Bachelorarbeit, 2021
39 Seiten, Note: 2,3
Ziel dieser Bachelorarbeit ist es, das Easterlin-Paradox zu analysieren. Zunächst werden die Begriffe Lebenszufriedenheit, Einkommen und Bruttoinlandsprodukt definiert. Um dann eine Einordnung zu geben, wird einmal das Easterlin-Paradox erklärt und dabei auf die Herkunft beziehungsweise Entstehung eingegangen. Es werden die Daten und die Messungen, die zu der Annahme des Easterlin-Paradoxes geführt haben, beschrieben und betrachtet. Zudem werden die verschiedenen Varianten kurz beleuchtet.
Um zu analysieren, ob das Easterlin-Paradox tatsächlich nachweisbar ist, werden die verschiedenen Erklärungsansätze aufgeschlüsselt, das relative Einkommen, die Adaption und die Befriedigung materieller Bedürfnisse sind hierbei zu nennen. Nachdem die Theorie zeigen soll, ob anhand von anderen Ökonomen das Easterlin-Paradox erklärbar wäre, werden darauffolgend die Ländergruppe Europa und die Länder Japan, USA und Südkorea betrachtet. Zum Ende hin wird sich mit der Kritik auseinandergesetzt und eine Handlungsempfehlung für die Politik gegeben.
Ein großes Ziel der Politik ist es immer wieder, den Wohlstand der eigenen Bevölkerung zu steigern. Wohlstand wird durch stetiges und angemessenes Wirtschaftswachstum gemessen, das ist zumindest die Annahme der Politik. Dabei ist bei steigendem Einkommen auch ein Anstieg der Lebenszufriedenheit zu erwarten. Schließlich macht Geld glücklich. So wäre es notwendig, den materiellen Wohlstand der Bürger immer weiter wachsen zu lassen, um die Lebenszufriedenheit sicherstellen zu können.
Was würde aber passieren, wenn wir nicht mehr in der Lage wären ein höheres Einkommen zu erzielen, da die Produktivität nicht weiter zunehmen kann? Soll niemand mehr zufriedener werden, oder können es nur noch jene Länder, die sich gerade in der Entwicklung befinden? Länder, die noch in der Lage sind, weiteren materiellen Wohlstand und höheres Pro-Kopf-Einkommen zu generieren. Eine Frage, die dabei immer wieder aufkommt, ist die nach dem Zusammenhang zwischen Einkommen und der Lebenszufriedenheit, denn es muss doch möglich sein, ohne weiteres Einkommen trotzdem eine höhere Lebenszufriedenheit zu erreichen. Vielleicht kann es auch sein, dass trotz höheren Einkommens die Menschen nicht zufriedener werden. Genau diese Frage stellte sich der Ökonom Richard Easterlin 1974 erstmalig und entwickelte seine Hypothese des Easterlin-Paradoxes, welches diese Annahme des Zusammenhangs zwischen Einkommen und der Lebenszufriedenheit einer Bevölkerung in Frage stellt.
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