Wissenschaftlicher Aufsatz, 2008
5 Seiten
Es ist pragmatisch, zwischen Propaganda, Öffentlichkeitsarbeit (Public Relations) und Produktwerbung zu unterscheiden, obwohl ihnen eine wesentliche Zielsetzung gemeinsam ist: Die für sie arbeitenden Gruppen/ Institutionen versuchen die Meinungen, Wertschätzungen, Denkrichtungen und Verhaltensweisen großer Menschenmengen vorzugsweise durch den Appell an Emotionen oder weitergehend durch Manipulation (Schwendinger) zu beeinflussen.
Propaganda zielt vornehmlich auf die Verbreitung und/oder Diskriminierung von Ideen, Ideologemen und Ideologien ab, um die Handlungsbereitschaft ihrer Adressaten in eine bestimmte politische Richtung zu lenken.
Öffentlichkeitsarbeit ist eher wirtschaftlich orientiert. Sie soll für das Produkt bzw. die Dienstleistung der eigenen Firma bzw. Gruppe durch Sprache, Handlung oder sichtbare Symbole eine günstige öffentliche Meinung schaffen. (Vgl. Wikipedia: Öffentlichkeitsarbeit)
Die Produktwerbung ist wie Öffentlichkeitsarbeit auf wirtschaftlichen Erfolg ausgerichtet. Es geht um den Absatz von Waren und Dienstleitungen.
Bei dieser groben Unterscheidung darf aber nicht übersehen werden, dass Propaganda, Öffentlichkeitsarbeit und Produktwerbung nur auf dem Hintergrund bestimmter Ideologeme der Lebensführung (zum Beispiel American way of life) erfolgreich wirken können.
Die wichtigsten kurz umrissenen Charakteristika der Propaganda lauten:
- Engagement in kontroversen Fragen,
- zielgerichtete bewusste Strategie,
- Beeinflussung in verschiedenen Bereichen der Öffentlichkeit (politischer, wirtschaftlicher, kultureller, religiöser),
- Appell an größere Menschenmengen,
- Meinungsbeeinflussung mit dem Ziel, letztlich Verhalten und Handeln der Adressaten zu lenken,
- Parteien, Verbände, Staaten, Religionsgemeinschaften sind Träger der Propaganda.
Wenngleich Grundtechniken der PS. schon im Altertum entwickelt wurden, z. B. durch den griechischen Sophisten Isokrates (436 v. Chr.), durch den römischen Redner M. T. Cicero (106-43 v. Chr.), wurde die für das 20. Jh. typische Rhetorik der PS., von den streitenden Parteien je nach Bedarf gehandhabt, erst in der zweiten Hälfte des 18. Jhs. ausgebildet. "Begriffe wie Sprachlenkung, Sprachregelung, Sprachmissbrauch, Umdeutung und Umwertung von Wortinhalten, ideologische Bedeutungsdifferenzierung, politischer Euphemismus, Diffamierung durch verbale Assoziation, Schlagwort etc. lassen sich auf die Zeit der Französischen Revolution in grundsätzlich gleicher Weise anwenden wie auf die Sprache des Nationalsozialismus." (Dieckmann).
Seit in der Französischen Revolution die Forderung aufgestellt worden war, dass sich politische Herrschaft durch und vor dem Willen des Volkes legitimieren müsse, versuchten unterschiedliche politische Gruppen, Parteien und auch der Staat selbst die öffentliche Meinung durch Propaganda für sich zu gewinnen. –
Propaganda wird als die Verbreitung und/oder Diskriminierung von Ideen, Ideologemen und Ideologien definiert, mit dem Ziel, die Handlungsbereitschaft der Adressaten in eine bestimmte politische Richtung zu lenken. Sie unterscheidet sich von Öffentlichkeitsarbeit und Produktwerbung, obwohl alle drei versuchen, Meinungen und Verhaltensweisen großer Menschenmengen zu beeinflussen.
Während Propaganda primär auf politische oder ideologische Ziele ausgerichtet ist, konzentriert sich Öffentlichkeitsarbeit eher auf die Schaffung einer günstigen öffentlichen Meinung für ein Unternehmen oder eine Organisation. Produktwerbung zielt direkt auf den Absatz von Waren und Dienstleistungen ab. Allerdings können alle drei Bereiche von zugrunde liegenden Ideologemen der Lebensführung beeinflusst werden.
Die wichtigsten Merkmale von Propaganda sind: Engagement in kontroversen Fragen, zielgerichtete bewusste Strategie, Beeinflussung in verschiedenen Bereichen der Öffentlichkeit (politisch, wirtschaftlich, kulturell, religiös), Appell an größere Menschenmengen, Meinungsbeeinflussung mit dem Ziel, letztlich Verhalten und Handeln der Adressaten zu lenken, sowie die Tatsache, dass Parteien, Verbände, Staaten und Religionsgemeinschaften Träger der Propaganda sein können.
Obwohl Grundtechniken der PS. bereits im Altertum entwickelt wurden, entstand die für das 20. Jahrhundert typische Rhetorik der PS erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, insbesondere während der Französischen Revolution. In dieser Zeit wurden Konzepte wie Sprachlenkung, Sprachregelung, Sprachmissbrauch, Umdeutung und Umwertung von Wortinhalten sowie politische Euphemismen relevant.
Der Begriff "Propaganda" hat seinen Ursprung im religiösen Bereich. Im Jahr 1622 gründete Papst Gregor XV. die congregatio de propaganda fide zur Verbreitung des Glaubens. Diese Organisation sollte dazu beitragen, "die elend verirrten Schafe zum Schafstall Christi zu führen".
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