Bachelorarbeit, 2022
81 Seiten, Note: 1,0
II Tabellenverzeichnis
III Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Theoretischer Hintergrund
2.1 Gesundheit
2.1.1 Entwicklung des Gesundheitsbegriffs
2.1.2 Modelle der Gesundheit
2.1.2.1 Biomedizinisches Modell
2.1.2.2 Biopsychosoziales Modell
2.1.2.3 Salutogenetisches Modell
2.1.3 Ressourcenorientierte Ansätze
2.1.3.1 Resilienz
2.1.3.2 Weitere gesundheitsförderliche Ressourcen
2.2 Gesundheitsbezogene Lebensqualität
2.2.1 Entwicklung des Konzepts Lebensqualität
2.2.2 Lebensqualität und gesundheitsbezogene Lebensqualität
2.2.3 Messung von gesundheitsbezogener Lebensqualität
2.3 Hoffnung
2.3.1 Alltägliches Verständnis von Hoffnung
2.3.2 Hoffnung in der Philosophie und Religion
2.3.3 Hoffnung in der Psychologie
2.3.3.1 Abgrenzung von Hoffnung zu ähnlichen Konzepten
2.3.3.2 Entwicklung des Hoffnungskonzepts in der Psychologie
2.3.4 Messung von Hoffnung
2.3.4.1 Skalen zur Messung kognitiver Hoffnung
2.3.4.2 Skalen auf Basis multidimensionaler Hoffnungskonzepte
2.4 Zusammenfassung des theoretischen Teils
2.5 Herleitung der Forschungsfrage und Hypothesen
2.5.1 Herleitung der Forschungsfrage und der ersten Hypothese
2.5.2 Herleitung der zweiten Hypothese
3 Methodik
3.1 Forschungsdesign
3.2 Fragebogen und Erhebungsinstrumente
3.2.1 Instruktion
3.2.2 Demografische Daten
3.2.3 Erfassung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität
3.2.4 Erfassung von Hoffnung
3.2.5 Gütekriterien des Fragebogens
3.3 Stichprobenbeschreibung und Durchführung
3.4 Auswertungsstrategien
4 Ergebnisse
4.1 Deskriptive Statistiken und Reliabilitätsanalyse
4.1.1 WHOQOL-BREF
4.1.2 Integrative Hope Scale
4.2 Hypothesen und Fragestellung
4.2.1 Ergebnisse der Fragestellung und der ersten Hypothese
4.2.2 Ergebnisse der zweiten Hypothese
5 Diskussion
5.1 Zusammenfassung und Interpretation der Ergebnisse
5.1.1 Erste Hypothese
5.1.2 Zweite Hypothese
5.2 Kritische Würdigung
5.2.1 Stichprobenzusammensetzung
5.2.2 Forschungsdesign und Onlinefragebogen
5.3 Implikationen für Forschung und Praxis
6 Fazit
IV Literaturverzeichnis
V Anhang
Gesundheit wurde lange Zeit als rein biologisch verstanden. Der heutigen Schulmedizin liegt in weiten Teilen noch immer die mechanistische Annahme zugrunde, dass Menschen entweder funktionieren oder Defekte aufweisen, die auf biologischer Ebene behoben werden können. Neuere Ansätze betrachten die Gesundheit des Menschen jedoch ganzheitlicher, indem sie auch psychische und soziale Aspekte sowie gesundheitsförderliche Ressourcen miteinbeziehen. Vor diesem Hintergrund ist das Konzept der gesundheitsbezogenen Lebensqualität entstanden, das den Fokus auf die subjektive Beurteilung der eigenen Gesundheit durch den Menschen legt. Das subjektive Wohlbefinden kann durch psychische Variablen beeinflusst werden. Hoffnung ist eine solche Variable, die in der Psychologie in den letzten Jahrzehnten zunehmend an Interesse gewonnen hat und die besonders das psychologische Wohlbefinden verbessern kann. Eine psychisch stark belastete Zielgruppe stellen Studierende dar. Mit dieser Arbeit wird daher die Forschungsfrage nach dem Einfluss von Hoffnung auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität Studierender untersucht, um einen möglichen Schutzfaktor zu identifizieren. Zur Beantwortung dieser Frage wurde eine umfassende Literatursichtung sowie eine quantitative Datenerhebung durchgeführt, deren Ergebnisse anhand zweier Hypothesen zum generellen Zusammenhang und zum moderierenden Effekt des Geschlechts interpretiert werden. Dazu wurden mittels eines Onlinefragebogens N = 68 Studierende befragt. Die Resultate zeigen einen signifikant positiven Einfluss von Hoffnung auf alle Domänen gesundheitsbezogener Lebensqualität bei Studierenden - ein moderierender Effekt des Geschlechts konnte nicht festgestellt werden. Besonders das körperliche und psychische Wohlbefinden Studierender kann durch höhere Ausprägungen von Hoffnung gesteigert werden. Die Studie liefert wichtige Erkenntnisse zum Einfluss von Hoffnung auf die Gesundheit Studierender.
Schlüsselwörter: Gesundheit, gesundheitsbezogene Lebensqualität, Hoffnung, Schutzfaktor, psychische Belastung, Studierende
For a long time, health was understood as purely biological. Today's orthodox medicine is still largely based on the mechanistic assumption that people either function or have defects that can be fixed on a biological level. Newer approaches, however, take a more holistic view of human health by also including psychological and social aspects as well as health-promoting resources. Against this background, the concept of health-related quality of life has emerged, which focuses on people's subjective assessment of their own health. Subjective well-being can be influenced by psychological variables. Hope is one such variable that has gained increasing interest in psychology in recent decades and which can particularly improve psychological well-being. Students represent a target group that is under a great deal of psychological strain. This paper therefore examines the research question of the influence of hope on the health-related quality of life of students in order to identify a possible protective factor. To answer this question, a comprehensive literature review and a quantitative data collection were carried out, whose results are interpreted on the basis of two hypotheses on the general connection and the moderating effect of gender. For this purpose, N = 68 students were surveyed using an online questionnaire. The results show a significant positive influence of hope on all domains of health-related quality of life in students - a moderating effect of gender could not be determined. Especially the physical and psychological well-being of students can be increased by higher levels of hope. The study provides important insights into the influence of hope on the health of students.
Keywords: Health, health-related quality of life, hope, protective factor, psychological stress, students
Tab. 1: Itemanalyse der Domäne des physischen Wohlbefindens
Tab. 2: Itemanalyse der Domäne des psychischen Wohlbefindens
Tab. 3: Itemanalyse der Domäne der sozialen Beziehungen
Tab. 4: Itemanalyse der Umweltdomäne
Tab. 5: Itemanalyse der IHS-Dimension Vertrauen und Zuversicht
Tab. 6: Itemanalyse der IHS-Dimension Fehlende Perspektive
Tab. 7: Itemanalyse der IHS-Dimension Positive Zukunftsorientierung
Tab. 8: Itemanalyse der IHS-Dimension Soziale Beziehungen und persönlicher Wert
Tab. 9: Itemanalyse der IHS-Gesamtskala
Tab. 10: Lineare Regressionsanalyse der Domäne physisches Wohlbefinden
Tab. 11: Lineare Regressionsanalyse der Domäne psychisches Wohlbefinden
Tab. 12: Lineare Regressionsanalyse der Domäne soziale Beziehungen
Tab. 13: Lineare Regressionsanalyse der Umweltdomäne
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
„Ob es den Schulmedizinern gefällt oder nicht, es scheint, daß [sic] der Mensch die Fähigkeit hat, allein durch die Macht des Geistes auf die Materie einzuwirken“ (Coleman, 1985, S. 68). Dieses Zitat soll hier keine medizinische Grundsatzdiskussion anstoßen, sondern auf einen Zusammenhang hinweisen, der in den Geisteswissenschaften und besonders in der Psychologie in den letzten Jahrzenten zunehmend an Bedeutung gewonnen hat: Die Wirkung psychischer Einflussvariablen auf das Körperliche. Ende des vergangenen Jahrhunderts entstand dazu eine Vielzahl an Studien, die den Zusammenhang verschiedener Variablen wie Kontrollüberzeugungen, Optimismus oder Hoffnung mit gesundheitlichen Outcomes untersuchten (Snyder, Irving, & Anderson, 1991). In der Gesundheitsforschung resultierte diese gesteigerte Aufmerksamkeit bezüglich psychischer Wirkfaktoren aus einem Paradigmenwechsel. Weg von einem mechanistischen Verständnis des menschlichen Körpers, der auf rein biologischer Ebene mit Funktionen und Defekten zu verstehen ist, hin zu einer ganzheitlicheren Perspektive, die auch psychische und soziale Dimensionen berücksichtigt (Lippke & Renneberg, 2006). Besonders die Behandlung von Patienten mit aussichtlosen Prognosen führte dazu, dass vermehrt, neben der Symptombehandlung, auch eine Verbesserung des subjektiven Wohlbefindens der Patienten als Therapieerfolg angestrebt wurde (Renneberg & Lippke, 2006). Vor diesem Hintergrund entstand das Konzept der gesundheitsbezogenen Lebensqualität (Health-related Quality of Life - HRQOL), die die Gesundheit als subjektive Beurteilung der eigenen Lebensqualität auf verschiedenen Ebenen versteht (Kramer, Füri, & Stute, 2014).
Mit der Auseinandersetzung mit der subjektiven Gesundheit ging auch einher, dass vermehrt Konstrukte erforscht wurden, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken können. Vor allem Phänomene wie Hoffnung, die bis dahin der Philosophie, der Religion und der Alltagspsychologie vorbehalten waren, gewannen in der Forschung an Interesse (Hammelstein & Roth, 2002; Krafft & Walker, 2018). Forscher1 konnten Hoffnung unter anderem mit gesteigerter Lebenszufriedenheit, verringerter Krankheitsschwere und - häufigkeit und verminderter psychischer Belastung in Verbindung bringen (Scioli et al., 1997; Long et al., 2020).
Die psychische Belastung bildet eine ernstzunehmende Krankheitsursache und nimmt an Relevanz weiter zu (BKK, 2019). Dem Gesundheitsreport der BKK (2019) zufolge, sind psychische Erkrankungen die dritthäufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit, wobei die Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen zwischen 2008 und 2018 um 130% zugenommen haben (BKK, 2019). Eine Zielgruppe, deren psychische Belastung besondere Beachtung verdient, stellen Studierende dar. So werden rund 75% aller psychischen Erkrankungen unter dem 24. Lebensjahr entwickelt (Kessler, et al., 2005). Außerdem ist festzustellen, dass Studierende insgesamt im Vergleich stärker psychisch belastet sind als die Allgemeinbevölkerung. Rund ein Viertel aller Studierenden geben an, stark belastet zu sein (Heilmann, Brähler, Hinz, Schmutzer & Gumz, 2015). Auf Basis dieser Erkenntnisse sollen Studierende im Mittelpunkt dieser Arbeit stehen.
Aus den dargestellten Forschungsergebnissen ergibt sich die grundlegende Frage, wie die Gesundheit Studierender verbessert werden kann. Für die Allgemeinbevölkerung konnte ein positiver Einfluss von Hoffnung auf die Gesundheit nachgewiesen werden, wobei Studierende vor allem psychisch stark belastet sind und somit ihre HRQOL als sinnvolles Maß für die Gesundheit herangezogen werden kann. Die Forschungsfrage dieser Arbeit beschäftigt sich also zusammenfassend damit, welchen Einfluss Hoffnung auf die HRQOL Studierender hat. Zur Untersuchung dieses Zusammenhangs wird dazu eine quantitative Studie durchgeführt. Im Idealfall soll Hoffnung als wirksamer psychischer Schutzfaktor identifiziert werden, der zur wahrgenommenen Gesundheit Studierender beitragen und somit der psychischen Belastung entgegenwirken kann. Außerdem soll die vorliegende Arbeit einen Beitrag zum generellen Verständnis des Zusammenhangs von Hoffnung und Gesundheit leisten, da besonders Hoffnung noch nicht ausreichend untersucht wurde (Hammelstein & Roth, 2002)
Um den Zusammenhang von Hoffnung und HRQOL fundiert untersuchen zu können, werden daher zunächst im ersten Teil der Arbeit die Konzepte Gesundheit, HRQOL und Hoffnung umfassend beleuchtet. Besonders Hoffnung wird dabei ausführlich in ihrer Entwicklung und den verschiedenen existierenden Modellen dargestellt. Basierend auf dieser theoretischen Grundlage werden nachfolgend im Kontext aktueller Forschungsergebnisse die Fragestellung und die Hypothesen dieser Arbeit erarbeitet. Es folgt im weiteren Verlauf die Beschreibung der Methodik, indem das Forschungsdesign und die Durchführung erörtert werden. Das vierte Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Studie, die im darauffolgenden Abschnitt diskutiert und kritisch gewürdigt werden. Zu guter Letzt werden daraus resultierende Implikationen für Forschung und Praxis vorgestellt und von einem abschließenden Fazit abgerundet.
Im Folgenden soll die theoretische Grundlage für die vorliegende Arbeit geschaffen werden. Dabei unterteilt sich der Theorieteil in die drei für diese Arbeit wesentlichen Bereiche Gesundheit, gesundheitsbezogene Lebensqualität und Hoffnung. Die Konzepte sollen jeweils in ihrer Entwicklung dargestellt, die relevanten Modelle präsentiert und ggf. ähnliche Konzepte von diesen abgegrenzt werden. Für Hoffnung und HRQOL werden darüber hinaus bestehende Messinstrumente zur Operationalisierung diskutiert. Zum Schluss werden die zentralen Erkenntnisse aus der Theorie zusammengefasst und darauf aufbauend die Fragestellung und die Hypothesen hergeleitet.
„Jeder Mensch weiß, was Gesundheit ist, denn niemand ist wirklich Laie in Bezug auf seine eigene Gesundheit. Gesundheit ist ein natürlicher Zustand, mit dem jeder Mensch seine Erfahrungen gemacht hat“ (Ostermann, 2010, S. 83). Das persönliche Verständnis von Gesundheit kann allerdings, je nach Person und Anwendungsbereich, sehr unterschiedlich sein, weswegen eine eindeutige Definition zur Auseinandersetzung mit dem Konzept erforderlich ist (Ostermann, 2010).
Der Begriff der Gesundheit hat im Verlauf des vergangenen Jahrhunderts einen Para- digmenwechsel durchlaufen. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts wurde Gesundheit als Abwesenheit von Krankheit verstanden (Lippke & Renneberg, 2006). Dieser Definition liegt eine pathogenetische (Pathos, griech.: Leiden; Genesis, griech.: Entstehung) Perspektive zugrunde, die vor allem nach den Ursachen von Krankheiten fragt. Liegt keine Krankheit vor, ist das Individuum gesund - Gesundheit wurde also als Negativdefinition konzeptualisiert (Bleyl, Höpker, Hofmann, & Döhnert, 1976).
Erst in den späten 1940er Jahren entstand, mit der Gründung der WHO, die erste positive Gesundheitsdefinition: „Gesundheit ist der Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur des Freiseins von Krankheit und Gebrechen“ (WHO, 1948). Mit dieser Positivdefinition von Gesundheit entstand auch das salutogenetische (Salus, lat.: Gesundheit; Genesis, griech.: Entstehung) Paradigma, das die Entstehung und Aufrechterhaltung von Gesundheit in den Mittelpunkt stellt (Faltermaier, 2017).
