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Bachelorarbeit, 2022
66 Seiten, Note: 1,7
II Abbildungsverzeichnis
III Tabellenverzeichnis
IV Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Ziel und Aufbau der Arbeit
1.2 Beschreibung des Untersuchungsdesigns
2 Der demografische Wandel
2.1 Bedeutung des demografischen Wandels
2.2 Gesundheitliche Faktoren
2.3 Auswirkungen des demografischen Wandels auf den Arbeitsmarkt
3 Gesundheitsförderung in Unternehmen
3.1 Personalpolitik und Gesundheitsförderung in Unternehmen
3.2 Einblick in das betriebliche Gesundheitsmanagement
3.2.1 Arbeits- und Gesundheitsschutz
3.2.2 Betriebliches Eingliederungsmanagement
4 Betriebliche Gesundheitsförderung und Prävention
4.1 Beschreibung und Ziele der Gesundheitsförderung
4.2 Der Arbeitskreis Gesundheit und die Gesundheitszirkel
4.3 Das Düsseldorfer Modell und das Berliner Modell
5 Arten und Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung und Prävention
5.1 Verhaltensprävention und Verhältnisprävention
5.2 Präventionsarten
5.2.1 Primäre Prävention
5.2.2 Sekundäre Prävention
5.2.3 Tertiäre Prävention
5.3 Gesundes Führen
5.4 Suchtprävention
5.5 Gesunde Ernährung
5.6 Bewegungsförderung
5.7 Stress- Konfliktmanagement
6 Fazit
V Literaturverzeichnis
VI Internetquellen
Abbildung 1: Altersstruktur der Bevölkerung in Deutschland von 1950 bis 2060
Abbildung 2: Dämpfung des BIP pro Kopf durch die demografische Alterung
Abbildung 3: Betriebliches Gesundheitsmanagement
Abbildung 4: Gefährdungsbeurteilung
Abbildung 5: OTTAWA Charta zur Gesundheitsförderung, 1986
Abbildung 6: Stressor - Quellen
Tabelle 1: Verhaltensprävention
Tabelle 2: Verhältnisprävention
ArbSchG Arbeitsschutzgesetz
BGF Betriebliche Gesundheitsförderung
BGM Betriebliches Gesundheitsmanagement
BIP Bruttoinlandsprodukt
DEGS Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland
EDS EBSCO Discovery Service
ENBGF Europäisches Netzwerk für Betriebliche Gesundheitsförderung
FOM Fachhochschule für Ökonomie und Management
SGB Sozialgesetzbuch
WHO World Health Organisation
z. B. zum Beispiel
Die betriebliche Gesundheitsförderung spielt seit vielen Jahren eine sehr bedeutende Rolle für den Erfolg eines Unternehmens. Auch Carl Ferdinand Freiherr war im Jahre 1888 fest davon überzeugt, dass nur gesunde Mitarbeiter motivierte und leistungsfähige Arbeitskräfte darstellen. Deshalb investierten damals Unternehmen in die Werkswohnungen ihrer Arbeiter und führten viele umfangreiche Maßnahmen zur Verbesserung der Hygienezustände in ihren Betrieben ein.1 Im Zuge der rasanten Entwicklung des Arbeitsmarktes stiegen mit den Jahren jedoch nachhaltig und fortlaufend die Anforderungen an den Arbeitgeber und Arbeitnehmer.2 Laut Experten ist der demografische Wandel eines der wichtigsten Faktoren für die aktuelle und zukünftige Entwicklung der Arbeitswelt.3 Laut dem Statistischen Bundesamt steigt die Zahl älterer Menschen stetig, wohingegen die Zahl der Jüngeren am Sinken ist. Gründe dafür sind unter anderem die Geburten- und die Sterblichkeitsrate (nähere Begriffserklärungen folgen in Kapitel 2). Im Jahre 2000 belief sich die Lebenserwartung, Statistiken zufolge, für Frauen auf 80,8 und für Männer auf 74,8 Jahren. Nach nur zwei Jahrzehnten liegt die Lebenserwartung bei 83,4 Jahren für Frauen und bei 78,6 für Männer.4 Während jedoch die Lebenserwartung steigt, nimmt die Zahl der Geburten ab. Seit Jahrzehnten werden in Deutschland jährlich viel zu wenig Babys geboren, als eigentlich nötig ist. Dies hängt stark damit zusammen, das Frauen erst im späten Alter das erste Mal Mutter werden. Da mit steigendem Alter jedoch die Fruchtbarkeit der Frau abnimmt, bleibt nicht mehr ausreichend Zeit für eine größere Familienplanung. Zwischen 2014 und 2016 gab es zwischenzeitlich eine Steigerung der Geburten, welches nach 2016 wieder jährlich sank, so dass die Geburtenrate 2020 bei 1,53 Kindern pro Frau lag.5 Diagnosen zur Folge wird auch in den nächsten Jahren kein Ausgleich zwischen den Geburts- und Sterblichkeitsraten zu erkennen sein. Im Gegensatz dazu, ist zu erwarten, dass die Lücke zwischen diesen beiden Faktoren in den kommenden Jahren zunehmend größer werden wird.6 Diese Entwicklungen machen sich auch stark in der Arbeitswelt bemerkbar. In Deutschland ist mehr als die Hälfte der Bevölkerung zwischen 40 und 59 Jahren. Daraus ergibt sich, dass die Anzahl an jungen potenziellen Arbeitnehmer sehr gering ist.7 Somit stellt diese Tatsache eine Herausforderung für Unternehmen dar, denn das Krankheitsrisiko nimmt mit steigendem Alter zu. Grundsätzlich legt jeder einzelne Mensch viel Wert dadrauf, gesund zu bleiben, aber auch für den Arbeitgeber ist die Gesundheit der Mitarbeiter von großer