Masterarbeit, 2021
77 Seiten, Note: 1,0
1. Einleitung
2. Verschwörungstheorien
2.1. Was sind Verschwörungstheorien?
2.2. Aufbau und Struktur der Textsorte
3. Fake News
3.1. Was sind Fake News?
3.2. Aufbau und Struktur der Textsorte
4. Entstehung und Verbreitung von Verschwörungstheorien und Fake News im Wandel der Zeit
4.1. Welche Rolle spielen Mensch und Medium bei der Verbreitung?
4.2. Die Protokolle der Weisen von Zion
5. Wieso sollten digitale Medien in den schulischen Unterricht integriert werden?
5.1. Medienpädagogik – Medienbildung, Mediendidaktik und Medienkompetenz
5.2. Die besondere Bedeutung der sozialen Medien
6. Verschwörungstheorien und Fake News als Thema in der Schule?!
6.1. Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen
6.2. Wie kann im Unterricht gehandelt werden, damit Schülerinnen und Schüler lernen, die von Verschwörungstheorien und Fake News ausgehende Gefahr zu erkennen?
6.3. Anregungen und Beispiele für die Thematisierung der Themen Verschwörungstheorien und Fake News im Unterricht
7. Fazit
8. Literaturverzeichnis
9. Plagiatserklärung
„Höher, schneller, weiter“ – mit diesen Worten kann unsere heutige Gesellschaft beschrieben werden. Entwicklung und Fortschritt gehören seit Anbeginn der Menschheit zu festen Bestandteilen des Lebens. Wäre dies nicht der Fall, würden wir wahrscheinlich noch immer mit Tierfellen bekleidet um Lagerfeuer herumsitzen. Besonders in den letzten Jahrzehnten konnten, nicht zuletzt dank der Erfindung des Internets und daraus resultierenden kürzeren und schnelleren Kommunikationswegen, im Bereich der Forschung viele Durchbrüche erzielt werden. Es zeigt sich: Entwicklungen sind gut und können nur auf Basis vorangegangener Entwicklungen entstehen.
Einkaufen ohne Kassierer, Paketauslieferungen per Drohne, Künstliche Intelligenz oder autonomes Fahren. Was zunächst wie Science-Fiction klingt, könnte schon bald Realität werden. Doch sind all diese Entwicklungen wirklich positiv? Das Internet und die sozialen Medien sind heute unsere ständigen Begleiter. Besonders Jüngere nutzen die sozialen Medien, um mit ihren realen, aber auch ‚virtuellen‘ Freunden in Kontakt zu bleiben. Generell lässt sich das Internet als universelles Hilfsmittel in nahezu allen Bereichen einsetzen – hierzu gehören beispielsweise die Bereiche der Kommunikation, der Informationsbeschaffung, der Weiterbildung oder der Unterhaltung. Darüber hinaus kann das Internet zusätzlich zum Einkaufen, zum Buchen von Urlaubsreisen oder zum Spielen verwendet werden. Die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig und beinahe unbegrenzt. Neben all diesen positiven Aspekten birgt das vermehrte und intensive Mediennutzungsverhalten aber auch einige Risiken. Besonders in Bezug auf die Beschaffung von Informationen und Nachrichten sind einige Kompetenzen nötig, um die große Menge an Informationen zu filtern und auf diese Weise die tatsächlich gesuchten Ergebnisse zu erhalten. Um welche Kompetenzen es sich dabei handelt und wieso diese von derartig großer Bedeutung sind, wird sich im Verlauf dieser Arbeit zeigen.
In dieser Arbeit geht es um die Themen Verschwörungstheorien und Fake News und die Frage, ob sie im schulischen Unterricht thematisiert werden sollten oder nicht. Was sind Verschwörungstheorien und Fake News überhaupt? Wie lassen sie sich erkennen? Welche Gefahren und Risiken bringen sie mit sich? Bestehen überhaupt Gefahren oder Risiken? Ist es wirklich notwendig, diese zu kennen und sich genauer damit zu beschäftigen? Falls ja, in welchem Umfang sollte man sich mit den Themen beschäftigen? Gehören die Themen in den Unterricht? Was hat denn überhaupt die Schule damit zu tun?
Diese und weitere Fragen sollen im Verlauf dieser Arbeit geklärt werden. Im ersten Teil der Arbeit werden die Kategorien Verschwörungstheorien und Fake News vorgestellt. Anschließend folgt der Blick in die Vergangenheit. Handelt es sich bei Verschwörungstheorien und Fake News um neue Erscheinungen oder gibt es diese Phänomene schon länger?
Der zweite Teil konzentriert sich auf den Bereich Schule und Bildung. Hier soll anhand der theoretischen Erkenntnisse des ersten Teils untersucht werden, ob und inwiefern die Themen Verschwörungstheorien und Fake News in der Schule behandelt werden sollten. Abschließend werden neben medienpädagogischen Grundlagen verschiedene Beispiele präsentiert, mit welchen Methoden die Themen im Unterricht besprochen werden können. Doch auch hier stellt sich die Frage, sind die Themen wirklich so wichtig, dass sie in der Schule behandelt werden müssen?!
Den meisten Menschen ist der Begriff Verschwörungstheorie nicht fremd und erzeugt erste Assoziationen - Die Mondlandung, der Mord an Präsident Kennedy oder die Anschläge des 11. Septembers 2001. Dies sind nur drei der bekanntesten Ereignisse, zu denen verschiedene Verschwörungstheorien aufgestellt wurden.
Der Glaube an Verschwörungstheorien reicht weit in die Vergangenheit und ist auch heute noch in allen Kulturkreisen und Bevölkerungsschichten weit verbreitet.1 „Verschwörungsdenken kann dabei das harmlose Fabulieren von Privatpersonen über angebliche Verschwörungen bedeuten. Es war und ist […] aber auch ein beliebtes und erfolgreiches Mittel der Manipulation und/oder Legitimation politischen Handelns und Denkens.“2
Obwohl Verschwörungstheorien den Menschen bereits in früheren Zeiten präsent waren, haben sie durch das Internet und die damit verbundenen technischen Möglichkeiten eine völlig neue Relevanz bekommen. Bei regelmäßiger Benutzung des Internets, besonders der Sozialen Medien, ist es so gut wie unmöglich, nicht mit einigen der verschiedenen Verschwörungsgedanken konfrontiert zu werden. Aus dieser Tatsache heraus resultiert die Notwendigkeit, dass insbesondere Kinder und Jugendliche lernen, sie zu erkennen und mit ihnen angemessen umzugehen.3 Denn, „je größer die Menge an Daten und je leichter der Zugang, desto mehr Aufwand ist nötig, um das Wichtige in der Masse des Unwichtigen zu erkennen und sich nicht in Details zu verlieren.“4
Das Internet bietet die Möglichkeit, weltweit zu kommunizieren und Inhalte, ohne Filter oder hohe Kosten, auszutauschen. Die Anonymität im Netz macht es Verschwörungstheoretikern, aber auch anderen Gruppierungen, leichter, unerkannt Daten zu verbreiten oder fremde Daten für die eigenen Zwecke zu manipulieren.5 „Das Netz [eröffnet; KB] jedem, der möchte, eine unüberschaubare Vielfalt an Meinungen, Standpunkten und Blickwinkeln auf ›die Wirklichkeit‹.“6 Die Frage, ob Verschwörungstheorien lediglich sichtbarer geworden sind, oder ob sich auch der Glaube an sie verstärkt hat, lässt sich letztlich nicht beantworten.7
Zweck einer Verschwörungstheorie ist es, über die Hintergründe eines (vergangenen) Ereignisses zu „berichten“, um Anklang zu finden und verbreitet zu werden. Demzufolge ist der Verschwörungsgedanke höchstwahrscheinlich eng mit den Bereichen der Psychologie, der Geschichte, der Soziologie und auch der Philosophie verknüpft.8 „Dabei ist die Psychologie eben jene akademische Disziplin, die sich (auch) der Erforschung des einzelnen Menschen, seiner Handlungsmuster, Kognitionen und damit verbundener Konstrukte widmet.“9
In der Forschung zu diesem Thema gibt es einige Kontroversen darüber, ob eine Verschwörungstheorie tatsächlich als „Theorie“ bezeichnet werden kann und/oder sollte. Im wissenschaftlichen Sinne basiert eine Theorie auf empirischen Ergebnissen und dem Bewusstsein, dass diese zu jedem Zeitpunkt rational widerlegt werden können. Wie sich im weiteren Verlauf zeigen wird, treffen diese Merkmale einer Theorie bei einer Verschwörungstheorie nicht zu. Aus diesem Grund gibt es von einigen Forschern die Vorschläge, stattdessen von „Verschwörungsideologien“ oder „Verschwörungsmythen bzw. -legenden“ zu sprechen. Auch wenn somit das Dilemma der Doppelnutzung des Theoriebegriffs behoben ist, sind diese Ersatzbegriffe sperriger, weniger intuitiv und erschweren den Zugang zu dem Thema10, weshalb im Folgenden weiterhin der Begriff Verschwörungstheorie verwendet wird.
