Erstleseunterricht. Fibelanalyse "Fimi-Fibel"


Seminararbeit, 2007

52 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Grobanalyse

3. Strukturanalyse
3.1. Die methodische Konzeption
3.1.1. Das Leselehrverfahren
3.1.2. Die Graphemfolge
3.1.3. Übungsformen
3.2. Fibelinhalte
3.2.1. Das Bild der Familie in der Fimi-Fibel
3.2.2. Das kindliche Spiel und soziale Erfahrungen
3.2.3. Sonstige Fibelinhalte
3.3. Sprache
3.3.1. Auswahl des Wortmaterials
3.3.2. Allgemeine Aspekte der Sprache
3.4. Illustrationen und äußere Gestaltung

4. Zusammenfassung

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Fimi-Buchstabensymbol „O“

Abb. 2: Fimi-Buchstabensymbol „B“

Abb. 3: „Eine feine Keilerei“

Abb. 4: Katis Brief

Abb. 5: „Resignierter Daniel“

Abb. 6: Gedicht „Kletterbüblein“

Abb. 7: „Timo ruft“

Abb. 8: Aufforderung „Molli komm“

Abb. 9: Emotionale Äußerung „O“

Abb. 10: Emotionale Äußerung „Au“

Abb. 11: „Lautmalereien“

Abb. 12: „Die 26 häufigsten Substantive in Fibeln“

Abb. 13: „Schlüsselwörter“

Abb. 14: „Die 20 häufigsten Fibel-Adjektive“

Abb. 15: „Die 20 häufigsten Fibel-Verben“

Abb. 16: „Luftballone“

Abb. 17: „Trauriger Molli“

Abb. 18: „Katis Kuss“

Abb. 19: „Los, Timo, komm lesen“

Abb. 20: „Bücherei“

1 Einleitung

Lesen- und Schreibenlernen gehören für ein Kind zu den wichtigsten Fertigkeiten, die ihnen die Schule vermitteln soll, denn die Fähigkeit, lesen und schreiben zu können, ermöglicht es dem Menschen überhaupt erst, im modernen Leben zurechtzukommen, sich selbstständig Wissen anzueignen und eigene kognitive und psychische Leistungen zu vollbringen. Lesen- und Schreibenkönnen fördert die Sozialisation und ermöglicht Enkulturation. (Schenk, 2006, S. 41ff.)

Ob ein Kind gut oder weniger gut lesen kann hat weitreichende Auswirkungen auf die weitere Schullaufbahn, denn die Wissensvermittlung in der Schule erfolgt vorwiegend schriftsprachlich. So wird ein schlechter Leser zwangsläufig zu einem schlechten Schüler.

Wer die Schule verlässt, ohne Lesen gelernt zu haben, wird in der Regel auch als Erwachsener ein Nicht-Leser bleiben. Das bedeutet, dass er weder zu Fachbüchern noch zu Unterhaltungsliteratur Zugang hat, dass er in beträchtlichem Maße abhängig ist von seiner Umgebung, von Familienmitgliedern, Kollegen und Zufallsbekanntschaften und dass er höchstwahrscheinlich nach Möglichkeiten suchen wird, seine Leseunfähigkeit zu vertuschen. (Conrady u. Rademacher, 1987, S. 10)

Deshalb kommt dem Erstleseunterricht eine besondere Bedeutung zu. Meist beginnt der Leseanfang für die Kinder mit einer Fibel, bzw. einem Leselehrwerk, das aus mehreren Teilen besteht.

Kurt Meiers hat 1986 über 30 verschiedene Fibeln und Erstlesewerke aufgelistet, die im deutschsprachigen Raum von verschiedenen Verlagen angeboten wurden. (Meiers, 1986, S. 80ff.)

Nicht alle Lehrwerke sind in jedem Bundesland zugelassen, dennoch bleibt der einzelnen Schule immer noch ein großes Angebot zur Auswahl.

Der Einzellehrer oder das Gremium, das über die Beibehaltung oder Einführung eines Leselernwerkes entscheidet, sollte über eine zureichende Sachkompetenz verfügen, um zu gewährleisten, dass die Entscheidung für oder gegen eine Fibel nicht emotional gefällt wird, das Ergebnis geschickter Werbung eines Verlages ist oder in Anlehnung an einen „erfahrenen“ Kollegen getroffen wird. (Conrady u. Rademacher, 1987, S. 14)

Dabei sollte nicht nur die Methode Beachtung finden mit deren Hilfe die „technischen Prozesse des Erlesens von Schriftzeichen gelernt werden“ (Menzel, 1975, S. 9), sondern auch die Tatsache, dass mit Sprache immer auch Inhalte vermittelt werden und die Fibel dadurch zum Sozialisationsinstrument wird.