Bedeutung. Durch eine Erkrankung kann die Leistungsfähigkeit eines Mitarbeiters erheblich abnehmen und somit können folglich organisatorische Probleme während eines Ausfalls auftreten. Zudem können krankheitsbedingte Abwesenheiten erheblich hohe Kosten mit sich bringen.8 Im Jahre 1970 lag der Krankenstand in Deutschland bei 5,67%, welches sich fortan Jahr für Jahr schleichend verringerte, so dass 2007 ein Tiefstand von 3,22% registriert wurde. Ab 2007 konnte jedoch wieder einer Steigerung beobachtet werden. Somit lag die Zahl des Krankenstandes 2021 bei 4,03%.9 Aus diesen Gründen ist es wichtig, die Folgen des demografischen Wandels zu beachten und Gegenmaßnahmen sowie Präventionsstrategien in die Unternehmensplanung mit einzubauen. Somit können Unternehmen länger auf dem Arbeitsmarkt überleben und dem Konkurrenzkampf standhalten. Deshalb wird oft das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) oder die betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) in Unternehmen eingeführt. Dadurch soll den Mitarbeitern ein höheres Maß an Möglichkeiten geboten werden, um das körperliche, seelische und soziale Wohlempfinden zu erlangen oder beizubehalten. Doch was versteckt sich hinter dem Begriff „demografischer Wandel“ nun? Und wie genau lassen sich gesundheitsfördernde und präventive Maßnahmen in ein Unternehmen erfolgreich etablieren?
Im Rahmen der vorliegenden Bachelorarbeit soll die Wichtigkeit der möglichen Maßnahmen der Gesundheitsförderung und der Prävention in Unternehmen herausgearbeitet werden. Des Weiteren wird der Frage nachgegangen, inwieweit erfolgreich umgesetzte Gesundheitsförderungen im Unternehmen den Folgen des demografischen Wandels entgegenwirken können, um die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter zu sichern und zu steigern. Untermauert mit aktuellen Daten und Fakten werden die durch den demografischen Wandel entstandenen Probleme und Herausforderungen heraus-gearbeitet, sodass am Ende der vorliegenden Arbeit beantwortet wird, ob die zuvor beschriebenen Präventionsmaßnahmen nützlich sind.
Kapitel 1 gewährleistet und untermauert mit bedeutenden statistischen Daten und Fakten, einen Einblick in den demografischen Wandel und den Bedarf an gesundheitsfördernden Maßnahmen in Unternehmen.
In Kapitel 2 wird neben den gesundheitlichen Auswirkungen tiefgründig auf den demografischen Wandel eingegangen. Zudem werden in Kapitel 2 die Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Arbeitswelt durchleuchtet und näher betrachtet.
In Kapitel 3 werden die wichtigsten begrifflichen Bestimmungen der Gesundheitsförderung erläutert und erklärt. Auch befinden sich in diesem Kapitel Informationen zum betrieblichen Gesundheitsmanagement.
Im darauffolgenden Kapitel 4 wird die betriebliche Gesundheitsförderung und die Prävention näher betrachtet.
Anschließend werden in Kapitel 5 die verschiedenen Maßnahmen und Strategien der betrieblichen Gesundheitsförderung und der Prävention aufgeführt und näher erläutert.
Im letzten Kapitel, in Kapitel 6, werden die Ergebnisse diskutiert und das Fazit vorgestellt.
Die vorliegende Bachelorarbeit ist eine Literaturanalyse, die den folgenden Titel "Hintergrund des demografischen Wandels - Analyse der Gestaltung einer Gesundsförderung und Prävention in Unternehmen" anhand von Literaturrecherchen analysieren soll. Mit Hilfe von Sachbüchern, Berichten, E-Books, und Internetrecherchen wurde die zuvor genannte Forschungsfrage erörtert. Der Vorteil bei der Verwendung von Fachliteratur ist, dass es keiner eigenen Überprüfung von Sachverhalten bedarf. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass man viele verschiedene Informations- und Wissensquellen zur Verfügung hat und auf diese zugreifen kann. Für die Literaturrecherche wurde die Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf, die Universitätsbibliothek Duisburg-Essen (Standort: Duisburg) sowie die Stadtbibliothek Duisburg aufgesucht. Der aktuelle Forschungsstand zum demografischen Wandel, zur Geburtenrate und zu den Lebenserwartungen wurden mit Hilfe von Statistiken aus dem Internet erläuternd dargestellt. Um an diese aktuellen Daten und Informationen zu gelangen, wurden Suchmaschinen wie Google, Google Scholar und die von der FOM zur Verfügung gestellte Suchmaschine EBSCO Discovery Service (EDS) verwendet. Es wurde nach Begriffen, wie zum Beispiel, nach BGM, BGF oder nach allgemeinen Präventionsmaßnahmen recherchiert. Das Ziel der vorliegenden Bachelorarbeit ist es, die Folgen des demografischen Wandels und die Möglichkeiten gesundheitsfördernder Maßnahmen zu durchleuchten und sich mit diesen Thematiken auseinanderzusetzen, um daraus aktuelle Erkenntnisse zu gewinnen.
