Bachelorarbeit, 2020
53 Seiten, Note: 1,5
1. Einleitung
2. Anorexia nervosa
2.1. Allgemeines
2.2. Erscheinungsbild derAnorexia nervosa
2.2.1. Psychosoziales Erscheinungsbild
2.2.2. Körperliches Erscheinungsbild und Folgen
2.3. Ätiologie
2.4. Psychische Komorbiditäten
2.5. Verlauf
3. Selbstverletzendes Verhalten
3.1. Allgemeines
3.2. Ätiologie
3.3. Funktionen des selbstverletzenden Verhaltens
3.4. Erkennungsmerkmale für die Soziale Arbeit
4. Suizidalität
4.1. Allgemeines
4.2. Formen
4.3. Ätiologie
4.4. Erkennungsmerkmale für die Soziale Arbeit
5. Allgemeine Vorgehensweise zu Hilfsmöglichkeiten für an Anorexia nervosa erkrankte Jugendliche
5.1. Erkenntnis der Erkrankung und Motivationsförderung zur Behandlung
5.2. Psychotherapie
5.2.1. Ambulantes Setting
5.2.2. TeilstationäresSetting
5.2.3. StationäresSetting
5.3. Hilfen zur Alltagsbewältigung
5.3.1. Ambulante/teilstationäre Hilfen
5.3.2. Stationäre Hilfen
6. Hilfen im sozialarbeiterischen Kontext bei anorektischen Mädchen mit selbstverletzenden Verhalten und Suizidalität
6.1. Hilfen bei anorektischen Mädchen mit selbstverletzenden Verhalten
6.2. Hilfen bei anorektischen Mädchen mit Suizidalität
7. Fazit
Literaturverzeichnis
„Werist, derißt. Und wernichtißt, derist baldnichtmehr" (Puzicha, 1997, S. 25).
Das Jugendalter und die dazu gehörige Pubertät sind für Mädchen nicht immer einfach. Der Körper entwickelt sich weiter. Die Mädchen bekommen weibliche Rundungen, die Geschlechtsorgane bilden sich aus. Diese Veränderungen unterscheiden sich sehr vom kindlichen Körper. Es gehört zur normalen Entwicklung, sich mit seinem eigenen Körperbild auseinanderzusetzen. Einigen fällt es jedoch sehr schwer, diese Umwandlungen zu akzeptieren. Zusätzlich wird durch Medien und Personen des öffentlichen Lebens ein Schönheitsideal eines ,dünnen‘ Körpers evoziert. Infolgedessen beginnen einige pubertäre Mädchen Diäten, um ihr Körpergewicht zu reduzieren. Sie sind stolz und zufrieden, wenn sich die Zahl auf der Waage reduziert und sich die Arbeit des „Hungerns“ gelohnt hat. Positive Rückmeldungen des sozialen Umfeldes über die Gewichtsreduktion können die Gefühle von Erfolg und Selbstwirksamkeit fördern. Es kann zu Schwierigkeiten kommen, wenn die Jugendlichen das Abnehmen zur Stabilisierung des Selbstwertes nutzen und es so eine signifikante Bedeutsamkeit im Leben erlangt. Ein „Teufelskreis“ beginnt. Wenn einzelne Jugendliche den Absprung nicht schaffen und noch andere Belastungen dazu kommen, ist eine Erkrankung der Anorexia nervosa vorprogrammiert (vgl. Arning, 2015, S. 347).
Nach einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) weisen etwa zwanzig Prozent der Kinder und Jugendlichen in der Alterspanne von elf bis siebzehn Jahren Symptome einer Essstörung auf. Fast die Hälfte der betroffenen fünfzehn jährigen Mädchen empfinden sich als zu dick, obwohl ihr Gewicht im Normbereich liegt. Über die Hälfte dieser betroffenen Mädchen haben schon Diäterfahrungen gemacht (vgl. BzgA, 2020).
Die Anorexia nervosa (AN), umgangssprachlich auch (Pubertäts)-Magersucht genannt, wird in der Literatur sowohl als psychische, als auch psychosomatische Erkrankung definiert, die sehr schwer zu behandeln ist und ein hohes Risiko zur Chronifizierung aufweist (vgl. Bürgin & Steck, 2019, S.133; Simchen, 2016, S.40).
Diese Form der Essstörung zeichnet sich dadurch aus, dass die Betroffenen hungern, um ihr Gewicht extrem zu reduzieren und dann verweigern ihr Körpergewicht wieder in einen Normbereich zu bringen. Mädchen und Frauen sind acht bis vierzig Mal öfter betroffen als Jungen und Männer. Das Erkrankungsalter liegt zwischen dem vierzehnten und neunzehnten Lebensjahr (vgl. Steinhausen, 2019, S. 233f.).
