Forschungsarbeit, 2008
10 Seiten, Note: 2,0
Die historischen Ursachen für den Konflikt in der Region der Großen Seen liegen in einer grenzüberschreitenden „Ethnisierung“ der Bevölkerung zu politischen Zwecken. Man hat versucht die Probleme des neu gegründeten Staates zu "ethnisieren", indem es die beiden Ethnien künstlich abgegrenzt hat und dadurch den Konflikt verschärft hatte. Die Tutsi mussten von der Propaganda dehumanisiert werden, um die Definitionsbasis der Gruppenidentität aufrechtzuerhalten. Das erklärt, warum funktionierende moderne Nationalstaaten wie Ruanda die sozialen Strukturen übernehmen – eben um die Grenzziehung bestimmen zu können und damit einen Zugang zu Ressourcen zu sichern. Das Individuum selbst ist nicht flexibel. Es ist der Staat oder seine Elite, der Stereotypen und Kategorien benutzt und die festgeschriebene Identität bürokratisch überwacht, wodurch es zu blutigen Konflikten gekommen ist.
Das Beispiel der Massaker 1994 zeigt deutlich, wie blutig und dauerhaft gerade die ethnischen Konflikten sein können. Es hat sich auch gezeigt, wie machtlos die internationale Gemeinschaft ist, wenn sie mit dem Genozid der Art konfrontiert wurde.
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