In diesem Kapitel wird zuallererst der Begriff „demografischer Wandel“ und dessen aktuelle Situation dazu näher erläutert.
Die Demografie wird von verschiedenen Komponenten bestimmt. In der vorliegenden Arbeit wird auf die bedeutendsten Einflussfaktoren- die Fertilität, die Mortalität und die Migration- eingegangen. Im nächsten Unterkapitel werden die gesundheitlichen Auswirkungen des demografischen Wandels beschrieben. Daraufhin wird analysiert, welche Probleme und Herausforderungen der demografische Wandel für die Unternehmen bzw. den Arbeitgebern verursachen kann.
Der Begriff „demografischer Wandel“ bezeichnet die Bevölkerungsentwicklung und gilt als einer der erfolgreichsten gesellschaftlichen Veränderungen.10 Dieser lässt sich vor allem durch drei prägende Komponenten beschreiben: die Geburtenrate (Fertilität), die Lebenserwartung/ Sterblichkeitsrate (Mortalität) und die Migration. Die Migration beschreibt die Entwicklung der Differenz zwischen den Zuzügen nach- und den Fortzügen aus Deutschland.11 Da der demografische Wandel durch die drei zuvor erwähnten Faktoren das Leben der Menschheit beeinflusst, bekundet auch die allgemeine Gesellschaft starkes Interesse für die Bevölkerungsentwicklung. Folglich ist der „demografische Wandel“ kaum noch aus den öffentlichen und aus den politischen Diskussionen wegzudenken.12
Mit dem Begriff „Migration“ wird die geografische Ortsveränderung von Menschen beschrieben. In diesem Zusammenhang wird zwischen Binnen- und Außenwanderungen unterschieden. Während bei einer Binnenwanderung die Grenzen von Teilgebieten eines Landes überschritten werden, werden bei einer Außenwanderung die Landesgrenzen überquert. In Deutschland baut die Statistik der Wanderungen auf das Zählen von Zu- und Fortzügen auf. Der Begriff „Fortzug“ bedeutet dagegen die Abmeldung einer Hauptwohnung. 13 Das bedeutet, dass ein Fortzügler sich von einer Gemeinde im Bundesgebiet zuerst abmelden muss, um sich dann im Ausland anmelden zu können. Im Kontrast dazu, besteht bei einem Zuzug eine Anmeldepflicht. Der Zuwanderer kommt aus einem anderen Land und möchte sich in Deutschland niederlassen, um dort weiterzuleben. Aus den oben genannten Gründen, handelt es sich bei der Erstellung von Migrationsstatistiken immer um fallbezogene Zahlen, da die Möglichkeit besteht, dass An- und Abmeldungen versäumt oder gar unterlassen wurden. Im Gegensatz dazu werden die zwei anderen Komponenten, Geburts- und Sterbefälle, offiziell und genau durch die Ämter aufgenommen und erfasst, so dass daraus zuverlässigere Statistiken generiert werden können.13 14
Auf den ersten Blick scheinen die zwei Elemente, die Fertilität und die Mortalität, komplette Gegensätze darzustellen. Jedoch bestimmen diese zwei Faktoren gemeinsam die natürliche Bevölkerungsbewegung und können, wie unten folgt, zwei absolut komplementäre Resultate erzielen:
- Nimmt die Zahl der Geburten zu und die Zahl der Sterblichkeit ab, wird die Bevölkerung folgend jünger werden und somit auch ständig wachsen. Somit entsteht eine starke Alterspyramide.
- Nimmt die Zahl der Geburten ab und steigt die Zahl der Lebensdauer, wird es in der Bevölkerung viele ältere Menschen geben und somit auch schrumpfen. Dieses Ergebnis nennt sich „unausgewogener Altersaufbau“.15
- Auch in Deutschland macht sich der demografische Wandel seit Jahrzehnten bemerkbar. Ein unausgewogener Altersaufbau ist in diesem Zusammenhang nicht mehr zu übersehen. Schätzungen zur Folge ist mittlerweile jede zweite Person in Deutschland älter als 45 und jede fünfte Person bereits über 66 Jahre alt.16 Auch durch die sinkende Geburtenrate ist zu erkennen, dass die Bevölkerung in Deutschland zunehmend altert.
Mit dem Begriff Geburtenrate oder auch der Geburtenziffer wird zusammenfassend die Ziffer der Lebendgeburten innerhalb eines bestimmten Zeitraumes dargestellt. Mit Hilfe dieser Ziffer kann das Geburtenverhalten von Frauen für das jeweilige Kalenderjahr charakterisiert werden.
Dies erfolgt in dem man die Geburtenzahl jedes Alters zwischen 15 und 49 Jahren errechnet. Somit werden die während des entsprechenden Kalenderjahres geborenen Babys, von Müttern eines bestimmten Alters auf alle Frauen des selben Alters bezogen. Die so berechneten altersspezifischen Geburtenziffern zeigen somit die Relation zwischen der Zahl von Müttern eines bestimmten Alters geborenen Kinder und der Zahl aller Frauen dieses Alters. Die allgemein zusammengefasste Geburtenziffer entsteht durch die Addition aller altersspezifischen Geburtenziffern.17 Diese Berechnung erfolgt in der Regel rückwirkend für das vergangene Jahr und gibt an, wie viele Babys eine Frau circa im Laufe ihres Lebens gebären würde, wenn die Verhältnisse des Jahres gleich bleiben würden.
