Examensarbeit, 2008
75 Seiten, Note: 1,5
Die wissenschaftliche Arbeit „Wir-Perspektive und problematische Identität“ befasst sich mit dem Phänomen der Wir-Erzählung in der Literatur. Sie analysiert die erzähltheoretischen Grundlagen, die linguistischen, soziologischen und philosophischen Hintergründe sowie die Lesererwartungen an diese Erzählform. Die Arbeit untersucht exemplarisch drei Werke, die sich mit dem Thema der Gruppenidentität und der Wir-Perspektive auseinandersetzen: Agota Kristofs „Das große Heft“, Kevin Vennemanns „Nahe Jedenew“ und Gert Hofmanns „Der Blindensturz“.
Das erste Kapitel der Arbeit beleuchtet die Besonderheit der Wir-Erzählung und stellt die Frage nach ihrer Seltenheit in der Literatur. Es wird die These aufgestellt, dass die Wir-Erzählung trotz der Bedeutung von Gruppen und Gemeinschaften in der Gesellschaft eine ungewöhnliche und innovative Erzählform darstellt.
Das zweite Kapitel widmet sich den erzähltheoretischen Grundlagen der Wir-Erzählung. Es werden die Konzepte der Stimme und des Modus nach Gérard Genette erläutert und auf die Besonderheiten der Wir-Erzählung übertragen.
Das dritte Kapitel untersucht die linguistischen, soziologischen und philosophischen Hintergründe der Wir-Erzählung. Es wird die deiktische Funktion des Personalpronomens „wir“ analysiert und die Bedeutung von Gruppenidentität und Kollektivbildungen in der Gesellschaft beleuchtet.
Das vierte Kapitel befasst sich mit den Lesererwartungen an eine Wir-Erzählung. Es werden die Herausforderungen der Offenheit bezüglich des Numerus und der Referenz sowie die Frage nach der Nicht-Koppelbarkeit von Bewusstseinen und der Plausibilität des Erzählerkollektivs diskutiert.
Das fünfte Kapitel kategorisiert die Wir-Erzählungen in vier Typen: politisch-ideologische, familiär-freundschaftliche, Opfer- und psycho-pathologische Wir-Erzählungen.
Das sechste Kapitel widmet sich dem Thema Trauma und Traumatisierung im Kontext der Wir-Erzählung. Es wird die Verbindung zwischen traumatisierenden Erlebnissen und der Entstehung von Gruppenidentität und Wir-Perspektive untersucht.
Das siebte Kapitel analysiert Agota Kristofs Roman „Das große Heft“ im Zusammenhang mit der zugehörigen Trilogie. Es werden die Themen Identität und Einheit, die Zweiheit der Zwillinge, der Ursprung des Zusammenhalts sowie die Stimme und Perspektive der Erzählung untersucht.
Das achte Kapitel analysiert Kevin Vennemanns Roman „Nahe Jedenew“. Es werden die Themen Gruppenzusammengehörigkeit, die Zwillinge, die Verbindung von Fiktion und Wirklichkeit sowie der Modus und die Stimme der Erzählung untersucht.
Das neunte Kapitel analysiert Gert Hofmanns Roman „Der Blindensturz“. Es werden die Themen Identität, Einheit, die Ursachen der Gruppenidentität, die Stimme, der Modus, die soziale Kategorisierung und die Deutung des Romans untersucht.
Das zehnte Kapitel fasst die Ergebnisse der Analysen zusammen und stellt die Funktionen und Typen der Wir-Erzählung dar. Es wird die Frage nach dem imaginierten oder konstruierten Kollektiv in der Wir-Erzählung diskutiert.
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Wir-Erzählung, die Gruppenidentität, die Stimme und Perspektive, Trauma und Traumatisierung, Kollektivbildungen, die deiktische Funktion des Personalpronomens „wir“ und die Plausibilität des Erzählerkollektivs. Die Arbeit untersucht exemplarisch drei Werke, die sich mit diesen Themen auseinandersetzen: Agota Kristofs „Das große Heft“, Kevin Vennemanns „Nahe Jedenew“ und Gert Hofmanns „Der Blindensturz“.
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