Während des Studiums ist man immer wieder mit dem Verfassen von Referaten oder Seminararbeiten konfrontiert. Im Gegensatz zu einer Klausur reicht es dabei nicht, gelerntes Wissen einfach wiederzugeben. Die Erkenntnisse müssen dem Leser logisch strukturiert und nachvollziehbar vermittelt werden. Am Ende des Studiums – egal ob Bachelor oder Master, Diplom oder Magister – wartet schließlich die Abschlussarbeit. Für die meisten Studenten ist sie der längste zusammenhängende Text, den sie bis dahin verfasst haben. Entsprechend groß ist die Herausforderung, über 40, 80, teilweise mehr als 100 Seiten auf einem gleichbleibend hohen Niveau zu argumentieren.
Wie also schreibt man eine gute Abschlussarbeit?
1.5 Tipps gegen Prokrastination
2.1 Ideen für Themen identifizieren
2.2 Arbeitentypen oder Wie soll das Thema untersucht werden?
2.3 Literaturarbeit oder empirische Arbeit?
2.4 Qualitative oder quantitative Analyse?
3.1 Hinweise zur Literaturrecherche
4.1 Grundlagen des wissenschaftlichen Schreibens
4.9 Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
4.11 Eidesstattliche Versicherung
5.3 Automatische Fußnoten und Endnoten setzen
5.4 Ein automatisches Inhaltsverzeichnis erstellen
5.5 Automatische Beschriftung für Tabellen und Bilder
5.6 Automatisches Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
Um eine erfolgreiche Abschlussarbeitzu schreiben, ist die Planung essentiell.
Denn eine gute Arbeit schreibt sich nicht von selbst und nur selten
innerhalb weniger Tage.
Viel Stress und Ärger lässt sich vermeiden, indem man sich so früh wie möglich mit den Vorgaben vertraut macht, die für die Abschlussarbeitgelten:
Vergiss nicht: Nimm die Hilfe, die du von der Uni bekommst (z.B. Fachschaften), in Anspruch und tausche dich auch mit deinen Mitstudenten aus – denn die sitzen im selben Boot wie du!
Sind die äußeren Bedingungen geklärt solltest du dir ein Umfeld schaffen, in dem du konzentriert arbeiten kannst und nicht abgelenkt wirst. Probiere aus, was für dich am besten funktioniert!
In jedem Fall sollte deine Aufmerksamkeit aber voll und ganz der Arbeit gelten.
Am Computer geht das am besten, indem du bestimmte Websites aus deinem Browser „verbannst“. Es gibt dafür spezielle Add-ons, wie z.B. LeechBlock, bei denen du genau einstellen kannst, welche Websites zu welchen Zeiten gesperrt sein sollen.
Für das Handy gilt, auch wenn es schwer fällt: Schalte es aus und packe es weg. Smartphones sind der Produktivitätskiller Nr. 1.
Teile als nächstes den Arbeitsaufwand in mehrere Schritte auf und grenze diese zeitlich ein. Normalerweise gehören zum Erstellen einer wissenschaftlichen Arbeit folgende Schritte:
Einen konkreten Zeitplan erstellst du zum Beispiel so:
Rechne vom Abgabetermin zwei Wochen rückwärts – spätestens an diesem Tag willst du deine Abschlussarbeit fertig geschrieben und formatiert haben. So hast du am Ende noch genug Zeit für Korrekturen, eventuelle Änderungen und einen Puffer für mögliche Ausfälle während dem Schreibprozess.
Für die Themenfindung solltest du nicht mehr als ein paar Tage einplanen. Von der verbleibenden Zeit planst du jeweils etwa die Hälfte für Literaturrecherche und Schreiben ein.
Teilst du die Anzahl der geforderten Seiten durch die Anzahl der Tage, die du zum Schreiben zur Verfügung hast, erhältst du die Anzahl der Seiten, die du pro Tag schreiben solltest. Natürlich gibt es aber unterschiedliche Schreibtypen - am besten findest du selbst heraus, ob du eher jeden Tag eine vorgegebene Zahl Seiten schreiben kannst oder ob du besser längere Passagen an einem Stück verfasst, wenn er gerade "läuft".
Zu oft scheitert eine Abschlussarbeit nicht am Erstellen des Zeitplans, sondern an dessen Einhalten. In seltenen Fällen mag das Verfassen einer Bachelor- oder Masterarbeit unter hohem Zeitdruck funktionieren, durch den größeren Umfang als bei einer "normalen" Hausarbeit steigt jedoch die Gefahr, sich komplett zu verzetteln oder schlicht den tatsächlichen Zeitaufwand falsch einzuschätzen.
Gegen die Prokrastination, also das Aufschieben von Aufgaben mit hoher Priorität, kann man auf verschiedene Weisen vorgehen.
Setze dir konkrete und realistische Ziele. Um deine Motivation aufrechtzuerhalten, solltest du dir regelmäßig genau formulierte Teilziele setzen. So sind die Ziele greifbarer und du setzt sie eher um.
Es kommt vor, dass dir auch nach langem Überlegen kein gutes Thema für deine Abschlussarbeit einfällt. Hier zeigen wir dir daher, wie du in einfachen Schritten zu einer tollen Fragestellung findest. Die Kurse und Vorlesungen, die du im Laufe deines Studiums besucht hast, geben dir dabei ein paar gute Startpunkte:
Die Antworten auf diese Fragen liefern dir schon einmal erste Anhaltspunkte für dein Thema.
Achte bei der Zusammenstellung aber unbedingt darauf, dass die verschiedenen Teile wie Themenschwerpunkte, Theorien und Methoden zusammenpassen!
Wenn du dir anschauen möchtest, welche Aspekte andere Studenten bei einem bestimmten Thema untersucht haben, können dir auch unsere vielen unterschiedlichen Abschlussarbeiten hier auf www.diplomarbeiten24.de und auf www.grin.com als Inspirationsquelle dienen.
Jetzt musst du dir darüber klar werden, was für einen Typ Arbeit du schreiben möchtest. Soll es eine Literaturarbeit oder eine empirische Arbeit werden? Untersuchst du einen Sachverhalt qualitativ oder quantitativ?