Die WHO legte mit ihrer Definition den Grundstein für neuere Gesundheitsmodelle, die neben biologischen und objektivierbaren Aspekten auch die subjektive Komponente von Gesundheit hervorheben (Lippke & Renneberg, 2006). Trotzdem dominiert noch immer eine rein biologische und dichotome Betrachtung von Gesundheit und Krankheit die Medizin und weite Bereiche der Psychologie und benachbarten Disziplinen (Franke, 2012).
Zur Erklärung und Beschreibung von Gesundheit und Krankheit existieren verschiedene Modelle. Der Fokus dieser Arbeit liegt auf der Betrachtung von Gesundheit, weswegen reine Krankheitsmodelle nicht weiter berücksichtigt werden. Nachfolgend werden die wichtigsten Gesundheitsmodelle erläutert.
Dem biomedizinischen Gesundheitsmodell liegt eine Negativdefinition von Gesundheit zugrunde, die Gesundheit als Abwesenheit von Krankheit versteht. Das Modell lässt sich daher dem pathogenetischen Paradigma zuordnen. Dem Modell zufolge können Gesundheit und Krankheit eindeutig festgestellt werden. Es geht von einer Dichotomie aus, das heißt, das Individuum ist entweder krank oder gesund, ähnlich einer Maschine, die entweder einen Defekt hat oder funktioniert (Bengel, Strittmatter, & Willmann, 2001). Basis dafür bilden Klassifikationssysteme wie das ICD, die anhand von Symptomen klare Diagnosen definieren. Trifft eine Diagnose zu, gilt das Individuum als krank. Krankheiten sind „Reaktionen auf eine Schädigung, die mit Funktions- und Strukturveränderungen einhergehen“ (Schwarz, 2009, S. 4). Dem biomedizinischen Gesundheitsmodell liegt die Annahme zugrunde, dass Krankheiten ausschließlich durch biologische Faktoren verursacht werden, die im Menschen selbst liegen, wie z.B. Erreger oder bestimmte körperliche Prozesse (Lippke & Renneberg, 2006).
Das Modell ist weit verbreitet und bestimmt die heutige Schulmedizin und Prävention (Bengel, Strittmatter, & Willmann, 2001; Franke, 2012). Das Modell galt auch bei der Behandlung psychischer Störungen lange Zeit als zentral, weil Hirnerkrankungen, die durch chemisches Ungleichgewicht ausgelöst werden, mit entsprechenden Wirkstoffen therapiert werden konnten. Jedoch können gleichzeitig viele Aspekte psychischer Störungen nicht ausschließlich biologisch erklärt werden (Deacon, 2013). Soziale und gesellschaftliche Faktoren werden ebenso vom biomedizinischen Modell nicht berücksichtigt, obwohl sie Morbidität und Mortalität beeinflussen können (Franke, 2012). So konnte u.a. der Einfluss von Umweltbedingungen und Lebensgewohnheiten wie Risikoverhalten auf die Gesundheit nachgewiesen werden. Zudem kann die Annahme einer Dichotomie zwischen Gesundheit und Krankheit nicht aufrechterhalten werden (Lippke & Renneberg, 2006).
Das biopsychosoziale Modell wird, aufgrund der im vorigen erläuterten Kritikpunkte, als Alternative zum biomedizinischen Modell erachtet (Deacon, 2013). Seit den 1970er Jahren findet es zunehmend Beachtung. Das Modell geht auf den Psychiater George Engel (1976) zurück, der in seinen späten Jahren zu dem Schluss kam, dass man gleichzeitig die biologische, psychologische und soziale Dimension von Krankheit berücksichtigen müsse, um die Beschwerden eines Patienten adäquat verstehen und behandeln zu können (Borrell-Carrio, Suchman & Epstein, 2004).
Gemäß dem Modell ist Gesundheit die „ausreichende Kompetenz des Systems Mensch, beliebige Störungen auf beliebigen Systemebenen autoregulativ zu bewältigen“ (Egger, 2005, S. 5). Gesundheit ist also nicht, wie im biomedizinischen Modell, davon abhängig, ob Störungen oder Auffälligkeiten vorliegen, sondern ob der Organismus die Fähigkeiten hat, darauf angemessen ausgleichend zu reagieren. Hat er die Fähigkeiten nicht, stellt sich ein Ungleichgewicht und somit Krankheit ein. Diese Dynamik kann entsprechend in jeder der drei Dimensionen auftreten (Egger, 2005).
Weil diese Ansicht Gesundheit als Gleichgewicht zwischen Störungen und ausgleichenden Mechanismen versteht und damit bereits gewissermaßen Schutzfaktoren und Widerstandsressourcen berücksichtigt, wird sie auch als salutogenetisch bezeichnet (Lippke & Renneberg, 2006).
Das eigentliche Konzept der Salutogenese erweitert aber das biopsychosoziale Modell um einige Aspekte und wurde von Aaron Antonovsky (1979) entworfen. Der Medizinsoziologie beschäftigte sich mit der Frage, wie ein signifikanter Anteil einer Gruppe ehemaliger KZ-inhaftierter Frauen, die er im Rahmen einer Untersuchung befragte - trotz der extremen Belastungen, die sie während ihrer Gefangenschaft erlebt hatten - über eine gute psychische Gesundheit berichten konnte (Bengel et al., 2001).
Infolge dieser Erkenntnis setzte sich der Forscher damit auseinander, wie sich Menschen trotz Erkrankungen wieder erholen und welche Eigenschaften Menschen aufweisen, denen das besonders gut gelingt (Antonovsky, 1987).
Gesundheits-Krankheits-Kontinuum
Ausgangslage seiner weiteren Forschung war Antonovskys Kritik am bis dahin bestehenden Gesundheits- und Krankheitsverständnis. Basierend auf der Feststellung, dass Menschen infolge einer Störung ihres Wohlbefindens trotzdem gesund sein können, schlug er statt der Dichotomie von Gesundheit und Krankheit ein Kontinuum vor. Individuen bewegen sich demnach zwischen den beiden Polen völliger Gesundheit und völliger Krankheit, wobei beide Pole nicht vollkommen erreicht werden können (Bengel et al., 2001). „Jeder Mensch, auch wenn er sich überwiegend als gesund erlebt, hat auch kranke Anteile, und solange Menschen am Leben sind, müssen Teile von ihnen auch noch gesund sein“ (Bengel et al., 2001, S. 32). Gesundheit ist also auch unabhängig vom Krankheitsstatus möglich (Blättner, 2007).
Wo sich der einzelne Mensch auf dem Kontinuum befindet, wird durch sein Kohärenzgefühl, Stressoren und die ihm zur Verfügung stehenden Ressourcen beeinflusst (Antonovsky, 1979).
Kohärenzgefühl
Besonders die Unterschiede im Wohlbefinden ehemaliger KZ-Inhaftierter, die trotz vergleichbarer äußerer Bedingungen deutlich erkennbar waren, veranlassten Antonovsky dazu, eine individuelle psychologische Einflussgröße zu untersuchen. Das Kohärenzgefühl beschreibt eine Grundhaltung des Menschen in Bezug auf die Welt und das eigene Leben, die bestimmt, wie gut sie in der Lage sind, „vorhandene Ressourcen zum Erhalt ihrer Gesundheit und ihres Wohlbefindens zu nutzen“ (Bengel et al., 2001, S. 28). Je ausgeprägter diese kognitive und affektiv-motivationale Grundhaltung ist, desto gesünder sind und bleiben Menschen bzw. desto schneller genesen sie (Bengel et al., 2001). Das Kohärenzgefühl setzt sich aus drei Komponenten zusammen:
1. Verstehbarkeit
2. Handhabbarkeit / Bewältigbarkeit
3. Sinnhaftigkeit / Bedeutsamkeit (Bengel et al., 2001)
Verstehbarkeit kann als kognitives Verarbeitungsmuster verstanden werden und bezieht sich auf die Erwartung bzw. Fähigkeit, Reize einordnen und in eine Struktur einordnen zu können, damit sie nicht als willkürlich, chaotisch und unerklärlich wahrgenommen werden (Bengel et al., 2001).
Handhabbarkeit ist eher ein kognitiv-emotionales Verarbeitungsmuster, das die Überzeugung eines Menschen meint, Schwierigkeiten als lösbar zu empfinden. Die Verfügbarkeit von Ressourcen und Wahrnehmung derselben zur Bewältigung von Schwierigkeiten trägt dazu bei, ebenso wie der Glaube an andere Menschen oder eine höhere Macht, die dabei unterstützen (Bengel et al., 2001).
Sinnhaftigkeit ist eine rein motivationale Komponente und beeinflusst das Kohärenzgefühl am stärksten. Zentral für die Wahrnehmung von Sinnhaftigkeit sind positive Erfahrungen und Erwartungen an das Leben, die das Lösen sich stellender Aufgaben sinnvoll machen und somit die Aktivierung von Ressourcen in Problemsituationen anregt (Bengel et al., 2001).
Ist das Kohärenzgefühl gering ausgeprägt, hat der Mensch weniger Ressourcen zur Verfügung zur Bewältigung einer Herausforderung bzw. nimmt diese nicht wahr. Bei einem stärker ausgeprägten Kohärenzgefühl werden die für die Situation angemessenen Ressourcen aktiviert und es kann gut auf Anforderungen reagiert werden (Bengel et al., 2001).
Stressoren
Stressoren definiert Antonovsky als „eine von innen oder außen kommende Anforderung an den Organismus, die sein Gleichgewicht stört und die zur Wiederherstellung des Gleichgewichtes eine nicht-automatische und nicht unmittelbar verfügbare, energieverbrauchende Handlung erfordert“ (Antonovsky, 1979, S. 72). Stressoren können auch als Risikofaktoren bezeichnet werden (Renneberg & Lippke, 2006).
Sie können das Gesundheits-Krankheits-Kontinuum beeinflussen, indem sie krank machen, gesundheitsförderlich wirken oder sich neutral auswirken. Welche Wirkung ein Stressor hat, wird maßgeblich durch die Bewältigung der durch den Stressor entstehenden Spannung bestimmt (Coping). Wie gut diese Bewältigung funktioniert, hängt von den zur Verfügung stehenden Widerstandsressourcen ab. Wie gut diese auch genutzt werden können, bestimmt die Ausprägung des Kohärenzgefühls (Blättner, 2007).
Generalisierte Widerstandsressourcen
Ist das Kohärenzgefühl stark ausgeprägt, werden zur Bewältigung von Schwierigkeiten Ressourcen aktiviert. Kann durch Aktivierung von Ressourcen ein Stressor erfolgreich bewältigt werden, kann er sogar gesundheitsförderlich wirken (Bengel, Strittmatter & Willmann, 1999). Zu diesen Ressourcen zählen etwa, je nach historischem soziokulturellem Kontext, materielle Voraussetzungen, soziale Unterstützung oder Persönlichkeitseigenschaften (Blättner, 2007).
Antonovsky bezeichnete diese als generalisierte Widerstandsressourcen und stellte ihnen Stressoren als Widerstandsdefizite entgegen, womit beide, ähnlich Gesundheit und Krankheit, ein Kontinuum bilden (Antonovsky, 1987). Die generalisierende Komponente bedeutet, dass die Ressourcen in allen möglichen Situationen wirksam werden können. Widerstand bezieht sich auf die Fähigkeit der Ressourcen, die Widerstandsfähigkeit einer Person gegenüber Stressoren zu erhöhen (Bengel et al., 2001).
Antonovskys Forschung zur Salutogenese ermöglichte eine Erweiterung der Perspektiven in der Gesundheitspsychologie. Neben der Untersuchung von Risikofaktoren, die Krankheiten und Störungen verursachen können, stehen zunehmend auch Ressourcen bzw. Schutzfaktoren im Mittelpunkt, deren Vorhandensein sich positiv auf die körperliche und psychische Gesundheit des Menschen auswirkt (Renneberg & Lippke, 2006).
Ein neuerer Ansatz, der auf der Ressourcenorientierung basiert, ist die Resilienzfor- schung. Resilienz bezeichnet die „menschliche Widerstandsfähigkeit gegenüber belastenden Lebensumständen“ (Henninger, 2016, S. 158). Der Resilienz steht das Konzept Vulnerabilität gegenüber, das Verwundbarkeit oder Verletzlichkeit impliziert. Prägend für die Entwicklung des Resilienzkonzepts war die Beobachtung von Kindern in den 1970er Jahren, die unterschiedlich auf Risikofaktoren reagierten. Weil einige Kinder sich trotz schwieriger Lebensbedingungen gut entwickelten, vermuteten Forscher eine angeborene Charaktereigenschaft bei ihnen, die sie die Herausforderungen besser meistern ließ als andere Kinder (Henninger, 2016).
In der Folge wurde Resilienz zunächst überwiegend als Persönlichkeitsmerkmal untersucht (Robins, John, Caspi, Moffitt & Stouthamer-Loeber, 1996). Spätere Ansätze interpretieren Resilienz eher als situationsabhängige Variable, die von Risikofaktoren und deren Wahrnehmung abhängig ist (Rutter, 1999). Auch die ursprüngliche Annahme, dass Resilienz eine angeborene Eigenschaft sei, wurde zeitnah überholt, weil man ein hohes individuelles Potential zur Entwicklung und Förderung von Resilienz sowie zur Bekämpfung von Vulnerabilität fand (Gabriel, 2005).
Resilienz wird mit einer gesunden psychischen Entwicklung in Verbindung gebracht und weist konzeptionell viele Übereinstimmungen mit dem Salutogenesekonzept von Antonovsky auf. In der Literatur wird Resilienz häufig im Zusammenhang mit dem Kohärenzgefühl (siehe Kapitel 2.1.2.3) untersucht, das zur Wahrung psychischer und körperlicher Gesundheit beiträgt (Henninger, 2016).
Neben Resilienz gibt es einige weitere Ressourcen, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken können. Besonders positive Einstellungen und Kognitionen konnten mit Gesundheit und erfolgreichem Coping in Verbindung gebracht werden. Zwei Variablen, die in diesem Zusammenhang umfassend untersucht und diskutiert wurden, sind Optimismus und Hoffnung (Scioli et al., 1997). Der Fokus dieser Arbeit soll auf dem Konstrukt Hoffnung liegen, das in Kapitel 2.3 ausführlich thematisiert wird.
Wie in Kapitel 2.1 umfassend beschrieben, sind Gesundheit und Krankheit nicht ausschließlich objektiver Natur, sondern können maßgeblich von subjektiven Variablen beeinflusst werden. Die Beschäftigung mit dem daraus resultierenden biopsychosozialen Krankheitsmodell und besonders die Behandlung schwerer körperlicher Erkrankungen mit oftmals schlechten Prognosen, wie Krebs oder Aids, haben dazu geführt, dass sich eine Verbesserung des subjektiven Wohlbefindens der Patienten als Behandlungsziel zunehmend etablierte (Renneberg & Lippke, 2006). Als Maß dieses subjektiven Wohlbefindens dient nach Renneberg und Lippke (2006) das Konstrukt gesundheitsbezogene Lebensqualität (Health-related Quality of Life - HRQOL), dessen Ursprung und Entwicklung im Folgenden erörtert wird.
Mitte des 20. Jahrhunderts versuchte die sozialwissenschaftliche Wohlfahrtsforschung, ein allgemeines Maß der objektiven Lebensbedingungen zu entwickeln, anhand dessen man etwa die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung eines Staates messen konnte (Bullinger, Ravens-Sieberer & Siegrist, 2000). Diese ersten Ansätze zur Lebensqualität (Quality of Life - QOL) verfolgten zunächst das Ziel, bei Individuen die Kongruenz zwischen objektiven Lebensbedingungen und der subjektiven Bewertung derselben zu ermitteln (Renneberg & Lippke, 2006).
