Bachelorarbeit, 2020
60 Seiten, Note: 1,7
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
TABELLENVERZEICHNIS
1 EINLEITUNG
1.1 Problemstellung und Motivation
1.2 Zielsetzung und Fragestellung
1.3 Aufbau der Arbeit
2 THEORETISCHE GRUNDLAGEN
2.1 Begriffsbestimmungen und Definitionsansätze
2.1.1 Massenmedien
2.1.2 Massenkommunikation
2.1.2.1 Kommunikatoren
2.1.2.2 Rezipienten
2.1.2.3 Klassische Medien
2.1.2.4 Neue Medien
2.1.2.5 Social Media
2.1.3 Mediennutzungsmodell
2.1.3.1 Mediennutzung
2.1.3.2 Medienrezeption
2.1.3.3 Medienwirkung
2.1.4 Veranstaltungen
2.1.4.1 Abgrenzung zu Großveranstaltungen
2.1.4.2 Zielgruppe
2.1.5 Sicherheit
2.1.6 Sicherheitskonzept
2.2 Betriebswirtschaftliche Modelle
2.2.1 SWOT-Analyse
2.2.2 Szenario-Analyse
3 EMPIRISCHE UNTERSUCHUNG
3.1 Methodische V orgehensweise
3.2 Analytische Vorgehensweise
3.3 Auswertungsverfahren
3.3.1 Einordnung des theoretischen Fundaments in das Kategoriensystem
3.3.2 Generalisierende Analyse
3.3.2.1 Weiterentwicklung von Sicherheitsmaßnahmen
3.3.2.2 Ursachen für die Unsicherheit von Besuchern
3.3.2.3 Krisenmanagement bei Großveranstaltungen
3.3.2.4 Kriterien für das Bestärken des Sicherheitsgefühls von Besuchern
3.3.2.5 Berichterstattungen in Massenmedien
3.3.2.6 Einbindung von Massenmedien auf Großveranstaltungen
4 DARSTELLUNG DER ERGEBNISSE
4.1 Einsatz von Massenmedien bei GROßVERANSTALTUNGEN
4.1.1 Chancen
4.1.2 Herausforderungen
4.1.3 Positionierung in der Veranstaltungsorganisation
4.2 Transformation des Sicherheitskonzeptes
FAZIT
Die auf die im Text verwiesenen Interviews sind aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht in dieser Publikation enthalten. Die Namen der Interviewpartner wurden von der Redaktion aus dem Textdokument entfernt.
Abbildung 1 Aufbau der Arbeit
Abbildung 2 one-to-many-Kommunikation
Abbildung 3 many-to-many-Kommunikation
Abbildung 4 Nutzungsmotive in den sozialen Netzwerken
Abbildung 5 Event bedeutet für mich
Abbildung 6 Öffentliche Sicherheit
Abbildung 7 SWOT-Analyse
Abbildung 8 Vorgehensweise der Szenarioanalyse
Abbildung 9 Sicherheitsbedenken beim Besuch von Musikfestivals nach Anschlag in Manchester 2017
Abbildung 10 Veranstaltungsverzicht aufgrund von Terrorgefahr
Abbildung 11 SWOT-Analyse für die Positionierung der Massenmedien in der Veranstaltungsorganisation
Abbildung 12 Szenarien für die Bereitstellung des Sicherheitskonzeptes an Besuchern
Abbildung 13 Sicherheitsleitfaden für Besucher einer Großveranstaltungen
Tabelle 1 Definition Veranstaltung
Tabelle 2 Sonderzeichen der kommentierten Transkription
Tabelle 3 Einordnung in das Kategoriensystem
In Hinblick auf den gesellschaftlichen Wandel von einer Industriegesellschaft zu einer Informationsgesellschaft nimmt die Bedeutung von traditionellen und modernen Medien zu. Die Beeinflussung durch Mittel der Massenkommunikation ist in der Gesellschaft somit ein relevantes Thema, besonders in Hinblick auf modernen Medien.1 Die Menschheit informiert sich über aktuelle Geschehnisse überwiegend in den Massenmedien. Aufgrund der mangelnden alternativen Informationsquellen und der Bedienung an vielfältigen Selektionsverfahren und Manipulationen wird die Vertrauenswürdigkeit in Frage gestellt. Die neuen Medien bieten zwar diverse Alternativen an Informationsquellen, allerdings wird die Glaubwürdigkeit noch vielmehr angezweifelt.2 In Folge dessen werden die Auswirkungen der Mediennutzung überwiegend negativ eingestuft.3