Die Beschäftigung mit der Problematik wird möglicherweise den einen oder anderen Lehrer dazu führen, den Erstleseunterricht ohne Fibel zu gestalten, weil er dadurch den einzelnen Schüler besser in den Mittelpunkt des Unterrichts rücken kann, denn die Kinder kommen mit sehr unterschiedlichen Vorkenntnissen und Erfahrungen zur Schule:

Einige Schüler können bereits gut lesen, manche haben bereits selbstständig geschrieben (wenn auch auf verschienen Niveaustufen), fast alle Schulanfänger können ihren Namen schreiben (teilweise sehen sie die Buchstaben jedoch noch ohne Bezug zu den Lauten), wieder andere Schüler bringen nur geringe Vorkenntnisse zum Lesen- und Schreibenlernen mit.

Die Unterschiede können über feststehende Lehrgänge nicht genügend berücksichtigt werden. Weder den Ausländerkindern mit großen semantischen Problemen noch dem bereits fast perfekt lesenden Schulanfänger kann mit einem starren Leselehrgang Rechnung getragen werden. (Blumenstock, 1993, S. 91f.)

Kurt Meiers plädiert dafür, dass das Erstlesewerk nicht mehr das alleinig bestimmende Element im Erstleseunterricht sein soll, sondern dass „individuelle, stark selbstbestimmte Arbeit an unterschiedlichen Materialien und Büchern mit verschieden stark verlaufenden Lernforschritten“ in den Mittelpunkt rücken. Dies setzt „die Kompetenz des Lehrers in pädagogischer, didaktischer und organisatorischer Hinsicht, ferner eine gewisse Mindestausstattung der Schule in materiellen und finanziellen Belangen“ voraus. (Bergk u. Meiers, 1985, S. 28)

Der Einsatz einer Fibel, ergänzt mit Übungsmaterialien, die im sinnvollen Wechsel eingesetzt werden, erscheint daher sinnvoll. Es gibt eine Reihe von Literatur, die sich mit bestimmten Aspekten beschäftigt, die für die künftige Auswahl eines neuen Leselehrwerkes mitentscheidend sein sollten. Im Folgenden werde ich die “Fimi-Fibel“ und ihr Begleitmaterial an Hand bestimmter Analysekriterien näher betrachten.

Meine Analyse lehnt sich stark an Peter Conradys „Aspekte einer Fibelanalyse“ an, die meines Erachtens sehr umfassend zu den wichtigsten Kriterien der Analyse hilfreiche Fragestellungen formuliert.

Conrady schlägt eine Analyse auf folgenden zwei Ebenen vor:

a) Die Grobanalyse auf pragmatischer Ebene

- Hier werden die äußeren Daten des Leselehrwerkes registriert:
- Aus welchen Teilen besteht es?
- Wer hat die Fibel verfasst und illustriert?
- Sind Beschaffenheit und Format für Kinderhände geeignet?
- Wie hoch sind die Kosten?
- Wie ist mein erster Eindruck, wenn ich das Buch aufschlage und darin blättere?

b) Im zweiten Schritt werden in der Strukturanalyse die theoretischen Grundlagen, die dem Leselehrwerk auf pädagogisch-didaktischer Ebene zu Grunde liegen, beleuchtet:

- Welches Konzept, welche Methode findet Anwendung?
- Berücksichtigen die Inhalte unterschiedliche Aspekte der Lebens- und Erfahrungswelt der Kinder?
- Ist die sprachliche Gestaltung der Texte auf das Sprachniveau der Kinder abgestimmt?
- Wie ist die Fibel illustriert?
- Wie sind die Begleitmaterialien konzipiert?
- Bietet das Unterrichtswerk Möglichkeiten der Differenzierung oder des selbstständigen Lernens?

2 Grobanalyse

Die 1998 im Konkordia Verlag (Bühl) erschienene Fimi-Fibel wurde von Gabriele und Professor Leonhard Blumenstock konzipiert.

