Bachelorarbeit, 2018
39 Seiten, Note: 1,3
1. Einleitung
2. Die Gründe der Auswanderung
2.1. Die push- und pull Faktoren
2.1.1 Die ökonomischen Faktoren
2.1.2 Die politischen Faktoren
2.1.3 Die religiösen Faktoren
2.1.4 Die gesellschaftlichen Faktoren
3. Die Grenzen und Möglichkeiten der Ratgeberliteraturforschung
3.1 Die Glaubwürdigkeit der Ratgeberliteratur
3.2 Wirkung und Reichweite der Auswandererratgeber
4. Das Amerikabild in deutschen Aus wander erratgebem
5. Mentalitätsrückstände in der Auswandererbewegung
6. Fazit
7. Quellen
8. Fiteratur
Freiheit, Selbstbestimmung, Fortschritt - Amerika ist das Land der Hoffnung. Kein anderes Land hat über mehrere Jahrhunderte hinweg eine vergleichbare Anziehungskraft auf deutsche Auswanderer ausgeübt, wie die Vereinigten Staaten. Schon seit dem 17. Jahrhundert verließen vereinzelte Auswanderungswillige ihre Heimat und machten sich auf die langwierige Reise nach Übersee, um dort ihr Glück zu finden. Der weitaus größte Teil der deutschen Auswanderer kam jedoch im Verlauf des 19. Jahrhunderts nach Amerika: Während die Auswanderungszahl in den zwanziger Jahren noch bei einigen tausend pro Jahr gelegen haben dürfte, überschritten die Zahlen in den 1830em zum ersten Mal die Zehntausendgrenze. Von diesem Moment an schien die Auswanderung in die Neue Welt nicht mehr aufzuhalten und um 1854 war mit rund 240.000 Auswanderern der erste Höhepunkt in der Geschichte der deutschen Amerikaauswanderung erreicht.1 Gelenkt von ihren Hoffnungen und Wünschen und mit der festen Erwartung in Amerika2 günstiges Land, Arbeit, sozialen Aufstieg und Selbstbestimmung zu finden, ließen sie die sozialen und wirtschaftlichen Missstände in Deutschland3 hinter sich und suchten in den Vereinigten Staaten ihr Glück und eine neue Heimat.
Die Vorstellungen über Amerika als dem Land der Verheißung, in dem es einen sich stetig steigernden Wohlstand zu erlangen gibt, wirkten dabei auswanderungsfördemd und hielten sich erstaunlich hartnäckig in den Köpfen der deutschen Auswanderer - selbst, wenn diese der Realität nicht standhalten konnten.4 Diese Hoffnungen sind nicht nur ein stures Festhalten an einem jahrhundertealten Amerikamythos5, sondern werden auch im 19. Jahrhundert noch in Reiseberichten, Briefen und Auswandererratgebem genährt. Die Atlantischen Studien schreiben 1854: „Oft reichen einige seichte Redensarten von Selbstregierung, Volksfreiheit, praktischem Wesen u. dergl. hin, um die weitreichendsten Schlüsse zu rechtfertigen.“6 Dass der Glaube an eine goldene Zukunft in Amerika nicht allein ausschlaggebend für die Massenauswanderung im 19. Jahrhundert gewesen sein kann, ist selbsterklärend, es lassen sich jedoch in der Amerika-Literatur durchaus Rückschlüsse daraus ziehen, welche Wünsche und Bedürfnisse in der deutschen Bevölkerung kursierten und wie sie aufgegriffen, gestärkt oder abgeschwächt wurden.
In der vorliegenden Arbeit sollen die auf Amerika projizierten Hoffnungen und Vorstellungen der deutschen Auswanderer anhand von Reiseratgebern aus dem 19. Jahrhundert untersucht werden. Hierzu wird eine Auswahl von Ratgebern verwendet, deren Verfasser selbst nach Amerika ausgewandert sind oder zumindest einige Zeit in den Vereinigten Staaten verbracht haben.
