug aus: Wöhe, G.: a.a.O. S. 320

Man kann grundsätzlich zwischen horizontaler Kooperation, welche durch „Zusammenarbeit zwischen Wettbewerbern der gleichen Wirtschaftsstufe“[6] gekennzeichnet wird, und vertikaler Kooperation, die sich durch „Zusammenarbeit zwischen Betrieben, die unterschiedlichen Wirtschaftsstufen angehören“[7], auszeichnet, unterscheiden.

Abbildung 3 zeigt einen morphologischen Kasten zur Bestimmung von Kooperationsformen. Es werden verschiedenste Aspekte genannt und in einen Zusammenhang gebracht.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Morphologischer Kasten zur Bestimmung von Kooperationsformen

Quelle: Morschert, D., et al.: Kooperationen, Allianzen und Netzwerke – Grundlagen, „Metaanalyse“ und Kurzabriss, in: Zentes, J. et al.: Kooperationen, Allianzen und Netzwerke, Grundlagen – Ansätze, Perspektiven, Wiesbaden, 2003, S. 21

2.2 Zum Begriff der Spieltheorie

2.2.1 Spieltheorie

Der Begriff der Spieltheorie wurde im wesentlichen durch die Mathematiker John von Neumann und Oskar Morgenstern geprägt. 1994 erhielten John Nash, John Harsanyi und Reinhard Selten den Nobelpreis für Ökonomie für ihre Arbeit im Bereich der Spieltheorie.[8]

Die Spieltheorie „beschäftigt sich mit der Analyse von Handlungsstrategien in Systemen mit vorgegebenen Regeln. Dazu untersucht die Spieltheorie vorhergesagtes und tatsächliches Verhalten von Akteuren in Spielen und leitet optimale Strategien her.“[9]

„Das Ziel der Theorie ist die Bestimmung des ‚besten Verhaltens’ eines Spielers in allen Situationen, in denen das Ergebnis nicht nur von seinem eigenen Verhalten, sondern auch von dem aller anderen Spieler abhängt deren Interessen seinem eigenen oft feindlich, manchmal freundlich gegenüberstehen.“[10]

2.2.2 Wichtige Begriffe der Spieltheorie

Nash-Gleichgewicht [11]: „Jede Person (Anm. d. Verf.: Spieler) trifft die optimale Entscheidung gegeben die Entscheidung der anderen Person.“[12] Oder anders ausgedrückt, „eine Strategiekombination ist dann ein Nash-Gleichgewicht, wenn die Gleichgewichtsstrategie jedes Spielers seinen erwarteten Nutzen maximiert, vorausgesetzt dass alle anderen Spieler ihre Gleichgewichtsstrategie spielen.“[13]

Dominante Strategie: Eine dominante Strategie ist diejenige Strategie, welche optimal für den Spieler ist, unabhängig davon, wie sich sein Gegenüber entscheidet.[14]

Pareto-Optimal: Pareto-Optimal (auch Pareto-Dominant, Pareto-Effizient) ist diejenige Situation, in der ich keinen Spieler besser stellen kann, ohne den anderen Spieler schlechter zu stellen.[15]

[...]


[1] Nähere Informationen finden sich u.a. im Sammelwerk Morschert, D. et al.: Kooperationen, Allianzen und Netzwerke, Grundlagen – Ansätze – Perspektiven, Wiesbaden, 2003.

[2] Vgl. Brandenburger, A./ Nalebuff, B.: Coopetition – kooperativ konkurrieren – Mit der Spieltheorie zum Unternehmenserfolg, Frankfurt/Main, 1996.

[3] Vgl. o.V.: Kooperation, http://de.wikipedia.org/wiki/Kooperation 23.09.2005.

[4] Vgl. Wöhe, G.: Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 20. Auflage, München, 2000 S.321.

[5] Vgl. o.V.: Joint Venture, http://de.wikipedia.org/wiki/Joint_Venture 17.10.2005.

[6] o.V. Gabler Wirtschaftslexikon, 5.Bd. Band I-K, 14. Auflage, Wiesbaden, 1997, S. 2245.

[7] Ebenda.

[8] Vgl. o.V.: Spieltheorie, http://www.4managers.de/10-Inhalte/asp/Spieltheorie.asp 23.09.2005.

[9] o.V.: Spieltheorie, http://de.wikipedia.org/wiki/Spieltheorie 23.09.2005.

[10] Morgenstern, O. Spieltheorie, in: v. Beckerath et al. Handwörterbuch der Sozialwissenschaften, zugleich Neuauflage des Handwörterbuch der Staatswissenschaften, Bd. 9, Stuttgart et al., 1956 S. 707.

[11] Zur mathematischen Erklärung des Nash-Gleichgewichts s. Jost, P.-J.: Theoretische Grundlagen der Spieltheorie, in Jost, P.-J.: Die Spieltheorie in der Betriebswirtschaftslehre, Stuttgart, 2001 S. 49ff..

[12] Varian, H.: Grundzüge der Mikroökonomie, 5. überarb. Aufl., München, S. 479.

[13] Holler, M./Illing, G.: Einführung in die Spieltheorie, 5. überarb. Aufl., Berlin et al., 2003, S. 11.

[14] Varian, H. : a.a.O., S. 478.

[15] Vgl. a.a.O. S. 14.

Ende der Leseprobe aus 22 Seiten

Details

Titel
Unternehmenskooperationen aus spieltheoretischer Sicht
Hochschule
Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg in Sankt Augustin
Note
1,3
Autor
Jahr
2005
Seiten
22
Katalognummer
V48728
ISBN (eBook)
9783638453424
Dateigröße
550 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Unternehmenskooperationen, Sicht
Arbeit zitieren
Mareike Grau (Autor:in), 2005, Unternehmenskooperationen aus spieltheoretischer Sicht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/48728

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