Examensarbeit, 2021
19 Seiten, Note: 2,0
1. DARSTELLUNG DES LÄNGERFRISTIGEN UNTERRICHTSZUSAMMENHANGS
1.1 LERNZUWACHS/LERNZIEL DER UNTERRICHTSREIHE
1.2 Förderung von überfachlichen Kompetenzen in der Unterrichtseinheit
1.3 Thematische Relevanz und didaktische Analyse
1.3.1 Schulische Vereinbarungen und Rahmenbedingungen
1.3.2 CURRICULARE LEGITIMATION
1.3.3 Theoretische Legitimation zu didaktischen Entscheidungen der Unterrichtsreihe
1.4 Angabe vorgesehener Überprüfungsmöglichkeiten des Kompetenzzuwachses
2. SCHRIFTLICHE PLANUNG DER PRÜFUNGSSTUNDE
2.1 Lernziel(e) der Stunde
2.2 Auseinandersetzung mit der Sache
2.3 Lernvoraussetzungen
2.3.1 Sachstrukturelle Lernvoraussetzungen
2.3.2 Methodische Lernvoraussetzungen
2.3.3 Individuelle Lernvoraussetzungen
2.3.4 Anforderungsbereiche
2.4 Aspekte der Unterrichtsplanung
2.4.1 Antizipation des Stundenverlaufs
2.5 Tabellarischer Verlaufsplan der Stunde
LITERATUR
ANHANG
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die SuS erwerben erste Vorstellungen zu statisch-konstruktiven Gesetzmäßigkeiten, indem sie Modelle verschiedener Brücken bauen und erforschen, verschiedene Brückenkonstruktionen vergleichen und die verschiedenen Funktionsprinzipien dieser erklären. Dabei lernen sie verschiedene Fachbegriffe zum Thema Brücken kennen und wenden diese in Gesprächssituationen fachgerecht an. Sie nutzen ihr erworbenes Wissen, um eine eigene stabile Brückenkonstruktion aus Alltagsmaterialien herzustellen.
Laut dem Lehrplan des Landes NRW fördert der Unterricht der Grundschule, durch das Einbeziehen der Alltagserfahrungen der Kinder, fächerübergreifende Kompetenzen. (vgl. Ministerium 2012, S. 13) Diese sind Voraussetzung, um fachliche Kompetenzen erfolgreich anwenden zu können. In diesem Gesamtvorhaben werden die überfachlichen Kompetenzen wie folgt gefördert:
Wahrnehmen und Kommunizieren: Die SuS erkunden in der Unterrichtsreihe verschiedene Konstruktionsarten von Brücken und untersuchen die im Hinblick auf deren Bauweise und Stabilität, indem sie Modelle dieser Brücken in Partnerarbeit nachbauen und erforschen. Dabei richten sie ihren Blick auf bestimmte Problemstellungen und tauschen sich zunächst mit ihrem Partner und später im Klassengespräch über ihre Ideen, Vermutungen und mögliche Lösungen aus. Dabei wenden sie erlernte Fachwörter an und achten auf eine angemessene Unterrichtssprache.
Analysieren und Reflektieren: Die Unterrichtseinheit ist so geplant, dass die SuS ihr Wissen in jeder Stunde erweitern und auf ihr Vorwissen sowie auf das neu erlernte Wissen zurückgreifen können. Indem sie über zuvor erworbene Kompetenzen reflektieren und die Aufgaben in einen inhaltlichen Zusammenhang bringen, bauen sie ihre Kompetenzen nach und nach aufeinander auf.
Strukturieren und Darstellen: Während des gesamten Unterrichtsvorhabens führen die SuS ein individuelles Lerntagebuch, indem sie ihre Brückenmodelle in Form von beschrifteten Zeichnungen, ihre Erkenntnisse und Lernfortschritte dokumentieren. Sie selbst sind für die Vollständigkeit ihres Lerntagebuches verantwortlich und orientieren sich dabei an gemeinsam festgelegten Kriterien.
Transferieren und Anwenden: Die SuS nutzen ihr erworbenes Wissen, um sich neue Sachverhalte in jeder Stunde zu erschließen. Ziel der Unterrichtseinheit ist es, unter Anwendung des erworbenen Wissens, eine eigene Brücke zu bauen. Dafür erwerben die SuS im Laufe der Einheit das theoretische Wissen, welches sie in anderen Lernsituationen überprüft haben und auf ihre eigene Brücke anwenden sollen.
Im schuleigenen Arbeitsplan der katholischen Grundschule ist das technische Lernen für den Jahrgang 3 und 4 festgehalten. Der Sachunterricht soll so gestaltet werden, „dass er die Lernvoraussetzungen und Vorerfahrungen der Schülerinnen und Schüler einbezieht, handlungsorientiert evaluiert und das Wissen der Schülerinnen und Schüler erweitert. Dabei darf der Sachunterricht die Schülerinnen und Schüler nicht unterfordern, sollte problembezogen, lösungs- und produktorientiert ausgerichtet sein.“ (vgl. Arbeitsplan Grundschule 2017, S. 2) Dabei sollen die Kompetenzen des Lehrplans an geeigneten Unterrichtsinhalten aufgebaut werden.
