Masterarbeit, 2022
67 Seiten, Note: 2,0
In dieser Masterarbeit wird die Vorstandsvergütung im DAX untersucht. Hierbei soll zum einen empirisch die aktuelle Vergütungspraxis der 40 größten deutschen Unternehmen analysiert werden und zum anderen unter Einbeziehung der theoretischen Perspektive die aktuelle Vergütungspraxis kritisch diskutiert werden. Der erste Forschungsaspekt dieser Arbeit bezieht sich auf die aktuelle Vergütungspraxis und soll einen Überblick über die derzeitige Vorstandsvergütung bieten. Im Rahmen dieser Analyse soll die Frage beantwortet werden, welche Faktoren die Vorstandsvergütung in DAX-Unternehmen erklären können.
Das zweite Thema, welches in dieser Masterarbeit behandelt wird, umfasst den Aspekt der Nachhaltigkeit von Vorstandsvergütungen. Hierbei soll die Berücksichtigung sogenannter ESG-Kriterien („Environmental, Social & Governance“) in den Vergütungssystemen deutscher DAX-Unternehmen analysiert werden. ESG-Kriterien bewerten das Ausmaß, inwieweit sich ein Unternehmen für nachhaltige Aspekte und Ziele einsetzt, die über die reine Gewinnmaximierung hinausgehen. Nahezu alle großen Unternehmen haben ihre Kapazitäten in Bezug auf eine nachhaltige Unternehmensführung in den letzten Jahren erweitert und implementieren ESG-Aspekte in vielen unternehmerischen Bereichen. Auch in der Vorstandsvergütung hat die Bedeutung von ESG-Kriterien in den vergangenen Jahren zugenommen.
Die Vergütung von Vorständen und Spitzenmanagern ist seit vielen Jahren ein Thema intensiver Diskussion. Sowohl die Höhe als auch das Wachstum der Vorstandsvergütungen stehen im Zentrum der Kritik. Während in der öffentlichen Diskussion häufig die hohen absoluten Gehälter herangezogen werden, untersuchen Wirtschaftswissenschaftler seit vielen Jahren die theoretischen Grundlagen der Vorstandsvergütung.
Seit den 1980er Jahren haben sich allen voran zwei Ansätze zur Erklärung der Vorstandsvergütung entwickelt: die Prinzipal-Agent-Theorie, die davon ausgeht, dass ein existierender Vergütungsvertrag effizient sein muss, und der Managerial Power Approach, dem zufolge die Ansicht vertreten wird, dass Spitzenmanager die Macht haben, opportunistisch zu handeln und überhöhte Vergütungen zu erhalten. Die – vorrangig US-amerikanische – Literatur zu den beiden Theorien ist bis heute immens gewachsen. Deutsche Vergütungssysteme werden in der Literatur zwar zum Teil auch behandelt, allerdings in einem deutlich geringen Umfang als die amerikanischen Gegenstücke.
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