Doch was genau ist unter dem Begriff Verschwörungstheorie zu verstehen? Zu welchem Zweck wird eine Verschwörungstheorie verbreitet? Wer verbirgt sich hinter einer Verschwörungstheorie? Wie erkennt man eine Verschwörungstheorie? Im Folgenden geht es um den Versuch, diese und weitere Fragen zu beantworten.
„Verschwörungstheorien behaupten, dass eine im Geheimen operierende Gruppe, nämlich die Verschwörer, aus niederen Beweggründen versucht, eine Institution, ein Land oder gar die ganze Welt zu kontrollieren oder zu zerstören.“11
Im englischsprachigen Raum wird eine Verschwörungstheorie als conspiracy theory bezeichnet. Diese Bezeichnung stammt von dem lateinischen Verb conspirare, das mit „übereinstimmen“ oder „zusammenwirken“ übersetzt werden kann.12
Im Bereich der Forschung wird der Begriff Verschwörungstheorie als Pejorativ, also als ein implizit ablehnender Begriff, verwendet. Ob der Begriff im Sprachgebrauch jemals eine neutrale Bedeutung hatte, lässt sich nicht genau sagen. Belegen lässt sich jedoch, dass der Terminus Verschwörungstheorie mindestens seit dem 19. Jahrhundert negativ belegt ist.13
„Die Bayerische Wochenschrift berichtet schon 1859 angesichts des italienischen Risorgimento: ‚Im Volk war endlich die Einsicht stark geworden, daß die Mazzini´schen Verschwörungstheorien nur dem Absolutismus in die Hände arbeiteten.‘“14 Betrachtet man diese frühe Verwendung des Begriffs Verschwörungstheorie genauer, fällt auf, dass die Autoren den Begriff nicht explizit erklären, sondern das Wissen über die Bedeutung bei ihren Rezipienten voraussetzen.15
Um verstehen zu können, wie sich die Verschwörungstheorien zu dem entwickelt haben, was sie heute sind, muss zunächst zwischen vormodernen und modernen Verschwörungstheorien unterschieden werden. Kennzeichnend für vormoderne Verschwörungstheorien ist die Assoziation mit dem Glauben an den Teufel und Hexen. In der Epoche der Aufklärung, insbesondere während der Französischen Revolution 1789, kam es zu einem Umbruch dieses Denkens. Dieser Umbruch kann als der Beginn der modernen Verschwörungstheorien angesehen werden, die sich von da an nicht mehr auf den Teufelsglauben bezogen, sondern verweltlichte Verschwörungsszenarien entwarfen.16 „Als klassische und bis heute prägende Beispiele dieser modernen Verschwörungstheorie gelten die Darstellung einer Verschwörung von Freimaurern und insbesondere Illuminaten zum Umsturz von ‚Thron und Altar‘“.17
Ausschlaggebend für den Bruch zwischen vormoderner und moderner Verschwörungstheorie waren das Erscheinen eines neuen Typus, der sich von seinen historischen Vorläufern abgrenzt, sowie die Verbreitung eines neuen Verständnisses für historische und gesellschaftliche Ereignisse und Prozesse.18 „Karl Popper war der Meinung, die ‚Verschwörungstheorie der Gesellschaft‘‚ kommt davon, daß man Gott aufgibt und dann die Frage stellt: ‚Wer nimmt seinen Platz ein?‘‘“.19 Der Philosoph Karl Popper ist derjenige, der den Begriff Verschwörungstheorie in seiner modernen Bedeutung prägte. Den vermehrten Glauben an Verschwörungstheorien sieht er als das Ergebnis der Abwendung vom religiösen Aberglauben, sowie des Vertrauensverlustes in den göttlichen Heil- und Schöpfungsplan.20 „Unfähig, Chaos und Zufall zu akzeptieren, und noch nicht vertraut mit den Erklärungsmustern der modernen Sozialwissenschaften, hielten die Menschen an der Struktur des religiösen Erklärungsmusters fest. An die Stelle der »homerischen Götter« traten nun »mächtige Männer« […], deren unheilvolle Absichten für alle Übel verantwortlich sind.“21
Bei der Betrachtung von Verschwörungstheorien darf eines jedoch nicht vergessen werden – Verschwörungen gab und gibt es tatsächlich. Dass bestimmte Vorgänge im Verborgenen und völlig unbemerkt geschehen, ist zunächst nichts Ungewöhnliches. Ein Beispiel für eine solche reale Verschwörung ist die Enthüllung der weltweiten Internetüberwachung des amerikanischen Geheimdienstes NSA. Aufgedeckt wurde diese Abhöraktion von dem ehemaligen Mitarbeiter Edward Snowden.22 Aufgrund seines Status als ehemaliger Mitarbeiter wurde die Glaubhaftigkeit Snowdens nicht angezweifelt. Ein Journalist dagegen „wäre vorher als »Verschwörungstheoretiker« verlacht worden, wenn er behauptet hätte, die NSA würde Bundeskanzlerin Angela Merkel abhören.“23
An diesem Beispiel zeigt sich, dass einige Ideen zu Unrecht als Verschwörungstheorien diffamiert werden können. Ein aktuelles und immer wiederkehrendes Beispiel dafür ist die Debatte um das Impfen. Nicht jeder, der eine Impfung ablehnt, kann pauschal als Verschwörungstheoretiker betitelt werden.24 „Nur wer glaubt, dass die fatalen Konsequenzen des Impfens
vor der Bevölkerung verborgen oder diese gar durch Impfungen manipuliert oder gefügig gemacht werden soll, sollte so bezeichnet werden. Der Begriff wird aber allzu oft undifferenziert verwendet, um alle zu diffamieren, die dem Impfen kritisch gegenüberstehen.“25
Zunächst lassen sich die realen Verschwörungen deutlich von den Verschwörungstheorien unterscheiden, von denen sich im Nachhinein noch keine als wahr herausgestellt hat. Während Verschwörungstheoretiker von einer großen und über einen längeren Zeitraum geplanten Aktion, häufig mit dem Ziel, die Weltherrschaft zu erlangen, ausgehen, handelt es sich bei den erwiesenen Verschwörungen meist um kurzfristig durchgeführte Aktionen, wie ein Attentat oder ein Staatsstreich. Dabei entwerfen Verschwörungstheoretiker Szenarien, an denen viele Menschen beteiligt sind, wohingegen der Kreis der Verschwörer bei erwiesenen Verschwörungen so klein wie möglich gehalten wird.26
Probleme beim Umgang mit Verschwörungstheorien treten auf, sobald die von der Philosophie geprägte Ontologie, die Lehre vom Sein und der Wirklichkeit, einbezogen wird. Aus der Sicht der Philosophie ist die ‚Existenz‘ kein reales Prädikat.27 „Das bedeutet, die Behauptung, ein Gegenstand ›existiere‹, fügt der Liste seiner Eigenschaften nichts hinzu. Denn offensichtlich können nur Dinge, die es auch gibt, reale Eigenschaften besitzen.“28 Unsere fünf Sinne helfen uns dabei herauszufinden, was wahr ist und was nicht. Doch was ist mit den Dingen, die wir nicht, oder nur indirekt, mit unseren Sinnen wahrnehmen können, die aber dennoch die Wirklichkeit widerspiegeln? Bakterien existieren. Doch um sie sehen zu können, benötigt man ein Mikroskop.29 Die wenigsten von uns werden zum geografischen Nordpol reisen, nur um sich von seiner Existenz zu überzeugen.
