Bachelorarbeit, 2021
21 Seiten, Note: 1
Das zentrale Thema, dem Young in ihrem Aufsatz "Werfen wie ein Mädchen" nachgeht und somit auch das zentrale Thema dieser Arbeit sein wird, ist die Frage, wie sich der weibliche Körper in physische Aufgaben einbringt und wie er sich orientiert. Die Aufmerksamkeit, sowohl Youngs Essay als auch dieser Arbeit, stützt sich vorrangig auf die Modalitäten weiblicher Körperhaltung, Beweglichkeit, Motilität und der Räumlichkeit. Youngs Ziel ist es
mit ihrem Essay eine Lücke zwischen der Existenzialphänomenologie und der feministischen Theorie zu schließen.
Mit ihrem Essay zeigt sie, dass ein weiblicher Stil des körperlichen Verhaltens in patriarchalen Gesellschaften durch Beschränkungen und Hemmungen gekennzeichnet ist. Frauen werden nicht gefördert, die Welt aktiv mitzugestalten, sondern zum Objekt gemacht. Die Tatsache, dass Mädchen auf bestimmte Weise werfen, lässt sich nicht durch angeborene biologische Anlagen oder vorgegebene anatomische Unterschiede erklären, sondern durch die geschlechtsspezifischen Praktiken und Bilder innerhalb einer Gesellschaft. Durch Erziehung, Nachahmung und Verstärkung durch positive oder negative Rückmeldung wird dieses charakteristische weibliche Körperverhalten sozialisiert, erlernt und eingeübt. Mithilfe Merleau-Pontys Theorie der Leiblichkeit versucht Young die Ansätze von Simone de Beauvoir zu verbinden und stellt uns in weiterer Folge drei Modalitäten weiblicher Körperhaltung und Bewegung dar: mehrdeutige Transzendenz, gehemmte Intentionalität, nicht kontinuierliche Einheit;
Nach einer Darstellung ihrer Position, ebenso wie ihrer Position nach mehr als 20 Jahren, werden weitere Ergänzungen seitens Steffen Herrmann, Maren Wehrle und meinerseits hinzugezogen. Abschließend werde ich eine Bilanz zu Youngs Theorie ziehen und zu dem Schluss kommen, dass die Auffassungen auch mehr als zwanzig Jahre nach dem Erscheinen ihres Essays gehaltvoll sind und immer noch eine Veränderung in unserer Gesellschaft herbeizusehnen ist.
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