Bei der Literaturarbeit suchst du dir hauptsächlich unterschiedliche Fachliteratur zu deinem Thema. Du wertest aus, welche Standpunkte und Fragestellungen in der Wissenschaft auftauchen und untersuchst sie im Hinblick auf die von dir erstellte These. Du musst dich kritisch mit dem Gelesenen auseinandersetzen, Vergleiche verschiedener Ansätze anstellen und/oder die Ursache für widersprüchliche Meinungen erörtern.
Bei einer empirischen Arbeit forscht du selbst. Du sammelst also Daten, wertest sie aus und beantwortest somit deine anfänglich gestellte Fragestellung bzw. überprüfst deine aufgestellte These. Dies bedeutet einen deutlich höheren Arbeitsaufwand, dafür kannst du dich aber oft mit einem Thema beschäftigen, das genau deinen Interessen entspricht. Wichtig ist auch, dass du auf keinen Fall die aktuelle Literatur vernachlässigst. Du solltest am Anfang unbedingt einen Überblick über die derzeitigen Forschungsmeinungen und Diskussionen liefern, bevor du mit deiner eigenen Forschung beginnst. Hier kannst du auch deutlich machen, wobei der bisherigen Forschung noch Lücken sind und wie deine Arbeit diese Lücken schließt.
Wenn du dich für eine empirische Arbeit entschieden hast, überlege dir, ob das von dir ausgesuchte Thema bereits eine bestimmte Forschungsmethode verlangt und welche Möglichkeiten dir zur Verfügung stehen, deine Forschung durchzuführen.
Bei der qualitativen Analyse suchst du dir eher wenige, dafür spezifische Daten. Als Beispiele wären Interviews zu nennen, Einzelfallanalysen, etc. Hier will man keine Daten sammeln, die einen generellen Rückschluss zu einem bestimmten Sachverhalt ermöglichen.
Bei der quantitativen Analyse sammelst du hingegen eine große Menge an Daten, die einen allgemeingültigen Rückschluss zulassen, z.B. Fragebögen mit festgelegten Antwortmöglichkeiten. Hier geht es darum, Daten zu erhalten, die in irgendeiner Form statistisch ausgewertet werden können.
Falls du dir unsicher bist, welche Art von Arbeit für dich die passende ist, halte am besten Rücksprache mit deinem Dozenten. Eine Mischung aus beiden Arbeitsweisen ist natürlich auch möglich, allerdings ist dies sehr zeitaufwendig und übersteigt schnell den Rahmen einer normalen Abschlussarbeit.
Um das Thema deiner Abschlussarbeit gründlich zu bearbeiten, brauchst du auf jeden Fall Literatur, die dir dabei hilft, einen Überblick über deinen Forschungsgegenstand zu gewinnen. Dabei kommt es ganz auf deine Arbeitsweise und auch auf dein Thema an sich an, wie sehr du dich beim Verfassen deiner Arbeit auf die Ergebnisse anderer Forscher stützt, und wie sehr du eigenständig zu neuen Erkenntnissen kommst.
Achtung : Alle Quellen, die du in deiner Abschlussarbeit verwendest, müssen zitiert werden!
In den Seminaren und Vorlesungen, die du während deines Studiums besucht hast, gab es mit großer Wahrscheinlichkeit Listen mit weiterführender Literatur. Wenn sich das Thema deiner Abschlussarbeit teilweise mit einem Seminarthema deckt, können diese Listen eine reiche Fundgrube an Fachliteratur sein. Auch ein Blick in die Semesterapparate deiner (ehemaligen) Dozenten kann sich lohnen, wenn diese sich mit einer ähnlichen Fragestellung wie du in deiner Abschlussarbeit befassen.
Tipp : In der Regel ist es nicht nötig, das gesamte Werk oder den gesamten Text zu lesen. Für eine erste Orientierung reicht oft schon ein Blick in das Inhaltsverzeichnis, um die relevanten Kapitel zu sichten.
Deiner Abschlussarbeit sollte außerdem mindestens ein Gespräch mit deinem Dozenten vorausgehen. Ein solches Gespräch kann auch dazu dienen, deinen Dozenten nach Literatur-Tipps zu fragen. Zumindest Hinweise zu allgemeinen Texten, wie Einführungen in bestimmte Themen, sollte dein Dozent für dich parat haben.
Allgemeine Literatur und Grundsatzwerke solltest du allerdings auch ohne Schwierigkeiten selbst finden. Sie helfen dir dabei, einen Überblick über das Forschungsgebiet zu bekommen und können außerdem nützlich sein, um Ideen und Inspiration für die Fragestellung deiner Abschlussarbeit zu finden.
Je nach Thema ist es mehr oder weniger wichtig, aktuelle Literatur zu nutzen, allerdings ist es immer gut, die Sekundärliteratur zeitlich einordnen zu können und so auch sicherzustellen, dass du auf dem neusten Forschungsstand bist.
Dein Thema ist mit deinem Dozent abgeklärt und du bist bereit, dich in die Literaturrecherche zu stürzen. Hier die gängigsten Methoden:
Es gibt viele verschiedene Arten von Literaturquellen. Damit du nicht den Überblick verlierst, haben wir dir nachfolgend eine kurze Übersicht zusammengestellt.
Zunächst ist es wichtig, zu wissen, welche Arten von Literatur für deine Arbeit von Bedeutung sind.
Unter Primärliteratur versteht man alle Quellen, die Gegenstand deiner wissenschaftlichen Untersuchung sind. Das kann ein Forschungsbericht sein, eine wissenschaftliche Abhandlung oder das literarische Werk eines Autors, das du analysierst.
Bei Sekundärliteratur handelt es sich um Bibliographien über Primärliteratur, z.B. die Interpretation eines literarischen Werks oder die Diskussion einer These.