Diesem Konzept von Lebensqualität lag das Gesundheitsverständnis der Soziologie zugrunde, die Gesundheit als Voraussetzung für die Fähigkeit verstand, soziale Aufgaben und Rollen adäquat auszuführen (Pearsons, 1951). Die Frage nach der Funktionsfähigkeit im physischen, psychischen und sozialen Bereich diente als Grundlage für die Entwicklung vieler nachfolgender Konzepte zur QOL (Radoschewski, 2000).
Neben der Frage der objektiven Handlungs- und Funktionsfähigkeit, bildet die subjektive Zufriedenheit bezüglich der eigenen körperlichen und psychischen Verfassung, Lebenssituation und -führung eine zweite Hauptkomponente von Lebensqualität. Begrifflich wird QOL meist auf diese subjektive Komponente beschränkt (Kramer et al., 2014).
Im Laufe der letzten Jahrzehnte entstand eine Vielzahl an Modellen zur QOL. Die folgenden Domänen wurden in unterschiedlicher Auswahl und Gewichtung in den verschiedenen Definitionen berücksichtigt:
- allgemeiner Gesundheitszustand
- funktionelle Fähigkeiten
- emotionale Funktion
- Niveau des Wohlbefindens
- Zufriedenheit mit dem Leben
- intellektuelle Ebene
- Schmerzen
- Übelkeit, Erbrechen und andere Symptome
- sexuelle Funktion
- soziale Aktivität
- beruflicher Status (Prutkin & Feinstein, 2002)
Nach Radoschewski (2000) ist das Konstrukt QOL so komplex und multidimensional, dass es nicht empirisch erschöpfend beschrieben und analysiert werden kann. Es kann lediglich, etwa hinsichtlich eines bestimmten Untersuchungsziels, hinreichend operationalisiert werden. Ebenso variabel wie das Verständnis von QOL ist auch die interindividuelle Gewichtung der verschiedenen Dimensionen (Kramer et al., 2014). In drei Punkten stimmen aber die meisten der Definitionen überein:
1. Lebensqualität ist subjektiv
2. Lebensqualität ist multidimensional, indem sie mindestens physische, psychologische und soziale Aspekte beinhaltet
3. Lebensqualität umfasst sowohl positive als auch negative Dimensionen (Radoschewski, 2000)
Die WHO hat im Jahr 1997 die bislang komplexeste Definition für QOL vorgelegt: „Lebensqualität ist die subjektive Wahrnehmung einer Person über ihre Stellung im Leben in Relation zur Kultur und den Wertesystemen, in denen sie lebt und in Bezug auf ihre Ziele, Erwartungen, Maßstäbe und Anliegen. Es handelt sich um ein breites Konzept, das in komplexer Weise beeinflusst wird durch die körperliche Gesundheit einer Person, den psychischen Zustand, die sozialen Beziehungen, die persönlichen Überzeugungen und ihre Stellung zu den hervorstechenden Eigenschaften der Umwelt“ (Renneberg & Lippke, 2006, S. 4).
In der Medizin und in klinischen Studien wird die QOL in ihrer Gesamtheit auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität reduziert. Während die allgemeine QOL sich auch mit der Verfügbarkeit etwa von Nahrung, Wohnraum, Verbrauchsgütern beschäftigt, beschränkt sich die HRQOL auf die gesundheitsbezogenen Aspekte (Kramer et al., 2014). Äquivalent zur QOL, liegt auch für HRQOL keine einheitliche Definition vor, daher orientiert sich das Konzept meist an den Dimensionen der WHO-Definition von Krankheit. Folglich ist auch HRQOL mehrdimensional (Kramer, Füri, & Stute, 2014). Nach Schumacher, Klaiberg und Brähler (2003) beinhaltet HRQOL vier wesentliche Bereiche, die sie aus einer Analyse existierender psychodiagnostischer Verfahren zur Messung des Konstrukts ableiteten:
1. krankheitsbedingte körperliche Beschwerden
2. psychische Verfassung
3. funktionale Einschränkungen in alltäglichen Lebensbereichen
4. Ausgestaltung zwischenmenschlicher Beziehungen und sozialer Interaktionen
Die WHO beschreibt HRQOL als mehrdimensionales Konzept, das durch körperliche Gesundheit, den psychischen Zustand, den Grad der Unabhängigkeit, soziale Beziehungen und Eigenschaften der Umwelt beeinflusst wird und beinhaltet damit die wesentlichen Bestandteile des Konstrukts (WHOQOL Group, 1998), weswegen diese Definition als Arbeitsdefinition im Rahmen dieser Arbeit verwendet werden soll.
Ebenso vielschichtig wie die Definitionen der HRQOL sind auch die Messinstrumente. Diese unterscheiden sich teils deutlich hinsichtlich ihrer Differenziertheit, ihres Umfangs und ihrer Gewichtung bezüglich der Dimensionen und zugrundeliegenden Konzepte (Radoschewski, 2000).
Schumacher et al. (2003) identifizierten mehr als 70 Verfahren, deren Reliabilität und Validität allerdings größtenteils nicht ausreichend empirisch belegt sind. Zur Anwendung bei Erwachsenen im deutschsprachigen Raum, wie es in dieser Arbeit vorgesehen ist, sind ebenfalls nicht alle Instrumente geeignet. Unter Berücksichtigung der genannten Kriterien bleiben rund 20 Messinstrumente übrig, die für die Anwendung in diesem Kontext in Frage kommen (Kramer et al., 2014).
Bis heute dient die Gesundheitsdefinition der WHO (siehe Kapitel 2.1.1) als Grundlage für das Gros der Modelle zur HRQOL und die Institution hat die umfassendste Konzep- tionalisierung zur QOL (siehe Kapitel 2.2.1) entwickelt (Kramer et al., 2014). Die WHO erarbeitete in der Folge in Zusammenarbeit mit 15 internationalen Zentren ein eigenes Messinstrument zur Messung gesundheitsbezogener Lebensqualität. Der World Health Organisation Quality of Life (WHOQOL) umfasst 100 Items, die die Dimensionen Physisches Wohlbefinden, Psychisches Wohlbefinden, Unabhängigkeit, Soziale Beziehungen, Umwelt und Religion/Spiritualität erfassen. Die Kurzform WHOQOL-BREF umfasst 26 Items und verzichtet auf die Domänen Unabhängigkeit und Religion und Spiritualität. Die Anwendung der Kurzform wird empfohlen, wenn die Erfassung der Lebensqualität nur eine von mehreren Zieldimensionen bildet (WHOQOL Group, 1998; Angermeyer, Kilian & Matschinger, 2000).
Da dies in der vorliegenden Arbeit der Fall ist, sowie aufgrund der zuvor umrissenen umfassenden zugrundeliegenden Definitionen, soll der WHOQOL-BREF hier Anwendung finden. Der Fragebogen wurde in zahlreichen Studien zur Beurteilung des Gesundheitszustandes angewandt und weist gute bis exzellente Gütekriterien auf (Schumacher, Klaiberg & Brähler, 2003).
Das Instrument, seine Entwicklung und seine psychometrischen Eigenschaften werden in Kapitel 3.2.3 umfassend beschrieben.
„Es gibt wahrscheinlich wenige Phänomene, die so alltäglich, so vielfältig und gleichzeitig so schwer zu erfassen sind, wie die Hoffnung“ (Krafft & Walker, 2018, S. 2). Hoffnung hat eine allgemeingültige Bedeutung, findet viele Anstöße in der Religion und Philosophie und hat in den letzten Jahrzehnten zunehmend auch in der medizinischen und psychologischen Forschung und Praxis Anwendung gefunden (Krafft & Walker, 2018; Schrank, Woppmann, Sibitz & Lauber, 2010).
Die folgenden Abschnitte beschäftigen sich mit dem Begriff Hoffnung, indem sie seine Bedeutung in der Alltagspsychologie klären, seinen Ursprung beleuchten, ihn von ähnlichen Phänomenen und Konzepten abgrenzen und seine Entwicklung in der Psychologie erläutern. Dabei orientiert sich das Kapitel an vielen Stellen am Werk „Positive Psychologie der Hoffnung“ von Krafft und Walker (2018), die sich sehr umfassend mit dem Konzept Hoffnung und seinen Facetten auseinandergesetzt haben.
Hoffnung wird gemeinhin als Grundvertrauen in die Zukunft, Zuversicht und Optimismus gegenüber dem, was die Zukunft bringt, definiert. Hoffnung kann, in Form positiver Erwartungen, gegenüber etwas oder jemandem bestehen (Dudenredaktion, o. D.). Darüber hinaus umfassen alltagspsychologische Definitionen auch den Umstand, dass die positive Erwartungshaltung, dass etwas Wünschenswertes eintritt, auch dann bestehen kann, wenn darüber keine Gewissheit besteht. Die Erwartung kann sich sowohl auf spezifische Ereignisse beziehen als auch auf grundlegende Zustände (Wikipedia, o. D.). Hoffnung wird zudem die Fähigkeit zugeschrieben, die Motivation zu fördern, zum Erreichen von Zielen beizutragen sowie Gesundheit und Genesung zu verbessern (Karrierebibel, o. D.).
Einige Forscher nahmen den Sprachgebrauch von Hoffnung als Basis für ihre Studien und stellten fest, dass im alltäglichen Verständnis verschiedene Aspekte von Hoffnung im Mittelpunkt stehen können. So wird Hoffnung metaphorisch mitunter z.B. konkret als Fähigkeit, als Objekt oder auch abstrakter als Quelle von Licht und Wärme verstanden (Krafft & Walker, 2018).
Ihren Ursprung findet Hoffnung im philosophischen Kontext. Alle moderneren Auffassungen von Hoffnung beinhalten explizit oder implizit Gedankengut der Theologie oder Philosophie, die sich beide schon seit Jahrtausenden mit wesentlichen Aspekten des menschlichen Lebens beschäftigen, so auch mit Hoffnung (Krafft & Walker, 2018). Grundlage der modernen Philosophie ist die griechische Antike, die Hoffnung skeptisch gegenüberstand. Hoffnung bezieht sich auf die Zukunft, die für die antiken Griechen eher ungewiss und daher zweifelhaft war, und wurde damit eher als trügerische Erwartung und Täuschung gesehen (Krafft & Walker, 2018) - ähnlich den Perspektiven einzelner modernerer Forscher, die illusionäre Aspekte von Hoffnung hervorheben (Averill, Catlin & Chon, 1990). Nach Aristoteles stand Hoffnung im Widerspruch zur Vernunft, weil sie affektiv geprägt sei, daher müsse sie im Sinne einer positiven Erwartung rational von Wissen über Daten und Fakten abgeleitet werden (Krafft & Walker, 2018).
Eine zentrale Rolle spielt die Hoffnung im christlichen Glauben. Hoffnung wird hier positiv konnotiert und hat eine zukunfts- und eine gegenwartsorientierte Seite. Die Hoffnung auf den Retter und Erlöser in der Not prägt den christlichen Glauben. Hoffnung bildet, neben Glauben und Liebe, eine der drei christlichen Tugenden (Nebe & Goetzmann, 1997).
Mehrere Philosophen, darunter besonders Schopenhauer und Nietzsche, beschäftigten sich im 19. und 20. Jahrhundert mit Fragen zu Hoffnung, Illusion und Hoffnungslosigkeit. Nietzsche zerstörte den traditionellen christlichen Hoffnungsbegriff, indem er auf den Unsinn metaphysischer Vorstellungen und die Irrlehren der Religionen aufmerksam machte, und ersetzte ihn durch eine eher individuumszentrierte Hoffnung, die auf der Liebe zum Leben fundiert - ähnlich moderner Selbstverwirklichungstheorien (Krafft & Walker, 2018).
Während viele philosophische Fragen zu Hoffnung Anfang des 20. Jahrhunderts aus Angst, Sorgen und Pessimismus entstanden, nahm Ernst Bloch im späteren 20. Jahrhundert eine positivere Perspektive ein, indem er die Hoffnung selbst und ihre utopischen Aspekte in den Mittelpunkt stellte (Bloch, 1959). Bloch schreibt Gedanken realitätsverändernde Kraft zu: Der Mensch könne sich, trotz widriger Bedingungen, eine andere und besser Welt vorstellen und dann auch realisieren - Grundannahme hierfür ist das zentrale Lebensprinzip des Menschen in seinem Weltbild: Der Mensch besitzt den elementaren Grundtrieb, besser leben zu wollen und strebt danach (Krafft & Walker, 2018). Blochs Ausführungen fanden große Anstöße in der modernen Philosophie und Theologie und führten dazu, dass in der Psychoanalyse erstmalig das Konzept Hoffnung Anklang fand, was den Grundstein für die Beschäftigung der Psychologie mit dem Thema legte (Hammelstein & Roth, 2002).
In der Psychologie wuchs gegen Ende des 20. Jahrhunderts, im Rahmen der Ressourcenorientierung und positiven Psychologie, das Interesse an Konzepten wie Optimismus, Selbstwirksamkeit und Hoffnung (Hammelstein & Roth, 2002). Im Folgenden soll zunächst Hoffnung von ähnlichen Konzepten abgegrenzt sowie darauffolgend die Entwicklung des Hoffnungskonzepts in der Psychologie beleuchtet werden.
Schon frühere wissenschaftliche Abhandlungen zum Hoffnungsbegriff thematisieren die unklare Abgrenzung des Konzepts zu ähnlichen Konstrukten wie Optimismus oder Selbstwirksamkeitserwartung (Snyder, 1995). Autoren, die das Thema in der Folge aufgegriffen haben, versuchten, die im allgemeinen Verständnis teils deckungsgleichen Begriffe konzeptionell voneinander zu trennen, um die psychologischen Phänomene separat zu untersuchen (Krafft & Walker, 2018).
Hoffnung und Optimismus
Hoffnung und Optimismus werden gemeinhin synonym verwendet und wurden auch in der Wissenschaft teils gleichgesetzt (Gottschalk, 1974; Hammelstein & Roth, 2002). Optimismus wird als genereller Glaube an gute Ergebnisse verstanden (Scheier & Carver, 1987). Beide Konzepte wurden aber in der Vergangenheit dahingehend unterschieden, dass Optimismus eher eine kognitive Variable ist, während Hoffnung vor allem emotional geprägt ist (Scioli, et al., 1997). Hoffnung beeinflusst demnach Gedanken und Verhalten, ist schwer kontrollierbar, universell und fußt auf frühen Vertrauenserfahrungen sowie Kontrollüberzeugungen (Averill et al., 1990; Scioli et al., 1997). Optimismus basiert eher auf Beweisen und Gründen und dem Glauben an die eigene Leistungsfähigkeit (Scheier & Carver, 1987). Diese Unterscheidung ist aus heutiger Sicht nicht zweckmäßig, weil Hoffnung ebenso kognitive Aspekte umfasst (Hammelstein & Roth, 2002).
Darüber hinaus können die beiden Konzepte dahingehend unterschieden werden, dass Hoffnung, in Verbindung mit großer persönlicher Relevanz, auch die Willenskraft, Entschlossenheit und Motivation stärkt - zwischen Subjekt und Objekt der Hoffnung entsteht eine persönliche Identifikation, die dem Optimismus nicht zwingend zugrunde liegt (Leung, Silvius, Pimlott, Dalziel & Drummond, 2009). Optimisten blicken „zuversichtlich in die Zukunft, wobei offengelassen wird, ob sich die Dinge von allein positiv entwickeln oder ob man selbst dazu etwas beiträgt“ (Schwarzer, 1994, S. 108). Hoffnung stärkt auch die Motivation, sodass durch sie Handlungen zur Zielerreichung wahrscheinlicher werden (Snyder, 1994).
