Magisterarbeit, 2001
148 Seiten, Note: 1,0
Die Magisterarbeit befasst sich mit dem Werk Peter Handkes im Kontext der Jugoslawienkriege der 1990er Jahre. Sie analysiert Handkes scheinbar eindeutige Parteinahme für Serbien und untersucht die Kontinuitätslinien seiner Poetik, die sich in seinen Texten zu Jugoslawien widerspiegeln. Die Arbeit zielt darauf ab, Handkes Positionierung im öffentlichen Diskurs zu beleuchten und die Kritik an seinen Texten im Kontext der Medienlandschaft und der politischen Situation der Zeit zu analysieren.
Die Einleitung stellt die Ausgangsthese der Arbeit vor: Handke wurde durch die Medien systematisch vom rationalen, öffentlichen Diskurs ausgeschlossen. Derrida wird als Bezugspunkt für die Kritik „ohne Krieg“ herangezogen, um die Medienlandschaft als ein undifferenziertes Rauschen zu charakterisieren, das eine tabulose und unvoreingenommene Perspektive verhindert.
Kapitel 2 beleuchtet Handkes Positionierung im Krieg der Kritik und analysiert die affektbesetzten Reaktionen auf seine Texte zu Jugoslawien. Die Arbeit argumentiert, dass Handkes Eintreten für Serbien dazu diente, sein schriftstellerisches Werk insgesamt ex post zu verurteilen.
Kapitel 3 und 4 befassen sich mit der antitotalitären, offenen Poetik Peter Handkes. Es werden die frühen Konfessionen Handkes gegen eine „engagierte“ Literatur und für die Autonomie einer sprach- und erkenntniskritischen Literatur dargestellt. Die drei Bausteine der Poetik des Peripheren werden analysiert: das „unschuldige Sehen“ des „poetischen Denkens“, die phänomenologische Beschreibung der Welt und das Postulat einer „anderen Geschichte“.
Kapitel 5 untersucht die Anwendung der Poetik im Werk anhand des Slowenien-Epos Die Wiederholung (1986).
Der Drehpunkte befasst sich mit der „Fiktion des Faktischen“ (H. White) und analysiert die Geschichtsschreibung in Handkes „letztem Buch“ Noch einmal für Thukydides (1990/95).
Kapitel 6 analysiert drei Reiseerzählungen zu Serbien (1996/2000) als Gegen-Geschichten, die die Historia als (Er-)Fahren darstellen.
Kapitel 7 untersucht Handkes Stück Die Fahrt im Einbaum oder Das Stück zum Film vom Krieg (1999) und analysiert die Ankunft in der Postmoderne und das Ende der Geschichte.
Kapitel 8 befasst sich mit Handkes „Publikumsbeschimpfung“ und analysiert seine (rebellische) Kritik an den Medien und der Interventionspolitik des Westens.
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Peter Handke, Jugoslawienkriege, Medienkritik, Poetik, Antitotalitarismus, Geschichte, Erinnerung, Serbien, Kontinuitätslinien, „Serbophilie“, öffentliche Debatte, Literaturwissenschaft.
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