Bachelorarbeit, 2008
46 Seiten, Note: 1,3
Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft
Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht die Phänomenologie des Freitods in der Umbruchszeit des 18. Jahrhunderts. Es soll versucht werden den Grenzbereich des Suizids auszuloten. Die moralische, anthropologisch-psychologische und theologische Erfahrungs- und Vorstellungswelt des 18. Jahrhunderts sind hier näher zu beleuchten. Diese Welt der existenziellen und emotionalen Grenzlinien soll nun in der Literatur, die das 18. Jahrhundert betrifft, aufgezeigt werden.
Die Einleitung führt in das Thema Selbstmord als existentiellen und emotionalen Grenzbereich ein und stellt die Relevanz des Themas in der Literatur dar. Sie beleuchtet die verschiedenen Begriffsbedeutungen von Selbstmord und die unterschiedlichen Perspektiven auf das Phänomen. Die Arbeit gliedert sich in zwei Hauptteile: die Analyse der Selbstmorddebatte anhand relevanter Literatur und die Untersuchung des Werther-Romans im Hinblick auf den Selbstmord.
Das Kapitel "Zeiten des Umbruchs" analysiert die historischen und gesellschaftlichen Bedingungen des 18. Jahrhunderts, die die Selbstmorddebatte prägten. Es werden die antiken Wurzeln der Selbstmorddebatte bei Platon, Aristoteles und Seneca beleuchtet, sowie die christliche Lehre und ihre Rezeption der Antike. Das Kapitel zeichnet die moralische Kontroverse des 18. Jahrhunderts nach, die durch den Wandel von christlich-religiösen zu aufklärerischen Denkweisen geprägt war. Es werden religiöse Traktate, David Hume als Selbstmordapolget und Jean Jaque Rousseau als Gegenposition vorgestellt. Die allgemeine Auffassung der Selbstentleibung, die Gesetzeslage und die medizinische und psychologische Erfahrungswelt des 18. Jahrhunderts werden ebenfalls skizziert.
Das Kapitel "Die Leiden des Jungen Werthers" untersucht Goethes Roman im Hinblick auf den Selbstmord. Es werden die charakteristischen Merkmale des Werthers für die Umbrüche des 18. Jahrhunderts analysiert und die Leiden des Werthers näher beleuchtet. Die Arbeit identifiziert grundlegende Argumente der Selbstmorddebatte, die auf die Umwälzungen der Zeit bezogen werden. Es werden relevante Textbeispiele herangezogen, um den Selbstmord als Thema des Werthers innerhalb der Umbruchszeit zu erörtern. Die kontroverse Wirkung des Romans und seine immense Rezeption werden grob nachgezeichnet, wobei die vehement kritischen Argumente des Theologen Johann Melchior Goezes im Kontrast zur emphatischen Rezeption des Werthers stehen.
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Selbstmord, die Umbruchszeit des 18. Jahrhunderts, die moralische und gesellschaftliche Kontroverse um den Selbstmord, die anthropologisch-philosophischen und theologischen Aspekte des Selbstmords, Goethes "Die Leiden des Jungen Werthers" und die Rezeption des Werther-Romans.
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