Diplomarbeit, 2007
144 Seiten, Note: 1,7
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Veränderung der Wahrnehmung charismatischer Führung am Fallbeispiel des deutschen Fußballnationaltrainers Jürgen Klinsmann. Die Arbeit untersucht, ob die Zuschreibung von Charisma an eine Führungsperson mit deren Erfolg variiert, und nutzt dazu das attributionsbasierte Konzept der charismatischen Führung von Conger und Kanungo.
Die Einleitung stellt die Problemstellung der Arbeit dar, die sich mit der Frage beschäftigt, ob die Wahrnehmung von Charisma an eine Führungsperson mit dem Erfolg dieser Person variiert. Die Arbeit nutzt das Konzept der attributionsbasierten charismatischen Führung von Conger und Kanungo, um diese Frage anhand des Fallbeispiels von Jürgen Klinsmann zu untersuchen. Die Arbeit stellt die Forschungsfrage und die Zielsetzung dar, beschreibt die Methode der Inhaltsanalyse und gibt einen Überblick über den Aufbau der Arbeit.
Das zweite Kapitel beleuchtet die charismatische Führungsforschung. Es stellt zunächst das soziologische Modell von Max Weber vor, welches Charisma als eine soziale Kraft begreift, die bestehende Ordnungen revolutioniert. Anschließend werden ausgewählte Konzepte der charismatischen Führung vorgestellt, darunter das Konzept von House, welches die Effekte charismatischer Führung auf die Geführten in den Mittelpunkt stellt, und das Konzept von Bass, welches zwischen transaktionaler und transformationaler Führung unterscheidet. Das Kapitel erläutert ausführlich das attributionsbasierte Konzept der charismatischen Führung von Conger und Kanungo, welches die Grundlage für die empirische Untersuchung bildet. Es beschreibt das Drei-Stufen-Modell der Führung und stellt die C-K Skala vor, ein Messinstrument zur Erfassung von Charisma anhand von spezifischen Verhaltensattributen. Abschließend geht das Kapitel auf die Besonderheiten der Führung im Sport ein und zeigt, dass die Anwendung des Modells der charismatischen Führung auf den Bereich des Sports gerechtfertigt ist.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Kommunikationswissenschaft und erläutert die Bedeutung dieser Disziplin für die Inhaltsanalyse als Methode der Datenerhebung. Es definiert die Begriffe Massenmedien und Massenkommunikation und zeigt, wie diese im Kontext der Sportberichterstattung funktionieren. Das Kapitel beleuchtet die Rolle der Medien in der Konstruktion von Realitäten und geht auf die Besonderheiten der Sportberichterstattung ein. Es beschreibt die Merkmale der Sportberichterstattung, die Konzentration auf den Spitzensport, die Dramatisierung und Inszenierung von Ereignissen und die Darstellung von Sportlern als Idole. Schließlich wird die Studie WM-Monitor 2002 vorgestellt, die die Medienwirkung auf die Wahrnehmung von Sportlern untersucht.
Der empirische Teil der Arbeit, Kapitel vier, beschreibt die Methode der Inhaltsanalyse als Instrument zur Untersuchung der Wahrnehmung charismatischer Führung. Es erläutert die Vorteile und Einschränkungen der Inhaltsanalyse und beschreibt die Grundlagen der Untersuchung, die Auswahl des Untersuchungsmaterials und die Person Jürgen Klinsmann. Das Kapitel operationalisiert den Begriff „Erfolg" im Kontext des Fußballs und stellt die Hypothesen auf, die im weiteren Verlauf der Arbeit überprüft werden sollen. Der Abschnitt beschreibt die Vorgehensweise der Untersuchung, die Auswahl der Untersuchungseinheit, die Analyseeinheit und die Codierung der Daten. Schließlich geht das Kapitel auf die Gütekriterien der Inhaltsanalyse, Reliabilität und Validität, ein.
Kapitel fünf präsentiert die Ergebnisse der Inhaltsanalyse. Es beschreibt die Struktur der Berichterstattung über Jürgen Klinsmann in den drei analysierten Medien und überprüft die zuvor formulierten Hypothesen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Verwendung charismatischer Attribute für Jürgen Klinsmann mit seinem Erfolg schwankt. Nach erfolgreichen Spielen verwendet die Presse mehr charismatische Attribute für Klinsmann als nach Niederlagen. Die Arbeit diskutiert die Ergebnisse im Detail und kommt zu dem Schluss, dass Charisma keine konstante Variable ist, sondern die Wahrnehmung einer Person als charismatische Führungskraft mit deren Erfolg variiert.
Der Ausblick, Kapitel sechs, fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und diskutiert die Einschränkungen der Untersuchung. Die Arbeit zeigt, dass es sich lohnt, die Erfolgsabhängigkeit von charismatischer Attribution weiter zu untersuchen. Die Arbeit kann als Anstoß für weitere Untersuchungen mit einer größeren Fallzahl dienen.
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen charismatische Führung, Attributionsforschung, Conger-Kanungo-Modell, Erfolgsabhängigkeit von Charisma, Fußball, Jürgen Klinsmann, Inhaltsanalyse, Medienwirkung, Sportberichterstattung. Die Arbeit untersucht die Wahrnehmung von Charisma im Kontext des Fußballs und analysiert die Medienberichterstattung über Jürgen Klinsmann als Beispiel für die Erfolgsabhängigkeit von Charisma.
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