Masterarbeit, 2021
106 Seiten, Note: 1,3
Diese Arbeit untersucht die Verwendung des Französischen in Lew Tolstois „Krieg und Frieden“ und analysiert, wie Tolstoi diese Sprache zur Darstellung fingierter Mündlichkeit einsetzt. Ziel ist es, die Gründe für Tolstois Entscheidung zu beleuchten und die Bedeutung dieser sprachlichen Wahl für die Charakterisierung seiner Figuren und seine Darstellung der Frankophonie im Russland des 19. Jahrhunderts zu ergründen. Die Arbeit untersucht auch den Einfluss dieser sprachlichen Gestaltung auf die Rezeption des Werkes durch die Übersetzung.
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Bedeutung der französischen Textpassagen in Tolstois „Krieg und Frieden“ vor. Sie hebt die Bedeutung des Werkes für die russische Literatur hervor und beschreibt Tolstois kritische Auseinandersetzung mit der Frankophonie des russischen Adels, die durch die Verwendung des Französischen im Roman widergespiegelt wird. Die Einleitung skizziert den methodischen Ansatz und die Struktur der Arbeit.
2. Verbreitung des Französischen im neuzeitlichen Europa: Dieses Kapitel beleuchtet die historische Verbreitung des Französischen in Europa. Es erklärt die Gründe für seinen Aufstieg zur Lingua Franca, insbesondere die Assoziation mit dem französischen Hof, der Aufklärung und dem kulturellen Prestige Frankreichs. Die Rolle von Emigranten und die linguistischen Debatten um die Sonderstellung der französischen Sprache werden ebenfalls thematisiert. Das Kapitel liefert den historischen Kontext für das Verständnis der Frankophonie in Russland.
3. Russland und der Westen: Dieses Kapitel untersucht die innerrussische Debatte über das Verhältnis zu Frankreich und dem Westen im Kontext der Frankophonie. Es legt den Fokus auf den Einfluss des Westens auf die russische Gesellschaft und die daraus resultierenden Konflikte und Diskussionen. Dieser Abschnitt bildet die Grundlage für das Verständnis der komplexen kulturellen und identitären Dynamiken in Tolstois Roman.
4. Frankophonie in Russland: Dieses Kapitel widmet sich eingehend der Frankophonie in Russland. Es untersucht den Französischunterricht in der Aristokratie, die Kommunikationskontexte, in denen Französisch verwendet wurde, und den daraus resultierenden russisch-französischen Bilingualismus. Der Identitätskonflikt der russischen Aristokratie in Bezug auf die Frankophonie und das Verhältnis zum Westen wird ebenso erörtert wie der Einfluss der Frankophonie auf die Entwicklung der russischen Sprache und Literatur. Abschließend wird die Frankophonie in Russland zur Zeit der Napoleonischen Kriege und Tolstois dargestellt. Das Kapitel liefert einen umfassenden Rahmen für die Analyse des Romans.
5. Zur Biografie Lew Tolstois: Das Kapitel gibt einen Überblick über das Leben Lew Tolstois, wobei der Fokus auf seiner frankophonen Erziehung und seiner aristokratischen Herkunft liegt. Diese Informationen bieten wertvolle Einblicke in Tolstois persönliche Erfahrungen und seine Perspektiven, die seine literarische Arbeit prägten. Die Verbindung zwischen seinem privaten Leben und seiner literarischen Arbeit wird herausgestellt.
6. Krieg und Frieden: Dieses Kapitel erläutert die Entstehungsgeschichte und die Besonderheiten von Tolstois Roman „Krieg und Frieden“. Es beleuchtet die historischen und literarischen Hintergründe des Werkes, seine epische Struktur und seine komplexen Figuren. Dieser Abschnitt bietet den Kontext für die detaillierte Analyse der französischen Sprache im Roman.
7. Verwendung des Französischen zur Darstellung fingierter Mündlichkeit in Krieg und Frieden: Dieses Kapitel analysiert die Verwendung des Französischen in „Krieg und Frieden“ als Stilmittel zur Darstellung fingierter Mündlichkeit. Es definiert den Begriff der fingierten Mündlichkeit und analysiert die Funktion des Französischen in Dialogen, Anreden und der Charakterisierung von Figuren. Die Rolle des Französischen in der Darstellung der gesellschaftlichen Unterschiede und der Opposition zwischen Russland und Frankreich wird ebenfalls erörtert. Der Fokus liegt auf der systematischen und bewussten Verwendung der Sprache durch Tolstoi.
