Magisterarbeit, 2004
154 Seiten, Note: gut plus (1.7)
Diese Magisterarbeit untersucht die fotografische Repräsentation der indigenen Bevölkerung Mexikos, indem sie den Wandel vom Fremdbild zum Selbstbild analysiert. Die Arbeit vergleicht verschiedene fotografische Ansätze und deren Kontextualisierung innerhalb der Geschichte der Fotografie und der Anthropologie.
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und definiert die Begriffe Fremdbild und Selbstbild im Kontext der fotografischen Repräsentation indigener Bevölkerungsgruppen in Mexiko. Sie skizziert den historischen Wandel und die Forschungsfragen der Arbeit, die sich mit der Konstruktion des „Indianerbildes“ durch die Fotografie auseinandersetzt, ohne den Fokus auf die reale Situation der indigenen Bevölkerung zu verlieren. Die Bedeutung der verschiedenen Bezeichnungen für die indigene Bevölkerung wird kritisch beleuchtet, ebenso wie die Schwierigkeit, die Diversität der Kulturen in einem einheitlichen Bild zu erfassen.
2. Diskurs der Macht: Darstellungen des Anderen und die Rolle der Fotografie: Dieses Kapitel legt das theoretische Fundament der Arbeit dar, indem es Theorien zur Repräsentation, zum Machtdiskurs und zur Rolle der Fotografie als Instrument der Macht beschreibt. Es wird die Argumentation vorgestellt, dass visuelle Repräsentationen immer schon Interpretationen sind und daher niemals objektiv sein können. Der Machtdiskurs in der Darstellung des „Anderen“ wird mit Bezug auf verschiedene Theoretiker wie Stuart Hall und Susan Sontag erörtert, wobei die Fotografie als ein Medium der Aneignung und Unterwerfung betrachtet wird. Der Begriff der Konstruktion von Identität durch Fremd- und Selbstbilder wird ebenfalls eingehend behandelt.
3. Anthropologische Bestandsaufnahmen der indigenen Bevölkerung zu Forschungszwecken: Dieses Kapitel analysiert anthropologische Fotografien, insbesondere die Arbeiten von Carl Lumholtz. Es untersucht die Methodik und die ideologischen Hintergründe der anthropologischen Fotografie um 1900, die durch Positivismus und Evolutionismus geprägt war. Die Fotografien Lumholtz’ werden als Beispiele für eine objektivierende und oft respektlose Herangehensweise an die dargestellten Personen analysiert. Der Wandel von der rein anthropometrischen Vermessung hin zu einer teilnehmenden Beobachtung im späteren Werk Lumholtz’ wird ebenfalls thematisiert.
4. Der Indigene als Projektionsfläche europäischer und nordamerikanischer Sehnsüchte und Ängste: Dieses Kapitel befasst sich mit Fotografien, die die indigene Lebenswelt als Projektionsfläche europäischer und nordamerikanischer Sehnsüchte und Ängste darstellen. Die Arbeiten von Gertrude Duby-Blom werden im Kontext internationaler Fotografen analysiert, die Mexiko nach der Revolution „entdeckten“. Die Romantisierung, Heroisierung und Psychologisierung der indigenen Bevölkerung in diesen Fotografien werden kritisch beleuchtet. Der Gegensatz zwischen der nostalgischen Darstellung einer „heilen Welt“ und der Realität des kulturellen Wandels wird thematisiert.
5. Postkoloniale Blicke – Selbstrepräsentation der Indigenen: Dieses Kapitel widmet sich der indigenen Selbstrepräsentation im Kontext des postkolonialen Diskurses. Die Arbeiten von Maruch Sántiz Gómez und Xunka’ López Díaz, die beide am Archivo Fotográfico Indígena (AFI) in Chiapas mitwirken, werden im Detail analysiert. Die unterschiedlichen Ansätze beider Künstlerinnen werden verglichen und im Kontext des AFI und seiner Ziele diskutiert. Die Kapitel beleuchten die Aneignung der Fotografie als Medium des Widerstands und der Identitätskonstruktion, die Herausforderungen der Transkulturalität und die Bedeutung traditioneller Repräsentationsmedien im Kontext der indigenen Selbstrepräsentation.