Teil 1 der Fimi-Fibel ist der eigentliche Leselernteil, umfasst 63 Seiten und trägt den Untertitel „Bildergeschichten zum Lesenlernen“. Das Arbeitsheft „Mit Fimi üben“ schließt unmittelbar an Teil 1 der Fimi-Fibel an. Es folgt der Buchstabeneinführung und bietet auf 1 bis 2 Seiten (zu jeder Fibeleinheit) Übungen zur Vertiefung der Buchstabenkenntnisse. Jede Fibeleinheit ist durch ein bestimmtes „Fimi-Symbol“ gekennzeichnet, das sich auch auf den entsprechenden Übungsseiten im Arbeitsheft wiederfindet. So haben die Kinder eine optische Hilfe bei der Orientierung. Die Symbole stehen inhaltlich immer im Zusammenhang mit dem jeweils eingeführten Buchstaben. So wird beispielsweise auf Seite 5 das O eingeführt, am oberen Bildrand ist Fimi zu sehen, wie er mit drei O rangen jongliert oder auf der B-Seite schießt er einen Ball durch ein Schild, auf das ein B gedruckt ist.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Fimi-Buchstabensymbol „O“ Abb. 2: Fimi-Buchstabensymbol „B“

Im 2. Teil der „Fimi-Fibel, Texte für kleine Leser“ sind auf 47 Seiten Erzählungen, Gedicht, Lieder, Witze, Rezepte, Wortspiele, Rätsel und vieles mehr enthalten, die mit Band 1 kombiniert oder unabhängig davon eingesetzt werden können. Die Seiten 3-18 bieten Lesetexte, die dem jahreszeitlichen Lauf folgen, so dass je nach fortgeschrittenem Schuljahr passende Texte ausgewählt werden können. Für die Lehrkraft entfällt somit der zeitliche Druck, den ein jahreszeitlich strukturierter Leselehrgang verursacht.

Der mittlere Teil des Lesebuchs thematisiert die Welt der Kinder, im dritten und letzten Teil werden eine Reihe motivierender Übungen, Rätsel, Witze, Reime und Spiele angeboten.

Insgesamt unterscheiden sich die Texte in Schwierigkeitsgrad und Länge, so dass bereits während der Arbeit am Teil 1 der Fimi-Fibel einige Beiträge zur Differenzierung eingesetzt werden können (beispielsweise für Kinder, die schon lesen können).

Neben den beiden Fibel-Teilen 1 und 2 und dem bereits erwähnten Arbeitsheft bietet der Verlag einen Schreiblehrgang („Mit Fimi schreiben“), der in drei Schulausgangs-schriften erhältlich ist (Lateinische Ausgangsschrift, Vereinfachte Ausgangsschrift und Schulausgangsschrift).

Das Lehrerhandbuch enthält auf 60 Seiten viele unterrichtspraktische Tipps sowie 28 kopierfähige Zusatzmaterialien. Auf den ersten 28 Seiten werden die Konzeption der Fibel mit wichtigen Lernzielen, die sie verfolgt, und die didaktischen Grundsätze einschließlich deren Umsetzung erläutert. Außerdem wird auf die methodischen Aspekte der Fibel ausführlich eingegangen, die viele unterrichtspraktische Tipps für den Anfangsunterricht enthält (z. B. verschiedene Möglichkeiten der Lautanalyse, der optischen Analyse und Syntheseübungen).

Alle Fibel-Teile, einschließlich Zusatzmaterialien sind im DIN A4-Format erhältlich, die beiden Lesebücher tragen einen stabilen Buchdeckel, die Arbeitshefte sind in einen festen Karton eingebunden. Einerseits finde ich, dass das Format für Kinderhände recht groß ist – wobei es ohne Weiteres in den Ranzen passt – auf der anderen Seite sind beide Bücher dadurch recht dünn und es müssen nicht immer beide Teile im Ranzen mitgeführt werden. Illustration und Gestaltung der Fimi-Fibel Teil 1 und des Arbeitsheftes stammen von Sabine Tischer und Jutta Fecke, Teil 2 wurde von Anke Lintz illustriert.

Für Grafik und Layout der Fimi-Fibel Teil 2 und des Arbeitheftes sind Heidi Stifel und Andrea Wagner verantwortlich. Die Kosten belaufen sich auf jeweils 8,30 EUR für die Fimi-Fibel Teil 1 und 2, 6,60 EUR für das Arbeitsheft und den Schreiblehrgang und 19,70 EUR für das Lehrerhandbuch.

