Essay, 1997
8 Seiten
Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...)
Der Essay befasst sich mit der ethischen Frage der Autonomie und Fürsorge im Kontext von Lebensende und Sterbehilfe. Der Autor analysiert die Positionen von Ronald Dworkin und Peter Singer, die unterschiedliche Ansätze zur Definition von Lebensrecht und individueller Selbstbestimmung vertreten. Der Essay beleuchtet die Grenzen der Autonomie im Angesicht des Todes und plädiert für eine Ethik der Fürsorge, die die Bedürfnisse und Interessen von Menschen in vulnerablen Situationen berücksichtigt.
Der Essay beginnt mit einer Analyse der Position von Ronald Dworkin, der die "Heiligkeit" des Lebens als einen zentralen Wert in der Debatte um Abtreibung und Sterbehilfe hervorhebt. Dworkin argumentiert, dass die Autonomie von Frauen in Bezug auf die Entscheidung über eine Schwangerschaft zwar wichtig ist, aber das ungeborene Leben dennoch einen hohen "intrinsischen" Wert besitzt. Er kritisiert die "Praktische Ethik" von Peter Singer, die eine ethisch begründete höhere Stellung des Menschen gegenüber anderen Lebewesen ablehnt und die Autonomie des Menschen so weit relativiert, dass der einzelne Mensch in existentiellen Grenzsituationen fast sämtlichen Zugriffen zugänglich wird.
Im zweiten Teil des Essays stellt der Autor Dworkins Argumentation für eine liberale Regelung der Sterbehilfe vor. Dworkin argumentiert, dass wir einen Tod sterben wollen, der unseren "wertebezogenen" Interessen gerecht wird. Er betont, dass die Würde einer Person auch von einem Lebensende beeinträchtigt werden kann, von dem sie selbst gar nichts mehr mitbekommt, beispielsweise wenn sie über Jahre mit technischer Unterstützung im "vegetativen Zustand" gehalten wird. Dworkin plädiert dafür, dass Patienten in fortgeschrittenem Stadium der Alzheimerschen Krankheit auch bei einer leicht zu heilenden zusätzlichen Erkrankung nicht behandelt werden sollten, wenn sie dies im Voraus verlangt haben, als sie noch bei klarem Verstand waren.
Der Essay endet mit einer kritischen Betrachtung von Dworkins Selbstbestimmungsideal. Der Autor argumentiert, dass der Prozeß des Sterbens sich immer mehr oder minder der eigenen Verfügung entzieht und dass eine vollständige Programmierung des Sterbens unrealistisch ist. Er plädiert für eine "Ethik der Fürsorge", die die Grenzen der Autonomie berücksichtigt und die Bedürfnisse von Menschen in vulnerablen Situationen in den Vordergrund stellt.
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Ethik der Autonomie, die Grenzen der Selbstbestimmung, die Heiligkeit des Lebens, die Fürsorge, die Sterbehilfe, die Abtreibung, die "Praktische Ethik" von Peter Singer, die "wertebezogenen" Interessen und die Bedeutung des Lebensendes.
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