Indigene Bevölkerung Mexikos, fotografische Repräsentation, Fremdbild, Selbstbild, Anthropologie, Kolonialismus, Postkolonialismus, Machtdiskurs, Identitätskonstruktion, Archivo Fotográfico Indígena (AFI), Carl Lumholtz, Gertrude Duby-Blom, Maruch Sántiz Gómez, Xunka’ López Díaz, Bildanalyse, visuelle Kultur, Transkulturalität, Widerstand.
Die Magisterarbeit untersucht die fotografische Repräsentation der indigenen Bevölkerung Mexikos und analysiert den Wandel vom Fremdbild zum Selbstbild. Sie vergleicht verschiedene fotografische Ansätze und deren Kontextualisierung innerhalb der Geschichte der Fotografie und der Anthropologie.
Die Arbeit beleuchtet die Entwicklung der anthropologischen Fotografie in Mexiko, den Einfluss von Machtstrukturen auf die Darstellung des „Anderen“, die Rolle der Fotografie als Medium sozialkritischer Anklage, indigene Selbstrepräsentation als postkoloniale Praxis und bietet eine vergleichende Analyse der Bildsprache verschiedener Fotografen.
Die Arbeit analysiert die Fotografien von Carl Lumholtz (anthropologische Fotografien der Huicholes), Gertrude Duby-Blom (Fotografien aus dem Lakandonischen Regenwald), Maruch Sántiz Gómez (Projekt „creencias de nuestros antepasados“) und Xunka’ López Díaz (Projekt „Mi hermanita Cristina- una nina de Chamula“). Zusätzlich wird das Archivo Fotográfico Indígena (AFI) in San Cristóbal de las Casas, Chiapas, untersucht.
Die Arbeit stützt sich auf Theorien zur Repräsentation, zum Machtdiskurs und zur Rolle der Fotografie als Instrument der Macht. Es werden Theoretiker wie Stuart Hall und Susan Sontag herangezogen, um den Machtdiskurs in der Darstellung des „Anderen“ zu erörtern. Der Begriff der Konstruktion von Identität durch Fremd- und Selbstbilder wird eingehend behandelt.
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Eine Einleitung, ein Kapitel zum Diskurs der Macht, ein Kapitel zur anthropologischen Fotografie, ein Kapitel zum Indigenen als Projektionsfläche europäischer und nordamerikanischer Sehnsüchte und Ängste, und ein Kapitel zu postkolonialen Blicken und indigener Selbstrepräsentation. Jedes Kapitel beinhaltet eine Zusammenfassung und eine detaillierte Analyse der relevanten Fotografien und ihres Kontextes.
Die Arbeit zeigt den Wandel in der fotografischen Repräsentation indigener Bevölkerungsgruppen auf, vom objektivierenden Blick der Anthropologie hin zur indigenen Selbstrepräsentation als Akt des Widerstands und der Identitätskonstruktion. Sie unterstreicht die Bedeutung der Fotografie als Medium der Macht und der Aneignung, aber auch als Werkzeug der Selbstbestimmung und der kritischen Auseinandersetzung mit kolonialen und postkolonialen Machtstrukturen.
Indigene Bevölkerung Mexikos, fotografische Repräsentation, Fremdbild, Selbstbild, Anthropologie, Kolonialismus, Postkolonialismus, Machtdiskurs, Identitätskonstruktion, Archivo Fotográfico Indígena (AFI), Carl Lumholtz, Gertrude Duby-Blom, Maruch Sántiz Gómez, Xunka’ López Díaz, Bildanalyse, visuelle Kultur, Transkulturalität, Widerstand.
Diese Arbeit ist relevant für Wissenschaftler*innen, Studierende und Interessierte im Bereich der visuellen Anthropologie, der Postkolonialen Studien, der Geschichte der Fotografie und der indigenen Studien. Sie bietet einen wertvollen Beitrag zum Verständnis der komplexen Beziehung zwischen Fotografie, Macht und Repräsentation im Kontext der indigenen Bevölkerung Mexikos.
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