Bruininks und Malle (2005) haben die alltägliche Bedeutung von Hoffnung und verwandten Konzepten, darunter auch Optimismus, empirisch untersucht und kamen zu dem Ergebnis, dass sich Hoffnung und Optimismus dahingehend unterscheiden, dass die Eintrittswahrscheinlichkeit der Sachen und Ziele, die im Mittelpunkt der Hoffnung stehen, geringer eingeschätzt wird als beim Optimismus. Entsprechend wird Hoffnung eher mit schwierigeren und unkontrollierbaren Situationen in Verbindungen gebracht, wohingegen Optimismus mehr ausübbare Kontrolle impliziert (Bruininks & Malle, 2005).
Hoffnung und Selbstwirksamkeit
Selbstwirksamkeit ist ebenfalls mit Hoffnung verwandt, aber bezieht sich vor allem auf die positive Einschätzung persönlicher Fähigkeiten und Kontrolle, vergleichbar mit den kognitiven Hoffnungskonzepten (siehe Kapitel 2.2.3.2). Autoren, die Erwartungen zu konzeptualisieren versuchten, definierten Selbstwirksamkeit als eine Art von Erwartungen (Leung, Silvius, Pimlott, Dalziel & Drummond, 2009). Modernere Auseinandersetzungen schlagen Hoffnung als Erwartungsemotion vor (Hammelstein & Roth, 2002).
Hoffnung und Wünsche
Wird die Erreichung eines Sachverhalts wahrscheinlicher, entwickelt sich Hoffnung zu Optimismus. Wünsche stehen, in Bezug auf die persönliche Kontrolle und Eintrittswahrscheinlichkeit, auf der anderen Seite von Hoffnung. Ist die Erreichung desselben Sachverhalts eher noch unwahrscheinlicher, bleibt sie ein Wunsch. Objekte der Hoffnung werden mit stärkerer persönlicher Bedeutung assoziiert, weswegen mehr dafür getan wird, sie zu erreichen. Die Erfüllung eines Wunsches hängt eher von anderen Personen ab und wird weniger aktiv verfolgt (Roseman, Spindel & Jose, 1990).
Hoffnung und religiöser Glaube
Religiöser Glaube bildet in einigen multidimensionalen Hoffnungstheorien eine Komponente von Hoffnung (Nowotny, 1988) bzw. wird an anderer Stelle sogar als untrennbar mit Hoffnung verknüpft interpretiert (Farran, Herth & Popovich, 1999). Im allgemeinen Verständnis ist Glaube eng mit Hoffnung verknüpft bzw. dient als Quelle für diese, besonders in „Zeiten, in denen das normale Leben infrage gestellt wird“ (Krafft & Walker, 2018, S. 131). Hoffnung ist dann besonders mit Glauben assoziiert, wenn die Möglichkeit einer Zielerreichung gering oder unmöglich erscheint (Hendricks-Ferguson, 2008).
Hoffnung und Erwartungen
Positive Erwartungen bezüglich zukünftiger Ereignisse bilden oft den Kern der Definition von Hoffnung (Krafft & Walker, 2018). Neuere Forschungen fanden aber, dass sich in der Praxis Hoffnungen und Erwartungen voneinander unterscheiden können. Erwartungen basieren eher auf Fakten und Hoffnungen eher auf Wertvorstellungen. So werden Erwartungen eher durch vergangene Erfahrungen und Erlebnisse beeinflusst als Hoffnung. Zudem fallen erhoffte Ergebnisse positiver aus als erwartete. Im Falle einer Prüfung würde ein besseres Ergebnis erhofft als erwartet, im Falle einer Verletzung bestünde die Hoffnung auf eine bessere Diagnose als sie aus der Erfahrung mit ähnlichen Verletzungen zu erwarten wäre (David, Montgomery, Stan, DiLorenzo & Erblich, 2004).
In der Psychologie wurde das Konzept Hoffnung erstmalig Ende der 1960er Jahre von Menninger (1959) aufgegriffen, der darauf aufmerksam machte, dass man Hoffnung bisher nur in der Religion und Philosophie thematisiert hatte, weswegen sie als unkonkret und unwissenschaftlich betrachtet wurde. Trotzdem entdeckte die Psychologie das Phänomen erst richtig in den 1970er Jahren (Hammelstein & Roth, 2002).
In der Folge wurden die ersten systematischen psychologischen Hoffnungstheorien entwickelt, die sich anfangs in ihren Grundannahmen unterschieden: Hoffnung wurde entweder als Kognition oder als Emotion konzeptualisiert. Spätere Theorien verfolgten das Ziel, beide Aspekte miteinander zu vereinen, indem sie versuchten, Hoffnung multidimensional zu operationalisieren (Krafft & Walker, 2018).
Eine aktuelle Überprüfung der verfügbaren Literatur fand insgesamt fast 50 unterschiedliche Definitionen von Hoffnung (Schrank, Stanghellini & Slade, 2008). Die zentralen Theorien des kognitiven, emotionalen und multidimensionalen Paradigmas sollen im Folgenden in ihrer Entwicklung beleuchtet und anhand ihrer jeweils wichtigsten Vertreter erläutert werden.
Kognitive Hoffnungstheorien
Die kognitiven Hoffnungstheorien sind lange Zeit die am weitesten verbreiteten Theorien zu Hoffnung in der Psychologie gewesen (Krafft & Walker, 2018). Ein erster Versuch einer systematischen psychologischen Hoffnungstheorie stammt von Stotland (1969), die Hoffnung als eine „Erwartung größer als Null im Zusammenhang mit der Erreichung persönlich relevanter Ziele“ definiert (Krafft & Walker, 2018, S. 119). Das Ausmaß an Hoffnung definiere sich demnach über die subjektive Wahrscheinlichkeit der Zielerreichung und lässt sich entsprechend in einen motivationstheoretischen Rahmen einbetten. Stotlands Konzept bezieht sich ausschließlich auf Ziele, die das Individuum durch seine eigenen Fähigkeiten erreichen zu vermag und kann somit als wahrgenommene Selbstwirksamkeit verstanden werden (Krafft & Walker, 2018; Stotland, 1969). In der Folge kam die Forscherin zunächst zu dem Schluss, dass Hoffnung zu persönlich und diffus sei und daher nicht gemessen werden könne (Hammelstein & Roth, 2002).
Ein weiterer Vertreter kognitiver Hoffnungstheorien und einer der prominentesten Hoffnungsforscher in der Psychologie ist Rick Synder (Snyder, 1994). Der Forscher griff in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts Stotlands Modell auf und entwickelte darauf basierend ein Hoffnungskonzept, das Hoffnung als Prozess einer Person versteht, sich bestimmte Ziele vorzunehmen, das Erreichen dieser Ziele zu verfolgen und dazu die eigenen Fähigkeiten einzusetzen, um Möglichkeiten zur Umsetzung zu entwickeln (Krafft & Walker, 2018). Die drei Komponenten von Hoffnung bilden dabei persönliche Ziele, Wegstärke („pathways“) und Willenskraft („agency“). Wegstärke meint die wahrgenommene Fähigkeit, erfolgreiche Wege zu den Zielen zu finden, und Willenskraft meint die Motivation, diese Wege zu nutzen, um Bewegung zu diesen zu initiieren und aufrechtzuerhalten (Bailey, Eng, Frisch & Snyder, 2007). Snyder zufolge ist Hoffnung primär kognitiv und als „trait“ zu verstehen, als zeitlich stabile Eigenschaft (Krafft & Walker, 2018).
Affektive Hoffnungstheorien
Dem kognitiven Ansatz der Hoffnungsforschung stehen Vertreter emotionaler Hoffnungstheorien entgegen. Anfang der 1990er versuchten einige Forscher, Hoffnung von verwandten Konzepten wie Wünschen oder Willen abzugrenzen und spezifizierten Hoffnung letztlich als emotionalen Zustand („state“). Basis der Studie war unter anderem die Analyse verschiedener Hoffnungsmetaphern im Sprachgebrauch, die ein primär emotionales Hoffnungsverständnis nahelegte (Averill et al., 1990). Andere Autoren klassifizieren Hoffnung als eine antizipierende Emotion. Demnach ist Hoffnung, ähnlich der Emotion Angst, eine Repräsentation zukünftiger Ereignisse, die emotionale Reaktionen hervorruft (Miceli & Castelfranchi, 2014).
Fredrickson (2013) untersuchte Hoffnung im Rahmen positiver Emotionen und definierte sie als einzige Emotion, die besonders in schwierigen Situationen auftritt, indem Individuen, trotz der Angst vor schlimmen Ausgängen, auf Besseres hoffen. Aus Hoffnung resultieren ihr zufolge Optimismus und Resilienz, um die Situation zu verbessern (Fredrickson, 2013).
Multidimensionale Hoffnungstheorien
Anlässlich der Komplexität des Phänomens und aufgrund der Tatsache, dass die meisten Forscher nur einzelne Aspekte von Hoffnung für ihre theoretischen Konzepte nutzten, entstanden im späten 20. Jahrhundert mehrere Hoffnungstheorien, die das Konstrukt multidimensional zu erfassen versuchten (Krafft & Walker, 2018). Im Folgenden sollen die relevanten Theorien kurz umrissen werden.
Einer der ersten multidimensionalen Ansätze verfolgte das Ziel, eine allgemein akzeptierte Definition von Hoffnung durch eine quantitative Befragung der Bevölkerung zu ermitteln. Obayuwana und Carter (1982) befragten dazu 500 Personen, was Hoffnung für sie in einem Wort bedeute und konnten aus den Ergebnissen fünf Dimensionen von Hoffnung ableiten, die sie als Hoffnungspentagramm bezeichneten:
1. Ich-Stärke
2. Familiäre menschliche Unterstützung
3. Erziehung und Ausbildung
4. Ökonomische Ressourcen
5. Religiöses und spirituelles Bewusstsein (Obayuwana & Carter, 1982)
Dufault & Martocchio (1985) untersuchten Hoffnung im Pflegekontext und führten eine umfassende Literatursichtung der bis dahin existierenden Forschungsergebnisse zu dem Phänomen durch, aus der sechs Dimensionen resultierten:
1. affektive / emotionale Dimension
2. kognitive Dimension
3. Verhaltensdimension
4. relationale Dimension
5. Zeitdimension
6. Kontextdimension (Dufault & Martocchio, 1985)
Diese Dimensionen dienten als Basis für erste valide multidimensionale Messinstrumente wie die Miller Hope Scale (Miller & Powers, 1988), die Nowotny Hope Scale (Nowotny, 1988) und den Herth Hope Index (Herth, 1992), die in Kapitel 2.3.4.2 näher betrachtet werden.
Miller & Powers (1988) definierten Hoffnung als „die Vorwegnahme eines kontinuierlichen guten oder sogar besseren Zustands oder die Befreiung von einer wahrgenommenen Beklemmung“ (Krafft & Walker, 2018, S. 136). Das Konzept hatte ebenfalls seinen Ursprung in der Pflegeforschung. Sie entwickelten zehn zentrale Elemente von Hoffnung, auf deren Basis sie die Miller Hope Scale erarbeiteten:
1. Gemeinsamkeit / Zugehörigkeit
2. Sinn für das Mögliche
3. Vermeidung von Absolutierungen
4. Vorwegnahme von etwas Gutem
5. Zielorientierung und Zielerreichung
6. psychologisches Wohlbefinden und Coping
7. Sinn und Zweck im Leben
8. Freiheit
9. optimistische Beobachtung der Realität
10. mentale und physische Aktivierung (Miller & Powers, 1988)
Einen breiter aufgestellten Versuch einer multidimensionalen Operationalisierung nahm Nowotny (1988) vor, der auf Basis von Literatur der Psychologie, Psychiatrie, Theologie und Pflegeforschung sechs Dimensionen definierte:
1. Vertrauen in das Ergebnis
2. Verbindung zu anderen
3. Die Zukunft ist möglich
4. spiritueller Glaube
5. aktives Engagement
6. innere Bereitschaft (Nowotny, 1988)
Herth (1991) unterschied Hoffnung in zwei Komponenten, einen inneren Hoffnungskern und einen externen flexiblen Ring von zielgerichteten Hoffnungen. Sie ging davon aus, dass Hoffnung in einem sich verändernden Leben ständig neu geschaffen und wiederhergestellt werden muss, und definierte folgende drei Dimensionen:
1. kognitiv-temporale Dimension
2. affektive Verhaltensdimension
3. affiliativ-kontextuelle Dimension (Herth, 1991)
Schrank et al. (2008) haben eine umfassende Literaturreview durchgeführt, mit dem Ziel, eine konsolidierte Definition von Hoffnung für die Forschung zur psychischen Gesundheit und die klinische Praxis zu erarbeiten. Die Forscher fanden sieben Dimensionen, die über die vielen Definitionen hinweg zentrale Aspekte von Hoffnung bilden:
1. Zeit
2. Unerwünschte Ausgangslage
3. Ziele
4. Erfolgswahrscheinlichkeit
5. Kontrollüberzeugung
6. Beziehungen
7. Persönliche Eigenschaften
Aus den Dimensionen leiten Schrank et al. (2008) vier Komponenten von Hoffnung ab:
1. Affektive Komponente
2. Kognitive Komponente
3. Behaviorale Komponente
4. Umweltkomponente
Die affektive Komponente beinhaltet Vertrauen, Zuversicht und andere positive Emotionen. Die kognitive Komponente bezieht sich u.a. auf die Reflexion vergangener Erfahrungen sowie auf Zielsetzungen und die Auseinandersetzung mit der entsprechenden Erfolgswahrscheinlichkeit. Behaviorale Aspekte umfassen z.B. Motivation und persönliche Aktivität. Zur Umweltkomponente zählt etwa die Verfügbarkeit von Ressourcen, gesundheitlicher Versorgung und Beziehungen (Schrank et al., 2008).
Viele Forscher versuchten in den letzten Jahrzehnten, eindeutige Definitionen und Modelle für Hoffnung zu entwickeln und beinahe ebenso viele entwickelten, basierend auf ihren Erkenntnissen, Messinstrumente für die Anwendung in der Forschung und Praxis. Bereits 2008 gab es insgesamt über 30 Messinstrumente, die das Ziel verfolgten, das komplexe Konstrukt zu erfassen, die allerdings unterschiedlich oft angewandt wurden und nicht gleichwertig valide sind (Schrank et al., 2008). Die entwicklungsperspektivisch und aus heutiger Sicht relevantesten Skalen werden nachfolgend dargestellt sowie mit Blick auf ihre wissenschaftlichen Gütekriterien und bisherige Anwendung erörtert.
Einen der ersten Versuche einer Operationalisierung von Hoffnung unternahm Gottschalk (1974), indem er ein Kategoriensystem zur inhaltsanalytischen Untersuchung von Narrationen entwickelte. Basis der Gottschalk Hope Scale (GHS) war Stotlands Hoffnungstheorie (siehe Kapitel 2.3.3.2). Aus der Kodierung und Analyse bestimmter Aussagen kann damit ein allgemeiner Hoffnungswert ermittelt werden, der sich bereits in diesem frühen Modell aus mehreren Dimensionen zusammensetzte. Die Skala wurde vor allem in der Psychiatrie angewandt und ihre Reliabilität konnte als akzeptabel eingestuft werden (Gottschalk, 1974; Gottschalk, Lolas & Viney, 1986; Krafft, 2018).
