Diplomarbeit, 2005
132 Seiten, Note: 1,0
Die Arbeit untersucht die Architektur und den Stadtraum Shanghais aus einer ungewöhnlichen Perspektive, indem sie die gängige Bildrhetorik vermeidet und stattdessen kartografische und ethnografische Methoden einsetzt. Das Ziel ist es, die komplexen Zusammenhänge zwischen urbaner Entwicklung, globalen Einflüssen und lokaler Praxis aufzuzeigen.
Blickbrei: Dieser Abschnitt beschreibt die Methode der Autoren, den Stadtraum Shanghais zu erfassen: ein zielloses Wandern und die Erstellung von Kartierungen sozialer Nutzräume. Anstatt sich auf ästhetische Entwürfe zu konzentrieren, dokumentieren sie Orte und Akteure, die in gängigen Diskursen keine Relevanz haben, wie z.B. eine Wanderarbeitersiedlung oder eine Hochhausruine. Die zufällige Auswahl und die assoziative Aufarbeitung der Funde verwehren sich gegen eine dominierende Bildrhetorik und offenbaren die Verschwimmung der Grenzen zwischen chinesischen, internationalen und westlichen Sphären in Shanghai. Die Autoren bedienen sich dabei historischer und kulturgeschichtlicher Versatzstücke, um Zusammenhänge aufzuzeigen, ohne explizit zu analysieren.
Architektur und Bauliches: Dieser Abschnitt beschreibt die ungewöhnliche Perspektive der Autoren auf Architektur und Bauliches in Shanghai. Im Gegensatz zur üblichen Fokussierung auf ästhetische Entwürfe und Planung sozialer Nutzungen, konzentrieren sich die Autoren auf Grundrisse und Flächenkartierungen sozialer Nutzräume. Dadurch werden Orte und Akteure sichtbar gemacht, die unter der Schwelle europäisch geprägter ästhetischer Wahrnehmungsmuster bleiben. Beispiele reichen von einer Wanderarbeitersiedlung bis zu einer Golfplatzsiedlung. Die Anwendung planungsbezogener Instrumente auf skurrile Orte wie eine Hüpfburgenlandschaft erzeugt komische Effekte und unterstreicht den ungewohnten Ansatz.
Simulakrenhafte Nutzung "westlicher" Symbolik: Dieser Teil analysiert die Verwendung "westlicher" Symbole durch chinesische und asiatische Akteure. Die Autoren zeigen auf, wie "westliche" Symbole, wie z.B. Rodins "Denker" oder ein riesiger Holzschuh, in chinesischen Kontexten verwendet werden und auf die Verschwimmung kultureller Grenzen hinweisen. Dies wirft Fragen nach dem Stellenwert europäischer Kulturtradition in einer globalisierten Welt auf und beleuchtet das Unbehagen westlicher Beobachter angesichts vermisster "Authentizität" oder "Zusammenhangslosigkeit".
Europäische Kulturtradition in einer globalisierenden Welt: Dieser Abschnitt reflektiert die veränderte Rolle der europäischen Kulturtradition in einer globalisierten Welt. Die Autoren argumentieren, dass die europäische Kulturtradition nicht mehr in der Position ist, "Entwicklungshilfe" leisten zu können, sondern stattdessen als Reservoir archetypischer Bilder dient, die gesamplet werden. Das Unbehagen, die eigene Ästhetik als Abfallprodukt einer neuen Ästhetik zu sehen, wird thematisiert.
Desinteresse an den Möglichkeiten des eigenen Berufsstandes: Der letzte Abschnitt betrachtet das Desinteresse der Autoren an den Möglichkeiten des eigenen Berufsstandes (Architektur) im Zusammenhang mit der Rolle des chinesischen Staates. Die Analyse der baulichen Bestände und Akteure in Shanghai, insbesondere im Kontext der "deutschen" Autosiedlung Anting, dekonstruiert Visionen architektonischer und städtebaulicher Planungsprozesse. Die Autoren kritisieren die Rolle von Architekten als bloße Verbrämung eines ökonomisch motivierten Bauregimes.
Shanghai, Architektur, Stadtplanung, Globalisierung, Kulturtransfer, Bildrhetorik, soziale Praxis, ökonomische Interessen, europäische Kulturtradition, Kartografie, Ethnografie.
Die Arbeit untersucht die Architektur und den Stadtraum Shanghais auf ungewöhnliche Weise. Sie verzichtet auf gängige Bildrhetorik und nutzt stattdessen kartografische und ethnografische Methoden, um die komplexen Beziehungen zwischen urbaner Entwicklung, globalen Einflüssen und lokaler Praxis aufzuzeigen.
Zu den Hauptthemen gehören die Dekonstruktion der üblichen Bildsprache Shanghaier Architektur, die Analyse der Raumnutzung durch verschiedene Akteure, die Rolle der europäischen Kulturtradition in einer globalisierten Welt, die Bedeutung ökonomischer Interessen in der Stadtplanung Shanghais und die soziale Praxis von Architektur.
Der "Blickbrei" beschreibt die Methode der Autoren, den Stadtraum Shanghais zu erfassen. Es handelt sich um ein zielloses Wandern und die Erstellung von Kartierungen sozialer Nutzräume. Anstatt sich auf ästhetische Entwürfe zu konzentrieren, dokumentieren die Autoren Orte und Akteure, die in der üblichen Diskussion keine Rolle spielen.
Die Arbeit analysiert, wie chinesische und asiatische Akteure "westliche" Symbole verwenden. Es wird gezeigt, wie diese Symbole in chinesischen Kontexten auftauchen und die Verschwimmung kultureller Grenzen verdeutlichen. Dies wirft Fragen nach der Bedeutung der europäischen Kulturtradition in einer globalisierten Welt auf.
Die Autoren argumentieren, dass die europäische Kulturtradition nicht mehr in der Lage ist, "Entwicklungshilfe" zu leisten, sondern als Reservoir für archetypische Bilder dient, die "gesamplet" werden. Das Unbehagen, die eigene Ästhetik als Abfallprodukt einer neuen Ästhetik zu sehen, wird thematisiert.
Dieser Abschnitt kritisiert das Desinteresse der Autoren an den Möglichkeiten des eigenen Berufsstandes (Architektur) im Zusammenhang mit der Rolle des chinesischen Staates. Die Analyse von Bauten und Akteuren, insbesondere im Kontext der "deutschen" Autosiedlung Anting, dekonstruiert Visionen architektonischer und städtebaulicher Planungsprozesse. Die Autoren kritisieren die Rolle von Architekten als bloße Verbrämung eines ökonomisch motivierten Bauregimes.
Zu den Schlüsselwörtern gehören Shanghai, Architektur, Stadtplanung, Globalisierung, Kulturtransfer, Bildrhetorik, soziale Praxis, ökonomische Interessen, europäische Kulturtradition, Kartografie und Ethnografie.
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