Einige verschiedene Arten der Sekundärliteratur:
Eine Vorauswahl der Literatur ist getroffen, doch wie kommst du zu den Büchern, die du dir während der ersten Recherche ausgesucht hast? Auch dafür haben wir einige Tipps für dich bereit:
Zitate können entweder direkt oder indirekt in den Text eingebaut werden und sollten in beiden Fällen mit Literaturangaben versehen werden. Dies gilt übrigens auch für Tabellen und Abbildungen: Auch wenn du diese selbst gestaltest, darf die Quelle des eigentlichen Inhaltes oder der zugrundeliegenden Daten nicht fehlen. Werden Grafiken nur teilweise übernommen und abgeändert, so solltest du auch dies entsprechend kennzeichnen, z.B. Quelle: eigene Darstellung, nach Maier 1999, 26.
Wörtliche Zitate
Von wörtlichen oder direkten Zitaten spricht man, wenn Textstellen Wort für Wort aus einer anderen Quelle übernommen werden. Hierbei solltest du, wenn möglich, die Primärquelle verwenden, es also vermeiden, Zitate aus Sekundärtexten zu übernehmen.
Wörtliche Zitate werden durch Anführungszeichen hervorgehoben. Sie sind in der Originalsprache aufzuführen, einschließlich eventueller Druckfehler und anderer (veralteter) Schreibweisen. Veränderungen und Eingriffe müssen immer gekennzeichnet werden. Auch Auslassungen werden gekennzeichnet. In der Regel nutzt man dafür eckige Klammern.
Indirekte Zitate
Sinngemäßes oder indirektes Zitieren bedeutet die sinngemäße (nichtwörtliche) Übernahme von fremden Aussagen. Diese wird durch indirekte Rede oder einen entsprechenden Zusatz, also z.B.: nach/vgl. Müller 2015 gekennzeichnet. Wichtig ist, auch bei indirekten Zitaten immer einen Quellenbeleg einzufügen, denn auch wenn du Argumente und Gedankengänge aus der Sekundärliteratur mit eigenen Worten umschreibst oder zusammenfasst, kann dies ohne Quellenangabe als Plagiat gelten.
Es gibt viele unterschiedliche Arten, deine Quellen zu belegen. In den meisten Fällen ist auch dies von deiner Fakultät, bzw. deinen Dozenten festgelegt. Solltest du dennoch selbst die Wahl haben, so ist es wichtig, dass die Zitierweise einheitlich bleibt.
Kurzbeleg im Text
Hier nennst du den Namen des Verfassers, das Erscheinungsjahr des Beitrags und optional auch die Seitenzahl direkt hinter dem Zitat im Text. Man spricht entweder vom Autor-Datum-System oder Autor-Seiten-System. Ein ausführliches Literaturverzeichnis steht am Ende der Arbeit. Fußnoten werden nur für weiterführende Themen genutzt.
Fuß- oder Endnoten
Werden Fuß- oder Endnoten als Quellenbelege verwendet, so gibt es auch dafür zwei Varianten:
Der Kurzbeleg in der Fußnote enthält grundsätzlich die gleichen Informationen wie der Kurzbeleg im Fließtext: Autor, Jahr und – je nach Zitierstil – auch die Seitenzahl.
Von einem Vollbeleg spricht man, wenn sämtliche Literaturangaben, also auch Herausgeber, Verfasser und Ort in der Fußnote aufgelistet werden. Gängig ist hier, dass dies nur einmal geschieht – folgende Verweise auf den gleichen Text verwenden nur noch eine Kurzversion, die entweder so aufgebaut ist, wie der Kurzbeleg, oder ein Kürzel für den Titel des Textes verwendet.
Numerisches System
In diesem System werden die Quellen im Literaturverzeichnis durchnummeriert. Quellenbelege im Text sind dann nur noch die jeweiligen Zahlen in eckigen Klammern.
Verschiedene Fachbereiche haben in der Regel verschiedene Zitierstile.
Achtung: Denk daran, deinen Dozenten zu fragen, oder gegebenenfalls
auch auf der Website deiner Fakultät nachzusehen, welcher Zitierstil
von dir erwartet wird.
Einige häufig verwendete Zitierstile :
Wirtschaftswissenschaften | |
Harvard | Autor-Datum-System |
Geisteswissenschaften | |
Chicago Manual of Style | Fuß- oder Endnotensystem, Autor-Datum-System |
MLA (Modern Language Association), vor allem Sprach- und Literatuwissenschaften | Autor-Seiten-System |
Turabian | Fuß- oder Endnoten-System |
Naturwissenschaften | |
CSE (Council of Science Editors) | Fuß- oder Endnoten-System, Autor-Datum-System |
IEEE (Institute for Electrical and Electronic Engineers) | Numerisches System |
Wie du ein automatisches Literaturverzeichnis und Quellenbelege in deinem Lieblingsstil mit Word erstellst, erfährst du hier
Wissenschaftliches Schreiben und Argumentieren
Grundstein einer jeden wissenschaftlichen Arbeit ist die schlüssige und verständliche Begründung der in ihr aufgestellten Thesen und Argumente.
Grundsätzlich für wissenschaftliches Arbeiten ist, dass jede These, die in deiner Arbeit aufgestellt wird, belegt werden muss, entweder durch Zitate oder Paraphrasen. Die Regeln des Paraphrasierens lauten:
Fachtermini und Fremdwörter tragen für einen Fachbereich bestimmte Informationen, die jedem Wissenschaftler in diesem Bereich bekannt sind. Da sie in der Regel sehr präzise definiert sind, sollte man sie nicht durch andere Begriffe ersetzen. Vermeide jedoch einen übermäßigen und unnötigen Einsatz.
Wissenschaftliche Arbeiten werden in der Gegenwartsform (Präsens) verfasst. Zum wissenschaftlichen Schreiben gehört auch die Vermeidung von umgangssprachlichen Ausdrücken und Füllwörtern. Auch implizite Wertungen solltest du vermeiden. Diese fließen oft unbewusst (auch durch Füllwörter) in den Text ein, z.B. leider, bedauerlich, glücklicherweise.
Vermeide möglichst die Verwendung der Ich-Form (erste Person Singular). Verwende stattdessen Passivkonstruktionen.