Die Ratgeberliteratur diente den Auswanderern als wichtige Informationsquelle über ihre neue Heimat und der Umstand, dass sie neben Reisetipps und Ratschlägen auf den persönlichen Erfahrungen der Autoren beruhte, verlieh ihr eine besondere Glaubwürdigkeit.7 Auswandererratgeber erfreuten sich zudem einer großen Beliebtheit, was ihre hohe Auflage beweist8 und die Frage aufwirft, welche Rückschlüsse sie auf das in der Gesellschaft präsente Amerikabild des 19. Jahrhunderts zulassen, in wie weit sie es bestätigen oder widerlegen und ob sie als entschlussfördemd im deutschen Auswanderungsverhalten eingestuft werden können. Zur Beantwortung dieser Fragen werden die Ratgeber in ihren historischen Handlungszusammenhängen betrachtet, weshalb zunächst der soziale und ökologische Kontext in Deutschland und die äußeren Gründe für die Auswanderung nach Amerika betrachtet werden. Danach werden die Grenzen und Möglichkeiten der Reiseliteraturforschung eingehender untersucht, um herauszuarbeiten, was eine Analyse von Ratgebern aus dem 19. Jahrhundert für die Beantwortung der Fragestellung genau leisten kann.
Im Kapitel Das Amerikabild in deutschen Auswandererratgebern folgt die Untersuchung des deutschen Amerikabildes mithilfe der ausgewählten Ratgeberliteratur. Anschließend folgt ein Kapitel über etwaige bestehende Mentalitätsrückstände in der deutschen Gesellschaft hinsichtlich ihres Denkens über Amerika. Ein Fazit fasst die gesammelten Erkenntnisse zusammen und greift auf die Fragestellung zurück.
„Als Beweggründe und Ursachen, die alljährlich viele Tausende unserer Landsleute veranlassen, ihr Vaterland auf immer zu verlassen, kann man recht verschiedene Faktoren anführen, die zu den verschiedenen Zeiten und unter den verschiedenen Verhältnissen in wechselndem Maße gewirkt haben. Es ist unmöglich, diese fest zu bestimmen und die Stärke ihrer Wirkung festzusetzen; sie sind ebenso mannigfaltig und ebenso verschiedenartig wie die Faktoren und Momente, welche die Handlungen der Menschen ganz im allgemeinen beeinflussen.“9 Dieses Zitat von Wilhelm Mönckmeier kann noch immer als Leitsatz gelten, wenn man nach den Motiven für die deutsche Massenauswanderung fragt. Denn selbstverständlich waren die Beweggründe der deutschen Auswanderer im 19. Jahrhundert sehr unterschiedlicher Natur und es waren selten nur ein Grund, sondern mehrere Faktoren, die auswanderungsfördemd auf die deutsche Bevölkerung gewirkt haben.10 Entgegen Mönckmeiers Ansicht muss man eine Analyse deswegen aber nicht von vorne hinein ausschließen. Die Handlungsmotivation der Auswanderer lässt sich historisch rekonstruieren, in dem man ihre sozialen und ökonomischen Hintergründe untersucht.
Dass Menschen, die mit dem Gedanken der Auswanderung spielen, sowohl aus ihrem Heimatland „abgestoßen“ (engl, to push) als auch gleichzeitig von ihrem Zielland „angezogen“ werden (engl, to pull) ist eine Theorie, die Everett S. Lee in den 1960er Jahren aufstellte.11 Push-Faktoren zum Verlassen eines Landes sind beispielsweise ökonomische Notlagen, poltischer Druck oder religiöse Verfolgung im eigenen Land, während die Pull-Faktoren des Auswanderungslandes mit der Aussicht auf wirtschaftlichen Erfolg, politischer und religiöser Freiheit und sozialen Aufstiegschancen gegenüberstehen. „Die Aufgabe des vertrauten Lebensraumes zugunsten eines fremden“, so formuliert es Brenner, „ist fundiert auf das Versprechen, dass dieser eine mehr als ausreichende Kompensation für die verlassene Heimat bieten kann.“12 Dieses Modell ist zwar stark vereinfacht, verdeutlicht aber das Zusammenwirken von anziehenden und abstoßenden Faktoren, wenn es um die schwerwiegende Entscheidung geht, sein Vaterland zu verlassen und an einem anderen Ort eine Existenz aufzubauen. In Hinblick auf die Massenauswanderung des 19. Jahrhunderts lässt sich angesichts dieser Theorie vermuten, dass auch die Motivation der ausgewanderten Deutschen ein Zusammenspiel von push- und pull- Impulsen war.13 Denn das 19. Jahrhundert liefert historisch betrachtet gleich mehrere gesellschaftliche und wirtschaftliche Umbrüche, die Einfluss auf das Leben vieler Menschen in Deutschland nahmen und den sehnsüchtigen Blick nach Amerika rechtfertigten:
Das 19. Jahrhundert ist von sozialen und ökonomischen Krisen durchzogen, die sich zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedlich stark äußerten. Besonders in wirtschaftlicher Hinsicht trugen die Industrialisierung, die zunehmende Urbanisierung und die Strukturkrise des Heimgewerbes immer wieder zu erheblichen Mangelerfahrungen in der Gesellschaft bei.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
http://www.dailvmail.co.uk/sciencetech/article-3581712/Watch-two-centuries-immigration- Incredible-animation-shows-populations-arrived-America-1820 .html
An dieser Tabelle ist gut ablesbar, dass die quantitativen Höhepunkte der deutschen Auswanderung im 19. Jahrhundert in die Zeiten wirtschaftlicher Notlagen fallen.14 Bis 1832 blieb die Migrationsbewegung weitestgehend auf Süddeutschland beschränkt, bevor sie sich einhergehend mit zunehmender Verarmung, beruflicher Verunsicherung und der Angst vor dem Verlust des Lebensstandards auch im Norden und Osten ausbreitete.15 Am schlimmsten traf es die Leinweberei, deren wirtschaftlicher Niedergang trotz Anerbenrechtes gemeinsam mit den Missernten die höchsten Auswanderungsraten in den 1840 und 1850ern nach sich zog.16 Bedeutend ist hier außerdem, dass die Mehrzahl der deutschen Auswanderer den unteren sozialen Schichten angehörten und demnach von den wirtschaftlichen Misständen unmittelbar betroffen waren.17 Aus diesem Grund lässt sich auch der enorme Anstieg der eingewanderten Deutschen in die USA in den 1850er Jahren eher auf ökonomische Gründe zurückfuhren, auch wenn man ihn aufgrund der Revolution 1848 zunächst auf politischer Ebene vermuten könnte.18
Zu der Nahrungsknappheit durch Missernten und Kartoffelkrankheiten, den hohen Lebensmittelpreisen und der mangelnden beruflichen Perspektive ist ein Großteil der finanziellen Notlage der Deutscher auf den immensen Bevölkerungszuwachs zurückführen.
Wie die nachstehende Tabelle verdeutlicht, stieg die Bevölkerungsanzahl in Deutschland zwischen 1800 und 1900 um mehr als 130 Prozent19:
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Erst um 1890 ist die deutsche Industrie so weit entwickelt, dass sie die überschüssige Landbevölkerung in den Städten aufnehmen kann und die Auswanderungszahlen bis 1914 kostant bei 20 - 30.000 bleiben.20
Auf diese Push- Faktoren kommen die entsprechenden Pull- Impulse aus Amerika: Nicht nur, dass man in Amerika keinen Zunftzwang auferlegt bekommt, man kann außerdem billig Grundeigentum erwerben. Auch der Glaube an das Leistungsprinzip greift hier. Wer hart arbeitet, kann sich im aufstrebenden Kontinent jenseits des Ozeans eine gesicherte Existenz aufbauen.2021
In der Auswanderungsforschung ist man sich weitesgehend einig, dass die ökonomisch motivierte Auswanderung bei weitem das größte Kontingent stellt22, aber das bedeutet nicht, dass politische oder religiöse Beweggründe gänzlich ohne Bedeutung geblieben wären. Wenn es sich bei dieser Gruppe auch nur um einen kleinen Teil der Auswanderer handelt, darf nicht vergessen werden, dass die Revolutionen von 1830 und 1848 ihre Spuren hinterlassen haben. So haben beispielsweise die Aufstände in Baden und der Pfalz im Sommer 1849 einige Deutsche aus ihrer Heimat vertrieben. Marc Lee Hansen gibt in seinem Aufsatz über die 1848er Revolution die Aussagen deutscher Auswanderer wieder, die den Unterschied zwischen der Freiheit ihrer neuen Heimat und dem reaktionären Deutschland betonen.23 Die Anzahl derjenigen politischen Flüchtlinge, die 1848 wegen direkter staatlicher Verfolgung auswanderten schätzt Dobert auf rund 3000 bis 4000 Menschen.24 Nicht immer kann man politisch motivierte Auswanderung ganz genau von ökonomisch bedingter Auswanderung trennen. So bilden das Umgehen von Steuerlasten, die Flucht vor dem Militärdienst und die