Zwischen dem Ende des zweiten Weltkrieges und dem Jahre 1964 erlebte Deutschland einen Babyboom. Im Jahre 1964 wurde ein Höchststand von circa 1,4 Millionen Neugeborenen verzeichnet. Somit brachte in diesem Jahr jede Frau durchschnittlich 2,5 Kinder auf die Welt. Allerdings gingen die Zahlen ab dem Jahre stetig runter. Zwischen der Zeitspanne vom Jahre 2014 bis 2016 wurde zwischenzeitlich ein Anstieg der Anzahl der Geburten verzeichnet, aber ab 2016 sank diese wieder. Im Gegensatz zu 1964 kamen im Jahre 2020 nur 773.144 Neugeborene auf die Welt. Folglich lag 2020 die Geburtenrate bei 1,53 Kindern pro Frau. Um eine stabile Bevölkerung garantieren zu können, muss die Geburtenziffer jedoch bei 2,1 liegen.18 Das Einführen der Antibabypille in den Industrienationen ist einer der ausschlaggebendsten Gründe, warum es einen Rückgang der Geburten gegeben hatte, welches sich dann wiederum auf die demografischen Entwicklungen ausgewirkt hatte.
Ab dem Jahre 1961 durften in Deutschland Apotheken offiziell zum ersten Mal die Antibabypille als Verhütungsmittel an verheiratete Frauen verkaufen. Dieses Mittel sollte verheirateten Frauen dazu verhelfen, nicht sofort schwanger zu werden und ihre Familienplanung besser zu kontrollieren. Anfangs wurde die Antibabypille in Deutschland von vielen Frauen eher skeptisch betrachtet und wurde nur mit Zurückhaltung genossen. Jedoch stieg mit der Zeit die Nachfrage so hoch, dass beschlossen wurde, dass auch unverheirateten Frauen die Pille verschrieben werden konnte. Ein weiteres Zeichen der hohen Nachfrage, setzten die damaligen Geburtenziffer. Nachdem die Antibabypille eingeführt worden war, sank die Anzahl der Geburten nach circa 15 Jahren soweit, sodass im Jahre 1975 die Geburtenziffer bei 1,4 lag. Auch viele Jahre danach ist keine hohe Steigerung der Geburtenziffer aufgezeichnet worden. So bewegt sich nach wie vor, die Jahreszahl in Deutschland, im Wertebereich zwischen 1,3 bis 1,6 Kindern pro Frau.19
Die niedrigen Geburtenzahlen und die damit verbundenen demografischen Folgen sorgen für große Veränderungen im Altersaufbau. Der Grund dafür liegt darin, dass der Anteil älterer Menschen im Vergleich zu den Jüngeren immer weiter zunimmt. Auch die immer weiter steigende Lebenserwartung spielt hier eine immense Rolle.
Mit dem Begriff der Lebenserwartung bzw. der Lebensdauer wird die durchschnittlich erwartete Zeitspanne beschrieben, die einem Lebewesen ab Zeitpunkt der Geburt oder ab einem anderen gegebenen Zeitpunkt bis zu seinem Tod verbleibt.20 Seit dem 19. Jahrhundert ist ein starker Anstieg der Lebenserwartung für Menschen zu beobachten.
In diesem Zusammenhang sollen im Folgenden die Vergleiche der verschiedenen Zeitphasen Beispiele für die gesteigerte Lebenserwartung für Menschen darstellen.
Seit 1870 hat sich die Lebenserwartung mehr als verdoppelt. Zwischen der Zeitspanne von 1870 bis 1950 ist die Lebensrate für Frauen um 30 Jahre und für Männer um 29 Jahre gestiegen. Ein weiterer Anstieg der Lebenserwartung wurde des Weiteren zwischen 1950 und 2018 verzeichnet. Während dieser Zeitspanne stieg die durchschnittliche Lebenserwartung für Frauen nochmal um circa 15 Jahre und für Männer um circa 14 Jahre. Die Berechnungen aus dem Jahr 2020 ergaben, dass bei der Geburt das durchschnittliche Lebensalter für Männer bei 78,9 Jahren und für Frauen bei 83,9 Jahren liegt. Im Vergleich dazu, lag die Lebensdauer im Jahre 1870 für Frauen gerade mal bei circa 37 Jahren und für Männern bei 35,6 Jahren.21 Der Bevölkerungsbestand wird also durch die Differenz der demografischen Komponenten zwischen Lebendgeburten und Sterbefällen und dem Saldo aus Zuwanderung und Abwanderung beeinflusst und bestimmt. Bis zum Jahre 1971 fand noch ein guter Ausgleich zwischen den Zahlen der Lebendgeborenen und der Zahlen der Verstorbenen statt. Doch seit 1972 haben sich die Ziffern auffällig verändert. Mittlerweile sterben in Deutschland jährlich mehr Menschen als das sie geboren werden. Vor allem in den letzten Jahren stiegen die Zahlen rasant an. Von diesem Blickwinkel aus, würde die deutsche Bevölkerung , genau genommen, schrumpfen., jedoch fällt diese Tatsache aufgrund der jährlichen Nettozuwanderungen nicht auf. Im Jahr 2019 verstarben in Deutschland insgesamt 939.520 Menschen (hier werden absichtlich nicht die aktuellen Zahlen verwendet, da die durch die Covid 19-Pandemie verursachten Todesfälle hierbei nicht berücksichtigt werden sollen). Die Zahl der Lebendgeburten lag im selben Jahr bei 778.090. Hier ist der Überschuss an verstorbenen Menschen deutlich zu erkennen. Würde das Verhältnis, so wie oben beschrieben, verbleiben, würde die Bevölkerung in Deutschland abnehmen, da die Zahl der Verstorbenen die Zahl der Neugeborenen übersteigt. Somit würde die natürliche Bevölkerungsbilanz negativ ausfallen.22 Allerdings betrug die Zahl der Zuwanderungen im Jahr 2019 circa 1,6 Millionen (überwiegend Menschen zwischen 25-55 Jahren). Somit wurde die Bevölkerungsanzahl in Deutschland wieder angehoben. Da sich die Reihenfolge der oben genannten Werte seit dem Jahre 1972 nicht verändert haben, ist keine Abnahme der Bevölkerungsanzahl in Sicht. Zu bemerken ist auch, dass sich der Prozess der demografischen Alterung in den nächsten kommenden Jahren nicht zum Erliegen kommen wird.23
Dies ist auch durch grafische Bevölkerungsvorausberechnungen gut zu erkennen.