Oft lösen Krisen und schwierige Lebenssituationen, die mit Veränderungen und Umgestaltungen verbunden sind, eine AN aus. Die möglichen Auslöser sind nicht immer soziokultu- 1
rell bedingt, wie im ersten Absatz beschrieben, sondern können auch einen familiären, biologischen oder individuellen Hintergrund haben und sind oft miteinander verbunden. Alle Auslöser müssen vor dem Hintergrund der Pubertät gesehen werden (vgl. Stemmer- Lück, 2009, S.162).
Die anorektische Vorgehensweise wird als Versuch angesehen, den negativen Selbstwert und die Identitäts- und Autonomiebeeinträchtigung durch eine vermeintlich kontrollierte, selbstbestimmte und autonome Verhaltensweise zu stabilisieren. Im weiteren Verlauf der Erkrankung treten auf körperlicher und seelischer Ebene symptomverstärkende Abläufe auf, die sich immer mehrverfestigen (vgl. Schauenburg et al., 2009, S.270).
Dadurch können Komorbiditäten1 2 mit anderen psychischen Krankheiten oder Begleitsymptome zu Stande kommen. Häufig existiert eine Korrelation mit selbstverletzendem Verhalten. Dies ist bei fünfunddreißig bis vierzig Prozent der Betroffenen der Fall (vgl. Sojka, 2012, S.19).
Ein erhöhtes Risiko besteht auch zur Suizidalität, diese steigt mit jeder weiteren psychischen Erkrankung (vgl. BzgA, 2020).
Diese beeinträchtigen und verlängern die Behandlung der AN in vielen Fällen. Ein Rückgang der anorektischen Symptomatik kann zeitweise mit einer Steigerung des selbstverletzenden Verhaltens und/oder Suizidalität einhergehen und sind so ein zusätzlicher wichtiger Bestandteil in der psychotherapeutischen und sozialpädagogischen Arbeit (vgl. Wunderer & Schnebel, 2008, S.98).
Das oben genannte Zitat von Waltraud Puzicha zeigt die schlimmste Folge dieser Erkrankung: Langfristig gesehen, stellt die AN bei den jungen Mädchen und Frauen im Alter von elf bis fünfundzwanzig Jahren, eine der höchsten Todesursachen bei den psychischen Störungen dar. Häufige Todesursachen sind neben medizinische Komplikationen Suizide. Diese sind für zwanzig Prozent der Todesfälle verantwortlich (vgl. Friedrich et al., 2014, S.10).
Aufgrund des breiten Spektrums sind biopsychosoziale Behandlungsansätze unentbehrlich (vgl. Bürgin & Steck, 2019, S.135).
Der Einstieg in die Therapie bzw. das Aufrechterhalten der Therapie der AN gilt als sehr schwierig, da die Akzeptanz zur Behandlung gering ist, sie die Krankheit verleugnen und die Betroffenen eine hohe Ambivalenz gegenüber der Erkrankung aufzeigen (vgl. Schauenburg, 2009, S.270).
Durch die erste Einsicht in die Thematik wird deutlich, wie komplex die AN ist und welche differenzierten Hilfsmöglichkeiten in die Behandlung eingebunden werden müssen. Die Erkrankung und deren Ausmaße dürfen nicht unterschätzt werden. Sozialarbeiterinnen können in verschiedenen Institutionen wie der Schule, in der offenen Jugendarbeit oder auch in stationären Jugendhilfeeinrichtungen auf anorektische Mädchen treffen, die sich ihrer Erkrankung selbst nicht bewusst sind. Wie bereits genannt, können Begleiterkrankungen oder -Symptome auftreten, wie das selbstverletzende Verhalten, das auch das Risiko zur Suizidalität erhöht. Die AN und die dazugehörigen Phänomene des selbstverletzenden Verhaltens und der Suizidalität können bei Sozialarbeiterinnen zu Verunsicherungen führen, wenn sie nicht wissen, wie sie handeln können. Es herrschen immer noch Unsicherheiten in der Arbeit mit anorektischen Mädchen, die sich selbstverletzen und/oder Suizidalität aufweisen. Die vorliegende Arbeit soll hierzu einen Beitrag leisten und beschäftigt sich mit der Fragestellung „Welche Hilfsmöglichkeiten haben Sozialarbeiterinnen bei weiblichen Jugendlichen mit Anorexia nervosa besonders wenn sie Zeichen des selbstverletzenden Verhaltens und/oder Suizidalität aufweisen?“.
