Examensarbeit, 2006
104 Seiten, Note: 2,0
Geowissenschaften / Geographie - Phys. Geogr., Geomorphologie, Umweltforschung
Diese Arbeit untersucht die typischen Formen und Formungsprozesse der Küsten des Mittelmeeres. Ziel ist es, ein umfassendes Bild der morphologischen Vielfalt und der beteiligten geomorphologischen Prozesse zu liefern, wobei auch Kontroversen innerhalb der Küstenforschung thematisiert werden. Die Arbeit betrachtet sowohl natürliche als auch anthropogene Einflüsse auf die Küstenlandschaft.
1. Einleitung: Diese Einleitung beschreibt den Rahmen der Arbeit, die sich mit den typischen Formen und Formungsprozessen der Mittelmeerküsten befasst. Sie hebt die Bedeutung der Beachrocks, Äolianite und tsunamigener Ablagerungen hervor und erwähnt bestehende Kontroversen in der Küstenmorphologie. Die Arbeit betont auch die Bedeutung biogener Formationen und das Problem der Zonalität von Küstenformen und -prozessen im Mittelmeergebiet.
1.1 Allgemeines: Definition Küsten, Lage und Ausdehnung der Küsten und Küstenklassifikation: Das Kapitel diskutiert die Schwierigkeiten bei der Definition des Begriffs „Küste“ und die Dynamik der Küstenlinie. Es präsentiert verschiedene Definitionen von Küsten, basierend auf dem Einflussbereich der Brandung, und stellt Valentins Küstenklassifikation vor, die zwischen vorgerückten und zurückgewichenen Küsten unterscheidet, sowie Kelletats erweiterte Version, welche zusätzliche Küstentypen wie äolisch gestaltete Küsten und sekundäre Verfestigungen umfasst.
2. Typische Formen der Mittelmeerküsten und die daran beteiligten Prozesse: Dieses Kapitel ist ein Überblick über die verschiedenen typischen Küstenformen des Mittelmeeres und deren Entstehung. Es bietet eine umfassende Darstellung verschiedener Küstenformen und der dahinterliegenden Prozesse.
2.1 Ingressionsform überwiegend fluvialer Genese: Die Calanquen der französischen Mittelmeerküste: Das Kapitel beschreibt die Calanques, lang gestreckte Talbuchten an der französischen Mittelmeerküste, die als überflutete Trockentälchen im Kalkgestein entstanden sind. Es vergleicht sie mit Rias und betont die Unterschiede in Ingressionstiefe, Gezeitenwirkung und Hangneigung. Die Rolle des postglazialen Meeresspiegelanstiegs und die thalassostatische Talentwirkung werden diskutiert, ebenso der mögliche Einfluss von Karstprozessen.
2.2 Verwitterungsformen: Tafoni und Honeycombs: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Verwitterungsformen Tafoni und Honeycombs, die durch Abtragung von Verwitterungsrinden entstehen. Es beschreibt die Rolle von Klimafaktoren wie Gewitterregen und die Bedeutung von Salzsprengung bei der Entstehung dieser Höhlungen. Die Untersuchungen von Kelletat auf Kreta und Santorin sowie auf Zypern liefern Erkenntnisse zum Alter dieser Verwitterungsformen.
2.3 Tsunamigene Ablagerungen im Mittelmeer: Dieses Kapitel befasst sich mit den geomorphologischen Folgen von Tsunamis im Mittelmeer, insbesondere im östlichen Teil. Es beschreibt die sedimentologischen Spuren wie dislozierte Blöcke, Blockreihen und Blockwälle und diskutiert die Schwierigkeiten, zwischen Tsunami- und Sturmwellenablagerungen zu unterscheiden. Der "Transportindex" von Scheffers & Kelletat wird als Methode zur Unterscheidung vorgestellt, und es folgt ein Vergleich von Befunden aus der Karibik und dem westlichen Mittelmeergebiet.
2.4 Sekundäre Verfestigungen (Zementation): Das Kapitel behandelt sekundäre Verfestigungen von Strandsedimenten (Beachrock) und Küstendünen (Äolianite). Es diskutiert die Kontroversen um die Genese von Beachrock, insbesondere die "water table"-Theorie im Vergleich zur supralitoralen Verfestigung. Es beleuchtet die Verbreitung von Beachrock und Äolianiten im Mittelmeer und deren Bedeutung als potentielle Meeresspiegelindikatoren.
2.5 Akkumulationsformen durch Brandungseinwirkung: Dieses Kapitel behandelt verschiedene Akkumulationsformen, die durch Brandung entstehen, wie Strände, Haken, Nehrungen und Tombolos. Es erklärt die grundlegenden Prozesse der Wellenbewegung, Bodenreibung und Brandung und beschreibt die Entstehung von Strandhörnern (beach cusps).
2.6 Abtragungsform durch mechanische Abrasion: Kliff: Das Kapitel konzentriert sich auf die Beschreibung und Typisierung von Kliffen, ihrer Morphodynamik und Inaktivierung. Es diskutiert die Faktoren, die die Geschwindigkeit des Kliffrückgangs beeinflussen, und die Rolle von episodischen Ereignissen wie Stürmen und Tsunamis. Die verschiedenen Arten der Inaktivierung von Kliffen, sowohl natürliche als auch anthropogene, werden dargestellt.