Die Unterrichtsreihe „Wir werden Brückenbaumeister!“ ist innerhalb des Lehrplans NRW dem Bereich „Technik und Arbeitswelt“ zuzuordnen. Demnach sollen laut dem Schwerpunkt „Bauwerke und Konstruktionen“ die SuS am Ende der Klasse 4 Bauwerke konstruieren und beschreiben können, sowie „Zusammenhänge zwischen Materialien und Konstruktionen“ dokumentieren. (Ministerium NRW 2012, S. 45) Eine weitere Kompetenz ist unter dem Schwerpunkt „Maschinen und Fahrzeuge“ zu finden. Die SuS sollen technische Erfidnungen dokumentieren und beschreiben können, sowie die Folgen dieser Erfindungen für den Alltag und die Umwelt bewerten können.
Hier schlägt der Lehrplan unter anderem Brücken als Beispiel vor. (vgl. ebd.) Auch im Perspektivrahmen Sachunterricht der GDSU werden Brücken vorgeschlagen, um an ihrem Beispiel Lerninhalte der technischen Perspektive zu thematisieren. (vgl. GDSU 2013, S. 69)
Die zentrale Aufgabe des Sachunterrichts besteht darin, Kindern schon im Grundschulalter zu ermöglichen Phänomene in ihrer Lebenswelt wahrzunehmen, zu erkunden und zu verstehen. Dies soll ihnen ein reflektiertes und verantwortungsvolles Mitwirken in der Gesellschaft ermöglichen. (vgl. GDSU 2012, S.9) „In einer Gesellschaft, die in Beruf und Arbeitswelt, im privaten und öffentlichen Bereich, in Medien und Ökologie, durch zunehmende Technisierung und Industrialisierung geprägt ist, ist die intensive Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen und technischen Inhalten und Arbeitsweisen (...) unverzichtbar“. (Ministerium NRW 2012, S. 39) Brücken sind jedem Grundschulkind aus seinem Alltag bekannt und bieten vielfältige Möglichkeiten, um inhaltliche Kompetenzen und übergreifende Denk-, Arbeits- und Handlungsweisen der Technik im Sachunterricht zu fördern. Die SuS lernen im Laufe der Einheit zentrale Elemente der technischen Bildung, wie das Lösen technischer Probleme, das Durchführen technischer Experimente und Fachbegriffe, um über technische Zusammenhänge, Konstruktionen und Lösungen zu kommunizieren. (vgl. GDSU 2013, S. 67) Als Handlungsprodukt wird über den Verlauf der Einheit ein Lerntagebuch geführt und zum Schluss der Einheit ein Brückenbauwettbewerb veranstaltet. So ist gewährleistet, dass sich die SuS während des Verlaufs der Einheit zielgerichtet mit den Lerninhalten auseinandersetzen und am Ende der Einheit ein überprüfbares Produkt vorliegt. (vgl. Gudjons 2000, S. 394)
Im Sinne des aktiven Wissenserwerbs bzw. dem forschenden Lernen, der nicht nur vom Lehrplan NRW, sondern auch im aktuellen didaktischen Diskurs gefordert wird, wird den Kindern im Verlauf dieser Einheit ermöglicht, an exemplarischen Brückenkonstruktionen, ihre fachlichen und überfachlichen Kompetenzen aktiv zu erweitern. (vgl. Ministerium NRW 2012, S. 39 und Knörzer u.a. 2019, S. 9 ff.) Laut Möller sollte die technische Bildung im Sachunterricht die technische-paraktische Handlungsfähigkeit ausbilden, im Sinne des Konstruierens produktiv zu handeln, erste Analysen von technischen Funktions- und Handlungszusammenhänge durchzuführen. (vgl. Möller 2018, S. 158)
„Sprachliche Bildung gilt als eine grundlegende Querschnittsaufgabe des Unterrichts.“ (Schomaker/Gläser 2017, S. 36) Daher ist es Aufgabe jedes Unterrichtsvorhabens, sprachliche Kompetenzen der SuS in den Blick zu nehmen und ihre Fähigkeiten auf- und auszubauen. Dieses wird unter anderem durch einen hohen Redeanteil der SuS in jeder Unterrichtsphase und über visuelle Hilfen, wie z.B. Wortspeicher angeregt. (ebd., S. 38) Der Wortspeicher wird in der Einheit gemeinsam mit den Kindern angelegt und erweitert. Er enthält nicht nur inhaltliche Fachbegriffe zu Brücken und Stabilität, sondern wird auch um Adjektive und Verben erweitert, die den SuS helfen, sich auszurdrücken und ihre Erkenntnisse und Ergebnisse mitzuteilen. (vgl. Gläser/Schomaker 2012, S. 34)