„Großveranstaltung aller Art locken jährlich Millionen Menschen an, z. B. Sportevents, Konzerte, Jahrmärkte, Festivals, etc. Dabei bedarf es umfassende Vorbereitungen zur Sicherstellung eines reibungslosen Ablaufs. Das fordert Träger der öffentlichen Hand, private Akteure und nicht zuletzt die Bevölkerung selbst." (Auerbach (2017), S. 367) Im Rahmen der Forderung einer reibungslosen Organisation kann In der heutigen Zeit Ein Wandel bei Veranstaltungsbesuchern verzeichnet werden, da sie schon längst keine stillen Teilnehmer einer Veranstaltung sind, sondern ein starkes Bewusstsein für komfortable Rahmenbedingungen entwickelt haben, sodass bei aufkommenden Planungsfehlern die Unstimmigkeiten sowohl wahrgenommen als auch dokumentiert und der breiten Öffentlichkeit berichtet werden.4
Massenmedien sind in der heutigen Zeit kaum wegzudenken und haben aufgrund des informativen Charakters einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft. Die Berichterstattungen über misslungene Veranstaltungen aufgrund der Wetterlage oder terroristische Ereignisse rückt in den Massenmedien häufig in den Vordergrund, wodurch das Sicherheitsgefühl der Besucher getrübt werden kann. Aufgrund der Vorkommnisse in den vergangenen Jahren wird der Veranstaltungssicherheit eine hohe Priorität zugeordnet, sowohl aus gesellschaftlicher als auch rechtlicher Sicht. Der Fokus der Bachelorarbeit liegt hierbei auf der Transformation des bestehenden Sicherheitskonzeptes, welches das Besucherverhalten positiv beeinflusst.
Im Rahmen der Bachelorarbeit wird herauskristallisiert , inwiefern Massenmedien das Sicherheitsgefühl von potentiellen Veranstaltungsbesuchern beeinflussen und welche Auswirkungen entstehen. Auf Grundlage der erhobenen Daten wird das bestehende Sicherheitskonzept transformiert, sodass das Sicherheitsgefühl der Besucher von Großveranstaltungen bestärkt werden kann.
In Hinblick auf die Zielsetzung fungieren folgende Forschungsfragen als Gegenstand der theoretischen Analyse und qualitativen Forschungsmethode:
1. Welchen Einfluss haben Massenmedien auf das Sicherheitsgefühl der Rezipienten?
2. Wie kann das Sicherheitsgefühl der potenziellen Besucher verstärkt werden?
3. Wie können Sicherheitsvorkehrungen kommuniziert werden, um das Besucherverhalten positiv zu beeinflussen?
Mit Hilfe der Erarbeitung von theoretischen Grundlagen bezüglich der Mediennutzung und der Anwendung einer qualitativen Forschungsmethode werden die genannten Forschungsfragen analysiert und abschließend beantwortet.
Die vorliegende Bachelorarbeit ist in fünf Kapitel unterteilt. Nach der Einteilung der Thematik, sowie die Festlegung der Problemstellung und Zielsetzung, werden im zweiten Kapitel wesentliche Begriffe sowie theoretische Methoden definiert und erläutert. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf der Definition der Oberbegrifflichkeiten Massenmedien und Veranstaltungen. Anschließend werden die angewandten betriebswirtschaftlichen Modelle erläutert.