Aber wie verhält es sich mit anderen Dingen? Nehmen wir als Beispiel ein Einhorn. Vor ein paar Jahren gab es einen starken „Einhorn-Trend“. Egal wo man hinschaute, überall waren Einhörner zu sehen – auf Handtüchern, Taschen, T-Shirts, sogar auf Toilettenpapier. Wenn man eines dieser Einhörner betrachtet, sagt einem der Verstand sofort, dass es sich hierbei um ein mythisches Wesen handelt und nicht um ein reales Tier, welches in der afrikanischen Wüste lebt. Doch woher weiß der Verstand das? Und wieso gibt es eine so genaue bildliche Vorstellung von einem Einhorn? Kann es nicht doch sein, dass jemand eines gesehen und dementsprechend abgebildet hat? Diese und weitere Fragen bringen uns dazu, an unseren bisherigen Meinungen und Ansichten zu zweifeln. Bildlich gesprochen öffnen diese Zweifel das erste Türchen zu unseren innersten Gedanken und machen sie auf diese Weise angreifbar, wovon besonders die verschiedenen Verschwörungstheorien profitieren. „Sie zwingen uns zu einer
weitreichenden Anpassung unseres gesamten Meinungssystems, weil sie weitere Behauptungen nach sich ziehen, die sich mit unseren derzeitigen wissenschaftlichen Theorien oder unserer Alltagstheorie, in die sie angeblich eingebettet sind, nicht vertragen.“30
Verschwörungstheorien sind vielseitig und facettenreich, was es nahezu unmöglich macht, eine einheitliche Definition zu formulieren. Kennzeichnend für Verschwörungstheorien sind jedoch drei Grundannahmen: ‚Nichts geschieht durch Zufall‘, ‚nichts ist, wie es scheint‘ und ‚alles ist miteinander verbunden‘. Immer wiederkehrende Muster sind Heimlichkeit, Intentionalismus sowie der Dualismus von ‚Gut‘ und ‚Böse‘. Besonders die Unterscheidung von ‚Gut‘ und ‚Böse‘ lässt sich in den meisten Verschwörungstheorien finden, wenn es darum geht, dass die bösen Verschwörer ihre Taten an den unwissenden, unschuldigen Menschen durchführen.31 Dementsprechend handelt es sich bei Verschwörungstheorien „um ein Geflecht an Überzeugungen, das die eigentliche Ursache für ein Ereignis oder Phänomen auf die Intrigen mehrerer mächtiger Akteure zurückführt.“32 Dadurch, dass diese Akteure im Geheimen agieren und ihre Taten zunächst aufgedeckt werden müssen, bieten Verschwörungstheorien, sobald sie entdeckt wurden, alternative Erklärungsansätze, die nicht mit den offiziell in den Medien verbreiteten Nachrichten übereinstimmen.33
Die negative Konnotation des Begriffs Verschwörungstheorie ist auch den Verschwörungstheoretikern selbst bekannt. Das führt dazu, dass sich kaum jemand selbst als Verschwörungstheoretiker bezeichnet. Stattdessen sind es immer „die Anderen“. Auf diese Weise werden „die Anderen“, also die Gegner einer bestimmten Verschwörungstheorie, diffamiert.34 „In der Forschung wird diese Taktik als reserve labeling bezeichnet. Man bedient sich des Etiketts, das andere einem selbst anheften wollen, und tut deren Behauptungen als Verschwörungstheorien ab; die eigenen Verdächtigungen hingegen werden als wohlbegründet und im Grunde schon erwiesen präsentiert.“35
Wissenschaftliche Theorien verfolgen das Ziel, komplexe Phänomene zu erklären, um somit begründete Aussagen treffen zu können. Überprüft werden die Theorien in planmäßigen Verfahren, die besonders durch die Aspekte Fragestellung, Hypothese, Methode und kritische Reflexion gekennzeichnet sind. Im Gegensatz dazu handelt es sich bei Verschwörungstheorien um ganz spezielle Theorien zur Beschreibung der Wirklichkeit.36 Für ihre Urheber und Verbreiter haben Verschwörungstheorien eine durchsetzende Funktion. Als Machtmittel dienen sie dazu, Interessen durchzusetzen oder als Ablenkungsmanöver zu fungieren. Für ihre Anhänger dagegen haben sie eine Funktion als Erklärungsmodell oder Deutungsmuster der ‚Wirklichkeit‘.37 Anders als wissenschaftliche Theorien scheitern Verschwörungstheorien bereits bei der Theoriebildung, da sie nicht auf einer unvoreingenommenen Fragestellung basieren. Dementsprechend sind sie immer das Ergebnis einer subjektiven Interpretation selektiver Wahrnehmung, für die keine hinreichenden Beweise geliefert werden können. Obwohl keine eigenen Argumente aufgeführt werden, werden Gegenargumente, unter dem Vorwurf der Fälschung, konsequent abgelehnt.38
Auch wenn diese Merkmale auf die meisten Verschwörungstheorien zutreffen, gibt es auch innerhalb dieses „Genres“ wesentliche Unterschiede in Bezug auf die Reichweite, den aktuellen Stand der Verschwörung sowie die Gruppe der Verschwörer. Insbesondere die Frage nach der Gruppe der Verschwörer bietet die Möglichkeit, verschiedene Formen von Verschwörungstheorien voneinander abzugrenzen. Hierbei kann zunächst zwischen Verschwörungen „von oben“ oder Verschwörungen „von unten“ unterschieden werden. Im Vordergrund steht dabei die Frage, in welcher Position sich die Verschwörer befinden.39 „Haben sie bereits die Kontrolle über die Institution oder das Land, gegen das sie sich verschworen haben, oder gar die ganze Welt gewonnen? Dienen ihre Komplotte vor allem dazu, ihre Macht zu sichern oder auszubauen? Oder sind sie erst dabei, diese Macht zu übernehmen, indem sie Institutionen infiltrieren und die Gesellschaft subvertieren?“40
Eine weitere Möglichkeit der Unterscheidung bietet die Differenzierung in Verschwörungen „von außen“ und „von innen“. Haben die Verschwörer schon immer einem bestimmten Land oder einer Organisation angehört, oder sind sie mit einem bestimmten Ziel eingereist bzw. eingetreten? Oft handelt es sich bei einer Verschwörung „von außen“ gleichzeitig auch um eine Verschwörung „von unten“, da das Land oder die Organisation noch nicht von den Verschwörern übernommen wurde. Eine Verschwörung „von innen“ dagegen, kann sowohl „von oben“ als auch „von unten“ geschehen. Einerseits könnte eine Regierung versuchen, die Bevölkerung zu manipulieren, andererseits kann aber auch eine Gruppe der Bevölkerung versuchen, die Macht zu übernehmen.41
Neben den Unterscheidungen zwischen „von oben“, „von unten“, „von außen“ und „von innen“, lassen sich drei weitere Kategorien bestimmen, mit deren Hilfe Verschwörungstheorien klassifiziert werden können. Bei der ersten Kategorie handelt es sich um Ereignisverschwörungstheorien. Wie der Titel bereits andeutet, geht es um ein bestimmtes Ereignis und die Behauptung, dass dieses Ereignis auf einer Verschwörung basiert. Bekannte Beispiele für Ereignisverschwörungstheorien sind die Mondlandung, die Anschläge vom 11. September 2001 oder das Kennedy-Attentat. Systemverschwörungstheorien dagegen fokussieren sich auf bestimmte Gruppen von Verschwörern, die im Anschluss für verschiedene Ereignisse verantwortlich gemacht werden. Beispiele für häufig in Verschwörungstheorien auftauchende Gruppen sind die Illuminati, die Juden oder die CIA. Bei der dritten und letzten der drei Kategorien handelt es sich um Superverschwörungstheorien, in denen verschiedene Ereignis- und/oder Systemverschwörungstheorien miteinander vermischt werden. Ein Beispiel für eine solche Form der Verschwörungstheorie stellt die nationalsozialistische Theorie von der jüdisch-bolschewistischen Weltverschwörung dar, da diese zwei Systemverschwörungs-theorien miteinander verbindet.42
Auch wenn diese Unterscheidungen zunächst plausibel erscheinen und die verschiedenen Verschwörungstheorien voneinander abgrenzen, können sie jedoch lediglich als Anhaltspunkte bei der Arbeit mit Verschwörungstheorien verwendet werden. Aufgrund der Masse, der Vielfältigkeit und der teilweisen Überschneidung ist es nicht möglich, ein festes Schema für eine genaue Einordnung und Klassifizierung von Verschwörungstheorien aufzustellen, das alle Aspekte beinhaltet.