Ebenfalls auf Basis von Stotlands Hoffnungstheorie entwickelten Erickson, Post und Paige (1975) die Hope Scale, die Hoffnung erstmalig quantitativ zu erfassen versuchte. Die Autoren legten mit ihren 20 Items den Fokus auf die Erfassung der Wichtigkeit bzw. Erreichungswahrscheinlichkeit bezüglich bestimmter Ziele oder Wünsche der Befragten. Die Skala wurde in der Forschung allerdings nachfolgend nicht weiter eingesetzt (Erickson et al., 1975; Hammelstein & Roth, 2002).
Neuere quantitative Messinstrumente, die auch vielfach in der Forschung und Praxis Anwendung fanden, beschäftigten sich vor allem mit den kognitiven Aspekten von Hoffnung. Basis für die prominentesten Skalen dieser Art bildete Snyders (1991) Theorie der „pathways“ und „agency“ (siehe Kapitel 2.3.3.2).
Die Adult Dispositional Hope Scale (AHS) von Snyder, die auch sein bekanntestes Messinstrument darstellt, geht von einer „Ich-zentrierten wahrgenommenen Selbstkompetenz aus, die als Persönlichkeitseigenschaft verstanden wird, bestimmte Ziele zu erreichen sowie Ausdauer und Kreativität in der Lösungsfindung aufbringen zu können“ (Krafft & Walker, 2018, S. 139). Das Messinstrument erfasst in zwölf Items Werte für „pathways“ und „agency“ bei Erwachsenen, die zu einem allgemeinen Hoffnungsniveau zusammengefasst werden können (Krafft, 2018; Snyder et al., 1991).
Ein weiteres Instrument zur quantitativen Erfassung von kognitiver Hoffnung - ebenfalls von Snyder entwickelt, aber eher mit Fokus auf dem situativen Charakter von Hoffnung - bildet die State Hope Scale (SHS). Die SHS wurde nicht ganz so oft angewandt wie die AHS, ist aber mit sechs Items etwas kürzer und daher leichter anwendbar (Snyder, Sympson, Ybasco, Babyak & Higgins, 1996).
Beide Skalen weisen sehr gute psychometrische Eigenschaften auf und wurden vielfach verwendet (Schrank et al., 2008), aktuellere Studien stellten aber fest, dass die beiden von Snyder als zentral definierten Komponenten von Hoffnung („pathways“ und „agency“) das Konstrukt nicht ausreichend erfassen (Tong, Fredrickson, Chang & Lim, 2010).
Die Arbeit von Dufault und Martocchio (1985), die die Multidimensionalität von Hoffnung herausstellte (siehe Kapitel 2.3.3.2), inspirierte die Entwicklung vieler Messinstrumente, deren Items auf die Erhebung mehrerer Dimensionen von Hoffnung ausgelegt sind.
Die früheste multidimensionale Skala hat ihren Ursprung in der qualitativen Forschung von Obayuwana et al. (1982). Die Forscher entwickelten auf Basis ihres Hoffnungspentagramms (siehe Kapitel 2.3.3.2) die Hope Index Scale (HIS), die die fünf Dimensionen des Modells durch 50 dichotome Fragen zu Zukunftserwartungen der Befragten misst (Obayuwana et al., 1982).
Miller und Powers (1988) orientierten sich an Dufault und Martocchio (1985) und erarbeiteten die Miller Hope Scale (MHS), die drei Dimensionen von Hoffnung abbildet:
1. Zufriedenheit mit sich selbst, mit anderen und mit dem Leben
2. Vermeidung von Hoffnungsbedrohungen
3. Antizipation der Zukunft
Die Ergebnisse der 40 Items enthalten Aussagen zu den zehn von Miller und Powers abgeleiteten Themen von Hoffnung (siehe 2.3.3.2), können zu einem Gesamtscore für addiert werden und ergeben ein differenziertes Bild der vielfältigen Aspekte des Konstrukts. Die Definition von Hoffnung, die der MHS zugrunde liegt, zeigt die größte Übereinstimmung mit dem konsolidierten Hoffnungskonzept von Schrank et al. (2008), somit deckt die Skala große Teile der relevanten Aspekte von Hoffnung ab. Außerdem weist die MHS gute psychometrische Eigenschaften auf und wurde bereits vielfach angewandt (Schrank et al., 2008). Mit 40 Items ist sie allerdings sehr umfangreich, was ein Hindernis für die Anwendung in Kombination mit anderen Messinstrumenten darstellt (Krafft & Walker, 2018).
Die Nowotny Hope Scale (NHS), die Nowotny 1988 auf Basis seiner Literaturrecherche entwickelte, beschäftigt sich ebenfalls mit mehreren Dimensionen von Hoffnung. Die Dimensionen konnten faktorenanalytisch bestätigt werden, die Skala fand mehrfach Anwendung in der Forschung und wurde mittlerweile auch in andere Sprachen adaptiert (Hammelstein & Roth, 2002; Nowotny, 1988).
Ein weiteres relevantes Messinstrument bildet der Herth Hope Index (HHI), der, ebenso wie die MHS und die NHS, auf dem Hoffnungskonzept von Dufault und Martocchio (1985) fußt. Die Forscherin entwickelte zunächst eine Version mit 30, später eine Kurzversion mit zwölf Items, die vor allem im medinischen und Pflegekontext zur Messung von Hoffnung eingesetzt werden (Farran, Herth & Popovich, 1995). Beide Versionen der Skala von Herth finden selten bis gar nicht Anwendung bei gesunden Individuen (Herth, 1991; Herth, 1992; Krafft & Walker, 2018).
Schrank et al. (2010) haben, aufbauend auf den Ergebnissen ihrer Literaturreview, ein eigenes Messinstrument entwickelt, das Items mehrerer prominenter Skalen vereint. Die Forscher haben aus der Analyse der Hoffnungsdefinitionen anderer Autoren ein konsolidiertes Hoffnungskonzept abgeleitet, das die zentralen Dimensionen von Hoffnung beinhaltet (siehe Kapitel 2.3.3.2). Wie bereits weiter oben erläutert, decken die Items der Miller Hope Scale (MHS) große Teile dieses Konstrukts ab - die Skala weist aber einzeln eine unzureichende Faktorenstruktur und empirische Grundlage auf (Schrank, Woppmann, Sibitz & Lauber, 2010). Schrank et al. (2008) schlugen für die praktische Verwendung eine Kombination der MHS mit dem Herth Hope Index (HHI) und der State Hope Scale (SHS) vor. Die MHS enthält etwa keine Fragen zu Spiritualität, die aber vom HHI erfasst wird. Die SHS ergänzt die Dimension der Zielsetzung und -verfolgung, die von der MHS ebenfalls nicht ausreichend berücksichtigt wird (Schrank et al., 2010).
Die Autoren konnten die Summe der 60 Items aus den drei Skalen faktorenanalytisch sowie auf Basis statistischer und theoretischer Überlegungen auf 23 Items reduzieren, die die Integrative Hope Scale (IHS) bilden. Die Skala umfasst vier Dimensionen:
1. Vertrauen und Zuversicht
2. Fehlende Perspektive
3. Positive Zukunftsorientierung
4. Soziale Beziehungen und persönlicher Wert (Schrank et al., 2010).
Die Skala, ihre Entwicklung und ihre psychometrischen Eigenschaften werden in Kapitel
3.2.4 umfassend beschrieben.
Der Gesundheitsbegriff hat im Laufe des 20. Jahrhunderts eine Paradigmenwechsel durchlaufen. Ursprünglich wurde Gesundheit als Abwesenheit von Krankheit und verstanden (Lippke & Renneberg, 2006). Diese biomedizinische Perspektive gilt weitestgehend als überholt, dient aber in der Theorie und vor allem in der medizinischen Praxis nach wie vor als Grundlage des Gesundheitsverständnisses (Franke, 2012). Das Konzept wurde um eine psychische und soziale Komponente erweitert und bezieht zunehmend auch die subjektive Wahrnehmung des Patienten als Perspektive mit ein. Salutogenetische Ansätze beschäftigen sich, neben den Ursachen von Krankheit, vor allem auch mit Wirkfaktoren, die zur Wiederherstellung und Aufrechterhaltung von Gesundheit beitragen, sogenannten Ressourcen (Renneberg & Lippke, 2006).
Im Zuge des wachsenden Interesses an subjektiven Aspekten von Gesundheit und der Ressourcenorientierung entstand das Konzept der Lebensqualität, das sich mit der Zufriedenheit bezüglich der eigenen Gesundheit und Lebenssituation befasst (Radoschewski, 2000). Lebensqualität, die im medizinischen Kontext als gesundheitsbezogene Lebensqualität betrachtet wird, dient als Maß für das subjektive Wohlbefinden und etabliert sich zunehmend als Indikator für Gesundheit (Radoschewski, 2000; Renneberg & Lippke, 2006). Das Konzept ist komplex und multidimensional, weswegen nach wie vor kein Konsens bezüglich einer einheitlichen Definition besteht, aber die meisten Theorien basieren auf der Forschung der WHO (Kramer et al., 2014).
Die WHO hat mit dem WHOQOL-BREF ein generisches und interkulturell gültiges Messinstrument entwickelt, das die zentralen Komponenten gesundheitsbezogener Lebensqualität erfasst (WHOQOL Group, 1998). Folglich wird das Instrument in dieser Arbeit zur Erhebung des Konstrukts angewandt.
Hoffnung ist ein alltägliches Phänomen, das vielfältig und schwer zu erfassen ist (Krafft & Walker, 2018). In der Alltagspsychologie wird der Begriff oft synonym mit ähnlichen Konzepten wie Optimismus verwendet, ist aber davon konzeptionell zu unterscheiden (Hammelstein & Roth, 2002). Hoffnung ist schon lange ein zentraler Bestandteil des menschlichen Lebens in der Philosophie und Religion (Krafft & Walker, 2018). Seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts haben sich vermehrt auch Forscher in der Psychologie mit dem Phänomen auseinandergesetzt und verschiedene Modelle und Messinstrumente entwickelt, die einzelne oder mehrere Dimensionen von Hoffnung umfassen (Hammelstein & Roth, 2002).
Die meisten Messinstrumente für Hoffnung erfassen nur spezifische bzw. nicht alle Aspekte von Hoffnung (Schrank et al., 2008). Die Integrative Hope Scale wurde auf Basis einer umfassenden Literaturreview entwickelt und beinhaltet Items zu den relevanten Dimensionen des Konstrukts (Schrank et al., 2010), daher wird sie im Rahmen dieser Arbeit zur Datenerhebung verwendet.
In den vorangegangenen Kapiteln wurde ausführlich dargelegt, welche Entwicklungen das Verständnis von Gesundheit in der Medizin und Psychologie vollzogen hat und inwiefern neuere Forschung auch Ressourcen wie positive Kognitionen berücksichtigt, die das gesundheitliche Wohlbefinden verbessern können. Im Folgenden sollen nun bisherige Forschungsergebnisse zu existierenden Zusammenhängen dargestellt werden, um abschließend die dieser Arbeit zugrundeliegende Forschungsfrage und die Hypothesen herzuleiten.
Zum Einfluss von Kognitionen auf die allgemeine Gesundheit existiert eine große Anzahl an Untersuchungen, die jeweils unterschiedliche Schwerpunkte setzen (Snyder et al., 1991). Frühe Studiendesigns fanden etwa, dass sich grundlegende Zusammenhänge zwischen positiven Kognitionen und Stresserleben sowie Symptomschwere erkennen lassen (Scheier & Carver, 1985). Einige Untersuchungen verglichen den Einfluss mehrerer Faktoren wie Optimismus, Kontrollüberzeugungen und Hoffnung und stellten fest, dass Hoffnung seelische Gesundheitssymptome am besten voraussagen konnte (Anderson, 1988). In der Folge wurde Hoffnung zunehmend auch gesondert untersucht. Scioli et al. (1997) brachten das Konstrukt etwa mit einer verringerten Krankheitsschwere und -häufigkeit in Verbindung. Andere Studien konnten ermitteln, dass höhere Ausprägungen von Hoffnung zu besserer physischer Gesundheit und besserem Gesundheitsverhalten in Bezug auf chronische Erkrankungen oder Schlafprobleme führen und das psychologische Wohlbefinden, z.B. im Sinne positiver Affekte oder Lebenszufriedenheit, steigern können (Long et al., 2020). Long et al. (2020) fanden auch, dass Hoffnung zu einem erhöhten sozialen Wohlbefinden und zu geringerer psychischer Belastung führen kann. Pleeging, Burger und van Exel (2021) stellten fest, dass höhere Werte für Hoffnung mit höherem subjektiven Wohlbefinden einhergehen.
Im Rahmen dieser Arbeit wird spezifisch der Zusammenhang zwischen Hoffnung und gesundheitsbezogener Lebensqualität untersucht. Grund dafür ist vor allem, dass sich Lebensqualität zunehmend als Maß für Gesundheit etabliert und mehr Aspekte der Gesundheit erfasst als das klassische Gesundheitsverständnis im Sinne des biomedizinischen Modells (Renneberg & Lippke, 2006). Einen direkten Zusammenhang zwischen Hoffnung und gesundheitsbezogener Lebensqualität stellten Schrank et al. (2010) her. Die Forscher fanden im Rahmen ihrer Untersuchung einerseits einen negativen Zusammenhang zwischen Hoffnung und Depression, andererseits aber auch einen positiven Zusammenhang zwischen Hoffnung und Lebensqualität (Schrank et al., 2010). Grundlage der Studie war eine für die österreichische Gesamtbevölkerung repräsentative Stichprobe. Der Zusammenhang wurde aber bisher nicht für deutsche Studierende explizit untersucht. Auf dieser Grundlage und vor dem theoretischen Hintergrund lässt sich folgende Forschungsfrage aufstellen:
Wirkt sich Hoffnung positiv auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität von Studierenden aus?
Aus dieser Fragestellung leitet sich die nachfolgend dargestellte Hypothese ab, die als Haupthypothese der Arbeit zu betrachten ist:
H 1: Hoffnung wirkt sich positiv auf die Domänen der gesundheitsbezogenen Lebensqualität bei Studierenden aus.
Da für die gesundheitsbezogene Lebensqualität in der Operationalisierung durch die WHO kein Gesamtwert ermittelt werden kann, sondern die Dimensionen des Konstrukts lediglich getrennt voneinander zu bewerten sind (WHOQOL Group, 1998) und somit die H 1 alleinstehend nicht überprüft werden kann, wurde für jede Domäne zusätzlich eine Subhypothese aufgestellt:
H 1a: Hoffnung wirkt sich positiv auf die Domäne der physischen Wohlbefindens bei Studierenden aus.
H 1b: Hoffnung wirkt sich positiv auf die Domäne der psychischen Wohlbefindens bei Studierenden aus.
H 1c: Hoffnung wirkt sich positiv auf die Umweltdomäne bei Studierenden aus.
H 1d: Hoffnung wirkt sich positiv auf die Domäne der sozialen Beziehungen bei Studierenden aus.