Abbildung 1: Altersstruktur der Bevölkerung in Deutschland von 1950 bis 2060
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Statistisches Bundesamt, Bevölkerungsentwicklung, 2021, o. S.
Eins der bedeutendsten Kennzeichen des demografischen Wandels ist die stetig steigende Lebenserwartung, welche vor allem durch die Fortschritte in der Medizin und durch die höheren Standards der gesundheitlichen Versorgungssysteme erzielt wurden. Allerdings ist eine höhere Lebenserwartung nicht immer positiv auszulegen, denn mit zunehmenden Alter erhöht sich auch gleichzeitig die Anfälligkeit gegenüber Krankheiten jeglicher Art.24 Ein weiterer Grund für den Anstieg der Lebenserwartung ist auch die erfolgreiche Eindämmung früherer Infektionskrankheiten. Beispielsweise war die Sterblichkeitsrate für Säuglinge und Kinder Mitte des 19. Jahrhunderts sehr hoch. Gründe dafür waren hochansteckende Krankheiten, wie Keuchhusten, Masern, Tuberkulose, Röteln oder auch Windpocken.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts nahmen aufgrund der Ernährungsverbesserungen, der Innovationen der öffentlichen und privaten Hygiene und vor allem durch die Entwicklung von hochwirksamen Impfstoffen die Anzahl der Todesfälle ab.25 Folglich sind die heutzutage auftretenden Erkrankungen meist nicht mehr ansteckend, sondern sind eher von chronischer Natur geprägt und dominieren das körperliche Krankheitsspektrum. Ausschlaggebende Gründe für die Entstehung von chronischen Krankheiten sind Lebensgewohnheiten und das biologische Altern. Das biologische Altern beschreibt den kontinuierlichen Wachstum und den Reifungsprozess, an dem jede Zelle sowie jedes Organ eines Menschen teilnimmt. Hier setzen sich im Laufe des Lebens Defekte auf molekularer, subzellulärer und zellulärer Ebene zusammen. Dies führt fortwährend zu bestimmten Erkrankungen und Einschränkungen, dessen Eventualität mit zunehmendem Alter steigt.26 Die chronischen Krankheiten, an denen ältere Menschen heutzutage am Häufigsten leiden, sind unter anderem Herz-KreislaufErkrankungen, Krebs, Muskel-Skelett-Erkrankungen, Diabetes, Demenz und auch Depressionen.