Was sich jedoch pauschal behaupten lässt, ist, dass eine Verschwörung niemals ein einziges Individuum, sondern immer ein gesellschaftliches Kollektiv betrifft.43 Da Verschwörungstheorien immer eine Zustandsveränderung, wie zum Beispiel einen Krieg, eine Wirtschaftskrise etc., anhand konspirativer Handlungsabläufe erklären, können sie als Erzählungen bezeichnet werden. Ähnlich wie in einem Roman, geschehen die Handlungsabläufe im Verborgenen und werden erst durch die Erzählinstanz sichtbar gemacht.44
Häufig sind Verschwörungstheorien Ausdruck von politischen Veränderungen oder existenziellen Bedrohungen.45 Besonders groß ist der Rückgriff auf verschwörungstheoretische Denkmuster, wenn traditionelle Deutungsmuster, besonders in unvorhergesehenen Krisensituationen, nicht mehr greifen. Wichtiger als die politische Krise ist an dieser Stelle jedoch die Krise, die der Mensch in seinem Inneren erlebt.46 „Unsere Aktivitäten verteilen sich zunehmend auf kaum noch miteinander zu verbindende Lebensbereiche. Der Druck zur Mobilität untergräbt die Beständigkeit traditioneller sozialer Bindungen. Moderne Kommunikationswege fördern die massenhafte, aber wenig verbindliche Kontaktaufnahme mit Menschen, denen wir im wirklichen Leben nie begegnen werden. Und schließlich: die Vielfalt an Wahlmöglichkeiten zwischen weit auseinanderliegenden Wert- und Wirklichkeitsvorstellungen und die allgemeine Virtualisierung vieler Lebensbereiche […] fordern unsere Urteilskraft und Orientierungsfähigkeit in einer bisher nicht gekannten Weise. Der Rückzug auf eine einfache Welterklärung, wie Verschwörungstheorien sie anbieten, ist daher eine naheliegende Strategie der Gegenwehr gegen eine zunehmend übersichtliche und unverbindliche Realität.“47
Gefährlich wird der Glaube an Verschwörungstheorien, wenn Menschen den Kontakt zur Realität verlieren und in Isolation geraten. Doch nicht nur für individuelle Existenzen ist der Glaube an Verschwörungstheorien bedrohlich, sondern auch für gesellschaftliche. Wenn Verschwörungstheorien vermehrt die Politik bestimmen, können ganze Gesellschaften ihre Basis, ihr Fundament, verlieren.48 Verschiedene psychologische Forschungen haben ergeben, dass die Empfänglichkeit für Verschwörungstheorien dann zunimmt, wenn keine Chancen auf ein eigenständiges, selbstbestimmtes Leben mehr gesehen werden können. Stattdessen überwiegt der Gedanke, dass die Lebensgestaltung von anonymen, meist bösen, Mächten, die im Geheimen agieren, bestimmt wird. Hinzu kommt, dass Menschen in einer ungewohnten oder kontrollarmen Situation häufig bestimmte Impulse überinterpretieren und somit beginnen, an die Existenz von Verschwörungen zu glauben.49 Diese Ergebnisse dienen „als Hinweis darauf, dass der Glaube an Verschwörungstheorien mit dem Empfinden von Entfremdung, Machtlosigkeit, Feindseligkeit und ‚Benachteiligtsein‘ korreliert.“50
Tag für Tag nimmt das menschliche Gehirn verschiedenste Informationen auf, die es bewertet, speichert, kombiniert, vergleicht und verbindet. Der Mensch ist in der Lage, aus diesen verschiedenen Informationen komplexe Zusammenhänge zu erstellen, mit denen er sich seine Umwelt zu Nutze machen kann. In ihm entsteht das Gefühl der Erkenntnis, welches sich gut anfühlt. Ob diese Erkenntnis ‚wahr‘ oder ‚falsch‘ ist, spielt für das positive Empfinden keine Rolle, solange das Gehirn diese Erkenntnis für sich als richtig einsortiert hat. Um dieses positive Gefühl möglichst häufig erleben zu können, neigt das menschliche Gehirn dazu, überall, auch da wo eigentlich keine bestehen, Zusammenhänge herzustellen. Zugleich widerstrebt es dem Menschen, Zufälle zu akzeptieren und die Suche nach verschiedenen Auslösern oder dem Sinn eines Ereignisses zu beenden. Bei diesen Aspekten handelt es sich um Schwächen des menschlichen Gehirns, welche sich Verschwörungstheoretiker zunutze machen.51 Verschwörungstheorien bieten die Möglichkeit, komplexe Phänomene einfach zu erklären und verleihen den Menschen das Gefühl der „Erkenntnis, einer Verschwörung auf die Schliche gekommen zu sein und jetzt zum kleinen Kreis der Wissenden zu zählen, ein angenehmes Gefühl der Sicherheit.“52
Dadurch, dass Zufälle geleugnet werden, wird den Verschwörern eine fast gottgleiche Macht zugeschrieben. Alles, was geschieht, wird von ihnen, einer kleinen Gruppe von Verschwörern, systematisch und übermenschlich gesteuert. Eine beliebte Floskel auf der Suche nach ‚den Verschwörern‘ ist die Frage: „Wer profitiert?“. Doch häufig endet diese Frage in einem simplen Fehlschluss. Nur weil ich als Schüler oder als Schülerin davon profitiere, dass der Lehrer/die Lehrerin krank ist, heißt es nicht automatisch, dass ich ihn/sie krank gemacht habe.53
In diesem Zusammenhang sind drei Beweggründe für den Glauben an Verschwörungstheorien zu erkennen: 1. Das Streben nach Erkenntnis. Wie bereits erwähnt, versuchen wir, zwischen allen Dingen Zusammenhänge zu finden und Ursache-Wirkungs-Beziehungen anzunehmen. Gelingt es jedoch nicht, fühlen wir uns unwohl und Verschwörungstheorien, die eine „Erklärung“ für komplexe Sachverhalte versprechen, werden interessant und gewinnen an Bedeutung. 2. Kontrollverlust und die Sorge um Leib und Leben. Besonders in Angstsituationen sind Verschwörungstheorien besonders beliebt und der Glaube an sie wächst mit dem Gefühl des Kontrollverlustes. 3. Der Mensch als soziales Wesen. Der Mensch ist von Natur aus ein soziales Wesen, das zu einer Gruppe dazugehören möchte. Menschen neigen dazu, an Verschwörungstheorien zu glauben, wenn ihr Selbstbild oder das einer Gruppe gefährdet ist. Mit dem Glauben an Verschwörungstheorien werden Unsicherheiten über den sozialen Status überwunden, indem sich der Mensch einer neuen Gruppe zuordnet, in der er wieder Wertschätzung und Akzeptanz erfährt.54