Im dritten Kapitel werden die Vorgehensweise und Methoden der qualitativen Inhaltsanalyse benannt. Im weiteren Verlauf ist die Einordnung des theoretischen Fundaments in das Kategoriensystem vorzufinden. Im Rahmen der generalisierenden Analyse werden Inhalte der Experteninterview in einer Gegenüberstellung betrachtet, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszufiltern.
Abschließend werden die Ergebnisse anhand der SWOT- und Szenario-Analyse dargestellt und bewertet. Im fünften Kapitel werden die Forschungsinhalte und der Forschungsprozess persönlich bewertet.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1 Aufbau der Arbeit
Für die Erarbeitung der theoretischen Grundlagen werden zunächst wesentliche Begrifflichkeiten wissenschaftlich definiert. Der theoretische Grundlagenteil setzt sich aus den Hauptthematiken Massenmedien und Veranstaltungen zusammen. Im Rahmen der Veranstaltungen werden ebenfalls sicherheitsrelevanten Aspekten in der Veranstaltungsorganisation erläutert. Die theoretischen Modelle, die im weiteren Verlauf Anwendung finden, werden ebenfalls innerhalb des Kapitels erläutert.
Die relevanten Begrifflichkeiten können in zwei Kategorien eingeteilt werden. Die Oberbegriffe Massenmedien und Veranstaltungen bilden die Grundlagen. Die Unterkapitel verfestigen die grundlegenden Definitionen.
In den vergangenen Jahren wurde eine stetige Weiterentwicklung der Informationsund Kommunikationstechnologie verzeichnet. Aufgrund der Funktion der Verbreitung von Informationen nehmen die Medien eine relevante Stellung ein und tragen zum Wandel von einer Industrie- zu einer Informationsgesellschaft bei. Der Wandel spiegelt sich in der Entwicklung eines eigenständigen Sektors der Volkswirtschaft, den Informations- und Kommunikationssektor, und die damit zusammenhängenden Veränderungen des Arbeitsfeldes, wie z. B. Entstehungen von neuen Beschäftigungsformen, wieder.5 Neben den wirtschaftlichen Auswirkungen sind ebenfalls gesellschaftliche Bereiche betroffen. Die Auswahl der multimedialen Angebote nimmt zu, sodass der Einfluss auf die Rezipienten ebenfalls heranwächst. Somit ist die Entfaltung der Informationsgesellschaft sowohl in wirtschaftlichen und technischen als auch in kulturellen und sozialen Bereichen ersichtlich.6
Massenmedien dienen zur Vervielfältigung von Informationen und Emotionen mittels technischer Datenträger, sowohl bei einer räumlichen als auch zeitlichen Distanz zwischen den Kommunikationspartnern.7 Die Kommunikation erfolgt über einen Absender, der eine große Anzahl an Empfängern erreicht. Die Massenmedien umschließen somit eine one-to-many-Kommunikation.8 Hierbei werden Sender und Empfänger als Kommunikationspartner definiert. Die Empfänger spiegeln ein voneinander getrenntes Publikum wieder und die Übermittlung kann anhand von Printmedien, wie Bücher, Zeitschriften und Zeitungen, auditive und audiovisuellen Kanälen, beispielsweise Fernsehen und Radio, als auch computergestützten Medien erfolgen.9 Im Rahmen der Informationsvermittlung können sowohl sekundäre, teritäre als auch quartäre Medien angewandt werden. Sekundäre Medien, beispielsweise Printmedien, setzen lediglich ein technisches Element voraus, wohingegen teritäre Medien den Einsatz zweier Verbindungselemente benötigt, sodass die Informationen produziert sowie empfangen werden. Neue Medien, wie Smartphones oder Computer, werden