Eine Aufgabe der Grundschule besteht darin, die Leistung von SuS zu fördern, zu überprüfen und anzuerkennen. So soll durch ein positives Lern- und Leistungsklima Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit aufgebaut werden. (vgl. Ministerium 2012, S. 16) Dabei ist ein Aspekt, dass SuS lernen, ihre eigene Leistung realistisch einzuschätzen. In die Leistungsbewertung fließen alle Leistungen mit ein, die von dem einzelnen Schüler oder der einzelnen Schülerin, im Zusammenhang mit dem Unterricht, erbracht worden sind. (vgl. ebd., S. 16)
Um die geforderte Transparenz, zur Leistungsbewertung zu gewährleisten, wurde mit den SuS zu Beginn der Einheit der Beobachtungsbogen besprochen und die Kinder hatten die Möglichkeit zu Nachfragen und Ergänzungen. (s. Anhang 1) Der Beobachtungsbogen ermöglicht eine individuelle Rückmeldung und die Dokumentation des Lernzuwachses. (vgl. Ministerium NRW 2012, S. 50)
Die Bewertungskriterien orientieren sich an inhatlichen Kompetenzen, sowie fachspezifischen Arbeitsweisen. Ein weiterer Aspekt der Leistungsbeurteilung stellt in dieser Einheit das individuell erstellte Lerntagebuch dar. Hierfür wurden auch, gemeinsam mit den SuS, Kriterien zur Beurteilung entwickelt. Um das Reflektieren über die eigene Leistung zu fördern, füllen die SuS zum Ende der Einheit einen Selbsteinschätzungsbogen aus, den sie gemeinsam mit ihrem Lerntagebuch abgeben und bekommen so eine individuelle Rückmeldung. (s. Anhang 2)
Die SuS gewinnen eine erste Einsicht in statisch-konstruktive Grundprinzipien einer Kragbogenbrücke, indem sie mit Bausteinen das Modell einer Brücke ohne Stützen bauen. Sie entdecken durch das aktive Konstruieren das Prinzip der Stabilität durch Gewicht und Gegengewicht und erweitern dabei ihre Problemlösekompetenz. Ihre Ergebnisse halten sie schriftlich in ihrem Lerntagebuch fest und tauschen sich im Klassengespräch angemessen aus. Dabei verwenden sie schon gelernte Fachbegriffe.
Brücken gehören zum Alltag aller Menschen. Sie verbinden Flussufer, Straßen, Städte, Länder und sogar Kontinente. Brücken haben für unsere Gesellschaft eine wichtige Bedeutung, nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht, indem sie wichtige Verkehrswege miteinander verbinden. Sie ermöglichen Fußgängern, das sichere Überqueren von großen Straßen und sorgen über Autobahnen für einen gefahrlosen Wildwechsel. (vgl. Nebel 2020) Im Laufe der Jahrtausende hat sich der Brückenbau technisch immer weiterentwickelt und es existieren eine Vielzahl von unterschiedlichen Brücken. Diese lassen sich in unterschiedliche Kategorien, je nach Nutzung, Konstruktion oder Material einteilen. In dieser Stunde sollen die SuS eine Kragbogenbrücke bauen, daher wird diese nun näher beschrieben.
Kragbogenbrücken gehören zu den Bogenbrücken. Sie gelten auch als Vorläufer der Bogenbrücken, da der sog. Kragbogen auch als unechter/falscher Bogen bezeichnet wird. Die Stabilität eines Kragbogens beruht auf der Austarierung (dem Auskragen) von Gewicht und Gegengewicht. Wird beim Bau eines echten Bogens ein Gerüst benötigt, so ist ein Kragbogen während der gesamten Bauphase stabil. (vgl. Köthe 1991, S. 9) Je mehr Gewicht auf den unteren Steinen lastet, desto stabiler ist das Bauwerk.
[...]
Der GRIN Verlag hat sich seit 1998 auf die Veröffentlichung akademischer eBooks und Bücher spezialisiert. Der GRIN Verlag steht damit als erstes Unternehmen für User Generated Quality Content. Die Verlagsseiten GRIN.com, Hausarbeiten.de und Diplomarbeiten24 bieten für Hochschullehrer, Absolventen und Studenten die ideale Plattform, wissenschaftliche Texte wie Hausarbeiten, Referate, Bachelorarbeiten, Masterarbeiten, Diplomarbeiten, Dissertationen und wissenschaftliche Aufsätze einem breiten Publikum zu präsentieren.
Kostenfreie Veröffentlichung: Hausarbeit, Bachelorarbeit, Diplomarbeit, Dissertation, Masterarbeit, Interpretation oder Referat jetzt veröffentlichen!
Kommentare