Aber : Es gibt auch Stellen in einem wissenschaftlichen Text, an denen die Ich-Form angemessen sein kann:
Auch hier gilt, dass die Verwendung der Ich-Form in manchen Studiengängen durchaus üblich ist, in anderen wiederum völlig vermieden wird. Informiere dich im Zweifelsfall bei deinem Dozenten.
Behalte beim wissenschaftlichen Schreiben trotzdem deinen eigenen Stil bei. Hierbei solltest du unbedingt beachten, dass dieser nicht zu leger und locker ist und die Arbeit seriös und sachlich bleibt.
Wissenschaftlicher Stil – Was ist das?
Neben all den Regeln zum wissenschaftlichen Schreiben solltest du auch auf die Lesbarkeit achten.
Als Leitlinien können dienen:
Gendern oder nicht gendern?
Es gibt keine allgemeingültige Regelung zur Frage, ob in einer wissenschaftlichen Arbeit immer beide (oder alle) Geschlechter explizit genannt werden müssen. Folgende Punkte können aber zur Orientierung dienen:
Bei allen Tipps gilt: Die Vorgaben der Universität/Hochschule und des Dozenten zählen mehr als unsere Ratschläge. Viele Institutionen haben eigene Anforderungen an wissenschaftliche Arbeiten, oft sind auf den Seiten deines Fachbereichs Leitfäden zu finden.
Bei Deckblättern hat jede Universität, manchmal auch jeder Fachbereich, eine eigene Vorstellung davon, wie genau es aufgebaut sein sollte. Normalerweise kannst du entsprechende Richtlinien auf der Seite der Fakultät nachschlagen. Solltest du nichts Entsprechendes auf der Homepage finden, frag am besten bei dem Dozenten nach, um formelle Fehler von vornherein auszuschließen.
Generell sollten die folgenden Angaben auf deinem Deckblatt stehen:
Oben links:
Mitte:
Unten rechts:
Bei manchen Universitäten muss auch eine Telefonnummer angegeben werden.
Zu jeder Abschlussarbeit gehört ein sauber formatiertes Inhaltsverzeichnis, das den formalen Aufbau deiner Arbeit aufzeigt. Es steht direkt hinter dem Deckblatt, und gegebenenfalls hinter der Zusammenfassung oder dem Abstract, und enthält alle Überschriften der Kapitel, Unterkapitel und gegebenenfalls der Anhänge. Die Überschriften im Inhaltsverzeichnis müssen dabei formal und inhaltlich mit denen im Text übereinstimmen, einschließlich der entsprechenden Nummerierung und der Seitenzahlen, auf denen sie im Fließtext zu finden sind.
Formuliere prägnante Überschriften
Ziel des Verzeichnisses ist es, dem Leser einen Überblick über Struktur und Thematik deines Textes zu geben und logische Abfolgen sichtbar zu machen. Formuliere deine Gliederungspunkte daher möglichst aussagekräftig, damit man sich eine Vorstellung vom Inhalt machen kann.
Die Kapitelbezeichnungen sollten außerdem stilistisch einheitlich verfasst sein – zum Beispiel im Nominalstil.
Gliederungsebenen und Nummerierung
Du kannst so viele Kapitel und Unterkapitel nutzen, wie es dir für deinen Text angemessen erscheint. Zu viele Gliederungsebenen sollten es aber nicht sein, da es sonst schnell unübersichtlich werden kann. Dies hängt natürlich von der Länge und inhaltlichen Komplexität deiner Arbeit ab – mehr als vier Gliederungsebenen sollten jedoch möglichst nicht verwendet werden.
Wichtig:
Ist eine Unterteilung eines Kapitels notwendig, so müssen immer
mindestens zwei Unterkapitel entstehen. Der Gliederungspunkt 2.1 darf
daher niemals ohne den Punkt 2.2 stehen!
Die Art der Nummerierung der einzelnen Kapitel ist dir überlassen. Dir stehen dazu verschiedene Systeme zur Auswahl: zum Beispiel die dezimale Gliederung, bei der arabische Ziffern verwendet werden (1., 2., 3.). Du kannst aber auch die römische Zahlenschreibweise verwenden (I., II., III.), die Buchstaben des Alphabets (A., B., C.) oder eine Mischung dieser Systeme in Form der alphanumerischen Nummerierung. Letztere wird üblicherweise in juristischen Texten verwendet.
Was gehört ins Inhaltsverzeichnis?
Dein Inhaltsverzeichnis enthält alle Überschriften, die deine Arbeit strukturieren. Hierzu gehören auch – wenn vorhanden – das Abbildungsverzeichnis, das Tabellenverzeichnis, das Abkürzungsverzeichnis, das Literaturverzeichnis, der Anhang sowie die Selbständigkeitserklärung.
Nicht in die Gliederung gehören hingegen das Titelblatt und das Inhaltsverzeichnis selbst. Diese werden nicht als einzelne Gliederungspunkte aufgeführt.
Wie erstelle ich ein Inhaltsverzeichnis?
Du solltest immer ein automatisches Inhaltsverzeichnis verwenden. Wie das geht, erfährst du hier
„Dieser Abschnitt befasst sich mit der Frage, was alles zu der gelungenen Einleitung einer wissenschaftlichen Arbeit gehört.“ Der direkteste Einstieg ist nicht immer der spannendste. Trotzdem kommt keine wissenschaftliche Arbeit um die Einleitung und einen guten Einstieg herum. Wie der Name schon andeutet, führst du zu Beginn einer wissenschaftlichen Arbeit deine Leser an dein Thema heran. Als Faustregel kann man sagen, dass die Einleitung maximal 10% des Gesamttextes einnehmen sollte. Wie immer bei wissenschaftlichen Arbeiten ist es von Vorteil, präzise und auf dem Punkt zu bleiben. Glücklicherweise sind die Punkte, die besprochen werden, und der generelle Aufbau immer ähnlich.
Wichtig ist, dass der Einstieg die Neugierde deiner Leser weckt. Wichtig ist auch, im Kopf zu behalten, wer deine Leser sind und wie es um ihr Vorwissen bestellt ist. Am besten eignet sich immer ein Mittelweg: Du schreibst für interessierte Laien. So kannst du zeigen, dass du gut über dein Thema informiert bist, dem Leser aber bereits ein grundlegendes Vorwissen zutraust.