Zu dieser Thematik wird sich mit den weiblichen anorektischen Jugendlichen auseinandergesetzt, da der Großteil an AN erkrankten Betroffenen weiblich ist und die Erkrankung sich im Jugendalter manifestiert. Das Ziel dieser Arbeit ist es einerseits ein fundiertes Wissen über die Erkrankung Anorexia nervosa mit den Begleitsymptomen des selbstverletzenden Verhaltens und der Suizidalität für die Leser und Leserinnen des Bereiches der Sozialen Arbeit zu vermitteln und andererseits soll diese Arbeit Hilfsmöglichkeiten aufzeigen, die die Unsicherheiten im Umgang mit den Betroffenen minimieren und die eigenen Handlungskompetenzen stärken. Um die Fragestellung zu bearbeiten und das vorgenommene Ziel zu erreichen, wird eine Literaturrecherche durchgeführt. Das methodische Vorgehen besteht daraus, dass bereits vorhandene Literaturzu derausgewählten Thematik untersucht wird. Es wird sich kritisch mit der Literatur auseinandergesetzt, damit Lücken, die eventuell vorhanden sind, veranschaulicht werden können.
Im ersten Teil der Bachelorarbeit wird das Krankheitsbild der AN vorgestellt. Hierzu werden Kriterien zur Definition, Formen, des Erscheinungsbildes, Ätiologie, Komorbiditäten und der Verlauf erarbeitet. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit dem Phänom des selbstverletzenden Verhaltens (SW). Eigenschaften des SW, die Ursachen der Entstehung, die Funktionen des SW und die möglichen Erkennungsfaktoren für Sozialarbeiterinnen werden erläutert. Das nächste Kapitel beschäftigt sich mit der Suizidalität. Definition, Formen, mögliche Ursachen sowie die Erkennungsmerkmale für die Sozialarbeiterinnen werden auch hier erörtert. Das fünfte Kapitel setzt sich mit den allgemeinen Vorgehensweisen zu Hilfsmöglichkeiten für an AN erkrankten Jugendlichen auseinander. Einen zentralen Stellenwert stellen die Möglichkeiten der Sozialarbeiterinnen dar, um den Betroffenen Hilfsstellungen anzubieten. Hierfür wird das Modell der motivierenden Gesprächsführung dargestellt, welches dazu beitragen kann, dass die erkrankten Mädchen
ihre Ambivalenz gegenüber der AN lösen und in eine Behandlung einwilligen. Die Behandlungsansätze der Psychotherapie und die dazugehörigen Settings (ambulant, teilstationäre und stationär) werden im nächsten Schritt vorgestellt. Die ambulanten und stationären Hilfen stellen auch einen wichtigen Aspekt zur Alltagsbewältigung dar. Das letzte Kapitel beschäftigt sich mit den möglichen Hilfen im sozialarbeiterischen Kontext bei anorektischen Mädchen, die Zeichen des selbstverletzenden Verhaltens und/oder Suizidalität aufweisen.3 4 5
Die Anorexia nervosa (AN), auch (Pubertäts)-Magersucht genannt, ist eine Form der Essstörung und heißt übersetzt „nervös bedingte Appetitlosigkeit“ (Friedrich et al., 2014, S.5). Die Übersetzung ist missverständlich, da die Betroffenen nicht an einer Appetitlosigkeit leiden. Gerade am Anfang werden die Hungergefühle bewusst unterdrückt (vgl. Friedrich etal., 2014, S.5).
Die AN gehört zu den häufigsten psychischen Erkrankungen und ist die dritthäufigste chronische Erkrankung in der weiblichen Jugend. Sie zeigt die höchste Neuerkrankungsrate zwischen dem vierzehnten und neunzehnten Lebensjahr auf. Ungefähr jedes fünfzigste Mädchen in der entsprechenden Alterspanne erkrankt an einer AN. Neue Untersuchungen haben ergeben, dass die AN im Jugendalter zunimmt (vgl. Herpertz-Dahlmann, 2020, S. 327).
Im Vordergrund der Erkrankung stehen hierbei der willentlich herbeigeführte extrem hohe Gewichtsverlust und die daraus resultierende Folge des dauerhaft zu niedrigen Körpergewichts. Die Betroffenen haben panische Angst vor einer der Norm entsprechenden Gewichtszunahme und denken trotz des Untergewichts, dass sie zu dick sind (vgl. Preuß, 2010, S. 179).
Weitere charakteristische Züge sind das schwierige Essverhalten, geprägt durch die dauerhafte Beschäftigung mit dem Thema „Essen“, die extreme Sorge um das Gewicht und eine gestörte Wahrnehmung des eigenen Körperbildes, indem sie ihr eigenes, abgemagertes Erscheinungsbild selbst nicht wahrnehmen (vgl. Simchen, 2016, S.47).