2.7 Biogene Abbau- und Aufbauformen und -vorgänge: Dieses Kapitel behandelt biogene Küstenformungsprozesse, insbesondere Bioerosion und Biokonstruktion im Mittelmeer. Es beschreibt die Rolle verschiedener Organismen bei der Gesteinszerstörung (Bioerosion) und -bildung (Biokonstruktion), und die Entstehung von Hohlkehlen und verschiedenen Biohermen.
2.8 Anthropogene Eingriffe auf die Küsten: Das Kapitel behandelt den Einfluss des Menschen auf die Küstenformung im Mittelmeer. Es diskutiert verschiedene Formen anthropogener Eingriffe, wie Deichbau, Landgewinnung, Zerstörung von Mangroven, Meeresverschmutzung (Ölverschmutzung) und den Einfluss des Treibhauseffektes auf den Meeresspiegelanstieg.
3. Das Problem der Zonalität von Küstenformen und Küstenformungsprozessen im Mittelmeergebiet: Dieses Kapitel widmet sich der Frage nach der Zonalität von Küstenformen im Mittelmeer und den Schwierigkeiten bei der Definition geographischer Küstenzonen. Es diskutiert die Rolle von Klimafaktoren und die Bedeutung von Bioerosion und Biokonstruktion als zonenspezifische Merkmale.
Mittelmeerküsten, Küstenmorphologie, Formungsprozesse, Bioerosion, Biokonstruktion, Tsunami, Beachrock, Äolianite, Kliff, Zonalität, Anthropogene Einflüsse, Calanques, Tafoni, Küstenklassifikation.
Diese Arbeit bietet einen umfassenden Überblick über die typischen Formen und Formungsprozesse der Mittelmeerküsten. Sie untersucht sowohl natürliche als auch anthropogene Einflüsse auf die Küstenlandschaft und beleuchtet dabei auch kontrovers diskutierte Aspekte der Küstenforschung.
Die Arbeit behandelt eine Vielzahl von Küstenformen, darunter Ingressionsformen (z.B. Calanques), Verwitterungsformen (Tafoni, Honeycombs), tsunamigene Ablagerungen, Akkumulationsformen (Strände, Nehrungen), Abtragungsformen (Kliffe), sowie biogene (Bioerosion, Biokonstruktion) und anthropogene Formen. Besondere Aufmerksamkeit wird sekundären Verfestigungen wie Beachrock und Äolianiten gewidmet.
Die Arbeit beschreibt detailliert verschiedene Formungsprozesse, darunter fluviale Ingression, Verwitterung (einschließlich Salzsprengung), die Auswirkungen von Tsunamis und Sturmwellen, Brandungseinflüsse, mechanische Abrasion, biogene Abbau- und Aufbauprozesse und anthropogene Eingriffe wie Deichbau und Landgewinnung.
Die Arbeit untersucht die geomorphologischen Folgen von Tsunamis im Mittelmeer, beschreibt die sedimentologischen Spuren (dislozierte Blöcke, Blockreihen) und diskutiert Methoden zur Unterscheidung von Tsunami- und Sturmwellenablagerungen. Ein Vergleich von Befunden aus der Karibik und dem westlichen Mittelmeer wird durchgeführt.
Beachrock bezeichnet sekundär verfestigte Strandsedimente, während Äolianite verfestigte Küstendünen sind. Die Arbeit diskutiert die Genese dieser Formationen (insbesondere die Kontroversen um die Entstehung von Beachrock), ihre Verbreitung im Mittelmeer und ihr Potential als Meeresspiegelindikatoren.
Die Arbeit widmet sich der Frage nach der Zonalität von Küstenformen und -prozessen im Mittelmeer und den Schwierigkeiten bei der Definition geographischer Küstenzonen. Die Rolle von Klimafaktoren und die Bedeutung von Bioerosion und Biokonstruktion als zonenspezifische Merkmale werden diskutiert.
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zu allgemeinen Definitionen und Klassifikationen von Küsten, ein Kapitel zu typischen Formen und Prozessen an Mittelmeerküsten (mit detaillierten Unterkapiteln zu verschiedenen Küstenformen und -prozessen), ein Kapitel zum Problem der Zonalität und eine Zusammenfassung. Jedes Kapitel wird in der Zusammenfassung der Kapitel detailliert beschrieben.
Schlüsselwörter sind: Mittelmeerküsten, Küstenmorphologie, Formungsprozesse, Bioerosion, Biokonstruktion, Tsunami, Beachrock, Äolianite, Kliff, Zonalität, Anthropogene Einflüsse, Calanques, Tafoni, Küstenklassifikation.
Ziel der Arbeit ist es, ein umfassendes Bild der morphologischen Vielfalt der Mittelmeerküsten und der beteiligten geomorphologischen Prozesse zu liefern. Sie thematisiert dabei auch Kontroversen innerhalb der Küstenforschung und berücksichtigt sowohl natürliche als auch anthropogene Einflüsse.
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