Zu den häufigsten chronischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehört die Arterielle Hypertonie. Der Begriff Hypertonie definiert einen dauerhaft erhöhten Blutdruck. Seit den 1980er Jahren ist die arterielle Hypertonie in den Industrieländern eine sehr häufig auftretende Krankheit. Deutschland verzeichnet, mit schätzungsweise 20 bis 30 Millionen Bluthochdruck-Patienten, die höchste Hypertonieprävalenz in ganz Europa. Die Häufigkeit eines hohen Blutdrucks nimmt mit steigendem Alter zu, so das heute nur noch jeder Vierte über 60 Jährige normale Blutdruckwerte hat. Die arterielle Hypertonie verläuft meist ohne charakteristische Symptome und macht sich nur bei besonders hohem Blutdruck durch beispielsweise Kopfschmerzen, Schwindel, Nasenbluten oder Abgeschlagenheit bemerkbar. Da diese Symptome auch Anzeichen für viele andere Krankheiten sein können, kann es dazu führen, dass die Diagnose erst nach Spätschäden wie Nierenkrankheiten, Veränderungen der Sehkraft oder nach einem Schlaganfall festgestellt wird.27
Eine weitere wesentliche Folge des demografischen Wandels, ist die zunehmend steigende Anzahl von Krebspatienten. Auch hier steigt das Risiko mit zunehmendem Alter an Krebs zu erkranken. Alleine in Deutschland werden jährlich ca. 500.000 neue Krebsdiagnosen festgestellt. In dem Bericht des Robert-Koch-Instituts werden die Erkenntnisse zur Krebshäufigkeit in Deutschland vor prognostiziert. Laut diesem Bericht wird sich die Zahl der Krebs-Neuerkrankungen in den nächsten 15 Jahren um rund 23 % steigen. Grund dafür ist die immer älter werdende Bevölkerung. Laut des Berichtes waren im Jahre 2018 die häufigsten Krebsarten bei Frauen Brustkrebs mit 30%, Darmkrebs mit circa 11% und Lungenkrebs mit rund 9% vertreten. Bei Männern wurde mit rund 25% am häufigsten Prostatakrebs diagnostiziert. Die Zahlen für Darmund Lungenkrebs lagen bei circa 13%.28
Diabetes mellitus ist eine weitere chronische Erkrankung, dessen Wahrscheinlichkeit mit zunehmendem Alter steigt. Dies ist eine Stoffwechselerkrankung, die auf Insulinresistenz oder Insulinmangel beruht. Die Ergebnisse der von dem Robert-KochInstitut durchgeführten DEGS-Studie (Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland), besagen, dass in den Altersgruppen zwischen 60-69 Jahre, 10,7% Frauen und 17,0% Männer an Diabetes mellitus erkranken. Bei den 70- bis 79 Jährigen steigt der Wert bei Frauen auf 21,8% und bei Männern auf 22,0%.29
Auch chronische Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems (Arthrose, rheumatoide Arthritis, Osteoporose) kommen in Deutschland immer häufiger vor und machen sich besonders vermehrt bei Menschen im fortgeschrittenen Alter bemerkbar. MuskelSkelett-Erkrankungen stellen weltweit ein großes Problem dar, da diese wichtige Bewegungsapparate beeinträchtigen und die Hauptursache für chronische Schmerzen und körperliche Funktionseinschränkungen sind. Statistiken zeigen, dass im Jahre 2017 in der Altersgruppe 50 bis 65 Jahre mehr Frauen (47,5%) als Männer (35,3%) an einer chronischen Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems leiden. Allerdings leiden auch immer mehr Erwachsene unter 50 Jahren an chronischen Rückenschmerzen. Diese entstehen meistens durch schlechte Haltung oder aufgrund von arbeitsbezogenen Ursachen.30
Neben all diesen körperlichen Erkrankungen gibt es auch viele psychische Erkrankungen, dessen Häufigkeit durch die Folgen der demografischen Alterung steigt. Durch den demografischen Wandel kam es in den letzten Jahren, zu einer deutlichen Zunahme von demenziellen Erkrankungen. Auch dies sind chronische Erkrankungen und tauchen in den meisten Fällen erst im späteren Lebensalter auf. Laut aktuellen Angaben leben in Deutschland circa 1,3 Millionen Menschen mit Demenz und es kommen schätzungsweise jährlich circa 250.000 Neuerkrankungen hinzu. Da die Anzahl dieser Krankheit rasant am Steigen ist, wird davon ausgegangen, dass bereits im Jahr 2050 bis zu 3 Millionen Menschen unter einer Demenzerkrankung leiden werden.31
Des Weiteren gehören auch Depressionen zu den häufigsten psychischen Störungen. Mit einer Anzahl von ca. 10% bei Frauen und 8,2% bei Männern liegt die höchste Wahrscheinlichkeitsrate im Alter zwischen 50 und 64 Jahren. Besonders wichtig ist hier zu erwähnen, dass psychische Erkrankungen, wie Demenz oder depressive Störungen, erhebliche Auswirkungen auf die Alltagskompetenz und die Lebensqualität haben können. Zudem erhöhen psychische Störungen massiv das Erkrankungsrisiko von anderen zahlreichen körperlichen Erkrankungen.32
Durch die Anzahl von vielen verschiedenen Krankheiten und dem steigenden Risiko mit zunehmendem Alter zu erkranken, wächst auch die Eventualität an mehreren Erkrankungen gleichzeitig zu leiden (Multimorbidität). Laut den Forschungen des Robert Koch-Institutes leiden in Deutschland bereits 50% aller Frauen und Männer, zwischen 50 und 65 Jahren, an mindestens zwei chronischen Krankheiten gleichzeitig. Ab dem 75. Lebensjahr stieg die Zahl bei Frauen auf 81,7% und bei Männern auf 74,2%. Viele dieser chronischen Erkrankungen entstehen durch gewohnte (ungesunde) Lebensstile, welche gleichzeitig auch Risikofaktoren darstellen. Angewohnheiten, wie zum Beispiel ein ungesundes Essverhalten, der Konsum von Zigaretten und Alkohol, der Verzicht oder eine Minderung von körperlicher Bewegung und vor allem andauernder Stress, können gefährlich sein. Die zu hohe Anzahl von Erkrankungen verdeutlichen die Notwendigkeit von angepassten Versorgungsstrukturen. Aufgrund der Zunahme der Älteren in der Bevölkerung wird vermutlich die Anzahl der betroffenen Menschen massiv zunehmen, was die Wichtigkeit der zwingenden gesundheitsfördernden Maßnahmen und Strategien deutlich macht.33
Die Folgen des demografischen Wandels machen sich auch bereits in der deutschen Arbeitswelt bereits negativ bemerkbar und Prognosen zur Folge scheint keine Besserung in Sicht zu sein. Die sinkende Zahl im Erwerbsalter und gleichzeitig die steigende Zahl der älteren Bevölkerung verschieben den demografischen Wandel immer mehr, welches sich wiederum negativ auf das gesamte Wirtschaftswachstum und letztendlich auch auf das durchschnittliche Einkommen auswirkt. Im Gegenteil, die Alterung und der Rückgang der Bevölkerung wird sich immer negativer auf das Wirtschaftswachstum und das durchschnittliche Einkommen auswirken. Schuld am Verlust des Wohlstandes, ist die Veränderung der Erwerbsbevölkerung. Dies wird dadurch verursacht, dass die auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehenden erwerbsfähigen Menschen, altern und immer weniger werden.34 Dies wird zur Folge haben, dass in den nächsten Jahren in Deutschland mehr Rentner als Erwerbsfähige Menschen leben werden.Auch das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird unter den Auswirkungen des demografischen Wandels leiden. Studien berichten davon, dass sich in Deutschland das Wachstum des realen BIP’s in den nächsten 20 Jahren um circa 275 Milliarden Euro und pro Kopf um circa 3.700 Euro reduzieren wird. Somit wäre laut Studie, Deutschland das dritte von sieben Ländern welches die höchsten Einbußen des Pro-Kopf-Einkommens akzeptieren müsste (siehe Abbildung 1).