In weiteren Studien wurde versucht herauszufinden, ob Menschen, die an Verschwörungstheorien glauben, bestimmte psychologische Dispositionen aufweisen. Auch soziodemografische Faktoren, wie Alter, Geschlecht, Beruf und Bildungsstatus, wurden bei der Untersuchung berücksichtigt. Allerdings waren die Ergebnisse der Studie zu widersprüchlich, um eine gesicherte Aussage treffen zu können. Dennoch zeigten die Ergebnisse der Studien, dass Menschen, die zu politischen oder religiösen Extremen tendieren, häufiger an Verschwörungstheorien glauben als andere. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass für jeden Menschen gleichermaßen die Gefahr besteht, alternative Wirklichkeiten für sich als neue ‚Wahrheit‘ zu deuten. Auch wenn sich die meisten des negativen Stigmas von Verschwörungstheorien bewusst sind, kann der Glaube an sie psychologische Vorteile bieten, da sie dem ‚Wissenden‘ das Gefühl der Kontrolle und Sicherheit geben.55 „Dieses (vermeintliche) Wissen um das, was die Welt im Innersten zusammenhält, unterscheidet Personen, die an eine Verschwörungstheorie glauben, von den »Nicht-Wissenden« und verschafft ihnen einen subjektiven Vorteil.“56 Da die verschiedenen Überzeugungen in der Regel von einer Gruppe von Personen geteilt werden, entsteht ein kollektives Überlegenheitsgefühl, welches die subjektive Einstellung zusätzlich stärkt. Für das eigene Wohlbefinden ist es immer angenehm, wenn man die Möglichkeit hat, die Schuld von sich zu weisen. Indem Verschwörungstheorien die bösen Machenschaften ‚der Anderen‘ enttarnen, bieten sie einen Kanal, die aufgestauten Emotionen, wie Entrüstung, Wut oder Angst, zu kanalisieren.57
Bei der Fokussierung auf das Gefühl der Angst, landet man fast zwangsläufig bei der paranoiden Angst. In der Medizin wird der Begriff Paranoia synonym zu Verfolgungswahn, oder dem Gefühl, verfolgt zu werden, verwendet. Auch wenn der Glaube an Verschwörungstheorien und paranoides Denken korrelieren, belegt diese Korrelation jedoch keine allgemeingültige Kausalität. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob der Glaube an Verschwörungstheorien also vielleicht doch etwas Krankhaftes ist. Diese Frage lässt sich schnell und einfach mit einem klaren ‚Nein‘ beantworten.58 Auch wenn Verschwörungstheoretiker zum Teil ein Gefühl der Angst empfinden, welches einer Paranoia entspricht, unterscheidet sich dieses Angstgefühl nicht von Menschen, die vor Mäusen, Spinnen oder engen Räumen Angst haben. Die Aussage, je mehr Angst ich empfinde, desto sicherer bin ich, dass ich verfolgt werde, erscheint rein logisch.59 Jeder kennt vermutlich dieses Gefühl, sich in etwas hineinzusteigern. Hört man bei einem Spaziergang durch den nächtlichen Wald ein Geräusch im Gebüsch, horcht man auf. Vielleicht geht man einen Schritt schneller. Wenn das Geräusch erneut ertönt, bekommt man eventuell den ersten Anflug von Panik und überlegt sich, was es nur sein könnte. Viele Nachrichten über Verbrechen oder Filmhandlungen gehen einem durch den Kopf, bis plötzlich ein kleiner Vogel aus dem Gebüsch hüpft und man erleichtert aufatmet. Dieses Gefühl des Aufatmens erfahren Verschwörungstheoretiker eher selten, da sich die meisten Theorien, wie anfangs erwähnt, nicht als wahr erweisen. Allerdings bieten an dieser Stelle die Gruppenzugehörigkeit und die Schaffung einer neuen Gemeinschaft den Halt, der benötigt wird, um mit dieser Angst vorerst leben zu können.
Problematisch werden Verschwörungstheorien dann, wenn sie nur dem Anschein nach etwas enthüllen, um die Durchsetzung der Machtinteressen ihrer Verbeiter zu tarnen. Das Ziel besteht nicht mehr in der Aufklärung von Unwahrheiten, sondern ist Mittel zum Zweck, um beispielsweise politischen Einfluss zu gewinnen, Verwirrung zu stiften oder (politische) Gegner zu diskreditieren.60 „Ein Effekt von Verschwörungstheorien ist, dass die Neigung verstärkt wird, nicht dem zu glauben, was Expert·innen oder Institutionen verlautbaren lassen.“61 Auf diese Weise ist der Begriff Verschwörungstheorie in bestimmten Kontexten zu einem Kampfbegriff geworden – wer (politische) Gegner unseriös erscheinen lassen möchte, betitelt sie als Verschwörungstheoretiker. Durch die negative Konnotation des Begriffs wird die Zerstörung des Ansehens praktisch zum Selbstläufer.62
Damit einher geht die „Eigenschaft, mittels der Identifizierung von angeblichen Verschwörern stereotype Feindbilder zu bedienen oder zu generieren.“63 Obwohl auf diese Weise theoretisch jede Gruppe in das Visier von Verschwörungstheorien geraten kann, haben sich mit der Zeit dominante Konventionen hinsichtlich des Figureninventars herausgebildet.64 Auch wenn die Sündenbock-Funktion vielen verschiedenen Gruppen zugewiesen werden kann, bilden nach wie vor anti-jüdische Stereotype überdurchschnittlich oft den Kern diverser Verschwörungsgedanken65, wie im weiteren Verlauf dieser Arbeit noch ausführlicher herausgearbeitet wird.
Abschließend lässt sich sagen, dass der Glaube an Verschwörungstheorien viele verschiedene Auslöser haben kann, die jedoch häufig mit der Selbstwahrnehmung und den innersten Gefühlen einer Person verknüpft sind. Daher erscheint es wenig sinnvoll, Anhängern von Verschwörungstheorien mit faktenbasierten Argumenten, welche die Theorie widerlegen, zu begegnen oder eine Diskussion anzuzetteln. Effektiver kann es sein, sie einfach ihre Theorie erklären zu lassen und sie dazu zu bringen, ihr eigenes Denken zu hinterfragen.66
Da das Etikett ‚Verschwörungstheorie‘ häufig lediglich dazu verwendet wird, mögliche Konkurrenten zu diffamieren67, was nicht den eigentlichen Intentionen einer Verschwörungstheorie entspricht, ist es unerlässlich, den Aufbau und die Struktur von Verschwörungstheorien näher zu betrachten.