Im Vergleich verschiedener Gruppen bezüglich der persönlichen Relevanz von Hoffnung zeigte sich, dass Frauen Hoffnung generell mehr Bedeutung zuschreiben als Männer und ihre Bedeutung mit dem Alter tendenziell zunimmt (Krafft & Walker, 2018). In Kapitel
Folglich kann die Möglichkeit in Betracht gezogen werden, dass das Geschlecht einen moderierenden Effekt auf den Zusammenhang von Hoffnung und gesundheitsbezogener Lebensqualität hat:
H 2: Das Geschlecht beeinflusst die Stärke des Zusammenhangs zwischen Hoffnung und den Domänen der gesundheitsbezogenen Lebensqualität.
Äquivalent zur H1 kann auch diese Hypothese nur unter Berücksichtigung von Subhypothesen zu den einzelnen Domänen gesundheitsbezogener Lebensqualität untersucht werden:
H 2a: Das Geschlecht beeinflusst die Stärke des Zusammenhangs zwischen Hoffnung und der Domäne des physischen Wohlbefindens.
H 2a: Das Geschlecht beeinflusst die Stärke des Zusammenhangs zwischen Hoffnung und der Domäne des psychischen Wohlbefindens.
H 2c: Das Geschlecht beeinflusst die Stärke des Zusammenhangs zwischen Hoffnung und der Domäne der sozialen Beziehungen.
H 2d: Das Geschlecht beeinflusst die Stärke des Zusammenhangs zwischen Hoffnung und der Umweltdomäne.
Die folgenden Kapitel befassen sich mit den Methoden, die zur Überprüfung der im theoretischen Teil erarbeiteten Fragestellung und Hypothesen genutzt wurden. Um den Einfluss von Hoffnung auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität bei Studierenden zu untersuchen, wurde im Rahmen dieser Arbeit eine empirische Studie durchgeführt. Das Forschungsdesign soll einleitend genauer beschrieben werden. Es folgt eine detailliertere Beschreibung des verwendeten Fragebogens und seiner Gütekriterien. Abschließend wird die Stichprobenakquise und -zusammensetzung thematisiert, gefolgt von den verwendeten Methoden zur Auswertung.
Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit den methodischen Vorgehensweisen des verwendeten Forschungsdesigns. Döring und Bortz (2016) haben neun Klassifikationskriterien für Untersuchungsdesigns definiert, hinsichtlich derer Forschende Entscheidungen treffen müssen und die im Folgenden diskutiert werden.
Grundlegender wissenschaftstheoretischer Ansatz der vorliegenden Arbeit ist eine quantitative Studie. Diese verfolgt einen anwendungswissenschaftlichen Ansatz. Fernen handelt es sich beim vorliegenden Studiendesign um eine Empirische Originalstudie, deren Datengrundlage eine Primäranalyse ist, also eine erstmalige Erhebung der verwendeten Daten (Döring & Bortz, 2016). Zudem wird ein hypothesenüberprüfender Ansatz verfolgt, es liegt also eine explanative Studie vor. Die Untersuchungsgruppe wurde im Rahmen der Datenerhebung nicht manipuliert oder randomisiert, folglich handelt es sich um eine nicht-experimentelle Studie. Diese wurde außerdem auch nicht unter manipulierten Bedingungen, also im Labor, durchgeführt, sondern als Feldstudie (Döring & Bortz, 2016). Dass die Daten nur zu einem Messzeitpunkt erhoben wurden, kennzeichnet die Untersuchung als nicht-experimentelle Querschnittstudie ohne Messwiederholungen. Bei empirischen Studien ist noch die Anzahl der Untersuchungsobjekte zu berücksichtigen. In diesem Fall handelt es sich um eine Stichprobenstudie, in deren Rahmen eine Gelegenheitsstichprobe erhoben wurde (Döring & Bortz, 2016).
Zum Fragebogen ist darüber hinaus zu erwähnen, dass es sich um einen standardisierten Fragebogen handelt, dessen Antwortmöglichkeiten und Reihenfolge fest vorgegeben sind. Für die Erhebung großer Stichproben bietet sich diese Vorgehensweise an, weil gerade durch die Verbreitung des Fragebogens als Onlinefragebogen effektiv viele Teilnehmer generiert werden können und so die Testökonomie verbessert wird (Raab- Steiner & Benesch, 2015).
In den weiteren Abschnitten wird die Konzeption des Fragebogens näher betrachtet. Der Fragebogen bestand aus einer Seite zur Instruktion, einer Seite zu den demografischen Daten, jeweils zwei Seiten zu den zu untersuchenden Konstrukten sowie einer Seite zur Verabschiedung. Zur besseren Übersicht werden die Bestandteile nachfolgend einzeln behandelt, abgesehen von der Verabschiedungsseite. Zu den Konstrukten werden die verwendeten Instrumente zur Messung sowie deren Gütekriterien thematisiert. Der vollständige Fragebogen kann im Anhang eingesehen werden (siehe Anhang 3).
Erster Bestandteil eines standardisierten Fragebogens ist nach Döring und Bortz (2016) die Instruktion. Diese sollte Versuchspersonen die Zielsetzung und den Ablauf der Fragebogenerhebung erklären und eine Kontaktmöglichkeit zur verantwortlichen Person geben. Zudem sind Verweise auf die Forschungsethik erforderlich. Optional kann auf die Incentivierung verwiesen oder anderweitig zur Teilnahme motiviert werden (Döring & Bortz, 2016).
Einleitend wurden entsprechend kurz der Forschende und der Untersuchungsgegenstand sowie der Kontext der Forschung vorgestellt. Ferner wurde die Bedingung genannt, dass ausschließlich Studierende an der Umfrage teilnehmen können. Es folgte eine kurze Instruktion zur Beantwortung der Fragen mit der Bitte, möglichst alle Fragen zu beantworten. Abschließend wurde die ungefähre Bearbeitungsdauer von zehn Minuten genannt, auf die Freiwilligkeit und Anonymisierung verwiesen und eine E-Mail-Adresse zum Kontakt angegeben, gefolgt von einer kurzen Danksagung.
Ein weiterer Bestandteil von Fragebögen sind statistische Angaben zur Beschreibung der befragten Stichprobe. Döring und Bortz (2016) empfehlen, diese sparsam und mit etablierten Items zu erfassen.
Da eines der Items zu den demografischen Daten die Frage nach dem Studentenstatus war und diese als Filterfrage diente, die eine entscheidende Teilnahmebedingung der Umfrage bildete, wurde die Seite mit den demografischen Daten an den Anfang des Fragebogens gestellt. Darüber hinaus wurden lediglich Geschlecht und Alter der Versuchspersonen erhoben.
Zur Erfassung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität wurde der WHOQOL-BREF verwendet, die Kurzform des von der World Health Organisation entwickelten WHOQOL (WHOQOL Group, 1998).
In Kapitel 2.2.1 und 2.2.2 werden umfassend die definitorischen Schwierigkeiten von QOL und HRQOL beschrieben. Besonders die Mehrdimensionalität und Subjektivität des Konstrukts HRQOL erschweren eine einheitliche Operationalisierung (Schumacher et al., 2003). Die WHO, die mit der Konzeptualisierung ihres Fragebogens das Ziel verfolgte, ein Messinstrument zu entwickeln, das kulturübergreifend und international anwendbar ist, musste das Konstrukt entsprechend zunächst definieren (WHOQOL Group, 1998). Die zugrundeliegende Definition findet sich in Kapitel 2.2.2.
Der WHOQOL bildet die theoretische Grundlage der späteren Kurzform, weswegen im Folgenden zunächst insbesondere dessen Entwicklung umrissen wird. Das Team der WHO arbeitete bei der Entwicklung international mit mehreren kulturell diversen Feldzentren zusammen, die in Bezug auf Industrialisierungsfortschritt, verfügbare Gesundheitsleistungen etc. aus unterschiedlichen Kontexten stammten. Insgesamt waren ca. 15 Länder an der Erarbeitung beteiligt (WHOQOL Group, 1998). Neben dem Anspruch, interkulturelle Gültigkeit zu gewährleisten, wurden auch inhaltlich Maßnahmen ergriffen, um das Konstrukt mit dem Instrument möglichst vollumfänglich zu erfassen. So wurden bei jedem Entwicklungsschritt Researcher und praktizierende Gesundheitsexperten sowie Patienten in die Überlegungen der Konstruktion miteinbezogen (WHOQOL Group, 1998).
Ergebnis der Arbeit der WHOQOL-Group war ein umfangreiches generisches Messinstrument, der mittlerweile in über 30 Sprachen existiert und dessen Evidenz für Reliabilität und Validität empirisch belegt werden konnte (Kramer, Füri, & Stute, 2014). Der WHOQOL besteht aus 100 Items, die sich sechs Dimensionen zuordnen lassen: Physisches Wohlbefinden, psychisches Wohlbefinden, Grad der Unabhängigkeit, soziale Beziehungen, Umwelt und Spiritualität/Religion (WHOQOL Group, 1998).
Der WHOQOL-BREF stellt eine verkürzte Version des WHOQOL dar. Das Arbeitsteam der WHO (1998) stellte fest, dass die Anwendung eines Fragebogens mit 100 Items für manchen Anwendungsfällen zu umfangreich ist, besonders, wenn HRQOL nur eine von mehreren interessierenden Variablen darstellt. Entsprechend wurden die 100 Items faktorenanalytisch auf 26 verkürzt, die die Hauptdimensionen des Konstrukts in ihrer Funktionalität trotzdem erfassen, aber auf die Domänen der Unabhängigkeit und Spirituali- tät/Religion verzichten. Zwei der Items zahlen nicht auf die Domänen ein, sondern erfassen die globale Lebensqualität (WHOQOL Group, 1998).
Alle Items des WHOQOL-BREF lassen sich auf einer 5-stufigen Likert-Skala beantworten. Die Antwortmöglichkeiten unterscheiden sich allerdings. So kann etwa ein Item auf einer Skala 1 = „sehr unzufrieden“ bis 5 = „sehr zufrieden“ beantwortet werden, während ein anderes Item die Optionen 1 = „überhaupt nicht“ bis 5 = völlig“ umfasst. Die vier verbliebenen Domänen gesundheitsbezogener Lebensqualität werden vom Instrument durch unterschiedlich viele Items erfasst. Abhängig davon, wie viel Einfluss eine Domäne auf das Gesamtkonstrukt hat, sind etwa sieben Items zur Dimension des physischen Wohlbefindens enthalten, wohingegen nur drei Items die Dimension soziale Beziehungen erfassen (WHOQOL Group, 1998).
Hoffnung wurde im Rahmen dieser Arbeit durch die Integrative Hope Scale (Schrank et al., 2010) erhoben. Die Wahl des Instruments wurde ausführlich in Kapitel 2.3.4.2 diskutiert.
Hoffnung ist ein komplexes und multidimensionales Konstrukt, zu dem sich in der wissenschaftlichen Literatur über 50 verschiedene Definitionen und über 30 unterschiedliche Messinstrumente finden (Schrank et al., 2008). Eine Übersicht der wichtigsten defi- nitorischen Aspekte und Messinstrumente ist in Kapitel 2.3 gegeben. Schank et al. (2010) haben sich auf Basis ihrer Literatursichtung das Ziel gesetzt, eine konsolidierte Definition von Hoffnung und darauf aufbauend ein Messinstrument zu entwickeln, das die wesentlichen Bestandteile der in der Literatur verfügbaren Hoffnungskonzepte umfasst. Zudem sollte das Instrument bündig und einfach anzuwenden sein und gute psychometrische Eigenschaften aufzeigen - Eigenschaften, die bis dahin existierende Alternativen nur teilweise aufwiesen (Schrank et al., 2010).
Um alle relevanten Bestandteile von Hoffnung in ein Instrument integrieren zu können, wurden zunächst drei bestehende Skalen identifiziert, die sich in ihren Komponenten entsprechend ergänzen und gesondert gute psychometrische Eigenschaften aufweisen. Die Miller Hope Scale (Miller & Powers, 1988), der Herth Hope Index (Herth, 1992) und die Snyder Hope Scale (Snyder, Sympson, Ybasco, Babyak & Higgins, 1996) erfüllten diese Bedingung und umfassten in Summe 60 Items (Schrank et al., 2010). Die drei Skalen wurden zunächst fachgerecht ins Deutsche übersetzt und dann in Österreich an eine rund 500 Personen umfassende Quotenstichprobe in Bezug auf die Allgemeinbevölkerung verteilt. Anhand der Ergebnisse konnten die 60 Items faktorenanalytisch auf 23 reduziert werden, die die folgenden Dimensionen erfassen: Vertrauen und Zuversicht, fehlende Perspektive, positive Zukunftsorientierung sowie soziale Beziehungen und persönlicher Wert (Schrank et al., 2010).
Ergebnis war die Integrative Hope Scale (IHS), die ein Selbsteinschätzungsinstrument darstellt, dessen Items auf einer sechsstufigen Likert-Skala mit den Antwortoptionen 1 = „stimme überhaupt nicht zu“ bis 6 = „stimme voll und ganz zu“ beantwortet werden können. Die Ergebnisse der Dimensionen sind sowohl einzeln als auch als Gesamtscore interpretierbar, wobei Hoffnungswerte je nach Anzahl der Items variieren bzw. insgesamt von 23 bis 138 reichen können. Höhere Werte implizieren dabei mehr Hoffnung (Schrank et al., 2010).
Zur Verwendung in dieser Arbeit wurde das Instrument durch den Autor vom Englischen ins Deutsche und von einer englischen Muttersprachlerin zurückübersetzt. Das Ergebnis wurde mehreren weiteren Muttersprachlern zur Überprüfung zur Verfügung gestellt und daraufhin nochmals angepasst. Die Übersetzung wird im Diskussionsteil aufgegriffen und kann im Anhang 2 eingesehen werden.
Quantitative Gütekriterien bilden die Grundlage für die Wissenschaftlichkeit von Forschungsergebnissen sowie für die Beurteilung der Qualität von Messinstrumenten wie psychologischen Fragebögen (Himme, 2009). In diesem Abschnitt werden daher die Gütekriterien der verwendeten Fragebögen diskutiert, um die Wissenschaftlichkeit der Studie zu bewerten. Dabei können die Gütekriterien in eine Rangfolge gebracht werden, weil Objektivität als Voraussetzung für Reliabilität und diese wiederum erforderlich für die Validität zu sehen ist (Amelang & Schmidt-Atzert, 2006).
Objektivität ist dann erfüllt, wenn verschiedene Personen unabhängig voneinander messen und die gleichen Messergebnisse erhalten. Drei verschiedene Aspekte differenzieren Objektivität noch weiter: Durchführungsobjektivität, Auswertungsobjektivität und Interpretationsobjektivität (Himme, 2009). Die Durchführungsobjektivität ist gegeben, wenn Probanden nicht durch Vorstellungen und Untersuchungsziel des Versuchsleiters beeinflusst werden (Himme, 2009). Beide standardisierten Fragebögen wurden genauso verwendet, wie es die Autoren vorgesehen haben - unter anderem auch durch den Einsatz der standardisierten Instruktionen der Originalfragebögen in der Instruktion und zu Beginn jeder Seite. Die Durchführungsobjektivität ist somit gegeben. Auswertungsobjektivität zeichnet sich dadurch aus, dass es bei der Auswertung der Ergebnisse keinen Spielraum, keine Freiheitsgrade gibt (Himme, 2009). Alle Teilnehmer nutzten die gleichen Antwortskalen und die Daten wurden durch SPSS, also mittels eines standardisierten Statistikprogramms, ausgewertet. Somit ist auch das Kriterium der Auswertungsobjektivität erfüllt. Interpretationsobjektivität betrifft den Spielraum bei der Interpretation von Messergebnissen und ist dann erfüllt, wenn aus gleichen Ergebnissen entsprechend gleiche Schlussfolgerungen resultieren (Himme, 2009). Die Interpretationsobjektivität ist ebenfalls gewährleistet, weil die Interpretation der Ergebnisse einheitlich nach standardisierten Regeln erfolgte.