8. Vergleichende Untersuchung deutscher Übersetzungen von Krieg und Frieden: Dieses Kapitel vergleicht verschiedene deutsche Übersetzungen von „Krieg und Frieden“ in Bezug auf ihre Behandlung der französischen Textpassagen. Es untersucht die unterschiedlichen Übersetzungsstrategien und deren Auswirkungen auf die Rezeption des Werkes im deutschsprachigen Raum und zeigt auf, wie die Übersetzungsentscheidungen die Wirkung der ursprünglichen Texte beeinflussen. Das Kapitel beleuchtet die Herausforderungen und Möglichkeiten der Übersetzung von mehrsprachigen Werken.
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Diese Arbeit analysiert die Verwendung des Französischen in Lew Tolstois Roman "Krieg und Frieden". Der Fokus liegt auf der Funktion des Französischen zur Darstellung fingierter Mündlichkeit, der Charakterisierung von Figuren und der Reflexion der Frankophonie im 19. Jahrhundert Russland.
Die Arbeit untersucht die Verbreitung des Französischen in Europa, seine Rolle als Lingua Franca, die Frankophonie in der russischen Aristokratie, den Einfluss auf die russische Identität und die Literatursprache, sowie den Einfluss der französischen Textpassagen auf deutsche Übersetzungen.
Die Arbeit verwendet eine literaturwissenschaftliche Analyse der sprachlichen Mittel in Tolstois Roman. Sie betrachtet den historischen Kontext der Frankophonie in Russland und vergleicht verschiedene deutsche Übersetzungen von "Krieg und Frieden", um die Auswirkungen der Übersetzungsstrategien auf die Rezeption zu untersuchen.
Die Arbeit gliedert sich in neun Kapitel: Einleitung, Verbreitung des Französischen in Europa, Russland und der Westen, Frankophonie in Russland, Biografie Lew Tolstois, "Krieg und Frieden", Verwendung des Französischen zur Darstellung fingierter Mündlichkeit, Vergleichende Untersuchung deutscher Übersetzungen und Zusammenfassung.
Tolstoi verwendet Französisch als Stilmittel zur Darstellung fingierter Mündlichkeit in Dialogen, Anreden, Begrüßungen und zur Charakterisierung von Figuren. Die sprachlichen Kompetenzen der Figuren (Russisch vs. Französisch) spiegeln ihre soziale Stellung und Identität wider.
Die Analyse betrachtet verschiedene Figuren aus "Krieg und Frieden", wie die Kuragins, die Bolkonskis, die Rostows, Pierre Bezuchow und weitere, um deren Sprachgebrauch (Russisch und Französisch) und die damit verbundene Charakterisierung zu untersuchen.
Die Arbeit vergleicht verschiedene deutsche Übersetzungen von "Krieg und Frieden", insbesondere die Übersetzungen von Hermann Röhl und Barbara Conrad, um die Übersetzungsstrategien im Umgang mit den französischen Textpassagen zu analysieren und deren Einfluss auf die Rezeption des Werkes zu beleuchten.
Schlüsselwörter sind: Lew Tolstoi, Krieg und Frieden, Frankophonie, Russland, Frankreich, fingierte Mündlichkeit, russische Aristokratie, Sprache, Identität, Übersetzung, Bilingualismus, Napoleonische Kriege, Literatursprache.
Das zentrale Forschungsziel ist es, die Bedeutung der französischen Textpassagen in Tolstois "Krieg und Frieden" zu ergründen und den Einfluss dieser sprachlichen Wahl auf die Charakterisierung der Figuren und die Darstellung der Frankophonie im 19. Jahrhundert Russland zu analysieren.
Die Arbeit liefert Erkenntnisse über die Funktion des Französischen als Stilmittel in Tolstois Roman, die Beziehung zwischen Sprache und Identität im 19. Jahrhundert Russland und die Herausforderungen und Möglichkeiten der Übersetzung mehrsprachiger Literatur.
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