Abbildung 2: Dämpfung des BIP pro Kopf durch die demografische Alterung
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle:BertelsmannStiftung, Deutschland im internationalen Vergleich mit dritthöchsten Wohlstandseinbußen, 2019, o. S.
Dies hängt stark damit zusammen, dass die Geburtenraten seit Jahrzehnten sehr niedrig sind. Deshalb ist zu erwarten, dass durch den demografischen Wandel in Zukunft ein noch stärkerer Mangel an Arbeitskräften herrschen wird und sich somit auch die Rahmenbedingungen für die Arbeitswelt unaufhaltsam verändern werden. Folglich wird dies bedeuten, dass die Erwirtschaftung des Wohlstandes auf immer weniger Schultern lasten wird.35
Die Politik veranlasste deshalb einige Veränderungen im Land, um dem zuvor beschriebenem Problem entgegenzuwirken. Beispielsweise steigerten sie das Rentenalter. So kam im Jahre 2007 der Deutsche Bundestag zu dem Entschluss, dass die Regelaltersgrenze angehoben werden sollen. Durch das sogenannte Altersgrenzenanpassungsgesetz soll die Altersrente stufenweise von 65 auf 67 Jahren innerhalb der Zeitspanne von 2012 bis 2029 angehoben werden.36 Eines der Ziele des Beschlusses ist das deutsche Rentensystem instand zu halten, denn die Folgen des demografischen Wandels machen sich auch hier bemerkbar. Die Rentenversicherung wird durch das Umlageverfahren finanziert, welches jedoch kein hohes Reservekapital besitzt und somit auf die Beiträge der arbeitenden Bevölkerung angewiesen ist. Dies bedeutet, dass durch das Schrumpfen der Anzahl der Beitragszähler, auch die Einnahmen für die Rentenkasse sinkt. Und da die jüngere Generation ohnehin in der Unterzahl ist, wurde beschlossen, dass auch die Mitarbeit der älteren Generationen benötigt wird. So soll mit Anhebung des Rentenalters, die ältere Bevölkerung dem Arbeitsmarkt länger zur Verfügung stehen und gleichzeitig auch automatisch länger Rentenbeiträge zahlen.37 Diese Entscheidung wurde zugleich damit gerechtfertigt, dass die Lebenserwartung stetig und zudem auch die gesundheitlichen Zustände, dank der fortschreitenden Medizin, verbessert werden und länger erhalten bleiben. Ein anderes Ziel dieser Regelung war es, den Trend der vorgezogenen Altersrente anzuhalten. Die deutschen Rentengesetze bieten trotz allem weiterhin einige Möglichkeiten an, um früher aus dem Berufsleben auszuscheiden zu können, allerdings muss dann mit hohen finanziellen Einbußen gerechnet werden. Aber auch hierfür wurden verschiedene Maßnahmen durch die Bundesregierung in die Wege geleitet, die Frührentnern ermöglichen, weiterzuarbeiten.38 Allerdings betrachten Sozial verbände und Gewerkschaften diese Situation eher als kritisch. Sie befürchten das Frührentner, die aus gesundheitlichen Gründen frühzeitig die Arbeitswelt verlassen mussten, trotzdem weiter arbeiten gehen werden, weil das Rentengeld zu gering sein wird. Selten gehen ältere Menschen aus Bequemlichkeit früher in die Rente und nehmen die finanziellen Einbußen in Kauf. Im Gegenteil, die meisten versuchen dem Arbeitsmarkt bis zum Ruhestand gerecht zu bleiben um die Abschläge zu vermeiden. Allerdings sind viele schon arbeitslos, bevor sie den Rentenbeginn erreichen. Gründe dafür sind beispielsweise der sich ständig verändernde Arbeitsmarkt oder Erkrankungen. Leider sind viele ältere Personen, schon, bevor sie das offizielle Rentenalter erreicht haben, gesundheitlich nicht mehr in der Lage, ihre beruflichen Anforderungen gerecht zu werden und müssen deshalb ihren Job aufgeben.39 Die Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit hängt nicht nur von individuellen Faktoren ab, sondern auch von den gegebenen Arbeitsbedingungen. Deshalb ist es besonders wichtig, die Arbeitswelt soweit wie möglich alters- und alternsgerecht zu optimieren und gesundheitsfördernden Maßnahmen weiter auszudehnen. Besonders wichtig ist auch die Umsetzung von Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung, um den geistigen und körperlichen Zustand von Arbeitskräften im fortgeschrittenen Alter zu unterstützen. Somit kann die Produktivität und die Leistungsfähigkeit der Menschen auch im höheren Erwerbsalter erhalten bleiben.