Reliabilität befasst sich mit der Zuverlässigkeit und Stabilität eines Messinstruments in Bezug auf die Weise, wie gemessen wird und ist dann erfüllt, wenn Messergebnisse bei wiederholter Messung reproduziert werden können (Himme, 2009). Die Reliabilität von Tests kann durch die Retest-Reliabilität, die Paralleltest-Reliabilität, die Testhalbierungsreliabilität oder durch die interne Konsistenz bestimmt werden (Hussy, Schreier & Echterhoff, 2010). Am häufigsten kommt die Bestimmung mittels interner Konsistenz zum Einsatz (Döring & Bortz, 2016). Die interne Konsistenz wird durch den Reliabilitätskoeffizienten Cronbachs Alpha quantifiziert. Der Wertebereich von Cronbachs Alpha bewegt sich zwischen 0 und 1, wobei je nach Autor Werte über .70 als hoch (Hussy et al., 2010) bzw. als akzeptabel und Werte über .80 als hoch definiert werden (Blanz, 2021).
Die Werte des Cronbachs Alpha für die Domänen des WHOQOL-BREF reichten von .66 (Domäne der sozialen Beziehungen) bis .84 (Domäne des physischen Wohlbefindens) und können damit als gut bis hoch bezeichnet werden. Für die soziale Domäne sei angemerkt, dass die Skala nur aus drei Items besteht statt der generell für die Bewertung der internen Konsistenz empfohlenen mindestens vier Items (WHOQOL Group, 1998). Die guten bis exzellenten Reliabilitätswerte des Instruments konnten nachfolgend bestätigt werden (Skevington, Lotfy & O'Connell, 2004).
Für die IHS wurden Werte für Cronbachs Alpha für die Gesamtskala und die Subdimensionen ermittelt. Insgesamt erreichten die Werte der IHS insgesamt .92, die Werte der Subskalen .85 (Vertrauen und Zuversicht), .85 (Fehlende Perspektive), .80 (positive Zukunftsorientierung) und .85 (soziale Beziehungen und persönlicher Wert). Die interne Konsistenz des Instruments kann demnach als sehr hoch bis exzellent bewertet werden (Schrank et al., 2010).
Das letzte und wichtigste Gütekriterium bildet die Validität, die sich mit der Gültigkeit und materiellen Genauigkeit eines Messinstruments befasst. Die Validität eines Messinstruments gibt an, ob das gemessen wird, was gemessen werden soll und kann in Inhalts-, Konstrukts- und Kriteriumsvalidität unterteilt werden (Hussy et al., 2010).
Im Rahmen der Entwicklung des WHOQOL wurden umfängliche Untersuchungen durchgeführt und diverse kulturelle sowie Aspekte gesundheitsbezogener Lebensqualität berücksichtigt. Faktorenanalytisch wurden die aussagekräftigsten Items der Langversion in den WHOQOL-BREF integriert (WHOQOL Group, 1998). Somit werden alle aus der Theorie abgeleiteten relevanten Bestandteile des Konstrukts behandelt, die Inhaltsvalidität ist folglich gegeben. Die Konstruktvalidität wurde von der WHOQOL Group (1998) durch die Diskriminanzvalidität überprüft und bestätigt, indem sich die Werte zwischen kranken und gesunden Individuen in allen Domänen ähnelten bzw. signifikant unterschieden. Mittels multipler Regression wurde auch die Kriteriumsvalidität überprüft. Die einzelnen Domänen des Konstrukts hängen deutlich mit allgemeiner Lebensqualität und Gesundheit zusammen, somit liegt Kriteriumsvalidität ebenfalls vor (WHOQOL Group, 1998).
Für die Konzeption der IHS wurden alle existierenden relevanten Hoffnungstheorien berücksichtigt und in die Skala integriert (Schrank et al., 2010). Die Inhaltsvalidität kann also als gegeben betrachtet werden. Zur Untersuchung der Diskriminanzvalidität wurden die Items der IHS mit Items konkurrierender Skalen korreliert. Alle Items korrelierten stärker mit der IHS selbst. Zudem konnte gezeigt werden, dass alle Items der Subskalen hoch untereinander und mit den zugrundeliegenden Konstrukten korrelieren, somit liegt Konstruktvalidität vor. Ferner ist auch die Kriteriumsvalidität erfüllt, indem die IHS negativ mit Depression und positiv mit Lebensqualität sowie anderen Hoffnungsskalen korreliert (Schrank et al., 2010).
Im Rahmen der vorliegenden Studie wurde eine Stichprobenerhebung durchgeführt. Döring und Bortz (2016) empfehlen die Erhebung einer möglichst großen Stichprobe, um die Grundgesamtheit der zu untersuchenden Gruppe repräsentativ darstellen zu können. Da in dieser Erhebung ausschließlich Studierende befragt werden sollten und erwartungsgemäß keine weiteren Filterbedingungen vorgesehen waren, wurde eine Strichprobengröße von mindestens N = 60 Personen angestrebt. Die Auswahl der Stichprobe erfolgte zufällig, somit handelt es sich um eine probabilistische Auswahlmethode, die besonders dann zum Einsatz kommt, wenn die Verteilung der Variablen und die Zusammensetzung der Grundgesamtheit vorab nicht bekannt ist (Döring & Bortz, 2016).
Vor dem Onlinestellen des Fragebogens und der Stichprobenakquise wurde ein Pretest durchgeführt, um die ungefähre Bearbeitungszeit zu ermitteln und die Anwendbarkeit auf mobilen Endgeräten zu gewährleisten. Anschließend wurden kleine Anpassungen vorgenommen und eine Bearbeitungszeit von ca. 5-10 Minuten festgestellt. Daraufhin wurde der Fragebogen am 02.06.2022 online geschaltet. Im Bearbeitungszeitraum, der insgesamt 25 Tage betrug, wurde der Fragebogen zunächst im persönlichen und in sozialen Netzwerken verbreitet. Die Ansprache erfolgte primär per Schneeballsystem via WhatsApp, mit der Bitte um Weiterverbreitung in den eigenen Gruppen und Netzwerken. Nach zwölf Tagen hatten von insgesamt 51 Teilnehmern nur 25 die Umfrage vollständig abgeschlossen. In einem weiteren Schritt wurden daher in den nächsten zwei Wochen gezielt Studierende angeschrieben, die die Umfrage wiederum in Studierendengruppen weiterleiteten und das Gesamtsample erreichte 94 Personen.
Es folgte einige Tage später eine Erinnerung über die Statusfunktion von WhatsApp, woraufhin am 27.06.2022 ein Stichprobenumfang von insgesamt 147 Personen erzielt werden konnte, von denen N = 68 den Fragebogen vollständig beantwortet hatten. Das entspricht einer Beendigungsquote von 46,26%, die daraus resultiert, dass mehr als die Hälfte der Teilnehmer die Umfrage auf der Startseite beendeten. Die Vermutung liegt nahe, dass der Link von Teilnehmern entweder mehrmals, lediglich aus Interesse oder von Teilnehmern ohne Studierendenstatus geöffnet wurde. Von den 68 Personen beendeten zwei den Fragebogen, obwohl sie die Filterfrage nach dem Studierendenstatus mit „nein“ beantwortet hatten und wurden daher ausgeschlossen. Insgesamt ergab sich damit ein Stichprobensample von N = 66 Teilnehmern.
Das Alter der 66 gültigen Umfrageteilnehmer lag zwischen 19 und 51 Jahren, im Mittelwert bei M = 23,55 Jahren (SD = 5). 21 gaben ihr Geschlecht als männlich an, 44 als weiblich und einer als divers. Damit ergeben sich prozentuale männliche Anteile von 31,8%, weibliche Anteile von 66,7% und diverse Anteile 1,5%. Die männlichen Teilnehmer waren im Mittel M = 25,24 Jahre (SD = 7,65), die weiblichen M = 22,77 (SD = 2,91) und die diverse Person 22 Jahre alt2. Neben Geschlecht und Alter wurden, im Rahmen des WHOQOL-BREF, auch zwei Items zur Beurteilung der Lebensqualität und Zufriedenheit mit der Gesundheit erhoben, die unabhängig von den Domänen zu bewerten sind. 69,7% der Studierenden beurteilten ihre Lebensqualität als sehr gut oder gut. 28,8% bewerteten ihre Lebensqualität als mittelmäßig und 1,5% als schlecht. Niemand wählte die Antwortoption „sehr schlecht“. Damit ergab sich eine mittlere Lebensqualität von M = 3,86 (SD = .72). Männer gaben im Mittel ihre Lebensqualität mit M = 3,95 (SD = .74) und Frauen mit M = 3,82 (SD = .72). Die diverse Person bewertete ihre Lebensqualität mit „gut“. Zur Zufriedenheit bezüglich der Gesundheit ist festzustellen, dass 68,2% der Teilnehmer sehr zufrieden oder zufrieden waren. 15,2% waren weder zufrieden noch unzufrieden und 16,7% waren unzufrieden. Keiner gab an, sehr unzufrieden mit der eigenen Gesundheit zu sein. Im Mittel betrug die gesundheitliche Zufriedenheit damit M = 3,7 (SD = .96), wobei die männlichen Befragten einen Mittelwert von M = 3,86 (SD = .91) und die weiblichen Befragten einen Mittelwert von M = 3,61 (SD = .99) aufwiesen. Die diverse Person äußerte sich bezüglich ihrer Gesundheit als „zufrieden“.
Nach Ablauf des Befragungszeitraums wurden die Daten via Unipark heruntergeladen und mit der 26. Version der Statistiksoftware SPSS gesichtet und ausgewertet. Zunächst wurden dazu die Daten bereinigt und deskriptive Statistiken der Skalen betrachtet. In einem weiteren Schritt wurden mittels Reliabilitätsanalyse die Konstrukte itemanalytisch untersucht, um darauffolgend anhand von Konstruktmittelwerten die Hypothesen überprüfen zu können.
Zur Prüfung der H 1 wurde für jede ihrer Subhypothesen eine lineare Regressionsanalyse durchgeführt. Das Manual zum WHOQOL-BREF sieht vor, die Domänen nicht in einen Gesamtscore für das Konstrukt gesundheitsbezogene Lebensqualität zusammenzufassen, sondern ausschließlich einzeln zu betrachten (WHOQOL Group, 1998). Demnach wird von den Ergebnissen der Überprüfung der Regressionsanalysen zu den Subhypothesen der H 1 auf die Haupthypothese geschlossen. Die Prüfung der H 2 verfolgt aus genanntem Grund den gleichen Ansatz. Um den moderierenden Effekt den Geschlechts auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität zu überprüfen, wurde hier für jede der Subhypothesen ein Multigruppenvergleich durchgeführt.
Im nachfolgenden Kapitel werden die Ergebnisse der empirischen Arbeit dargestellt. Für die Skalen des WHOQOL-BREF und der Integrative Hope Scale wurde eine Itemanalyse in Form einer Reliabilitätsanalyse durchgeführt, deren Resultate zunächst berichtet werden. Im weiteren Verlauf werden die Ergebnisse der zur Überprüfung Hypothesen durchgeführten Analysen dargelegt. Die Dokumentationen der durchgeführten Analysen können dem Anhang 1 entnommen werden.
In diesem Abschnitt werden die Ergebnisse der Itemanalyse für die beiden verwendeten Messinstrumente dargestellt. Den ersten Schritt der deskriptivstatistischen Itemanalyse bildet die systematische Aufbereitung der Daten. Dazu wird zunächst eine Schwierigkeitsanalyse der Items durchgeführt. Die Itemschwierigkeit bzw. Popularität sollte hier in einem Bereich zwischen .20 und .80 liegen, wobei p = .50 am besten zwischen Teilnehmern differenziert (Moosbrugger & Kelava, 2012). Den zweiten Schritt der Itemanalyse bildet die Überprüfung der Trennschärfe, die den Grad der inhaltlichen Übereinstimmung der Items bezüglich des zu messenden Konstrukts darstellt. Der Richtwert von rit >.30 gilt hier als zufriedenstellend (Moosbrugger & Kelava, 2012). Abschließend wird die interne Konsistenz zur Überprüfung der Reliabilität der betreffenden Skala ermittelt. Weist Cronbachs Alpha Werte von a > 0.7 auf, kann die interne Konsistenz als akzeptabel und aussagekräftig bewertet werden (Döring & Bortz, 2016).
Der WHOQOL-BREF erfasst gesundheitsbezogene Lebensqualität mit 26 Items. Zwei davon erfassen die Bewertung der eigenen Lebensqualität und die Zufriedenheit mit der Gesundheit der Befragten und werden unabhängig von den vier Domänen des Fragebogens betrachtet, weswegen diese hier nicht weiter berücksichtigt werden. Die übrigen 24 Items lassen sich den vier Domänen zuordnen. Das Manual zum WHOQOL-BREF sieht vor, die Domänen ausschließlich gesondert zu betrachten (WHOQOL Group, 1998), weswegen für jede der vier Dimensionen eine Itemanalyse durchgeführt wurde. Die Items wurden entsprechend der zugehörigen Skala kodiert, wobei K = körperlich, P = psychisch, S = sozial und U = Umwelt bedeutet. Die Items who_K1, who_K2 und who_P6 sind negativ gepolt und wurden entsprechend vorab umkodiert.
Die erste Itemanalyse wurde für die Domäne des körperlichen Wohlbefindens durchgeführt. Die Items who_K2_recode und who_K4 wiesen eine zu hohe Schwierigkeit auf. Da das Manual zum Instrument vorsieht, die physische Domäne mit mindestens sechs Items zu erfassen (WHOQOL Group, 1998), wurde das Item mit der höchsten Schwierigkeit
(who_K4 mit p =.89) von der weiteren Analyse ausgeschlossen. Die übrigen Items werden in Tabelle 1 abgebildet. Alle sechs Items wiesen mit rit =.30 bis rit =.60 eine akzeptable Trennschärfe auf. Das Item who_K2_recode hatte mit p = .87 die einzige zu hohe Itemschwierigkeit, wurde aber aus oben genanntem Grund trotzdem beibehalten. Die sechs Items ergaben für die Domäne insgesamt einen Mittelwert von M = 3.65 und wiesen mit einem Cronbachs Alpha von a = .73 eine gute interne Konsistenz auf.
Tab. 1: Itemanalyse der Domäne des physischen Wohlbefindens
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Anmerkungen: N - 66, recode = umgepolte Items, fünfstufige Likert-Skala, A4= 3.65, Cronbachs Alpha a = .73
Bei der Analyse der Items zur Domäne des psychischen Wohlbefindens unterschritt who_P4 mit rit =.28 den Richtwert für die Trennschärfe und wurde daher entfernt. Die Ergebnisse der verbliebenen Items erfüllten mit Werten zwischen p =.50 und p =.76 sowie rit =.49 und rit =.67 die Anforderungen für Trennschärfe und Itemschwierigkeit und können in Tabelle 2 eingesehen werden. Für die Skala ergab sich insgesamt ein Mittelwert von M = 3.43 und ein Cronbachs Alpha von a = .79, das als hoch bewertet werden kann.