Für die Einteilung der AN im Jugendalter sind drei Typen relevant. Die Unterscheidung findet zwischen der Form des passiven/restriktiven Typus (der Gewichtsverlust gelingt
durch die Begrenzung der Nahrungszufuhr und/oder exzessive körperliche Aktivität), des aktiven/bulimischen Typus (neben der eingeschränkten Nahrungszufuhr kommt es zur Einnahme von Laxativum[3], Diuretikum[4] oder selbst herbeigeführtem Erbrechen) und des atypischen Typus (hierbei sind nur einige klinische Kriterien vorhanden) statt (vgl. Preuß, S. 2010, S.179; Steinhausen, 2019, S.233).
Kinder- und jugendpsychiatrische Erkrankungen werden in der, von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) publizierten, internationalen Klassifikation psychischer Störungen (ICD-10) festgehalten. Sie umfassen die Kriterien des Untergewichts (das Unterschreiten der zehnten Perzentile bei Jugendlichen6 7 8 ), die Körperschemastörung (Festlegung der Betroffenen auf ein sehr niedriges Gewicht, da sie glauben, zu dick zu sein) und das Vorhandensein einer Stoffwechselstörung (dies äußert sich bei Mädchen mit einem Ausbleiben der Periode bzw. Verzögerung der pubertären Entwicklungsphasen) (vgl. Zeeck et. al., 2018, S. 65).
Die AN weist eine hohe Funktionalität auf und begünstigt den Jugendlichen subjektiv und auf kurze Dauer, die Bedürfnisse und Ziele von Selbstwert, Autonomie, Kontrolle und Sicherheit zu erreichen sowie belastende Emotionen zu verdrängen. Durch die erhöhte Funktionalität zeigen sie eine überwiegende Ambivalenz gegenüber der Erkrankung und Behandlung (vgl. Naab et. al., 2019, S.231).
Die Mädchen empfinden sich, trotz des zunehmenden schlechteren Gesundheitszustandes, nicht als krank und lehnen diese Bezeichnung auch ab (vgl. Simchen, 2016, S.47).
Die Betroffenen leiden nicht von einem Tag zum anderen an einer AN. Der Anfang der Krankheit beginnt sukzessiv und ist oft unauffällig. Häufig empfinden sie positive Emotionen von Leichtigkeit und Euphorie. Diese positiven Gefühle sind jedoch nur von kurzer Dauer. Auch wenn sie zu Beginn aus freien Willen handeln, entwickelt sich im weiteren Verlauf eine Eigendynamik auf allen Verhaltensebenen und sie sind immer mehr in einem Teufelskreis gefangen (vgl. BzgA, 2020).
Dieses Kapitel veranschaulicht das psychosoziale und körperliche Erscheinungsbild und die daraus resultierenden Folgen. Diese können für das Erkennen der Erkrankung für die Sozialarbeiterin von großer Relevanz sein.
Pathologisches Essverhalten
Die betroffenen Mädchen setzen sich exzessiv mit den Thematiken der Ernährung und des Körperbildes auseinander. Die Zusammensetzung der Nahrung und der Kaloriengehalt von Lebensrnitteln spielt eine große Rolle. Oft gruppieren sie Lebensrnittel in akzeptierte (kalorienarm) und sündhafte (kalorienreich) ein. Mahlzeiten werden weggelassen oder auf ein Minimum reduziert (vgl. Herpertz-Dahlmann, 2015, S. 256; Salbach-Andrae et al., 2010, S. 14).
Explizite Fragen zum Essverhalten werden von den Mädchen umgangen und sie begründen dies u.a. mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Häufig sind sie Vegetarier. Im weiteren Verlauf zeigt sich des Öfteren eine zwanghafte Kontrolle bezüglich der Nahrungszufuhr. Dies zeigen sie anhand einer sehr langsamen Aufnahme der Nahrung, sehr strengem Zählen der Kalorien und dem Kleinschneiden der Lebensrnittel (vgl. Simchen, 2016, S. 47).
Durch die Zwanghaftigkeit von strikten Essritualen können die Mahlzeiten hinausgezögert werden. Oft lassen sie Lebensrnittel vom Tisch verschwinden und verstecken diese dann.
Umso paradoxer ist es, wenn die betroffenen Mädchen Rezepte sammeln und gerne für die Gemeinschaft kochen oder backen. Dies tun sie vor allem, weil sich gedanklich alles um das Thema „Essen“ dreht. Sie sind auf der Suche nach Ersatzhandlungen, die zwar mit dem Essen zu tun haben, aber nicht mit der eigenen Nahrungszufuhr verbunden sind. Jedoch wird dann das gemeinsame Essen oft abgelehnt und sie lügen, dass sie bereits gegessen oder keinen Appetit haben. Besonders letzteres tritt erst im späteren Stadium der Abmagerung auf. Der Hunger wird dadurch gestillt, dass sie andere ernähren (vgl. Liechti, 2008, S.116; Steinhausen, 2019, S.234).