als quartäre Medien bezeichnet, da neben den technischen Voraussetzungen, jeweils bei dem Sender und Empfänger, ein weiteres technisches Element zur Übertragung, z. B. ein Netzwerk, notwendig ist.10 Bedeutsam für die Definition der Massenmedien ist vor allem, dass eine Kommunikation ohne direkte Interaktion zwischen Sender und Empfänger stattfindet.11 Die Übermittlung von Informationen an den Rezipienten erfolgt allerdings nicht objektiv, sodass alle Botschaften von der jeweiligen medialen Erscheinungsform abhängig sind und eine mediale Prägung und somit die Beeinflussung der Rezipienten, im weitesten Sinne der Gesellschaft, nicht ausgeschlossen werden kann.12
Massenkommunikation wird ursprünglich als Einwegkommunikation, die Inhalte regelmäßig und unter besonderen technischen Voraussetzungen vermittelt; verstanden. Auf der Empfängerseite handelt es sich um räumlich voneinander getrennte Personen, die auch als disperses Publikum bezeichnet werden.13 Die Inhalte der Massenkommunikation sind kurzfristig greifbar. Hierbei wird die Kommunikation bzw. Botschaft auf verschiedenen Medienkanälen angeboten und einer Vielzahl von Rezipienten präsentiert. Die Inhalte der Massenkommunikation sind öffentlich, sodass ein Zugriff uneingeschränkt möglich ist.14
Der Begriff Masse wird häufig im Rahmen der Mediennutzung verwendet, allerdings werden Rezipienten nicht mehr als eine gestaltlose Vielzahl definiert. Vielmehr setzen sich die Rezipienten aus Gruppen mit unterschiedlichen Interessen zusammen. Die Nutzung der Massenmedien erfolgt aktiv, unter Einwirkung der jeweiligen Bedürfnisse.15 Die Massenkommunikation zeichnet sich somit durch wesentliche Faktoren aus: Die Bereitschaft des Senders und das Einschaltinteresse des Empfängers. Beide Faktoren sind miteinander nicht koordinierbar. Aufgrund der unterschiedlichen Einschaltinteressen sind sowohl Standardisierungen als auch Differenzierungen innerhalb der Programme erkennbar, anhand dessen alle Rezipienten mediale Angebote unter Berücksichtigung der eigenen Bedürfnisse auswählen können.16
Der Kommunikator wird innerhalb der Massenkommunikation nicht einheitlich definiert, da die Position des Kommunikators meist nicht durch eine einzelne Person besetzt, sondern auf mehrere Mitwirkende aufgeteilt ist. Innerhalb der Printmedien verfasst ein Journalist den Text, ist allerdings an die Normen der Redaktion gebunden. Der Sprecher eines Radio- oder Fernsehsenders präsentiert den Rezipienten die Informationen als primärer Kommunikator, indem er die Inhalte über die Redaktion, sekundären Kommunikator, erhält. Rezipienten einer Radio- bzw. Fernsehsendung nehmen lediglich den Sprecher als verantwortlichen Träger wahr.17 Des Weitern umfassen die Neuen Medien ebenfalls mehrere Kommunikatoren, indem Medieninhalte gleichermaßen von z. B. Journalisten, aber auch den Mediennutzern geschaffen werden können.18