Der Zeitpunkt
Viele Studenten finden, dass sich eine Einleitung am besten gegen Ende des Schreibprozesses verfassen lässt. Wenn die Arbeit großteilig fertig ist, weißt du ganz genau, wie du argumentiert hast, was in der Arbeit behandelt wird und was nicht. Es fällt also leicht, genau diese Struktur sin der Einleitung aufzuzeigen.
Natürlich ist das keine Pauschalregel. Die Einleitung kann nämlich auch ein wunderbarer Einstieg in den Schreibprozess sein – und wenn du dir bereits im Voraus Gedanken über die Gliederung, Struktur und Argumentation deiner Arbeit gemacht hast, sind gegen Ende der Arbeit auch keine größeren Überarbeitungen der Einleitung nötig.
Der Einstieg
Wäre da nicht die oft verzweifelte Suche nach einem passenden, kreativen Aufhänger für die Einleitung. Auf keinen Fall solltest du mit einem langweiligen Satz wie „In dieser Arbeit geht es um…“ beginnen. Es gibt viel packendere Arten, den Leser auf dein Thema neugierig zu machen, von der Einordnung in den größeren Zusammenhang bis zu der großen Bedeutung und Aktualität des Themas für die Gegenwart über ein passendes Zitat oder eine animierende Frage.
Ähnliches gilt übrigens für deinen Schlusssatz. Während der erste Satz der Einleitung das Interesse des Lesers wecken soll, dient der letzte Satz der Einleitung dazu, Lust auf den Rest der Arbeit zu machen. Einen natürlichen Vorteil hast du, wenn du dich für das Themengebiet und die Fragestellung begeisterst und gut informiert bist, dann fällt dir sicher ein passender erster und letzter Satz ein.
Der Aufbau
Wenn du einen passenden Aufhänger gefunden hast, stellt sich selbstverständlich die große Frage: Was gehört jetzt alles in meine Einleitung – und was nicht? Zunächst lässt sich sagen, dass Beweggründe für die Wahl deines Themas oder Danksagungen nicht in die Einleitung gehören. Abgesehen davon ist die Reihenfolge der folgenden Inhalte nicht unbedingt von Belang. Wichtig ist nur, dass du alle Aspekte behandelst.
Andere Aspekte sind optional und können je nach Länge und Relevanz erwähnt werden.
Du solltest klarstellen, was im Umfang der Arbeit nicht geklärt werden kann oder wogegen du dich entschieden hast. Das sollte aber unbedingt immer begründet werden.
Die These
In der Einleitung präsentierst du als wichtigsten Punkt die Fragestellung deiner Arbeit. Mit dieser steht und fällt der wissenschaftliche Gehalt deines Textes. Mit der These zeigst du, dass du kritisch an dein Thema herangehst und dass du reflektiert hast. Etwas soll diskutiert, erreicht oder bewiesen werden. Du musst die These nicht zwangsläufig beantworten, solange du reflektierst, warum es nicht zu einer definitiven Beantwortung reicht. Zu deiner These sollte es mehrere mögliche Meinungen geben, damit du sie kritisch diskutieren kannst.
Die These ist das Herz deiner Arbeit. Sie sollte nicht zu weit gefasst und an den Umfang deiner Arbeit angepasst sein. Eine These, die so genau wie möglich und auf keinen Fall schwammig formuliert ist, hilft dir, eine gute wissenschaftliche Arbeit zu schreiben.
Methoden
Wie oben erwähnt, solltest du in der Einleitung vieler Arbeiten auch erwähnen, welche Vorgehensweise du für deine Arbeit gewählt hast. Deine Methodik, anhand derer du deine Untersuchungen, welcher Art auch immer, durchführst, reicht von Interviews über Experimente, Beobachtungen, quantitative oder qualitative Studien bis hin zu bloßer Literaturrecherche.
Themeneingrenzung
Zuletzt eine kurze Übersicht über mögliche Formulierungen zur Strukturierung deiner Arbeit:
Ein eigenes Kapitel zur „Methodik“ brauchst du vor allem bei empirischen Arbeiten. Um deine Forschung nachvollziehbar zu machen, musst du hier beschreiben, wie genau du vorgegangen bist, was du untersucht hast und nach welchen Kriterien du die zu untersuchenden Aspekte ausgewählt hast. Ebenfalls wichtig zu erwähnen ist, warum du manche Dinge nicht analysiert hast.
Im Hauptteil deiner Abschlussarbeit gilt es, die eingangs formulierte Fragestellung oder These zu beantworten bzw. zu belegen. Die einzelnen Kapitel sollten sprachlich elegant verknüpft sein, sodass der Leser den Sinn und Zweck des jeweiligen Kapitelinhalts im Gesamtzusammenhang nachvollziehen kann.
Inhaltliche Gliederung des Hauptteils
Um ein blindes Drauflosschreiben zu vermeiden, solltest du dir deine Argumentationskette vor Beginn des Schreibprozesses genau vergegenwärtigen und eine inhaltliche Gliederung erstellen. Erfahrungsgemäß wird während des Schreibens der ein oder andere Gliederungspunkt hinzukommen, wegfallen oder geändert.
Wie erstelle ich eine Gliederung?
Eine erste Grobgliederung deiner Arbeit entsteht nicht nach , sondern während der Literaturrecherche. Du machst dir Notizen, entwirfst mögliche Argumentationsstrategien, und hast ein immer deutlicheres Bild vor Augen, auf welches Ergebnis deine Arbeit hinauslaufen wird.
Du solltest dir ausreichend Zeit nehmen, diese Grobgliederung vor Beginn des Schreibprozesses zu verfeinern. Stelle dir folgende Fragen:
Wie sehen die Kapitelüberschriften aus?
Es gilt die Faustregel: „Je knapper und prägnanter, desto besser.“ Ein Blick ins Inhaltsverzeichnis müsste also im Idealfall – genügen, um Thema, Argumentationskette und Fazit deiner Arbeit nachzuvollziehen.
Was ist eine gute Argumentation?
