Doktorarbeit / Dissertation, 2022
218 Seiten, Note: magna cum laude
Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft
Die Gegenüberstellung der Werke "1984" (1949) von George Orwell, "Vor dem Gesetz" (1915) von Franz Kafka und "Memento" (2000) von Christopher Nolan zeigte uns die verblüffende Ähnlichkeit des Plots, was vor allem die affektive Verfassung der Protagonisten und ihren Werdegang betraf. Angst, Verzweiflung, Schmerz, Verlust, Verrat und Tod sind Zustände, die dem Mann vom Lande in der Parabel "Vor dem Gesetz", Winston Smith in dem Roman "1984" und Leonard Shelby in dem Film "Memento" widerfahren. Dies alles sind Stimmungen, die den Menschen und sein Leben betreffen. Wir brachten daher die Gedanken des Existentialismus in Anwendung. Der Fokus auf die Existenz des Menschen und seiner Daseinsmöglichkeiten in der Welt war für diese Arbeit ausschlaggebend. Dabei tritt der phänomenologische Ansatz des deutschen Philosophen Martin Heidegger aus "Sein und Zeit" (1927) hinzu. Die Phänomenologie ist eine philosophische Strömung, die die Lehre "vom Sichzeigenden" besagt. In seinem Hauptwerk führt Heidegger eine Zeug-Ding-Analyse durch, die wir gebrauchten, um eine tiefere Deutungsmöglichkeit der Werke zu schaffen. Des Weiteren wurde die Methode des Vergleichs aus der komparatistischen Disziplin angewandt, um eine Reflexion der Erlebnisse und Erfahrungen aus den drei unterschiedlichen Handlungssträngen zu ziehen, sodass ein tieferes Verständnis der Werke gewährleistet wurde. Auf die Intermedialität der Komparatistik wurde ebenfalls eingegangen, da wir in dieser Arbeit auch eine Brücke zwischen dem Film "Memento" und den literarischen Werken "1984" und "Vor dem Gesetz" geschlagen haben. Nebenbei deuteten wir auf den gegenseitigen Effekt der Literatur mit der Philosophie. Da wir die Literatur aus dem Lichte der Philosophie interpretierten, bedienten wir uns der literaturphilosophischen Methode. Sie lieferte uns ebenfalls eingehende Interpretationsmöglichkeiten, die zum Beleuchten der ausgewählten Werke führten.
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