Examensarbeit, 2022
88 Seiten, Note: 1,0
Die Arbeit setzt es sich zum Ziel, den Roman "Páradais" von Fernanda Melchor aus genderorientierter Perspektive für die Forschung zu erschließen. Sie widmet sich zunächst theoretischen Vorüberlegungen hinsichtlich des Zustandekommens geschlechterspezifischer Gewalt im lateinamerikanischen Raum beziehungsweise in Mexiko. Hierzu werden als erstes für die Analyse wichtige Begriffe geklärt. Anschließend werden verschiedene Faktoren beleuchtet, die zur Gewalt gegen Mädchen und Frauen in Mexiko führen beziehungsweise diese begünstigen. Dazu gehört zum einen das Verhältnis zwischen den USA und Mexiko und der Einfluss verschiedener wirtschaftlicher Faktoren und zum anderen die Geschlechterbeziehungen und Rollen in Lateinamerika bzw. Mexiko.
Der nächste Teil konzentriert sich im Wesentlichen auf die soziale Konstruktion der Kategorie Männlichkeit, wobei zuallererst ein Definitionsversuch unternommen wird. Darauf aufbauend wird Männlichkeit im Kontext von Macht, im lateinamerikanischen Raum und im Zusammenhang mit Gewalt beleuchtet. Im darauffolgenden Hauptteil der Arbeit wird zunächst der Roman "Páradais" kurz vorgestellt.
Für den Roman ergeben sich folgende drei Fragestellungen, die anschließend bearbeitet werden: Zunächst wird untersucht, wie die Kategorie "Männlichkeit" im Kontext von Gewalt und Exzess auf Grundlage von soziologischen und anthropologischen Theorien literarisch verarbeitet wird und welche Aussagen damit getroffen werden. Danach werden erstens die literarisch dargestellten Blicke überprüft und zweitens die Darstellung von Weiblichkeit analysiert. Basis der Überlegungen sind hierbei filmtheoretische Ansätze mit psychoanalytischer Prägung. Abschließend werden die Geschlechterbeziehungen im literarischen Raum ausgewertet. Hierzu werden u. a. unter Rückgriff auf biblische und folkloristische Intertexte verschiedene Allegorien und Tropen betrachtet und interpretiert.
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