Bei einer Theorie handelt es sich um ein vereinfachtes Modell der Wirklichkeit, mit dessen Hilfe durch Verallgemeinerung Antworten auf bestimmte Fragen gefunden werden können. Das Aufstellen einer Theorie hilft uns Menschen dabei, unsere Neugier zu stillen und die Angst vor dem Unbekannten zu mindern. Ähnliches geschieht bei dem Glauben an eine Verschwörungstheorie, die sich in diesem Punkt von einer wissenschaftlichen Theorie nicht unterscheidet.68 „Theorien treten allgemein mit dem Versprechen an, uns zu einem besseren Verständnis der Welt zu verhelfen und Verschwörungstheorien sind hier keine Ausnahme.“69
Da es in der Geschichte immer wieder Verschwörungen gegeben hat, ist der Glaube an Verschwörungstheorien nicht völlig aus der Luft gegriffen. Es stellt sich jedoch die Frage, wie zwischen legitimen Verschwörungshypothesen und gegenstandslosen Verschwörungsfantasien unterschieden werden kann. Bei genauerer Betrachtung ist bei Verschwörungstheorien ein problematischer Umgang mit den Quellen und Belegen zu erkennen, der durch folgende Merkmale gekennzeichnet ist: 1. Quellen drehen sich im Kreis. Texte, welche Verschwörungsgedanken verbreiten, weisen häufig einen großen Fußnotenapparat auf, der ihnen ein wissenschaftliches Antlitz verleihen soll. Bei der Nachverfolgung dieser Verweise ist jedoch schnell festzustellen70, „dass diese sich im Kreis drehen: Quelle 1 verweist auf Quelle 2, Quelle 2 auf Quelle 3 und Quelle 3 wieder auf Quelle 1.“71 2. Keine Beweise als Beweis. Das Fehlen möglicher Beweise wird in der Argumentationslogik von Verschwörungstheoretikern zum Beweis für das Ausmaß der Verschwörung umgedeutet. Kritiker, die an der Verschwörungstheorie zweifeln, werden dementsprechend entweder als naiv oder als Teil der Verschwörung abgetan. Folgende ontologische Aussage machen sich die Verschwörungstheoretiker dabei zu Nutze72: „Es ist unmöglich zu beweisen, dass es Dinge nicht gibt.“73 Ein Beispiel hierfür ist der Glaube an Gott. Selbst wenn ich nicht an Gott glaube, kann ich nicht mit völliger Sicherheit beweisen, dass es ihn nicht gibt. 3. Asymmetrie. Anders als bei wissenschaftlichen Theorien werden bei Verschwörungstheorien die Argumente nicht gleichberechtigt gewürdigt. Meist werden lediglich die Beweise, die für einen Verschwörungsgedanken sprechen, berücksichtigt. 4. Dogma. Sind bei einer wissenschaftlichen Theorie mit der Zeit Widersprüche zu erkennen, wird darauf reagiert, indem die Theorie überarbeitet und gegebenenfalls korrigiert und/oder erweitert wird. Eine Verschwörungstheorie dagegen hält an ihren ursprünglichen Aussagen fest und wird somit zum Dogma.74
Probleme bei der Betrachtung von Verschwörungstheorien ergeben sich zum einen dadurch, dass diese nicht sofort als zusammenhängendes Konstrukt erkannt werden und zum anderen dadurch, dass gesehen werden muss, dass es sich bei den Belegen nicht um Feststehendes und Recherchiertes, sondern um eine implikationsreiche Konstruktion aus Fakten und häufig haltlosen Vermutungen handelt. Da die Verschwörungstheoretiker jedoch überzeugt davon sind, von wirklichen Fakten zu sprechen, sollte man sich bei dem Versuch, eine Verschwörungstheorie aufzudecken, nicht mit der Struktur der Argumente befassen, sondern den Blick auf den Kontext der Entstehung und der daran beteiligten Akteure richten.75 Ebenfalls problematisch erscheint die Frage nach der Falsifizierbarkeit von Verschwörungstheorien. Pauschal könnte man sagen, dass die Falsifizierung nicht möglich ist, da faktische Gegenargumente abgeblockt werden und somit nicht greifen.76 Bestärkt wird diese Vermutung durch die „Aussage der Verschwörungstheorien selbst: Man kann sich nie sicher sein, ob es Wahrheit ist oder lediglich das, was die vermeintlichen Verschwörer einen glauben lassen wollen.“77 Tatsächlich ist eine Falsifizierbarkeit theoretisch aber dennoch möglich. Allerdings hängt dies maßgeblich von der Position und der Stärke der Untersucher ab. Wenn ich mich als Untersucher der Verschwörungstheorie öffne und die Annahme, dass es wahr sein könnte, zulasse, laufe ich Gefahr, in diesem Denkmuster gefangen zu werden. Wenn ich aber von oben herab mit einer gewissen Skepsis auf die Theorie blicke, ist die Gefahr, ihr zu verfallen deutlich geringer. Als Untersucher darf ich nicht dem Glauben, dass ein Argument, nur weil es nicht falsch ist, automatisch richtig sein muss, nachgeben.78
Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei Verschwörungstheorien um narrative Erzählungen, die immer Zustandsveränderungen zum Schlechten hin thematisieren, welche einer bösen und mächtigen Macht zugerechnet werden. Kennzeichnend für die Erzähltechnik von Verschwörungstheorien ist, dass zeitgleich zwei Plots, ein sichtbarer und ein unsichtbarer, erzählt werden, die sich antagonistisch gegenüberstehen. Bei dem sichtbaren Plot handelt es sich um einen unverzichtbaren Bestandteil jeder verschwörungstheoretischen Erzählung. Er bezieht sich auf ein bereits bestehendes Narrativ, das mit der Annahme einer versteckten Verschwörung neu gedeutet und erzählt werden muss. Im Gegensatz dazu wird der unsichtbare Plot erst dann sichtbar, wenn die ‚Defekte‘ im sichtbaren Plot aufgedeckt werden. Dadurch suggerieren Verschwörungstheorien, Geheimnisse zu lüften und verborgene Wahrheiten zu enthüllen.79 „Das Verhältnis der zwei Plots zeigt sich im Bereich nicht-fiktionaler Textsorten dann zwangsläufig als ein Verhältnis der Intertextualität, da der verschwörungstheoretische Text stets auf eine Ereignisdarstellung verweist, die außerhalb des eigenen Textes liegt und die typischerweise im Rahmen massenmedialer Berichterstattung verortet ist. Dieser externe Text fungiert hier als [sichtbarer Plot; KB], während die Verschwörungstheorie lediglich den [unsichtbaren Plot; KB] beziehungsweise die ‚geheime Wahrheit‘ als zweiten Plot hinzufügt.“80
Die Technik beim Erstellen einer Verschwörungstheorie besteht also darin, einen Rahmen zu suchen, den man angreifen und durch den neuen Rahmen ‚Verschwörung‘ ersetzen kann. Da jedes historische Ereignis einen solchen Rahmen besitzt, ist diese Technik universell anwendbar81 und somit praktisch kein Ereignis vor möglichen Verschwörungstheorien sicher.