Die Rezipienten können sich anhand verschiedener Faktoren voneinander differenzieren. In Hinblick auf die soziale Zusammensetzung kann das Publika sowohl homogen als auch heterogen sein. Hierbei sind die steigende Wirtschaftlichkeit und Nachfrageorientierung der neuen Medien ausschlaggebend für einen Anstieg der Relevanz von homogenen Zielgruppen. Des Weiteren können die Rezipienten anhand der räumlichen Gegebenheiten unterteilt werden, indem lokale von transnationalen Medien unterschieden werden. Rezipienten des gleichen örtlichen Umkreises können gleichzeitig und regelmäßig auf lokale Medien zugreifen und sind somit raumgebunden. Der Zugriff auf transnationale Medien, beispielsweise Fernsehprogramme wie CNN oder MTV aber auch neue Medien, ermöglichen die Kategorisierung eines raumunabhängigen Publikum. Rezipienten werden ebenfalls im Rahmen der Mediennutzung nach aktive und passiv differenziert. Meist wird die Zuwendung der Printmedien als aktive Nutzung aufgefasst, wohingegen das Radio und Fernsehen als passiv beurteilt wird. In Hinblick auf die Rezipienten ist ebenfalls die funktionale Orientierung der Mediennutzung ausschlaggebend. Unter der funktionalen Orientierung wird die Motivation der Nutzung definiert, d. h. die informations- oder unterhaltungsorientierte Zuwendung zu einem bestimmten Medium in einer konkreten Situation bzw. zu einem konkreten Zeitpunkt oder im Sinne der parasozialen Interaktion. Eine weitere Einordnung der Mediennutzer kann bezüglich der Aktivität erfolgen. Ausschlaggebend für das Aktivitätsniveau ist die Aufmerksamkeit bzw. Zuwendungsintensität der Rezipienten während der Mediennutzung. In der Gegenüberstellung zum Radio setzen beispielsweise Filme, Bücher und Zeitungen eine intensivere Zuwendung voraus. Zugleich ist die Aufmerksamkeit bei Büchern deutlich höher als bei einem Film.19
Die klassischen Medien setzen sich aus Bücher, Print, Hörfunk, Fernsehen und Film zusammen.20 Im Vergleich zu Zeitungen oder Zeitschriften bietet das Fernsehen die Möglichkeit, Inhalte anhand von visuellen Darbietungen mit kommentierendem Texten zu präsentieren und Vorgänge und Verhaltensweisen an einem Modell oder einer Person zu demonstrieren. Die audiovisuellen Darbietungen können zudem von verschiedenen Akteuren präsentiert werden, wie z. B. Moderatoren, Experten oder Laien. Der Einsatz von Laien als Botschafter ermöglicht die Entstehung einer persönlichen Bindung zum Rezipienten, da eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass relevante Fragestellungen thematisiert werden, die den Interessen der Rezipienten entsprechen. Das Medium Radio vermittelt Informationen auditiv. Hierbei können gewisse Inhalte über O-Töne hervorgehoben werden.21 Die quantitative Gesamtmediennutzung der klassischen Medien hat in den vergangenen Jahren an Stabilität gewonnen, sodass in ca. 90% der deutschen Haushalte der Fernseher an Wochentagen eingeschaltet ist und die Personenreichweite bei ca. 75% liegt. Anhand der Steigerung der Zuwendungszeit ist der Fernsehkonsum ein dominanter Bestandteil für die Regeneration- und Freizeitgestaltung geworden. Auch das Radio wird allgegenwärtig genutzt, vor allem in Hinblick auf die Möglichkeit der unterschiedlichen Nutzungssituationen. Im Gegensatz zum Radio und Fernsehen hat die Popularität von Printmedien abgenommen.22
Im Rahmen der klassischen Medien bedienen sich Medienunternehmen an dem Modell der one-to-many-Kommunikation. Das Unternehmen stellt den Rezipienten Medieninhalte über ein Medium, wie Zeitung, Fernsehen oder Radio, zur Verfügung. Hierbei übernimmt der Rezipient eine passive Rolle.23 Rezipienten können zwar auf Medieninhalte reagieren, allerdings erfolgt ein Medienbruch, da eine direkte und zeitnahe Reaktion nicht möglich ist.24
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: in Anlehnung an Hoffmann / Novak / Chatterjee (1995), Web.