Benachteiligung bei der Aufteilung der Allmende eine Grauzone, in der ökonomische und politische Motivation fließend ineinander übergehen.25 Wolfgang Helbich stellt für den „gewöhnlichen“ Auswanderer der 30er und 48er allgemein eine „egalitäre Gesinnung und eine ablehnende Haltung gegenüber dem Obrigkeitsstaat“ fest.26 Die große Masse der Auswanderer kam zwar zur Verbesserung ihrer materiellen Situation in die Staaten, war deswegen aber längst nicht unpolitisch: In einigen deutschen Auswandererbriefen lassen die Verfasser ihrem Unmut darüber freien Lauf, wie sie sich in Deutschland von sozial Höhergestellten unterdrückt fühlen und preisen die „Gleichheit“, die in Amerika unter allen Bürgern herrsche.27 Solche Lockrufe aus Amerika wirkten bei den politisch motivierten Auswanderern als starke pull-Motive ihre alte Heimat hinter sich zu lassen, deren politische Realitität sie zunehmendst verärgerte. Brenner schreibt den Jahren 1830 und 1848 sogar eine bewusstseinsprägende Wirkung zu, in denen sich das Bild von Nordamerika als dem „Land politischer Freiheitshoffnungen und Deutschland als dem Land der Unterdrückung“ verfestigten.28
Im Verlauf des 19. Jahrhunderts treten religiöse Auswanderungsmotive immer weiter in den Hintergrund und sind neben den politisch und wirtschaftlichen Faktoren verschwindend gering. Eindeutig religiös motivierte Auswanderungswellen finden wir noch zu Anfang des Jahrhunderts, als der Widerstand gegen rationalistische Einflüsse die Loslösung pietistischer Gläubiger von Kirche und Staat nach sich zog. Die Folge war eine vermehrte Abwanderung aus Südwestdeutschland, die viele der Kirchenkritiker nach Russland zog, wo ihnen Zar Alexander Land und religiöse Duldung versprach.
Nach dieser Bewegung finden wir im 19. Jahrhundert nur noch eine zahlenmäßig relevante religiöse Auswanderung in den 1830er und 1840er Jahren. Mit dem Zusammenschluss von Lutheranern und Reformierten zur preußischen Unionskirche brachen viele preußische Altlutheraner mit ihrer deutschen Heimat und wanderten in die Vereinigten Staaten aus. 1839 verließen so rund 1200 und 1843 1600 Emigranten das Land.29 Es wird allerdings vermutet, dass auch bei dieser religiös motivierten Auswanderung wirtschaftliche, soziale und allgemeinpolitische Gründe eine nicht zu unterschätzende Rolle spielten.30
Die gesellschaftlich bedingte Auswanderungsmotivation lässt sich genau wie die religiösen, wirtschaftlichen und politischen Faktoren nicht klar voneinander abgrenzen und reiht sich fließend in die sozialen Umbrüche des 19. Jahrhunderts ein. So wären in diesem Bereich beispielsweise die Gruppe Spekulanten zu nennen, die nur von der Aussicht auf Gewinn geleitet in die Vereinigten Staaten aufbrachen. Sie setzten sich aus Kaufleuten zusammen, die Niederlassungen in den USA gründeten, kamen in den 50er Jahren als Goldsucher in die Staaten oder waren wohlhabende Grundbesitzer, die große Flächen Land kaufen wollten. Auch Träumer, die, wie es Dieterici ausdrückte, „von dem Glück angezogen wurden, das jenseits des Oceans zu suchen“31 war, kann man in diese Kategorie einordnen.
Auch einige jüdische Deutsche befanden sich unter den Auswanderern, die sich mit dem Aufbruch nach Amerika eine bessere Zukunft erhofften. Denn die Mehrzahl der deutschen Juden besaß im frühen 19. Jahrhundert noch kein Bürgerrecht und sah sich vielerorts gesellschaftlicher Ächtung ausgesetzt.
[...]
1 Vgl. Hansen, Christine: Die deutsche Auswanderung im 19. Jahrhundert - ein Mittel zur Lösung sozialer und sozialpolitischer Probleme? S. 11, In: Moltmann, Günther (Hrsg.): Deutsche Amerikaauswanderung im 19. Jahrhundert. Sozialgeschichtliche Beiträge, unter Mitarb. von Harald Focke, Stuttgart 1976; Siehe auch: Brenner, Peter J.: Reisen in die Neue Welt. Die Erfahrung Nordamerikas in den deutschen Reise-und Auswandererberichten des 19. Jahrhunderts, Tübingen 2015, S. 48; Hoerder, Dirk/Knauf, Diethelm: Aufbruch in die Fremde. Europäische Auswanderung nach Übersee, Bremen 1992, S.123 ff.