Es existiert kein „Patentrezept“, wie ein guter Hauptteil strukturiert sein muss. So sehr sich Themen, Fragestellungen und Methoden der universitären Fachgebiete unterscheiden, so heterogen sind auch die Herangehensweisen und möglichen Argumentationsstrukturen bei einer wissenschaftlichen Arbeit. Dennoch gibt es einige Grundregeln, die du bei der Erstellung des Hauptteils beachten solltest.
1) Innere Logik und Bezug zur Fragestellung
Ganz allgemein zeichnet sich eine gute Argumentation dadurch aus, dass die einzelnen Argumentationsschritte logisch aufeinander aufbauen.
2) Die Fragestellung deiner Arbeit: linear oder dialektisch?
Der Aufbau deiner Argumentation hängt vor allem auch von der Art der Fragestellung der Arbeit ab. Soll ein bestimmter Sachverhalt schwerpunktmäßig beschrieben und erklärt werden (lineare Argumentationsstruktur) oder geht es darum, ihn zu diskutieren und Stellung zu beziehen (dialektische Argumentationsstruktur)?
Die meisten Themenstellungen sind nicht eindeutig der einen oder der anderen Argumentationsstruktur zuzuordnen. In der Praxis wirst du stets überlegen müssen, welches Gewicht du rein beschreibenden und erklärenden Passagen sowie der Abwägung unterschiedlicher Forschungsmeinungen einräumst.
3) Theorie vor Empirie
Enthält deine Arbeit einen empirischen oder praktischen Teil, sollte er an einen theoretischen Teil anknüpfen, in welchem du dem Leser nötige Vorkenntnisse vermittelst und einen Forschungsüberblick gibst. Gehe dabei vor allem auch auf umstrittene bzw. noch nicht ausreichend untersuchte Aspekte deines Themengebiets ein.
4) Aufbau des empirischen Teils: Zielsetzung – Methodik – Ergebnisse
Führe nur die in Bezug auf die Zielsetzung deiner Untersuchung relevanten Ergebnisse auf, sodass der Leser nicht in einer Fülle unwichtiger Informationen versinkt. Eine umfassende Übersicht über deine Untersuchungsergebnisse (Interviews, Statistiken, Korpusanalyse…) gehört falls überhaupt nötig in den Anhang der Arbeit.
5) Zusammenfassungen
Gerade bei längeren wissenschaftlichen Arbeiten bietet es sich an, am Ende eines Oberkapitels ein kurzes Resümee zu ziehen, welches die wichtigsten Aspekte zusammenfasst.
Querverweise und Überleitungen
Querverweise:
Punktuelle Vorankündigungen und Rückverweise können vor allem bei längeren Arbeiten den roten Faden einer Arbeit verdeutlichen. Zu viele Querverweise hemmen den Lesefluss!
Verweise besser auf Kapitel, nicht auf konkrete Seitenzahlen. So sparst du dir viel Zeit und vermeidest, am Ende nochmal alle Verweise einzeln überprüfen zu müssen.
Überleitungen:
Auch bei der Formulierung geeigneter Überleitungen zwischen den einzelnen Ober- und Unterkapiteln deiner Arbeit gilt es, ein gesundes Mittelmaß zwischen „zu wenig“ und „zu viel“ zu finden. Die besten Überleitungen sind die, die sich „natürlich“ in den Textfluss integrieren und denen man nicht anmerkt, dass sie eigentlich dazu dienen, von einem inhaltlichen Aspekt zum nächsten zu führen.
Im Schlussteil deiner Arbeit nimmst du nochmals zur einleitenden Hauptthese bzw. Forschungsfrage deiner Arbeit Bezug und gibst einen Ausblick auf offene Fragen sowie das weitere Forschungspotential deines Themengebiets. Achte bei der Formulierung der Überschrift darauf, sie inhaltlich zu füllen und Formulierungen wie „Schluss“, „Resümee“ oder „Zusammenfassung“ zu vermeiden.
Das Literaturverzeichnis enthält die Angaben zu den Quellen, die du zur Erarbeitung deines Textes genutzt und wörtlich (direkt) oder dem Sinn nach (indirekt) im Fließtext zitiert hast. Alle Stellen deiner Arbeit, die aus anderen Büchern, Artikeln, Internetseiten oder sonstigen Quellen stammen, musst du entsprechend kennzeichnen und das Werk im Literaturverzeichnis angeben.
Arbeiten, die du nur zur Vorbereitung gelesen hast, deren Informationen im Text aber nicht verwendet werden, gehören nicht ins Quellenverzeichnis.
Gestaltung des Verzeichnisses
Das Literaturverzeichnis steht nach dem Textteil deiner Arbeit und ist alphabetisch nach dem Nachnamen der Autoren geordnet. Zu den bibliographischen Angaben, die nötig sind, um das zitierte Werk eindeutig zu kennzeichnen, gehören mindestens: Name des Autors/der Autoren, Erscheinungsjahr, Titel des Werks, Erscheinungsort und Verlag. Diese Angaben findest du i.d.R. alle auf einer der ersten Seiten im Buch.
Einige Tipps und Regeln:
Grundsätzlich gibt es mehrere Möglichkeiten, die einzelnen Einträge im Literaturverzeichnis formal zu gestalten. Als wesentliches Hauptprinzip gilt dabei jedoch immer die Eindeutigkeit und Einheitlichkeit der Literaturangaben.
Tipp: Halte dich an die bevorzugten Regeln deiner Fakultät bzw. deines Dozenten!
Wie du ein automatisches Literaturverzeichnis in Word erstellst, erfährst du hier
Das Abbildungsverzeichnis listet die von dir verwendeten Darstellungen auf. Gleiches gilt für die von dir verwendeten Tabellen: diese werden im Tabellenverzeichnis aufgeführt. Beide Verzeichnisse haben das Ziel, dem Leser einen Überblick über alle Abbildungen bzw. Tabellen zu geben und ihm deren Auffinden im Text zu erleichtern.
