Masterarbeit, 2019
84 Seiten, Note: 1,8
Zunächst nehme ich in dieser Arbeit eine generelle Einordnung des Phänomens des agilen Arbeitens vor, wie es sich vom klassischen Projektmanagement abgrenzt und wie es in Relation zu Lean Management einzuordnen ist. Im Anschluss daran lege ich dar, warum ich es für geboten halte, lediglich eine agile Methode zu untersuchen und wieso aus der Summe agiler Methoden gerade Scrum heranzuziehen für die Befriedigung des Erkenntnisinteresses dieser Arbeit besonders geeignet ist. Ich fahre damit fort zu erläutern, was die konstituierenden Prinzipien von Scrum sind, bemühe mich um eine Einordnung von Scrum in bestehenden Organisationstheorien und diskutiere Vor- und Nachteile der Einführung von Scrum, die sich für Organisation durch das Arbeiten hiernach ergeben. Von dort aus leite ich durch den Rekurs auf die ‚reine Lehre‘ von Scrum zu den konkreten Strukturelementen über, die Scrum konstituieren. Dieser letzte Schritt geschieht in größerem Detail, da es sich bei der Summe dieser Strukturmerkmale letztlich um den untersuchten Fall dieser Arbeit handelt.
Die zugrundeliegende Annahme dieser Arbeit ist, dass die Potenziale und Restriktionen organisationalen Lernens in Abhängigkeit der Organisationsstruktur variieren und so werden die Strukturen von Scrum-Projekten zur unabhängigen Variablen und die Ausprägungen organisationalen Lernens zur abhängigen Variablen. Um diese Ausprägungen des Lernens zu erfassen und damit gleichsam organisationales Lernen zu operationalisieren, bilde ich Kategorien aus den lernförderlichen bzw. –hinderlichen Faktoren organisationalen Lernens und erfasse mithilfe von Anhaltspunkten in den strukturellen Vorgaben von Scrum auf einer mehrstufigen Skala, zu welchem Grad die einzelnen Faktoren des Lernens jeweils zutreffen. Diese Ergebnisse stelle ich für jede Kategorie einzeln dar und diskutiere sie anschließend in ihrer Summe. Dieses ‚größere Ganze‘ offenbart im Groben, dass Scrum das Entwickeln inkrementeller Verbesserungen vereinfacht, radikale Innovationen aber behindert – flexibles Arbeiten führt zu quantitativ häufigem, qualitativ aber begrenzten Lernen.
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