2 Es wird bewusst der Begriff „Amerika“ anstelle der präziseren Formulierung „USA“ verwendet, auch wenn er dem heutigen wissenschaftlichem Standard nicht mehr entspricht. Im zeitgenössischen Sprachgebrauch des 19. Jahrhunderts dominierte in Deutschland das vage Bild von „Amerika“, welches sich in fast allen Fällen auf das Gebiet der „Vereinigten Staaten“ bezog. Aus diesem Grund wird die Bezeichnung „Amerika“ entsprechend dem Sprachgebrauch im 19. Jahrhundert bevorzugt. Vgl. hierzu: Brenner, Peter J.: Reisen in die neue Welt, S. 27 und Schelbert, Leo: >America< Von der Macht und dem Wandel eines Archetyps. In: Saeculum 28 (1977), S.75f.
3 Der Begriff „Deutschland“, wenn er im Folgenden für die Zeit vor 1871 verwendet wird, umfasst den damals in Einzelstaaten aufgeteilten deutschsprachigen Kulturraum. Vgl. hierzu: Brunner, Bernd: Nach Amerika. Die Geschichte der deutschen Auswanderung, München 2017, S. 9.
4 Siehe hierzu Brenner, Peter J.: Reisen in die Neue Welt, S. 91-102, Atlantische Studien, von Deutschen in Amerika, Bd.l, Göttingen 1854, S.l: „Oft lesen und hören wir von den buntgefärbten Schatten der Wirklichkeit, welche uns im Tageslicht des gewohnten Verkehrs umgibt. Es ist schwer zu sagen, wie sonderbar sich hier die Vorstellungen über Amerika ausnehmen, an denen die Mehrzahl unserer Landsleute jenseits des Meeres immer noch festhalten will.“; Brunner, Bernd: Nach Amerika. Die Geschichte der deutschen Auswanderung, München 2017, S. 7 und S. 80.
5 Siehe zu den Anfängen des »Paradies-Mythos« Brenner, Peter J.: Reisen in die Neue Welt, S. 91-102;
6 Atlantische Studien, von Deutschen in Amerika, Bd. 1, S. 2.; Siehe auch Bromme, Traugott: Rathgeber für Auswanderungslustige, Stuttgart 1846, S.23 : „seit dem Jahre 1682, wo Pistorius aus Frankfurt zuerst eine Gesellschaft deutscher Auswanderer dorthin führte, bis auf unsere Zeit, war es für Alle, die sich gedrückt fühlten, das Land der Verheißung.“
7 Eicke, Dietrich/Reppmann, Yogi: Amerika. Hoffung und Sehnsucht. Aus alten Auswanderer- Rathgebem, Flensburg 1983, S. 10.
8 In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erschienen rund 200 selbstständige Publikationen und schätzugsweise zwischen 6000 und 8000 Exemplare. Vgl. Brenner, Peter J.: Reisen in die Neue Welt, S. 68 und Schenda, Rudolf: Volk ohne Buch. Studien zur Sozialgeschichte der populären Lesestoffe 1770-1910, München 1977, S. 222f.
9 Mönckmeier, Wilhelm: Die deutsche überseeische Auswanderung, Jena 1912, S. 25.
10 Marschalck, Peter: Deutsche Überseewanderung im 19. Jahrhundert. Ein Beitrag zur soziologischen Theorie der Bevölkerung, Stuttgart 1973, S. 52 f.; Siehe auch: Eicke, Dietrich/Reppmann, Yogi: Amerika. Hoffung und Sehnsucht, S. 161 f.
11 Lee, Everett S.: A Theory of Migration, in: Demography, 5. Jahrgang, Nr. 1, 1966, S.47-57.
12 Brenner, Peter J.: Reisen in die Neue Welt, S. 62.
13 Auf die Frage, welche Faktoren maßgeblicher für die Auswanderung waren, push oder pull, besteht Uneinigkeit. Man geht davon aus, dass es wechselnde Intensitäten von push und pull Faktoren gibt, beide aber gleich wichtig sind. Vgl. hierzu: Marschalck, Peter: Deutsche Überseewanderung im 19. Jahrhundert, S. 54-55; Jerome, Henry: Migration and Business Cycles. = Publications of the National Bureau of Economic Research 9. , New York 1926, S. 88; Fairchild, Henry Pratt: Immigration. A World Movement and its American Significance, New York 1914, S. 148; Thomas, Dorothy Swaine: Social and economic aspects of Swedish population movements 1750-1933, New York 1941, S. 90f.; Mönckmeier, Wilhelm: Die deutsche überseeische Auswanderung, S. 30.
