Diplomarbeit, 2003
118 Seiten, Note: 2
Die Arbeit untersucht die Kriminalisierung von Jugendlichen durch Anti-Schund-Kampagnen in der Bundesrepublik Deutschland. Sie analysiert, wie durch den Diskurs um „Schund“ und „Jugendkriminalität“ Jugendliche als gefährliche Gruppe konstruiert werden und wie diese Konstruktion zur Legitimation von staatlichen und gesellschaftlichen Kontrollmechanismen beiträgt. Dabei werden die historischen Wurzeln des Schundkampfes und seine zeitgenössischen Manifestationen in den Medien untersucht.
Die Einleitung stellt den Automatismus der Medienschelte in Bezug auf Jugendkriminalität dar und erläutert die theoretischen Vorannahmen der Arbeit. Kapitel 2 behandelt die theoretischen Grundlagen, insbesondere die Konzepte von „Sozialen Problemen“ und „Diskurstheorie“. Dabei wird auf Foucaults Diskursbegriff und den Zusammenhang von Macht und Wissen eingegangen. Kapitel 3 beleuchtet den bisherigen Forschungsstand zu Anti-Schund-Kampagnen und deren Auswirkungen auf Jugendliche. Es werden verschiedene Theorien zur Wirkung von Medien auf Jugendliche diskutiert, wie die Katharsisthese, die Inhibitionsthese und die Lerntheorie.
Kapitel 4 untersucht die gesellschaftlichen Bedingungen, die zur Entstehung des Schundkampfes führten, und beleuchtet die Rolle von Jugendkriminalität in der Nachkriegszeit. Im Fokus stehen die statistischen Zusammenhänge zwischen Jugendkriminalität und Medienkonsum sowie die Ursachen und die Rolle der Medien in diesem Kontext. Kapitel 5 analysiert den Schundkampf selbst, indem es die verschiedenen Formen des „Schunds“ (Groschenhefte, Comics, Film, Illustrierte, Fernsehen, Rock'n'Roll) und die Argumentationslinien der Schundkämpfer beleuchtet. Dabei werden die Argumente der allgemeinen und speziellen Wirkungen von „Schund“ auf Jugendliche sowie die Gegenvorstellungen der Schundkämpfer diskutiert.
Kapitel 6 widmet sich dem Schundkampf-Dispositiv, das durch die moralisch-ethische Verwirrung und die diskursive Verknüpfung von Gewalt und Medien entsteht. Das Kapitel untersucht, wie die Konstruktion einer „gefährlichen Jugend“ zu einer Legitimation von staatlichen und gesellschaftlichen Kontrollmechanismen führt.
Die Arbeit thematisiert die Kriminalisierung von Jugendlichen, Anti-Schund-Kampagnen, soziale Probleme, Diskurstheorie, Medienwirkungen, Jugendkriminalität, Gewaltdarstellungen, Medienkonsum, Jugendkultur, Kontrollmechanismen, Legitimation.
Der GRIN Verlag hat sich seit 1998 auf die Veröffentlichung akademischer eBooks und Bücher spezialisiert. Der GRIN Verlag steht damit als erstes Unternehmen für User Generated Quality Content. Die Verlagsseiten GRIN.com, Hausarbeiten.de und Diplomarbeiten24 bieten für Hochschullehrer, Absolventen und Studenten die ideale Plattform, wissenschaftliche Texte wie Hausarbeiten, Referate, Bachelorarbeiten, Masterarbeiten, Diplomarbeiten, Dissertationen und wissenschaftliche Aufsätze einem breiten Publikum zu präsentieren.
Kostenfreie Veröffentlichung: Hausarbeit, Bachelorarbeit, Diplomarbeit, Dissertation, Masterarbeit, Interpretation oder Referat jetzt veröffentlichen!
Kommentare