[...]
1 Vgl. Schneider. C., Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz, 2011, S. 7.
2 Vgl. Ulich, E., Wülser, M., Gesundheitsmanagement in Unternehmen, 2014, S. VI.
3 Vgl. Warkentin, N., Karrierebibel - Arbeitsmarktwandel: Was verändert sich?, 2021. o.S.
4 Vgl. Statistisches Bundesamt, Sterbefälle und Lebenserwartung, 2021, o. S.
5 Vgl. Statistisches Bundesamt, Geburten, 2021, o. S.
6 Vgl. o.A., Statistisches Bundesamt - Bevölkerung, 2021, o. S.
7 Vgl. o.A., Statista - Gesellschaft - Demographie, 2021, o. S.
8 Vgl. Ulich, E., Wülser, M., Gesundheitsmanagement in Unternehmen, 2014, S. 4.
9 Vgl. IAQ, Entwicklung des Krankenstandes 1970-2021, 2021, S. 2-3.
10 Vgl. Pollert, A., Kirchner, B., Polzin, J. M., Wirtschaft von A bis Z, 2016, S. 118.
11 Vgl. Statistisches Bundesamt, Migration und Integration, 2021, o.S.
12 Vgl. Schönwald, A. et al., Demographischer Wandel in Unternehmen, Jahr S. 17.
13 Vgl. Statistisches Bundesamt, Demografische Aspekte, 2021, o. S.
14 Vgl. Schimany, P., Migration und demographischer Wandel, 2008, S. 23.
15 Vgl. Pack, J. et. al., Zukunftsreport demographischer Wandel, 2000, S. 8.
16 Vgl. Statistisches Bundesamt, Demografische Aspekte, 2021, o. S.
17 Vgl. o.A., Statistisches Bundesamt - Geburten, 2021, o. S.
18 Vgl. Statistisches Bundesamt, Geburten, 2021, o. S.
19 Vgl. Bundeszentrale für politische Bildung, 55 Jahre „Pille“, 2015, o. S.
20 Vgl. Statistisches Bundesamt, Sterbefälle und Lebenserwartung, 2021, o. S.
21 Vgl. Radtke, R., Lebenserwartung in Deutschland nach Geschlecht bis 2020, 2022, o. S.
22 Vgl. Statistisches Bundesamt, Bevölkerung, 2021, o. S.
23 Vgl. Schumacher, Andrea, Migrationsbericht 2019, 2020, o. S.
24 Vgl. Fuchs, J. et al., Frailty in Deutschland, 2015, S. 734-742.
25 Vgl. Blüher, S., Kuhlmey, A., Soziologie von Gesundheit und Krankheit, 2016, S. 314.
26 Vgl. Robert-Koch-Institut, Gesundheitsberichterstattung-Gesundheit in Deutschland, 2015, S. 435-439.
27 Vgl. Ehlert, U., Verhaltensmedizin, 2016, S. 142-143.
28 Vgl. Robert-Koch-Institut, Krebs in Deutschland 2017/2018, 2021, o. S.
29 Vgl. Heidemann, C., Du, Y., Scheidt-Nave, C., Wie hoch ist die Zahl der Erwachsenen mit Diabetes in Deutschland?, 2012, S. 4.
30 Vgl. Fuchs, J., Rabenberg, M., Scheidt-Nave, C., Prävalenz ausgewählter muskuloskelettaler Erkrankungen, 2013, S. 681-682.
31 Vgl. Kricheldorff, C., Hewer, W., Versorgung von Menschen mit Demenz im gesellschaftlichen Wandel, 2016, 179-180.
32 Vgl. Riedel-Heller, S.G. et al., Psychische Gesundheit und Arbeit, 2013, S. 832-836.
33 Vgl. Scheidt-Nave, C. et al., Herausforderungen an die Gesundheitsforschung, 2010, S. 441-442.
34 Vgl. Rebeggiani, L., Megatrends aus Sicht der Volkswirtschaftslehre, 2020, S. 13.
35 Vgl. Lopez, M., Petersen, T., Bertelsmann Stiftung - Alterung der Gesellschaft führt zu hohen Wohlstandseinbußen in Deutschland, 2019, o. S.
36 Vgl. Brussig, M., Altersübergangs-Report, 2012, S. 2-3.
37 Vgl. Müller, C., Raffelhüschen, B., IZA Standpunkte, 2011, S. 14-19.
38 Vgl. o. A., DHZ (Gesundheitsreport) - Deutschland erlebt einen Trend zur Frühverrentung, 2018. o.S.
39 Vgl. o. A., BAuA - Arbeitswelt im Wandel: Zahlen - Daten - Fakten, 2021, S. 54-61.