Persönlichkeitsmerkmale
Das auffälligste Symptom ist die große Panik vor einer Gewichtszunahme die sich zu einer krankhaften Angst entwickeln kann. Die Mädchen machen sich Sorgen, dass sie die Kontrolle verlieren wenn sie mehr Essen müssen, als sie geplant haben. In sehr extremen Fällen kann diese Symptomatik das komplette Denken und Handeln unterbinden (vgl. Liechti, 2008, S. 115).
Die eigene Körperwahrnehmung ist geistig verzerrt und sie nehmen die eigene Abmagerung nicht wirklichkeitsgetreu wahr. Die Mädchen kontrollieren mehrmals täglich ihr Gewicht und die Körpermaße (u.a. Taillen-, Armumfang) und überschätzen diese extrem. Außerdem sehen sie sich ihren Körper permanent im Spiegel an. Sie sind sehr frustriert über ihre Figur und das äußere Erscheinungsbild, finden sich immer noch zu dick und der Wunsch wird immer größer, mehr an Gewicht zu verlieren. Je mehr sie an Gewicht verlieren, desto weniger nehmen sie auch Hunger- und Sättigungsgefühle wahr (vgl. Munsch, 2011.S. 480; Steinhausen, 2019, S.234).
Wenn sie auf ihr niedriges Körpergewicht angesprochen werden, finden sie immer wieder neue Argumentationen wie z.B. eine gerade überwundene Magen-Darm-Infektion. Der knochige Körper wird mit mehreren und weiten Kleidungsschichten („Zwiebellook“) umhüllt (vgl. Simchen, 2016, S.47).
Die erkrankten Mädchen haben einen hohen Selbstanspruch, jedoch können sie diesen nicht zufrieden stellen, da sie ein niedriges Selbstwertgefühl haben sich als wertlos ansehen. Sie sind oft besetzt von Schamgefühlen, Selbstzweifeln und Versagensängsten. Außerdem sind sie sehr kränkbar, sie vertragen keine Kritik. Dies äußert sich mit einem Rückzugsverhalten. Die Mädchen nutzen ihren Körper zur Stärkung des Selbstwertgefühls, da sie die Empfindung haben, dass dieser an Erfolg und soziale Anerkennung gekoppelt ist (vgl. Munsch, 2011, S.480; Simchen, 2016, S.100).
Des Weiteren sind eine übermäßige Leistungsorientierung und das Anstreben von Perfek- tionismus charakteristisch. Sie setzen auf ein extremes Leistungsniveau, in allen Bereichen, obwohl die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit im weiteren Verlauf immer mehr abbaut. Dies geschieht vor allem durch die eingeschränkte Nahrungszufuhr, aber auch durch einen Schlafmangel und die daraus resultierende Müdigkeit. Die Betroffenen schlafen weniger bis gar nicht, da sie durch den Schlaf und die dazugehörige Ruhephase weniger Kalorien verbrauchen. Außerdem haben sie hohe Anforderungen an ihren Körper und das ideale äußerliche Erscheinungsbild. Durch die perfektionistischen Ansprüche und starken Leistungsorientierung versuchen sie das geringe Selbstwertgefühl zu stabilisieren. Wenn die überhöhten Erwartungen der betroffenen Mädchen nicht erfüllt werden, werden die Leistungsbemühungen immer mehr intensiviert (vgl. Salbach-Andrae et al., 2010, S.16).
Dies zeigt sich auch im Bereich der körperlichen Aktivität. Der Bewegungsdrang dient der weiteren Kalorienverbrennung und wird im Laufe der Zeit unstillbar und wirkt regelrecht zwanghaft. Die sportlichen Aktivitäten müssen nach Möglichkeiten immer mehr übertroffen werden. Diese übermäßigen körperlichen Aktivitäten zeigen sich u.a. im exzessiven Treppensteigen, absichtlichesTragen von schweren Lasten wie Steinen im Rucksack und Erledigungen nur im Stehen oder Laufen. In Beratungsstellen z.B. kann man die Mädchen dadurch erkennen, dass sie immer nur stehen oder wackelnd auf der Kante des Stuhles sitzen (vgl. Liechti, 2008, S.118).