Die Einträge werden der Reihenfolge nach nummeriert und mit einem aussagekräftigen Titel bezeichnet. Bedenke, dass auch Abbildungen– genau wie Zitate – belegt werden müssen! Eine Quellenangabe, die angibt, woher die Darstellung stammt, ist daher unerlässlich. Solltest du sie selbst erstellt haben, schreibst du dies in die Quellenangabe (Eigene Darstellung). Hast du die Grafik oder Tabelle selbst erstellt, die Informationen allerdings aus einer Fremdquelle, so fügst du diese Information ein (Quelle: Eigene Darstellung, nach Maier 1999, 26). Die entsprechende Quelle muss natürlich im Literaturverzeichnis wiederzufinden sein.
Das Verzeichnis selbst beinhaltet die Nummer der Abbildung/Tabelle, die Bezeichnung und die Seitenzahl, auf der sie zu finden ist. Insbesondere bei einer großen Anzahl an Darstellungen empfiehlt es sich, die Verzeichnisfunktion deines Textverarbeitungsprogramms zu nutzen. Wie du das ganz einfach mit Word machst, erklären wir dir hier.
5 Grundsätzlich gilt: Weniger ist mehr. Rein schmückende Abbildungen haben in einem wissenschaftlichen Text nichts zu suchen. Einzig Abbildungen die du im Text genauer untersuchst oder beschreibst oder die deine Aussage unterstützen, sollten im Text untergebracht sein. Um den Lesefluss nicht zu stören, können sie jedoch auch im Anhang untergebracht werden.
Dieses Verzeichnis stellt eine Übersicht aller von dir verwendeten Abkürzungen dar und wird dem Textteil vorangestellt. Es steht - genau wie das Abbildungs- und Tabellenverzeichnis – zwischen dem Inhaltsverzeichnis und dem Textteil.
Grundsätzlich solltest du versuchen, mit möglichst wenigen Abkürzungen im Fließtext auszukommen. Das Abkürzungsverzeichnis (Abk.-Verz.) ist zweispaltig aufgebaut: In der linken Spalte listest du alle in deiner Arbeit genutzten Abkürzungen alphabetisch sortiert auf. In der rechten Spalte stehen die dazu passenden ausgeschriebenen Begriffe. Wird eine Abkürzung mit einem Kleinbuchstaben beendet, setzt du einen Punkt. Endet sie hingegen mit einem Großbuchstaben, wird kein Punkt gesetzt.
Nicht im Abkürzungsverzeichnis aufführen musst du hingegen gängige Abkürzungen, deren Bedeutung allgemein bekannt sind. Ausdrücke wie „z.B.“, „usw.“, „bspw.“ oder „d.h.“ müssen daher nicht extra erläutert werden. Wenn du dir unsicher bist, ob du eine Abkürzung im Verzeichnis aufführen musst oder nicht, kannst du sie im Duden gegenprüfen: Führt dieser sie auf, kannst du sie ohne weitere Erläuterung verwenden.
Symbolverzeichnis
Eine besondere Form von Abkürzungen sind mathematische, physikalische bzw. technische Formelzeichen und Symbole. Wenn deren Verwendung in deinem Text allgemein-verständliche Zeichen wie m 2 , √ oder ∑ übersteigen, musst du sie in einem gesonderten Symbolverzeichnis aufführen.
Das Symbolverzeichnis ist zweispaltig aufgebaut: in der linken Spalte stehen die Symbole, in der rechten die zugehörigen verbalen Erläuterungen.
Insbesondere bei physikalischen Symbolen ist es sinnvoll, auch die Einheiten, in denen die Größen gemessen werden, anzugeben. Hier sollte das Verzeichnis also dreispaltig aufgebaut sein.
Sinn deiner Abschlussarbeit ist es, dass du eine komplexe und umfangreiche Themenstellung eigenständig bearbeitest. Abschreiben ist also absolut tabu! Um Studenten dies bewusst zu machen, verlangen praktisch alle Hochschulen eine unterschriebene eidesstattliche Versicherung darüber, dass die Arbeit selbstständig erstellt und alle Informationen aus Fremdquellen als solche gekennzeichnet wurden.
Die Erklärung sollte von dir unterschrieben auf der letzten Seite deiner Arbeit stehen, also hinter Literaturverzeichnis und Anhängen.
In der Regel hat jede Hochschule eine vorformulierte eidesstattliche Erklärung. Diese findest du meist im Downloadbereich der Uni oder deines Fachbereichs und sie kann wortwörtlich so übernommen werden.
Auf den Inhalt kommt es an – das gilt bei deiner Abschlussarbeit kein bisschen weniger als bei allen anderen Texten. Trotzdem sollte auch die äußere Form einer Arbeit ordentlich und einheitlich sein. Wenn deine Arbeit schlecht formatiert ist, Seitenzahlen im Inhaltsverzeichnis falsch sind oder auf dem Deckblatt wichtige Angaben fehlen wird der Prüfer das sicherlich nicht positiv bewerten, selbst wenn deine Arugmentation makellos ist.
Unter keinen Umständen solltest du versuchen, Seitenzahlen manuell zu setzen oder gar im Fließtext. Du schaffst dir damit nur unglaublich große Formatierungsarbeit, die bei der kleinsten Änderung an deinem Text zunichte gemacht wird. Zum Teil kann das schon passieren, wenn du dieselbe Datei auf einem anderen PC öffnest, der eine ältere oder neuere Word-Version (oder Libre Office) besitzt.
Um Seitenzahlen völlig entspannt automatisch einzufügen gehst du in Word einfach in den Reiter „Einfügen“ und wählst dort das Dropdownmenü „Seitenzahl“ aus. Am besten wählst du hier die Option „Seitenende“ und positionierst die Seitenzahlen mittig.
Benutze niemals manuell gesetzte und nummerierte Fußnoten, da diese sich bei der kleinsten Änderung am Text verschieben! Außerdem wird die Nummerierung nicht automatisch aktualisiert, falls du zwischen zwei Fußnoten eine weitere einfügst.
Um in Word automatische Fuß- oder Endnoten zu setzen, musst du zunächst den blinkenden Cursor an der gewünschten Stelle im Text positionieren. Anschließend, oder auch schon vorher, gehst du zum Reiter Verweise.