Verschwörungstheoretiker neigen dazu, ihre Geschichten immer vom Ende her zu erzählen. Nachdem ein Ereignis stattgefunden hat, stellen sie die Frage, wer einen Nutzen aus dem Geschehenen zieht und identifizieren somit die ‚Verschwörer‘.82
Von ihrer Logik her erinnern Verschwörungstheorien stark an Mythen, da auch sie von Religion, Tradition oder gefestigten Ideologien abgeleitet werden. Stellt man die beiden Textsorten aufgrund ihrer Ähnlichkeit auf eine Stufe, besteht jedoch die Gefahr, Verschwörungstheorien als ‚Spinnerei‘ einzustufen und sie nicht so ernst zu nehmen, wie sie es fordern. Bei der Berichterstattung über bestimmte Ereignisse nehmen Verschwörungstheorien eine außenstehende, aber doch präsente, Position ein. Ihr Ziel ist es, ein geschlossenes System, das sich nur auf sich bezieht, zu erschaffen. Dies verhindert, dass sie mit anderen Berichterstattern, von Fernsehen, Zeitung, etc., in einen Wettstreit verschiedener Interpretationen geraten, was sie zu einem übergeordneten Erklärungsmodell außerhalb jeder Konkurrenz macht.83 Verschwörungstheoretiker behaupten, mit diesem geschlossenen System alle Zusammenhänge auf einmal erklären zu können. Dazu stellen sie Verbindungen her, die zunächst nicht als solche zu erkennen sind, sich jedoch wie ein Puzzle zusammensetzen lassen und somit immer als Konstruktionsleistung anzusehen sind. Das Zusammensetzen des Puzzles, also die Darstellung von kausalen Wirkungsketten84, „kann als Hauptmerkmal einer
Verschwörungstheorie gesehen werden. Die Beweisführung setzt sich häufig aus Indizien zusammen, die ohne Nachforschung als Wahrheit oder Fakt akzeptiert werden. Dabei ist die argumentative Anordnung absolut willkürlich und an keine zeitliche oder bedeutungsabhängige Reihenfolge gebunden. Alle Aspekte haben denselben Stellenwert, eine Einordnung in den Kontext wird als nicht nötig erachtet.“85
Typisch für Verschwörungstheorien ist es, das Bild einer hierarchisch organisierten Verschwörergruppe zu erstellen, ohne diese jedoch explizit zu identifizieren. Auf diese Weise wird es den Lesern ermöglicht, ihre eigenen Ängste in den Text hineinzuprojizieren.86
Ein zentrales Charakteristikum von Verschwörungstheorien ist das manichäische Weltbild, welches die Differenz zwischen dem ‚Guten‘ und dem ‚Bösen‘ widerspiegelt. Verschwörungstheoretiker schreiben vermeintlichen Übeltätern ausschließlich negative Eigenschaften zu87, wohingegen sie sich selbst und den Rest der Gesellschaft in der Rolle der Opfer sehen. Bei der Gruppe der vermeintlichen Verschwörer handelt es sich häufig um eher unbekannte, oder von den Verschwörungstheoretikern als solche konstituierte Gruppe, die einer Minderheit angehören. Dementsprechend eigenen sich Gruppen, über deren innere Organisationsstrukturen nur wenig bekannt ist, wie die Illuminati oder die CIA, besonders gut, da sie genügend Raum für Spekulationen und Interpretationen bieten.88 Parallel zu dem manichäischen Weltbild glauben Verschwörungstheorien an die Regeln der zweiwertigen Standardlogik, nach der etwas entweder wahr oder falsch, aber niemals beides zugleich sein kann.89
Ihre Überzeugungskraft gewinnen Verschwörungstheorien dadurch, dass sie sich langsam aufbauen und immer umfangreicher werden. Sie präsentieren Behauptungen, die für sich allein unverdächtig und plausibel erscheinen. Mit der Zeit werden diese Behauptungen zu Thesen zusammengefügt, die ohne diese Vorbereitung niemals Anklang gefunden hätten. Indem Fragen gestellt werden, auf die die offiziellen Versionen keine Antworten liefern können, werden Zweifel an offiziellen Erklärungen gesät. Um diese Zweifel zu stützen, liefern Verschwörungstheorien verschiedene ‚Beweise‘. Besonders gut eignen sich ‚Quellen‘, die nur schwer zu überprüfen sind, wie zum Beispiel Belege aus dem Internet, Zitate aus Radiosendungen und Interviews von ‚Augenzeugen‘. Um mehr Glaubwürdigkeit erreichen zu können, werden diese ‚Beweise‘ in einem nächsten Schritt mit seriösen Belegen kombiniert. Auf diese Weise werden Ereignisse und andere Dinge miteinander verknüpft, die normalerweise nur wenig, oder gar nichts, miteinander zu tun haben. Damit die konträren Aussagen zu einem schlüssigen Bild zusammengefügt werden können, sind an dieser Stelle rhetorisches Können und erzählerische Fantasie gefragt.90
„Wenn der fertigen Theorie schließlich nicht mehr anzusehen ist, was als gesichert gelten kann, was tendenziöse Unterstellung und was reine Fiktion ist, sind die wichtigsten Hürden für die Umgehung unserer Urteilskraft genommen.“91 Je stärker die Urteilskraft angegriffen wird, desto größer ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass ein Individuum eine dieser Theorien für sich als ‚wahr‘ erkennt. Zunächst führt diese Erkenntnis zu einer rein individuellen psychischen Entlastung. Erst wenn auch weitere Personen aus dem Umfeld derselben Verschwörungstheorie einen Wahrheitsgehalt zusprechen, wird diese wirksam und das Individuum erhält92 „die Bestätigung von Außen, dass es nicht länger ein hintergangenes, getäuschtes Wesen ist, sondern den ›wirklichen‹ Plan durchschauen kann und nun ein Stück der ›Wahrheit‹ erkannt hat.“93
Haben Verschwörungstheorien es geschafft, so tief in die Gedanken eines Menschen einzudringen, entwickeln sie eine Eigendynamik, die nur schwer zu kontrollieren und zu steuern ist. Häufig wird die Struktur der Denkweise der Ausgangstheorie angepasst und als eigene Betrachtungsweise im Bewusstsein gespeichert, wodurch ein neues Weltbild entstehen kann.94
„Das Individuum, das sich von Ungerechtigkeit, dem Bösen, usw. zu Unrecht getroffen sieht, trägt nach eigener Interpretation keine Schuld an seiner eigenen Situation. Es sieht sich eindeutig als Opfer, niemals als Täter. Auch hinter dieser Denkweise steht die Überzeugung, dass die Welt als Ganzes steuerbar ist und alle Dinge eine direkte Ursache und einen direkten Verursacher haben. Somit entspricht Verschwörungsdenken einer Weltsicht, nach der es eine lenkbare, instrumentalisierte Meta-Ordnung hinter der Wirklichkeit gibt und ein verborgener Sinn in allem steckt.“95
Ausgearbeitete Verschwörungstheorien betreiben erheblichen Aufwand, um die Zweifel an den offiziellen Versionen aufrecht zu erhalten und die eigenen Behauptungen zu begründen. Achtet man nur auf die Quantität der Belege und Querverweise, stehen Verschwörungstheorien anderen, wissenschaftlichen, Theorien in nichts nach. Sie sind bemüht, Widersprüche in der Argumentationskette zu vermeiden und achten besonders auf deren Vollständigkeit. Sie greifen zusätzliche Daten auf, die in offiziellen Versionen außer Acht gelassen werden. Mit Blick auf die formalen Anforderungen an eine seriöse Theoriebildung, können Verschwörungstheorien als klare „Übererfüller“ angesehen werden. Qualitativ dagegen sind erhebliche Zweifel bei der Zusammenstellung der Daten angebracht. Da es, anders als bei wissenschaftlichen Theorien, darum geht, eine vorgefestigte Meinung darzustellen, ist davon auszugehen, dass die Auswahl der Daten nicht unvoreingenommen und vorurteilsfrei geschieht.96
Die Beweisführung von Verschwörungstheorien hat sich seit dem 18. Jahrhundert kaum verändert. Der nach wie vor stärkste Beweis für eine Verschwörung ist die Existenz eines Überläufers. Dadurch, dass er Teil der Verschwörung war, verfügt er über Insiderwissen, welches die bestehenden Vermutungen bestätigt. Zusätzlich ist ein Überläufer der Beweis dafür, dass der Kampf zwischen ‚Gut‘ und ‚Böse‘ nicht hoffnungslos ist.97 Ebenfalls beliebte Beweise für eine Verschwörung sind geheime Dokumente aus dem inneren Kreis der Verschwörer, die an die Öffentlichkeit gelangt sind und die Verschwörung bestätigen. An dieser Stelle ist jedoch eine erhöhte Aufmerksamkeit gefordert, da es sich bei diesen Beweisen häufig um Dokumente handelt, bei denen der verschwörungstheoretische Gedanke erst dann deutlich wird, wenn einzelne Sätze aus ihrem eigentlichen Kontext gerissen werden.98 Was für neutrale Betrachter auf der einen Seite ein klares Indiz dafür ist, eine Verschwörungstheorie als solche zu identifizieren, ist für Menschen, die dem Glauben an eine solche Theorie verfallen sind, auf der anderen Seite der Beweis dafür, dass die Verschwörung tatsächlich existiert. Sobald man einmal verstanden hat, dass die Verschwörung existiert und worauf sie abzielt, lassen sich fast überall Beweise dafür finden. Sätze, die zunächst so wirken, als wären sie aus dem Kontext gerissen, sind Belege für die geheime Kommunikation der Verschwörer99, die unentdeckt vor den Augen der Öffentlichkeit geführt wird.