Beim ersten Durchblättern fällt sofort auf, dass im Teil 1 zunächst nur Großbuchstaben verwendet werden, erst auf den Seiten 24 und 25 erscheinen zu den bereits eingeführten Buchstaben die zugehörigen Kleinbuchstaben, im weiteren Verlauf des Lehrgangs wird zur Verwendung der Gemischten Antiqua übergeleitet, die auch im Teil 2 durchgehend in Druckschrift beibehalten wird.

Auf den vorderen Umschlaginnenseiten befinden sich Anlautbilder mit den entsprechenden Großbuchstaben, auf den hinteren Umschlaginnenseiten die gleichen Bilder mit Groß- und Kleinbuchstaben.

Insgesamt haben mich beide Bücher sowohl optisch als auch inhaltlich sehr angesprochen.

Im folgenden Kapitel werde ich auf die bereits genannten Gesichtspunkte der Strukturanalyse vertiefend eingehen.

3 Strukturanalyse

3.1 Die methodische Konzeption

3.1.1 Das Leselehrverfahren

Die „Fimi-Fibel“ arbeitet nach dem analytisch-synthetischen Leselehrverfahren (Methodenintegrierendes Leselehrverfahren), das von Beginn an analytische und synthetische Prozesse miteinander verknüpft.

Methodenintegration bedeutet aber auch, dass alle drei Aspekte der Sprache (phonologischer Aspekt, syntaktischer Aspekt und semantischer Aspekt) in jeder Phase des Leselernprozesses berücksichtigt werden. Und schließlich beinhaltet Methodenintegration die „systematische Verbindung von Operationen verschiedener Art“ (Artikulation von Einzellauten und Wörtern; optische und akustische Identifikation von Buchstaben / Lauten und Wörtern; optische und akustische Diskrimination). (Menzel, 1975, S. 20f.)

Ein Leselehrgang muss das Ziel haben, die Sprachkompetenz zu erweitern und darf deshalb keine Sprachangebote in den Lesetexten und Übungsformen enthalten, die nicht dem natürlichen Sprechstil und der unserer Kultur angemessenen Sprachform entsprechen. Dies ist auch die Begründung dafür, dass in einem methoden-integrierenden Lehrgang von Anfang an Wörter ganzheitlich eingeführt werden, die erst später erlesen werden können, aber im aktiven Sprachschatz der Kinder vorhanden sind. (Schenk, 2006, S. 96)

Der Leselehrgang Fimi-Fibel 1 geht von sinnvollen, sprachlich ganzen Wörtern aus, die gleich am Anfang der Fibel ganzheitlich eingeführt werden, so z. B. OMA und die Namen der Fibel-Kinder TIMO und KATI, sowie der Mops MOLLI und FIMI, der Fibel-Mini, der als Identifikationsfigur durch den gesamten Lehrgang führt. Außerdem werden von der ersten Einheit an kleine Wörter wie „UND“, „EIN“, „AM“, „FÜR“, „WER“ und das Verb „KOMM“ sowie „HALLO“ ganzheitlich eingeführt.

Wörter werden also auf zweierlei Weise eingeführt:

- Ganzheitlich durch Einprägen des Wortschemas und
- Synthetisierend, d. h., dass die Wörter mit bereits bekannten Buchstaben oder Buchstabengruppen erlesen werden.

Die ersten Wörter, die in der Fimi-Fibel erlesen werden können sind „MIMI“ und „MIAU“ in der 3. Lerneinheit, sowie „TUT“ in der 4. und „FIMI“ in der 5. Lerneinheit. Das methodenintegrierende Verfahren kann somit von Beginn an interessantere, sinnvollere und natürlichere Texte anbieten als ein Verfahren, das nur synthetisch zu erlesende Wörter anbietet.

3.1.2 Die Graphemfolge

Die Reihenfolge der zu erlernenden Grapheme ergibt sich aus der Häufigkeit ihres Vorkommens in unserer Sprache, aus ihrer einfachen klaren Form im Hinblick auf das Schreiben sowie aus ihrer akustischen Prägnanz. (Meiers, 1986, S. 150 und Conrady & Rademacher, 1987, S. 39)

In der Fimi-Fibel werden die Buchstaben in folgender Reihenfolge eingeführt:

O, M, I und AU, T und U, F, S und E, K usw.