Ergänzend zu sagen ist, dass sie immer sehr freundlich sind und eine nach innen gekehrte, introvertierte Haltung aufweisen. Sie verbergen ihre eigenen Emotionen und sind immer auf Distanz zu ihrem sozialen Umfeld. Außerdem sind sie harmoniebedürftig, sie vermeiden Streitigkeiten mit der Familie und Freunden. Es gibt ein Defizit in den Problemlösungsstrategien, unter Stressbedingungen sind sie sehr schnell überfordert und sie können sich daraufhin nicht so kontrolliert und sozial angepasst verhalten, wie sie es gerne möchten. Das Verhalten zeigt sich mit Frustration und Verunsicherung. Hieraus entwickelt sich oft ein Selbsthass, welcher sich mit autoaggressiven Verhaltensweisen, wie selbstverletzendem Verhalten, ausdrückt (vgl. Simchen, 2016, S.86f.).
Soziale und sexuelle Schwierigkeiten
Das stark reduzierte Gewicht führt zu Problemen im sozialen Umfeld. Die Mädchen möchten sich von den anderen abheben, unabhängig sein und trotzdem „Kind“ bleiben. Das äußere Erscheinungsbild löst bei den Angehörigen und Freunden zugleich Sorgen und Fürsorglichkeit aus. Die Fürsorglichkeit wird jedoch oft abgewehrt, da die Mädchen sich in ihrer Selbstkontrolle bedroht fühlen. Störungsbedingt haben sie keine Einsicht und dementieren die Erkrankung. So kommt es des Öfteren zu Auseinandersetzungen im Familien- und Freundeskreis (vgl. Friedrich et al., 2014, S.18; Salbach-Andrae et al., 2010, S.15).
Das Einmischen des Familien- und Freundeskreis wird als ein drastischer Eingriff auf die Selbstbestimmung angesehen. Andere Konfliktthemen, die für das Jugendalter entsprechend sind, kommen erst gar nicht zu Stande, da die Erkrankung einen so massiven Raum einnimmt. Das Familiensystem kommt hierbei fast zur vollständigen Entkräftung (vgl. Arning, 2015, S. 348).
Des Weiteren kann es zu Schwierigkeiten in zwischenmenschlichen Beziehungen kommen, sodass die Beziehungen zu Mitschülern und Freunden immer mehr reduziert werden. Oft haben sie nur eine/n feste/n Freund/in. Häufig klammern sie sich so sehr an diese Bezugsperson, dass sie völlig aus der psychischen Balance gleiten, wenn es zu einer Trennung kommt. Außerdem verhalten sie sich nicht altersentsprechend. Oftmals wird alles, was in dem Alter Spaß macht wie z.B. Partys und erste Erfahrungen mit Alkohol von den Mädchen stark kritisiert. Beziehungen im Bereich der Sexualität finden meistens überhaupt nicht statt. Das Hungern und Untergewicht reduzieren zwischenmenschliche Gefühle im Hinblick auf das andere Geschlecht. Zärtlichkeiten und Berührungen können als Kontrollversuch zur Beurteilung des Körpers gesehen werden. Durch die Erkrankung entfallen ihnen soziale und sexuelle Erkenntnisse, die relevant für die Entwicklung von Pubertät und Adoleszenz sind (vgl. Friedrich et al., 2014, S.18; Salbach-Andrae et al., 2010, S.15f.).
Wegen der unzureichenden Nahrungszufuhr und der Anwendung von Regulierungsmaßnahmen u.a. Erbrechen oder die Einnahme von Abführmitteln können zahlreiche somatische Veränderungen zum Vorschein kommen (vgl. Munsch, 2011, S.480).
Es gilt die Grundlage, dass die Symptome umso ausgeprägter sind, je geringerer das Körpergewicht ist (vgl. Herpertz-Dahlmann, 2020, S. 332).