[...]
1 Vgl. Johannsen, Kerstin; Nikolai Röhl: Definitionen und Vorbetrachtungen. In: Komplotte, Ketzer und Konspirationen. Zur Logik des Verschwörungsdenkens – Beispiele aus dem Nahen Osten. Hg. v. Shirin Fathi. Bielefeld: transcript Verlag 2010. S. 17.
2 Ebd. S. 17.
3 Vgl. Peter, Annica: „Verschwörungstheorien“. In: Schule und Antisemitismus. Politische Bestandaufnahme und pädagogische Handlungsmöglichkeiten. Hg. v. Samuel Salzborn. 2., überarbeitete Auflage. Weinheim, Basel: Beltz Juventa 2021. S. 85.
4 Hepfer, Karl: Verschwörungstheorien. Eine philosophische Kritik der Unvernunft. Bielefeld: transcript Verlag 2015. S. 113.
5 Vgl. Ebd. S. 114.
6 Ebd. S. 114.
7 Vgl. Bartoschek, Sebastian: Angst und Verschwörungstheorien. In: Nerven kitzeln. Wie Angst unsere Gedanken, Einstellungen und Entscheidungen prägt. Hg. v. Anna Beniermann, Michael C. Bauer. Berlin: Springer-Verlag GmbH 2019. S. 25.
8 Vgl. Ebd. S. 26.
9 Ebd. S. 26.
10 Vgl. Ebd. S. 26.
11 Butter, Michael: »Nichts ist, wie es scheint«. Über Verschwörungstheorien. Berlin: Suhrkamp Verlag 2018. S. 21.
12 Vgl. Ebd. S. 21.
13 Vgl. Seidler, John David: Die Verschwörung der Massenmedien. Eine Kulturgeschichte vom Buchhändler-Komplott bis zur Lügenpresse. Bielefeld: transcript Verlag 2016. S. 29.
14 Ebd. S. 29.
15 Vgl. Ebd. S. 30.
16 Vgl. Ebd. S. 50.
17 Ebd. S. 50.
18 Vgl. Ebd. S. 52.
19 Ebd. S. 52.
20 Vgl. Butter: »Nichts ist, wie es scheint«. S. 142.
21 Ebd. S. 142.
22 Vgl. Leipner, Ingo; Joachim Stall: Verschwörungstheorien – eine Frage der Perspektive. Von Chemtrails, Ufos, Reptiloiden und Reichsbürgern. München: Redline Verlag 2019. S. 93.
23 Ebd. S. 93.
24 Vgl. Butter: »Nichts ist, wie es scheint«. S. 48.
25 Ebd. S. 48.
26 Vgl. Ebd. S. 37f.
27 Vgl. Hepfer: Verschwörungstheorien. S. 45.
28 Ebd. S. 45.
29 Vgl. Ebd. S. 46.
30 Ebd. S. 48.
31 Vgl. Butter: »Nichts ist, wie es scheint«. S. 22f.
32 Appel, Markus; Sarah Mehretab: Verschwörungstheorien. In: Die Psychologie des Postfaktischen: Über Fake News, „Lügenpresse“, Clickbait & Co. Hg. v. Markus Appel. Berlin: Springer-Verlag GmbH 2020. S. 118.
33 Vgl. Ebd. S. 118.
34 Vgl. Butter: »Nichts ist, wie es scheint«. S. 45.
35 Ebd. S. 45.
36 Vgl. Götz-Votteler, Katrin; Simone Hespers: Alternative Wirklichkeiten? Wie Fake News und Verschwörungstheorien funktionieren und warum sie Aktualität haben. Bielefeld: transcript Verlag 2019. S. 35.
37 Vgl. Johannsen, Kerstin: Verschwörungstheorien erkennen und analysieren. In: Komplotte, Ketzer und Konspirationen. Zur Logik des Verschwörungsdenkens – Beispiele aus dem Nahen Osten. Hg. v. Shirin Fathi. Bielefeld: transcript Verlag 2010. S. 41f.
38 Vgl. Götz-Votteler: Alternative Wirklichkeiten? S. 36.
39 Vgl. Butter: »Nichts ist, wie es scheint«. S. 29f.
40 Ebd. S. 29f.
41 Vgl. Ebd. S. 31.
42 Vgl. Ebd. S. 34.
43 Vgl. Seidler: Die Verschwörung der Massenmedien. S. 33.
44 Vgl. Ebd. S. 34.
45 Vgl. Götz-Votteler: Alternative Wirklichkeiten? S. 37.
46 Vgl. Hepfer: Verschwörungstheorien. S. 17.
47 Ebd. S. 17f.
48 Vgl. Leipner: Verschwörungstheorien. S. 9.
49 Vgl. Seidler: Die Verschwörung der Massenmedien. S. 62.
50 Ebd. S. 61.
51 Vgl. Peter: „Verschwörungstheorien“. S. 86.
52 Ebd. S. 86.
53 Vgl. Peter: „Verschwörungstheorien“. S. 87.
54 Vgl. Appel: Verschwörungstheorien. S. 120f.
55 Vgl. Götz-Votteler: Alternative Wirklichkeiten? S. 39f.
56 Ebd. S. 40.
57 Vgl. Ebd. S. 40f.
58 Vgl. Bartoschek: Angst und Verschwörungstheorien. S. 27f.
59 Vgl. Ebd. S. 30.
60 Vgl. Götz-Votteler: Alternative Wirklichkeiten? S. 42.
61 Ebd. S. 42.
62 Vgl. Leipner: Verschwörungstheorien. S. 75.
63 Seidler: Die Verschwörung der Massenmedien. S. 54.
64 Vgl. Ebd. S. 55.
65 Vgl. Ebd. S. 49.
66 Vgl. Himmelrath, Armin; Julia Egbers: Fake News. Ein Handbuch für Schule und Unterricht. Bern: Hep Verlag 2018. S. 57.
67 Vgl. Hepfer: Verschwörungstheorien. S. 23.
68 Vgl. Ebd. S. 23f.
69 Ebd. S. 24.
70 Vgl. Peter: „Verschwörungstheorien“. S. 88.
71 Ebd. S. 88.
72 Vgl. Ebd. S. 89.
73 Ebd. S. 89.
74 Vgl. Ebd. S. 89.
75 Vgl. Johannsen: Verschwörungstheorien erkennen und analysieren. S. 39f.
76 Vgl. Ebd. S. 40.
77 Ebd. S. 40.
78 Vgl. Ebd. S. 40.
79 Vgl. Seidler: Die Verschwörung der Massenmedien. S. 35f.
80 Ebd. S. 36.
81 Vgl. Ebd. S. 41.
82 Vgl. Butter: »Nichts ist, wie es scheint«. S. 59.
83 Vgl. Johannsen: Verschwörungstheorien erkennen und analysieren. S. 34.
84 Vgl. Johannsen: Definitionen und Vorbetrachtungen. S. 26.
85 Ebd. S. 26.
86 Vgl. Butter: »Nichts ist, wie es scheint«. S. 24.
87 Vgl. Ebd. S. 93.
88 Vgl. Johannsen: Definitionen und Vorbetrachtungen. S. 28.
89 Vgl. Hepfer: Verschwörungstheorien. S. 69.
90 Vgl. Ebd. S. 135f.
91 Ebd. S. 136.
92 Vgl. Johannsen: Verschwörungstheorien erkennen und analysieren. S. 37.
93 Ebd. S. 37.
94 Vgl. Ebd. S. 37.
95 Ebd. S. 37f.
96 Vgl. Hepfer: Verschwörungstheorien. S. 81f.
97 Vgl. Butter: »Nichts ist, wie es scheint«. S. 65.
98 Vgl. Ebd. S. 67f.
99 Vgl. S. 71.
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