Dort findest du die Schaltflächen Fußnote einfügen bzw. Endnote einfügen mit denen du das entsprechende einbaust. Der Cursor springt nach dem Klick auf die Schaltfläche direkt in das Fuß- oder Endnotenfeld, und du kannst deinen Anmerkungstext oder Literaturverweis eintippen.
Du solltest auf keinen Fall ein manuelles Inhaltsverzeichnis erstellen, da du mit diesem immer mehr Arbeit haben wirst als mit einem automatischen, und leichter Fehler passieren, ganz besonders bei den Seitenzahlen
Einzige Voraussetzung für ein automatisches Inhaltsverzeichnis in Word ist es, dass die Überschriften in den Formatvorlagen „Überschrift 1“ bis „Überschrift 9“ formatiert sind.
Hast du deine Überschriften mit den entsprechenden Formatvorlagen ausgezeichnet, kommt der nächste Schritt: Wechsle zum Reiter Verweise und klick dort auf die Schaltfläche Inhaltsverzeichnis . Hier kannst du eines der integrierten Verzeichnisse – am besten die Automatische Tabelle 1 oder 2 auswählen, sowie unten über die Schaltfläche Benutzerdefiniertes Inhaltsverzeichnis selbst das gewünschte Aussehen bestimmen.
Achtung: Die vorgefertigten Inhaltsverzeichnisse von Word reichen nur bis zur 3. Überschriftenebene – wenn du weitere Ebenen im Inhaltsverzeichnis darstellen willst, musst du ein benutzerdefiniertes Verzeichnis verwenden und dort angeben, wie „tief“ dein Verzeichnis sein soll – du kannst damit natürlich auch ein Verzeichnis erstellen, dass nur die erste und zweite Ebene enthält
Wichtig: Hast du deine Arbeit komplett fertig, aktualisierst du als allerletzten Schritt noch einmal das Inhaltsverzeichnis, dann ist es garantiert auf dem aktuellen Stand
Um Abbildungen, Tabelle oder Diagramme in deiner Arbeit automatisch zu beschriften und zu nummerieren, klicke mit der rechten Maustaste auf das jeweilige Objekt und wähle im Kontextmenü Beschriftung einfügen aus.
Im folgenden Fenster siehst du in einer Vorschau, wie die Beschriftung aussehen wird. Du kannst aus den bestehenden Bezeichnung en wie „Tabelle“, „Tab.“, „Abbildung“ oder „Abb.“ wählen und die Position der Bezeichnung festlegen.
Du solltest in deinem Text für alle Elemente einer Kategorie dieselbe Bezeichnung verwenden, z.B. „Abbildung“ für alle Bilder, und nicht abwechselnd Abb., Abbildung und Bild. Ansonsten kannst du später nur schwer ein automatisches Abbildungsverzeichnis erstellen.
Um in Word für Bilder, Tabellen oder Diagramme jeweils ein automatisches Verzeichnis zu erstellen, gibt es eine Voraussetzung: Die entsprechenden Objekte müssen wie gerade beschrieben automatisch beschriftet sein. Ist diese Voraussetzung erfüllt, ist der Rest ganz einfach: Wechsle in Word zum Reiter Verweise und klicke auf die Schaltfläche Abbildungsverzeichnis einfügen .
Achtung bei langen Verzeichniseinträgen: Hast du eine Beschriftung benutzt, die z.B. auch die Quellenangabe zu einer Abbildung enthält, wird diese komplett mit ins Verzeichnis übernommen. Du kannst das, was zu viel ist, entweder manuell im Verzeichnis löschen oder – besser – unter der Abbildung und außerhalb der eigentlichen Beschriftung in einen eigenen Absatz packen, damit dieser Teil nicht ins Verzeichnis übernommen wird.
Du solltest das Abbildungsverzeichnis genauso wie das Inhaltsverzeichnis noch einmal abschließend aktualisieren, wenn du mit deiner Arbeit ansonsten fertig bist.
Um ein automatisches Literaturverzeichnis erstellen zu können, musst du die Verwaltung deiner Literatur und Zitate komplett Word überlassen. Damit bekommst du Zitate und ein Literaturverzeichnis, die sich über die Auswahl einer Formatvorlage (1) vollautomatisch an Zitierstandards wie MLA, Chicago Manual of Style, APA oder IEEE anpassen.
Um ein Zitat, oder richtiger, den dazugehörigen Quellenverweis, einzufügen, klicke im Reiter Verweise auf die Schaltfläche Zitat einfügen (2).
Im Menü hast du jetzt die Wahl, gleich alle Daten zu deiner Quelle einzugeben, wenn du auf Neue Quelle klickst. Oder du kannst einen Neuen Platzhalter hinzufügen und die Quellenangaben wie Jahr, Verlag und Autor später zu ergänzen. Achte dann aber bitte darauf, deinen Platzhaltern sinnvolle Namen zu geben, z.B. den Titel des Werkes, das du zitierst. Nichts ist schlimmer, als eine Quelle nicht mehr zuordnen zu können!
Einmal angelegte Quellen oder Platzhalter kannst du mit einem Klick erneut zitieren. Es spricht also nichts dagegen, dir zu Beginn deiner Arbeit einmal Zeit zu nehmen und alle Literaturangaben in einem Rutsch einzutippen.
Um am Ende das Literaturverzeichnis einzufügen klickst du einfach im Reiter Verweise auf die gleichnamige Schaltfläche, und schon wird an der Stelle des blinkenden Cursors das Verzeichnis eingefügt. Die Überschrift ist vorab als „Überschrift 1“ formatiert, und wird damit automatisch ins Inhaltsverzeichnis aufgenommen.
Breitenberger, B., et al. (2016). Wie schreibe ich eine Hausarbeit? Schritt für Schritt von der Ideenfindung bis zur fertigen Seminararbeit. München: GRIN Verlag.
www.grin.com/de/e-book/335280/
Schnitzer, C., Zharikova, E., Schmid-Meil, P. (2015). Hausarbeiten und Abschlussarbeiten besser schreiben mit Word 2010 . München: GRIN Verlag.
www.grin.com/de/e-book/298626/
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