14 Siehe auch Burgdörfer, Friedrich: Migration across the Frontiers of Germany, in: International Migration, Bd. 2: Interpretations, hg. v. Walter F. Willcox, New York/London/Paris 1969 (= Demographic Monographs 8, Nachdr. d. Ausgabe New York 1931), S. 342; Hansen, Christine: Die deutsche Auswanderung im 19. Jahrhundert - ein Mittel zur Lösung sozialer und sozialpolitischer Probleme? S.9-54, In: Moltmann, Günther (Hrsg.): Deutsche Amerikaauswanderung im 19. Jahrhundert. Sozialgeschichtliche Beiträge, unter Mitarb. von Harald Focke, Stuttgart 1976, S. 18.
15 Brenner, Peter J. : Reise in die Neue Welt, S. 51; Briefe aus Amerika. Deutsche Auswanderer schreiben aus der Neuen Welt 1830-1930, Hg. v. Wolfgang Helbich/Walter D. Kamphoefher/Ulrike Sommer, München 1988, S. 12.
16 Briefe aus Amerika. Deutsche Auswanderer schreiben aus der Neuen Welt, S. 12.
17 Briefe aus Amerika. Deutsche Auswanderer schreiben aus der Neuen Welt. 1830-1930, Hg. v. Wolfgang Helbich/WalterD. Kamphoefner/Ulrike Sommer, München 1988, S. 13.
18 Die Bauern und Tagelöhner aus den ländlichen Gebieten, die den Hauptteil der Auswanderer ausmachten, interessierten sich mehr für ihre wirtschaftliche Lage, als für die politischen Verhältnisse, die in den Städten herrschten. Siehe hierzu auch: Hansen, Marcus Lee: The revolutions of 1848 and German emigration, in: Journal of Economic and Business History 2 (1920/30), S. 14.
19 Lütge, Friedrich: Deutsche Sozial- und Wirtschaftsgeschichte: Ein Überblick, 3. Aufl., Berlin 1966, S.369; Brunner, Bernd: Nach Amerika. Die Geschichte der deutschen Auswanderung, München 2017, S.8.
20 Vgl. Marschalck, Peter: Deutsche Überseewanderung im 19. Jahrhundert, S. 10.
21 Brunner, Bernd: Nach Amerika. Die Geschichte der deutschen Auswanderung, S. 124-125; »Amerika ist ein freies Land...«. Auswanderer schreiben nach Deutschland, hg. u. eingel. v. Wolfgang Helbich. Unter Mitarb. vonUrsula Boesing, Darmstadt/Neuwied 1985, S. 101.
22 Schmidt, Hans: Die verschiedenen Einwandererwellen in die Vereinigten Staaten von Nordamerika von den Anfängen bis zur Quotengesetzgebung, In: Historisches Jahrbuch 85, München; Freiburg 1965, S. 347.
23 Hansen, Marcus Lee: The revolutions of 1848 and German emigration, in: Journal of Economic and Business History 2 (1920/30), S. 630.
24 Dobert, Eitel Wolf: Deutsche Demokraten in Amerika. Die Achtundvierziger und ihre Schriften, Göttingen 1985, S. 17.
25 »Amerika ist ein freies Land...«, S. 13; Brunner,Bemd: Nach Amerika, S. 56.
26 »Amerika ist ein freies Land...«, S. 13.
27 »Amerika ist ein freies Land...«, S. 111-129. Nur wenige Verfasser erwähnen die schlechte soziale Stellung der Schwarzen in Amerika und scheinen auch nicht zu sehen, dass es in den Vereinigten Staaten sehr wohl Standesunterschiede gab.
28 Brenner, Peter J.: Reisen in die Neue Welt, S. 50.
29 Vgl. Clemens, Lieselotte: Die Auswanderung der pommerschen Altlutheraner in die USA. Ablauf und Motivation 1839-1843, Hamburg 1967, S. 55 und 75.
30 Ebda., S. 62-66; S.79-81; S. 91 f.
31 Dieterici, Carl Friedrich Wilhelm: Ueber Auswanderungen und Einwanderungen, letztere in besonderer Beziehung auf den Preußischen Staat; vom statistischen Standpunkte, Berlin/Posen/Bromberg 1847, S. 4.
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