Die Reihenfolge richtet sich natürlich auch nach der inhaltlichen Intention der Verfasser. Der Buchstabe „O“ ist gut geeignet, weil er als eigenständiger sprachlicher Ausruf existiert und in den Wörtern OMA, TIMO, HALLO und MOLLI analytisch erkannt werden kann. Außerdem ist er durch seine Form, die einem Kreis oder Ei ähnelt, den Kindern bekannt.

In den ersten Einheiten wird auf Satzzeichen verzichtet, in der 8. Einheit taucht das Fragezeichen zum ersten Mal auf, ab jetzt werden alle wichtigen Interpunktions-zeichen verwendet, sodass die Texte den grammatischen Normen entsprechen.

Eine Besonderheit der Fimi-Fibel ist, dass im ersten Teil des Lehrgangs nur Großbuchstaben verwendet werden. Die Autoren haben die Großantiqua-Schrift in Anknüpfung an reformpädagogische Ansätze gewählt, um die Anforderungen an das Anfangsschreiben möglichst gering zu halten. Da die meisten Kinder im Vorschulalter in Großantiqua schreiben, lag es für die Autoren nahe an diese Vorerfahrungen anzuknüpfen. Weiterhin begründen sie ihre Wahl damit, dass die Verwendung nur eines Schrifttypus die Grundeinsicht in die Phonem-Graphem-Beziehungen erleichtert. Die Verwendung von Graphemvarianten, zu denen auch Groß- und Kleinbuchstaben gehören, machen nach Ansicht der Autoren den Lernprozess komplizierter. (Blumenstock, 1999, S. 7)

Im Verlauf des Lehrgangs, ab Seite 24/25, wird zur Verwendung der Gemischten Antiqua übergeleitet. Ich sehe darin jedoch das Problem, dass die Kinder zweimal zeitlich versetzt einen gleichen Lautwert verschiedenen Zeichen zuordnen müssen, außerdem könnte es Probleme bei der Groß- und Kleinschreibung nach sich ziehen, weil von Anfang an alle Wörter groß geschrieben werden.

Bei der Reihenfolge der eingeführten Buchstaben wurde darauf geachtet, dass ähnlich klingende Phoneme wie d und t, g und k, n und m sowie f und w in zeitlichem Abstand voneinander gewonnen werden, lediglich zwischen der Einführung des b und des p liegen nur zwei Einheiten.

Mit Ausnahme der Kombinationen ai, Th-, Rh- und Ph werden all Di- und Tri- Graphen in folgender Reihenfolge gewonnen: au – ei – sch – ch – ie – ck – eu – tz – ng – Qu – Pf – äu – chs – sp – st – nk.

Dem Chch sind gleich drei Einheiten gewidmet:

a) ch wie in ich oder Recht (S. 32)

b) ch wie in Dachboden oder Schachtel (S. 45)

c) ch wie in Chinese (S. 57)

Ich finde dieses Beispiel nicht so glücklich gewählt, weil das Wort „Chinese“ unterschiedlich ausgesprochen werden kann, nämlich als „k“ am Anfang oder aber wie in „ich“, ein anderes Beispiel, wie z. B. Christian oder Christkind wäre eindeutiger gewesen.

[...]

Ende der Leseprobe aus 52 Seiten

Details

Titel
Erstleseunterricht. Fibelanalyse "Fimi-Fibel"
Hochschule
Universität Koblenz-Landau  (Institut für Bildung im Kindes- und Jugendalter)
Veranstaltung
Entwicklung des Erstleseunterrichts von den Anfängen bis zur Gegenwart
Note
1,0
Autor
Jahr
2007
Seiten
52
Katalognummer
V74677
ISBN (eBook)
9783638742757
ISBN (Buch)
9783638783118
Dateigröße
11732 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Die Seminararbeit berechtigte zum Scheinerwerb im Seminar "Entwicklung des Erstleseunterrichts von den Anfängen bis zur Gegenwart" im Fach Grundschulpädagogik. Kommentar der Dozentin: Eine hervorragende Arbeit, die sowohl sprachlich als auch inhaltlich einem hohen wissenschaftlichen Standard gerecht wird.
Schlagworte
Fibelanalyse, Fimi-Fibel, Entwicklung, Erstleseunterrichts, Anfängen, Gegenwart
Arbeit zitieren
Christine Leßmeister (Autor:in), 2007, Erstleseunterricht. Fibelanalyse "Fimi-Fibel", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/74677

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