Im Bereich des äußeren Erscheinungsbildes weisen die Mädchen ein sehr ausgezehrtes und extrem dünnes Körperbild auf. Sie sind chronisch mangel- und unterernährt. Sie haben eine sehr trockene und schuppige Haut, das Hautkolorit ist marmoriert. Die Körperanhänge wie Füße, Hände und Nase sind nicht gut durchblutet und dadurch blau-rötlich verfärbt. Dies liegt oft an einer zu niedrigen Körpertemperatur, sie sind sehr kälteempfindlich. Aufgrund des niedrigen Grundumsatzes wächst den Mädchen eine feine flaumige Körperbehaarung, auch Lanugobehaarung genannt. Der Körper legt sich ein „warmes Fell“ zu, um einem weiteren Absinken der Körpertemperatur entgegenzuwirken. Außerdem haben sie mit brüchigen Nägeln, dünnem Haar und Haarausfall zu kämpfen. Zum Zeitpunkt des Krankheitsbeginns kommt es häufig zu einem Wachstumsstop und einem daraus resultierenden Minderwuchs. Die pubertäre Entwicklung ist verzögert und in den meisten Fällen bleibt die Menstruation aus. Durch die starke Abmagerung sind keine Fettpolster mehr vorhanden und einige Körperstellen wie z.B. das Gesäß sind anfällig dafür einen Dekubitus9 zu bekommen. Das selbst herbeigeführte Erbrechen kann Probleme im Bereich derZähne verursachen sowie eine Speiseröhrenentzündung auslösen. Durch das Erbrechen oder die Einnahme von Abführmitteln kann es zu Störungen im Hormon-, Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushalt kommen. Mögliche Folgen hiervon sind Nierenschädigungen, Herzrhythmusstörungen oder Dehydrierung10. Letzteres kann zu Schwindel- und Kollapsneigungen führen. Im laborchemischen Bereich zeigen sich eine Leukopenie11 und Anämie12. Aufgrund der Leukopenie sind die Mädchen sehr anfällig dafür Infekte zu bekommen. Eine weitere Folge ist ein chronischer Nährstoffmangel. Die Betroffenen können Auffälligkeiten im Bereich des Knochenbaus, wie eine Osteoporose13, entwickeln. Des Weiteren zeigen sich Veränderungen im kardiologischen Bereich. EKG- Veränderungen sind sichtbar, die Herzschläge verlangsamen sich, der Blutdruck ist zu niedrig und es kann zur Entwicklung eines Perikardergusses14 kommen. Begleitsymptome wie Blähungen, Obstipation und Bauchschmerzen können vermehrt auftreten. Eine weitere Folge ist die Hirnatrophie15. Es wird davon ausgegangen, dass eine langwierige Beständigkeit der Erkrankung Folgen für die Gehirnentwicklung in der Jugend hat. Einige der Folgeerscheinungen sind reversibel, wenn der Körper wieder in einen „Normalzustand“ gelangt (vgl. Herpertz-Dahlmann, 2015, S.258; Preuß, 2010, S.181; Simchen, 2016, S.106f.).
Es wird davon ausgegangen, dass die Entstehung der AN an ein komplexes Zusammenwirken unterschiedlicher Faktoren (prädisponierend, auslösend und aufrechterhaltend) geknüpft ist (vgl. Salbach-Andrae et al., 2010, S.34).
Zu berücksichtigen ist, dass die Faktoren nicht nur vor dem Krankheitsausbruch einen Einfluss auf die Entstehung nehmen, sondern auch innerhalb oder infolge der AN auftreten können (vgl. Wunderer &Schnebel, 2008, S. 51).
Die prädisponierenden Faktoren umfassen personen- und umweltspezifische Eigenschaften und stellen die Grundlage für die Entstehung einer AN dar. Darunter fallen die soziokulturellen, intrapsychischen, familiären und biologischen Belastungsumstände. Die Sinnhaftigkeit und der Einfluss der Faktoren zur Entstehung der AN muss immer unter dem individuellen Aspekt gesehen werden (vgl. Herpertz-Dahlmann, 2015, S.259; Res- mark, 2015, S.80).
Die soziokulturellen Faktoren umfassen die gesellschaftlichen und kulturellen Aspekte. Der Überfluss an Nahrungsmitteln in vielen Bevölkerungskreisen, der Bewegungsmangel und eine erhöhte Kalorienzufuhr tragen dazu bei, dass immer mehr Menschen an Übergewicht leiden. Eine extrem schlanke Figur wird zu einer Besonderheit popularisiert. Mit dieser hebt man sich von der Masse ab. Des Weiteren scheint es ein weit verbreitetes Schlankheits- und Modelideal zu geben. In den Medien werden die jungen Mädchen damit beeinflusst, dass Frauen schlank und attraktiv sein müssen, um erfolgreich zu sein. Die Idole werden aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbildes und deren Auswirkung auf die Gesellschaft glorifiziert (vgl. Simchen, 2016, S.66f).
Die Bestätigung in Peer Groups kann für jugendliche Mädchen einen enormen Gruppendruck, im Hinblick auf das Aussehen, auslösen. Es kann vorkommen, dass in den Gruppen Normen für ein „perfektes“ Äußeres festgelegt werden. Wenn sie nicht realisiert werden, kann die Peer Group dies negativ taxieren. Hierdurch kann sich, gerade in der pubertären Phase, ein ablehnendes Körperbild entwickeln (vgl. BzgA, 2020; Salbach-Andrae et al., 2010, S.35).
Die Veränderung zu einem superschlanken Körper wird das Traumziel der Jugendlichen, damit sie von der Gemeinschaft Bewunderung und Anerkennung erhalten (vgl. Simchen, 2016, S.66).