In Hinblick auf die Digitalisierung ergänzen sich die klassischen Massenmedien um die digitalen Medien. Neue Medien bieten sowohl den Sender als auch Rezipienten Möglichkeiten der Speicherung sowie Übermittlung von Informationen, anhand dessen Text, Grafik, Bild und Ton kombiniert werden können.25 In der heutigen Zeit werden Neue Medien mit der Nutzung des Internets, Digitalfernsehen sowie der Smartphones in Verbindung gebracht.26 Ein wesentliches Merkmal zeichnet sich im fortschreitenden Entwicklungsprozess der Funktechnik ab. Eine drahtlose Internetnutzung von mobilen Endgeräten anhand von Hotspots ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Neuen Medien. Die Netzwerkkommunikation kann sowohl am Smartphone, Laptop und selbst am Fernseher erfolgen. Im Gegenzug zu den anderen Medien können Informationen über das Internet sowohl stationär als auch mobil auf dem jeweiligen Endgerät abgerufen werden.27 Die Neuen Medien setzten sich aus den Kriterien digitale Datentechnik, Interaktivität und Multimedialität zusammen. Der Ursprung der Neuen Medien liegt aufgrund der informationstechnischen Entwicklungen des 20. und frühen 21. Jahrhunderts im Wandel der Individual- und Massenkommunikation. Im Rahmen der Individualkommunikation ermöglicht die Informationstechnik die Verarbeitung, Speicherung und Übertragung von Texten, Daten, Fest- und Bewegtbildern sowie Sprachen. . Neben dem Fortschritt der Informationsverarbeitung und -übertragung ist ebenfalls eine Zusammenführung der beiden Informationsformen erkenntlich Das Medium Internet mit seinem vielfältigen Kommunikationsbereichen, wie Websites, Informationsdienste, elektronische Maildienste, Newsgroups und Chatgroups, bedient sowohl Individual- als auch Massenkommunikation. Die Nutzung von elektronischen Maildiensten kann beispielsweise für einen individuellen Austausch zwischen zwei Kommunikationspartnern angewendet werden, während die Inhalte einer Website an ein disperses Publikum gerichtet sind und somit der Massenkommunikation zugeordnet werden. Aufgrund der Verknüpfung beider Kommunikationsformen können neue Stärken der Kommunikation entwickelt werden.28
Die Neuen Medien stehen weit über Fernsehen und Radio und dienen sowohl als Informations- als auch Unterhaltungsmedium. Hierbei prägt die internetaffine Nutzergruppe die Online-Kommunikation. Die Nutzergruppe setzt sich aus jüngeren Personen, gut Ausgebildete, Berufstätige als auch Schüler und Studenten 29 zusammen.29
Einhergehend mit der Entwicklung von Datenverarbeitung und Informationsvernetzung wird die neue Medienkultur als audiovisuell und interaktiv bezeichnet. Das Internet hat sich in den letzten Jahren zu einem unverzichtbaren Bestandteil sowohl in der Arbeitsbranche als auch im alltäglichen Leben entfaltet.30 Im Vergleich zu den klassischen Massenmedien, wie Fernsehen, Hörfunk und Print, die sich in der Regel auf einem gesellschaftlichen Sektor fokussieren, umfassen die Neuen Medien sämtliche Bereiche der Gesellschaft. Das Hauptmerkmal der neuen Medien ist das Internet mit all seinen Nutzungsformen, wie erweiterte oder vernetze Anwendungen.31 Im Rahmen der Erhebung des Unternehmens Kantar Deutschland kann eine deutliche Veränderung des Nutzungsverhaltens in Hinblick auf das Internet in den vergangenen Jahren herauskristallisiert werden. Während im Jahr 2001 lediglich 37 % der Rezipienten das Internet als Medium genutzt haben, steigt die Nutzung im Jahr 2009 auf 69,1 %. Im Jahr 2019 nutzen bereits 86 % der Befragten das neue Medium.32
Anteil der Internetnutzer in Deutschland in den Jahren 2001 bis 2019
Abbildung 1 Anteil der Internetnutzer in Deutschland in den Jahren 2001 bis 2019
Quelle: Kantar (2020), Web.
