Wissenschaftlicher Aufsatz, 2007
18 Seiten
Diese Arbeit hat zum Ziel, einen Einblick in die Geschichte und die gegenwärtige Situation der Aleviten zu geben. Der Fokus liegt auf der Entstehung und Entwicklung ihrer Religion im Kontext der osmanischen Geschichte und ihrer heutigen Identität, insbesondere in der Diaspora.
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und erläutert den Anlass für die Auseinandersetzung mit der alevitischen Religion. Der Autor beschreibt seine Überraschung über den hohen Anteil an Aleviten unter den türkischen Staatsbürgern in Basel und die damit verbundene Wissenslücke, die er mit dieser Arbeit zu schließen versucht. Die Arbeit soll sowohl die Entstehung und Entwicklung der alevitischen Religion beleuchten als auch ihre aktuelle Situation darstellen.
Die Religion der turkmenischen Nomaden: Dieses Kapitel beschreibt die Einwanderung turkmenischer Nomadenvölker nach Anatolien im 9.-11. Jahrhundert und die Etablierung von Fürstentümern. Es wird hervorgehoben, dass die Herrschaft durch kriegerische Beutezüge aufrechterhalten wurde, die sich gegen Nichtmuslime richteten. Die Konversion zum Islam wurde angeboten, aber Weigerung konnte mit Entführung und Tod geahndet werden. Das Kapitel zeigt, wie die Kriegsführung die Wirtschaft und den Übergang zu einer sesshaften Lebensweise beeinflusste.
Einführung der sunnitischen Religion als Ideologie des osmanischen Reiches: Dieses Kapitel behandelt die Ersetzung der ursprünglichen Volksreligion der Turkmenen durch die sunnitisch-islamische Ideologie als Grundlage für die Transformation von der Nomaden- zur feudalen Agrargesellschaft. Die sunnitische Rechtsauffassung zum Grundeigentum wird erklärt, und die gewaltsame Sesshaftmachung der Nomaden wird als Quelle von Spannungen zwischen der herrschenden sunnitischen Ideologie und dem Volksglauben dargestellt. Die Kapitel beschreibt die soziale Struktur des aufkommenden Osmanischen Reichs und den Unterschied zwischen der städtischen, sunnitischen Elite und der ländlichen Bevölkerung, die an der vor-alevitischen Volksreligion festhielt.
Zurückdrängung der Turkmenen im Vielvölkerstaat: Das Kapitel beschreibt, wie der Osmanische Staat durch Eroberungen zu einem Vielvölkerstaat wurde und die ursprünglich turkmenische Elite nach und nach durch eine greco-slavo-türkische Schicht ersetzt wurde. Die Bildung der Janitscharen aus geraubten christlichen Kindern als Maßnahme zur Machtbeschränkung der turkmenischen Spahi-Kavallerie wird erläutert. Der zunehmende Statusverlust der Turkmenen und der daraus resultierende Gegensatz zur multiethnischen orthodox-sunnitischen Elite werden dargestellt.
Die sunnitische Sozialisation: Dieses Kapitel beschreibt den Anspruch des orthodox-sunnitischen Islam auf die umfassende Regulierung des menschlichen Lebens und die Unterordnung des Individuums unter die Gebote Gottes und seines Propheten. Es werden die Hauptaufgaben des sunnitischen Staates, die Kontrolle der Erfüllung religiöser Pflichten und die Rolle sunnitischer Rechtsgelehrten im Bildungswesen, Justizwesen und der Exekutive, erläutert. Die Bedeutung von Schulen, Moscheen und dem Scharia-Rechtssystem für die Durchsetzung des sunnitischen Islam wird hervorgehoben.
Aleviten, Sunniten, Osmanisches Reich, Turkmenen, Volksreligion, sunnitischer Islam, Bektaschi-Orden, Diaspora, Identität, Unterdrückung, Konflikt, Geschichte.
Diese Arbeit bietet einen umfassenden Überblick über die Geschichte und die gegenwärtige Situation der Aleviten. Sie behandelt die Entstehung und Entwicklung ihrer Religion im Kontext der osmanischen Geschichte und fokussiert insbesondere auf die alevitische Identität, speziell in der Diaspora. Der Text beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, eine Zielsetzung mit Themenschwerpunkten, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und ein Stichwortverzeichnis.
Die Arbeit behandelt eine Vielzahl von Themen, darunter die Entstehung der alevitischen Religion aus der Volksreligion der turkmenischen Nomaden, den Konflikt zwischen alevitischem Volksglauben und der sunnitischen Staatsreligion im Osmanischen Reich, die Rolle der Unterdrückung bei der Festigung der alevitischen Identität, die Bedeutung des Bektaschi-Ordens, und die alevitische Identität in der Diaspora. Weitere Aspekte sind die sunnitische Sozialisation, die Umwandlung der Volksreligion in Alevitentum, alevitische Aufstände und die Eigenheiten der alevitischen Religion, einschließlich der Cem-Zusammenkünfte und der Wahlbruderschaft.
Die Arbeit ist in Kapitel gegliedert, beginnend mit einer Einleitung, die den Anlass und die Zielsetzung der Arbeit beschreibt. Es folgen Kapitel, die sich mit der Religion der turkmenischen Nomaden, der Einführung der sunnitischen Religion als Ideologie des osmanischen Reiches, der Zurückdrängung der Turkmenen, der sunnitischen Sozialisation, der Umwandlung der Volksreligion in Alevitentum, alevitischen Aufständen und der Festigung des Alevitentums befassen. Zusätzliche Kapitel widmen sich der Rolle des Bektaschi-Ordens, der Entwicklung im 20. Jahrhundert, der alevitischen Identität von Migranten, den Eigenheiten der alevitischen Religion, dem alevitischen Individualismus, den Cem-Zusammenkünften, der Wahlbruderschaft, dem Verhältnis der Aleviten zu Sunniten und der Mehrheitskultur in der Diaspora.
Die Arbeit zielt darauf ab, einen Einblick in die Geschichte und die gegenwärtige Situation der Aleviten zu geben. Der Fokus liegt auf der Entstehung und Entwicklung ihrer Religion im Kontext der osmanischen Geschichte und ihrer heutigen Identität, insbesondere in der Diaspora. Der Autor wurde durch den hohen Anteil von Aleviten unter den türkischen Staatsbürgern in Basel zu dieser Arbeit angeregt, um eine bestehende Wissenslücke zu schließen.
Schlüsselwörter, die die Arbeit charakterisieren, sind: Aleviten, Sunniten, Osmanisches Reich, Turkmenen, Volksreligion, sunnitischer Islam, Bektaschi-Orden, Diaspora, Identität, Unterdrückung, Konflikt, Geschichte.
Die Arbeit betont die Rolle der Unterdrückung durch den sunnitischen Staat im Osmanischen Reich bei der Festigung der alevitischen Identität. Die Unterdrückung trug dazu bei, die alevitische Gemeinschaft zu stärken und ihre Identität zu prägen.
Der Bektaschi-Orden spielte eine wichtige Rolle für die Aleviten. Die Arbeit beleuchtet seine Bedeutung im Kontext der alevitischen Geschichte und Identität.
Die Arbeit untersucht die alevitische Identität in der Diaspora und beleuchtet die spezifischen Herausforderungen und Besonderheiten, denen Aleviten in ihren Gastländern begegnen.
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