Die Familie zeigen oft wiederkehrende Verhaltensmuster, eine reine Verkörperung der „Anorexiefamilie“ gibt es aber nicht. In den Familien zeigen sich Verhaltensweisen der konservativen Rollenverteilungen, des maßlosen Harmoniebedürfnisses, der Vermeidung von Auseinandersetzungen und des Öfteren eine hohe Norm- und Leistungsorientierung. Vor allem die Beziehung zwischen Kind und Mutter ist sehr symbiotisch miteinander, Grenzen zwischen den Generationen gibt es kaum. Das sehr verstrickte Familienmuster gibt kaum Möglichkeiten, die Ablösungsphase in der Adoleszenz adäquat zu erlernen und zu bewältigen (vgl. Wunderer & Schnebel, 2008, S.61).
Bevor die Erkrankung bei den Mädchen ausbricht, sind sie immer sehr bestrebt sich so zu entwickeln, wie die Eltern es von ihnen erwarten. Sie nehmen die Bedürfnisse der Eltern wahr und versuchen diese zu befriedigen unterlassen jedoch, sich altersentsprechend auszuprobieren. Sie entwickeln hierdurch zwar eine gute Grundlage sich in andere hinein zu fühlen, aber betreffend auf die Wahrnehmung der eigenen Interessen sind sie sehr gehemmt und kaum in der Lage, sie selbst zu verwirklichen (vgl. Bürgin & Steck, 2019, S. 136).
Diese Erkrankung führt die Familie einerseits in ein Dilemma, anderseits zeigt sie auf, dass sie die Familie wieder eng miteinander verbindet, da alles von der Krankheit der Tochter abhängig ist. Die Anorexie bietet die Möglichkeit, dass eine Abgrenzung ohne Ablösung stattfindet und die angstbesetzte Trennung von den Eltern behindert wird (vgl. Wunderer & Schnebel, 2008, S.61).
Die vorher beschriebenen familiären Faktoren wurden bis vor einigen Jahren noch als einer der bedeutsamsten Faktoren in der Entstehung der AN angesehen. Diese These wurde aber in den letzten Jahren verworfen. Neuste Erkenntnisse nehmen an, dass Störungen der familiären Zusammenhänge und Handlungen mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Folge der AN sind. Jedoch gibt es auch Hinweise dafür, dass der Krankheitsverlauf durch dysfunktionale familiäre Handlungsmuster geprägt wird, sodass der Einbezug und eine Unterstützung der Familie während der Behandlung der Betroffenen unabdingbar sind (vgl. Herpertz-Dahlmann, 2020, S. 333).
Unter die biologischen Faktoren fällt zuerst die genetische Veranlagung. Weibliche Familienmitglieder haben ein sieben bis zwölffach höheres Risiko an einer AN zu erkranken, wenn diese Erkrankung bereits in der Familie ersten Grades aufgetreten ist (vgl. Bürgin & Steck, 2019, S.135).
[...]
1 DasAuftreten einerweiteren Erkrankung und/oderweiteren Symptomen (vgl. Deschka, 2010, S. 156)
2
3 Im Folgenden wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit die weibliche Form benutzt. Hierbei können auch
männliche Personen gemeint sein. DesWeiteren ist im Text von Mädchen, Jugendliche(n), Betroffene(n) die Rede. Dies bezieht sich auf die Alterspanne zwischen dem vierzehnten und neunzehnten Lebensjahr.
5
6 Medikamente zur Förderung des Stuhlgangs (vgl. Deschka, 2010, S. 168)
7 Medikamente zur Unterstützung der Harnausscheidung (vgl. ebd., S.78)
8 Die Altersperzentile orientiertsich nach dem errechneten Body-Mass-Index (BMI) und setzt diesen in Relation mit Alter, Geschlecht und der Gewichtsklasse. Dies bedeutet, dass ein Gewicht unter der zehnten Altersperzentile zehn Prozent und mehrvom unteren Grenzgewichtvon nicht anorektischen Mädchen liegt (vgl. Simchen, 2016, S.89f.).
9 Druckgeschwür; Lokale Schädigung der Haut und/oder des darunterliegenden Gewebes, welches durch Druck hervorgerufen wird. Je nach Schweregrad kann es zum vollständigen Verlustdes Hautgewebes kommen (vgl. Deschka, 2010, S. 70)
10 Flüssigkeitsmangel im gesamten Körper (vgl. ebd., S. 69).
11 erniedrigte weiße Blutkörperchen (vgl. ebd., S. 170)
12 erniedrigte rote Blutkörperchen (vgl. ebd. S., 18)
13 Knochenschwund aufgrund einerVerringerung der Knochendichte (vgl. ebd., S. 221)
14 Ansammlung von Flüssigkeit im Herzbeutel (vgl. ebd., S. 230)
Gewebeschwund des Gehirns (vgl. ebd., S.34)
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