Den Nutzern des Internets, auch als Word Wide Web bezeichnet, werden jegliche Websites als On-Demand-Angebot präsentiert. In Hinblick auf das Internet kommen hypermediale Inhalte zum Einsatz, d. h. Informationen in einem Netzwerk können von Servern, die miteinander durch ein Netzwerk verbunden sind, weltweit abgerufen werden. Im WWW werden häufig Hyperlinks, hinterlegt in Texten, Symbolen oder Bildern, verwendet, sodass Nutzer auf weitere Medienangebote navigiert werden. Das Internet strebt somit den vielseitigen Austausch von Informationen und Ressourcen an. Das Medium bietet den Rezipienten eine interaktive Nutzung, indem einzelne Medieninhalte auf Zielgruppen zugeschnitten werden und Nutzer uneingeschränkt Informationen einfordern können. Die Beziehung zwischen Sender und Empfänger beschränkt sich hierbei nicht auf eine einseitige Kommunikation, da auch der Sender Informationen von der potentiellen Zielgruppe erhalten kann, um die Effektivität des Angebotes zu steigern.33 Hinsichtlich der Distanz zur einseitigen Kommunikation nimmt die many-to-many- Kommunikation eine relevante Rolle ein. Neben Anbietern, die Inhalte über ein Medium den Konsumenten zur Verfügung stellen, beziehen Konsumenten ebenfalls über andere Mediennutzer Ihre Informationen. Hierbei werden exklusive Inhalte von Nutzern für andere Nutzer erstellt. Informationen können aktiv ausgewählt und parallel kommentiert werden, ohne einen Medienumbruch. Rezipienten erhalten somit die Möglichkeit Medieninhalte anhand von eigenen Reaktionen mit zu beeinflussen.34 Neue Medien ermöglichen demgemäß sowohl den Rezipienten als auch Anbietern Interaktivität und Vernetzung in kurzer Zeit.35
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3 many-to-many-Kommunikation
Quelle: in Anlehnung an Hoffmann / Novak / Chatterjee (1995), Web. In Anbetracht der Übermittlung von Informationen an eine breitgefächerte Zielgruppe und die Möglichkeit der Reaktion seitens der Rezipienten entsteht eine Informationsgesellschaft.36 In einer Informationsgesellschaft werden gesellschaftliche Funktionen überwiegend im Rahmen interaktiver Netzwerke durchgeführt, sodass die Informationen breitgefächert in allen Lebensbereichen gestreut werden.37
[...]
1 vgl. Bonfadelli (2014), S. 16
2 vgl. Vollbrecht (2001), S. 55 ff.
3 vgl. Bonfadelli (2014), S. 16
4 vgl. Beuth.de (2020), Web.
5 Vgl. Wirtz (2019), S. 26 f.
6 Vgl. Wirtz (2003), S. 5
7 vgl. Esch (2019), Web.
8 vgl. Wirtz (2003), S. 18
9 vgl. Esch (2019), Web.
10 vgl. Burger / Luginbühl (2014), S. 17 f.
11 vgl. Luhmann (2017), S. 10 f.
12 vgl. Burger / Luginbühl (2014), S. 18 ff.
13 vgl. Winkel (2007), S. 2 f.
14 Kunczik / Zipfel (2005), S. 50
15 vgl. Burger / Luginbühl(2014) , S. 16
16 vgl. Luhmann (2017), S. 10 f.
17 vgl. Burger / Luginbühl (2014), S. 21-25
18 vgl. Foscht (1999), S. 140
19 vgl. Bonfadelli (2015), S. 57 f.
20 vgl. Berghaus (1999), S. 34 f.
21 vgl. Burger (2005), S. 360 f.
22 vgl. Bonfadelli (2015), S. 76
23 vgl. Hoffmann / Novak / Chatterjee (1995), Web.
24 vgl. Foscht (1999), S. 140
25 vgl. Burger / Luginbühl (2014), S. 753
26 vgl. Burger / Luginbühl (2014), S. 753
27 vgl. Schweer (2001), S. 7 f.
28 vgl. Schweer (2001), S. 7 f.
29 vgl. Bonfadelli (2015), S. 76
30 vgl. Hartmann (2008), S. 7
31 vgl. Berghaus (1999), S. 7
32 Kantar (2020), Web.
33 vgl. Hoffmann / Novak / Chatterjee (1995), Web.
34 vgl. Foscht (1999), S. 140
35 vgl. Schweer (2001), S. 7 f.
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