Tab. 2: Itemanalyse der Domäne des psychischen Wohlbefindens
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Anmerkungen: N = 66, recode = umgepolte Items, fünfstufige Likert-Skala, M = 3.43, Cronbachs Alpha a = .79
Die Itemanalyse der Domäne der sozialen Beziehungen, deren Resultate in Tabelle 3 dargestellt sind, ergab, dass sich alle drei Items innerhalb der vorgegebenen Richtwerte bewegten und somit kein Item ausgeschlossen werden musste. Die Itempopularität lag zwischen p = .61 und p =.70, die Trennschärfe zwischen rit = .35 und rit =.50. Für die Gesamtskala ergab sich ein Mittelwert von M = 3.64 und ein Cronbachs Alpha von a = .59. Damit liegt die interne Konsistenz noch in einem akzeptablen Bereich, aber unter dem Richtwert für eine zufriedenstellende Reliabilität. Die geringe interne Konsistenz der Domäne wird in der Diskussion aufgegriffen.
Tab. 3: Itemanalyse der Domäne der sozialen Beziehungen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Anmerkungen: N = 66, fünfstufige Likert-Skala, M = 3.64, Cronbachs Alpha a = .59
Tabelle 4 zeigt die Ergebnisse der Itemanalyse zur Umweltdomäne. Das Item who_U3 wies eine deutlich zu geringe Trennschärfe von rit=.16 auf und wurde daher nicht weiter berücksichtigt. Mit who_U4 lag ein weiteres Item knapp unter dem Richtwert (rit = .29) und zeigte gleichzeitig mit p = .83 eine zu hohe Popularität. Der Ausschluss des Items hätte allerdings zu einer deutlichen Verringerung der Trennschärfe von who_U5 sowie zu einer Abnahme der internen Konsistenz geführt, weswegen es trotzdem beibehalten wurde. Ferner wies auch who_U5 eine geringe Trennschärfe von rit = .27 auf. Die Entfernung des Items verringerte zwar seinerseits leicht die Trennschärfe von who_U4, führte aber zu einer Erhöhung des Cronbachs Alphas, weswegen dieser Schritt gemacht wurde. Die übrigen sechs Items lagen mit der Trennschärfe in einem Bereich von rit =.26 bis rit =.56 sowie bezüglich ihrer Schwierigkeit zwischen p =.70 und p =.83. Von einem weiteren Ausschluss eines Items wurde abgesehen, weil das Handbuch zum WHOQOL-BREF mindestens sechs Items zur Erhebung der sozialen Beziehungen empfiehlt (WHOQOL Group, 1998). Insgesamt ergab sich damit ein Mittelwert von M = 3.99 sowie ein Cronbachs Alpha von a = .67, das leicht unter dem Richtwert für eine hohe interne Konsistenz liegt.
Tab. 4: Itemanalyse der Umweltdomäne
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Anmerkungen: N = 66, fünfstufige Likert-Skala, M = 3.99, Cronbachs Alpha a = .67
Zusammenfassend ist festzustellen, dass die befragten Studierenden im Mittel mit M = 3.99 die höchsten Werte für die Umweltdomäne und mit M = 3.43 die niedrigsten Werte für die Domäne des psychischen Wohlbefindens angaben.
Die integrative Hope Scale (IHS) erfasst Hoffnung mit 23 Items, die sich vier Dimensionen zuordnen lassen. Aus den Items kann sowohl ein Gesamtwert als auch ein Wert für die jeweiligen Subdimensionen von Hoffnung ermittelt werden. Die Dimensionen bestehen aus unterschiedlich vielen Items, wobei sich zwei von ihnen nur aus jeweils vier Items ergeben (Schrank et al., 2010). Aus diesem Grund werden vor der Itemanalyse für die gesamte Skala zunächst jeweils die Items der einzelnen Dimensionen betrachtet. Ist anhand der Reliabilitätsanalyse einer Subdimension die Entfernung eines Items inhaltlich nicht sinnvoll, wird dieses ggf. ebenso in der Gesamtskala beibehalten, auch wenn es hier keine idealen Werte für Trennschärfe und Popularität aufweist. Die Items der Skalen wurden entsprechend der zugehörigen Dimensionen kodiert, wobei T = Trust and confidence, L = Lack of perspective, P = Positive future orientation und S = Social relations and personal value bedeutet. Die Items der Skala Lack of perspective sind negativ gepolt und wurden vorab umkodiert.
Tabelle 5 zeigt die Ergebnisse der Itemanalyse der ersten IHS-Dimension. Das Item ihs_T9 unterschritt den Richtwert für die Trennschärfe mit rit = .27 minimal. Bei der ursprünglichen faktorenanalytischen Betrachtung des Items stellten die Autoren des Instruments bereits fest, dass es vergleichsweise wenig in den Gesamtfaktor Hoffnung lädt. Da das Item aber die einzige Frage darstellt, die sich auf Glauben und Spiritualität bezieht, wurde es dort nicht ausgeschlossen und soll es auch hier nicht werden (Schrank et al., 2010). lhs_T5 überschritt den Richtwert für die Itemschwierigkeit zwar leicht, eine Entfernung desselben hätte aber eine deutliche Verringerung der internen Konsistenz zur Folge gehabt, weswegen es ebenfalls beibehalten wurde. Die Items bewegten sich insgesamt zwischen Trennschärfen von rit =.27 bis rit =.74 und Schwierigkeiten zwischen p = .50 und p = .81. Insgesamt ergab sich damit ein Mittelwert von M = 4.40 und ein gute interne Konsistenz von a = .79.
Tab. 5: Itemanalyse der IHS-Dimension Vertrauen und Zuversicht
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Anmerkungen: N - 66, sechsstufige Likert-Skala, M = 4.40, Cronbachs Alpha a = .79
Die Itemanalyse der Dimension Fehlende Perspektive ergab, dass alle Items die Richtwerte erfüllten, wobei Trennschärfen von rit =.42 und rit =.72 sowie Popularitäten von p =.56 und p = 75 ermittelt wurden. Folglich musste kein Item von der weiteren Auswertung ausgeschlossen werden. Die Items sind in Tabelle 6 dargestellt und ergaben insgesamt einen Mittelwert von M = 4.20 sowie ein sehr gutes Cronbachs Alpha von a =
.84.
Tab. 6: Itemanalyse der IHS-Dimension Fehlende Perspektive
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Bei der Reliabilitätsanalyse der Dimension Positive Zukunftsorientierung, deren Ergebnisse in Tabelle 7 dargestellt sind, erreichten drei von vier Items eine zu hohe Popularität. Da sich aber eine Entfernung jedes dieser Items negativ auf die interne Konsistenz ausgewirkt hätte und die Skala ohnehin nur von insgesamt vier Items erhoben wurde, entschied sich der Autor gegen einen Ausschluss der Items. Die Trennschärfen reichten somit von rit = .48 bis rit = .59 und die Itemschwierigkeiten von p = .78 bis p = .88. Insgesamt resultierte aus den Items ein Mittelwert von M = 5.22 sowie ein gutes Cronbachs Alpha von a = .75. Die hohen Itemschwierigkeiten und der hohe Mittelwert werden in der Diskussion aufgegriffen.
Tab, 7: Itemanalyse der IHS-Dimension Positive Zukunftsorientierung
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Anmerkungen: N - 66, sechsstufige Likert-Skala, M = 5.22, Cronbachs Alpha a = .75
Bei der Betrachtung der Items zur Dimension Soziale Beziehungen und persönlicher Wert unter- bzw. überschritt ebenfalls kein Items die Richtwerte für Trennschärfe und Itemschwierigkeit, entsprechend wurden alle Items beibehalten. Die in Tabelle 8 abgebildeten Items reichten von rit =.56 bis rit = .71 sowie von p = .68 bis p =.78. Im Mittel ergab sich ein Wert von M = 4.68, die Reliabilität betrug a = .81.
Tab. 8: Itemanalyse der IHS-Dimension Soziale Beziehungen und persönlicher Wert
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Anmerkungen: N - 66, sechsstufige Likert-Skala, M = 4.68, Cronbachs Alpha a = .81
Abschließend wird in Tabelle 9 die Itemanalyse der Gesamtskala der IHS dargestellt. In der Gesamtbetrachtung bewegt sich die Trennschärfe von ihs_T9 im Vergleich zur einzelnen Skala mit rit = .12 noch deutlicher unter dem Trennschärfe-Richtwert. Aus oben genanntem Grund wurde es trotzdem nicht ausgeschlossen. Insgesamt vier Items überschritten die maximal erwünschte Itemschwierigkeit. Unter der Analyse der einzelnen Skalen wurde jedoch auch deren Beibehaltung jeweils begründet.
Tab. 9: Itemanalyse der IHS-Gesamtskala
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Anmerkungen: N = 66, recode = umgepolte Items, sechsstufige Likert Skala, M = 4.54, Cronbachs Alpha a = .90
Für alle Items ergibt sich eine Trennschärfe zwischen rit = .12 und rit = .74 sowie eine Itempopularität von p = .50 bis p = .88. Im Mittelwert betrugen die Angaben M = 4.54 und die gesamte Skala konnte eine exzellente Reliabilität von a = .90 erreichen. Der höchste Mittelwert ergab sich mit M = 5.22 für die Dimension Positive Zukunftsorientierung, der niedrigste betrug M = 4.20 für die Dimension Fehlende Perspektive.
Nach der Reliabilitätsanalyse folgt in diesem Abschnitt nun die Überprüfung der Hypothesen. Voraussetzung für die Überprüfung ist, dass die zugrundeliegenden Variablen normalverteilt sind. Um die Normalverteilung der Variablen zu überprüfen, wurde der Shapiro-Wilk-Test für die vier Domänen des WHOQOL-BREF durchgeführt. Das Signifikanzniveau aller vier Variablen betrug p > 0.05, folglich kann von einer Normalverteilung ausgegangen werden. Die Ergebnisse des Tests können dem Anhang 1 entnommen werden.
And dieser Stelle sei nochmal darauf hingewiesen, dass gesundheitsbezogene Lebensqualität nicht als Gesamtkonstrukt, sondern nur durch seine Subdomänen bewertet werden kann (WHOQOL Group, 1998). Die Haupthypothesen dieser Arbeit beinhalten dennoch HRQOL als abhängige Variable, überprüfen diese aber anhand ihrer Subhypothesen. Von den Ergebnissen der Subhypothesen kann dann auf die Haupthypothese geschlossen werden.
Zur Überprüfung der grundlegenden Fragestellung dieser Arbeit und der H 1 wurde mittels linearer Regression der Zusammenhang zwischen Hoffnung und den vier Domänen der HRQOL analysiert. Die Durchführung und Interpretation einer linearen Regression setzt die Prüfung einiger statistischer Bedingungen voraus, die nachfolgend dargestellt werden. Hierzu zählen das Vorliegen von Linearität, Homoskedastizität sowie Normalität und es darf keine Multikollinearität bestehen. Da die Verfahren zur Überprüfung der Voraussetzungen für jede der gerechneten Regressionen identisch sind, werden hier deren Ergebnisse nur für die erste Durchführung ausführlich beschrieben - für die weiteren Regressionsanalysen werden die Ergebnisse lediglich kurz erwähnt. Alle Analysen können dem Anhang 1.1 entnommen werden.
Die erste Subhypothese H 1a beschäftigt sich mit der Wirkung von Hoffnung auf die physische Domäne der HRQOL. Hier wurde zunächst die Linearität des Zusammenhangs mittels eines Streudiagramms grafisch überprüft und bestätigt. Die Homoskedastizität wird anhand der Varianz der Residuen überprüft und liegt dann vor, wenn diese konstante Varianzen aufweisen. Dazu wurde der Residualplot betrachtet, dessen gleichmäßige Streuung über und unter dem Nullwert keine Anzeichen einer Heteroskedastizität aufwies. Zur Überprüfung der Normalität wurde ein P-P-Diagramm erstellt. Lassen sich die Werte der AV (hier physische Domäne) in einer Geraden abbilden, liegt Normalverteilung vor. Diese Voraussetzung konnte ebenfalls bestätigt werden. Darüber hinaus wurde die Multikollinearität der Residuen durch Berechnung des Variationsinflantions- faktors (VIF) und die Toleranz überprüft, wobei VIF < 10 und die Toleranz > 0.2 sein
sollte. Die Werte für VIF und Toleranz lagen bei 1.0, somit lag keine Multikollinearität vor.
Da alle Voraussetzungen als erfüllt angesehen werden konnten, wurde nachfolgend die Regressionsanalyse durchgeführt. Dazu wurde im ersten Schritt die Signifikanz des Gesamtmodells überprüft. Nach Döring und Bortz (2016) lässt ein Modell mit einer Signifikanz p <.01 signifikante Aussagen zum Einfluss einer Variable auf eine andere zu. Die Regressionsanalyse, deren Ergebnisse in Tabelle 10 dargestellt sind, zeigte, dass Hoffnung einen signifikanten Anteil der Varianz der Domäne physisches Wohlbefinden erklärt (F(1, 64) = 31.83, p <.001). Aus Rkon[2] = .32 ergibt sich, dass insgesamt 32% der Varianz des physischen Wohlbefindens mit Hoffnung erklärt werden können. Folglich weist das Modell eine hohe Anpassungsgüte auf (Cohen, 1992). Zudem lässt sich am Regressionskoeffizienten von Hoffnung (ß = 0.52) erkennen, dass eine Zunahme des Hoffnungswerts um eine Einheit zu einer Zunahme von 0.52 Einheiten des körperlichen Wohlbefindens führt, also um circa eine halbe Stufe auf der Skala. Um die Bedeutung der Ergebnisse zu bewerten, wurde darüber hinaus die Effektstärke ermittelt. Diese betrug f = 0.69 und ist damit nach Cohen (1992) als starker Effekt einzuordnen. Die Subhypothese Hiakann somit bestätigt werden.
Tab. 10: Lineare Regressionsanalyse der Domäne physisches Wohlbefinden
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die zweite Subhypothese Hu, prüft den Zusammenhang zwischen Hoffnung und dem psychischen Wohlbefinden. Die oben genannten Voraussetzungen einer linearen Regression konnten auch hier erfüllt werden. Zudem ließ sich die Signifikanz des Modells ebenfalls bestätigen (F(1, 64) = 86.31, p <.001). Aus den in Tabelle 11 dargestellten Ergebnissen resultiert, dass eine Zunahme von Hoffnung um eine Einheit eine Zunahme von 0.70 Einheiten auf der Skala des psychischen Wohlbefindens zur Folge hätte. Mit Rkorr[2] = .57 hat das Modell eine starke Varianzaufkärung (Cohen, 1992), es können 57% der Varianz des psychischen Wohlbefindens durch Hoffnung erklärt werden. Nach Cohen (1992) handelt es sich bei der daraus resultierenden Effektstärke von f= 1.15 um einen starken Effekt. Die zweite Unterhypothese /7fükann demnach angenommen werden.
Tab. 11: Lineare Regressionsanalyse der Domäne psychisches Wohlbefinden
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Hie untersucht die Wirkung von Hoffnung auf die Domäne der sozialen Beziehungen. Die statistischen Voraussetzungen wurden geprüft und konnten bestätigt werden, lediglich der grafische Zusammenhang der beiden Variablen fiel weniger deutlich aus als für die physische und psychische Domäne. Ein Signifikanzniveau von p <.01 konnte auch hier festgestellt werden (F(1,64) = 11.40, p = .001). Die Regressionsanalyse ergab einen Determinationskoeffizienten von RkOr[2] = .14. Das Modell weist also eine mittlere Varianzaufklärung auf (Cohen, 1992), es können 14% der Streuung auf der Domäne der sozialen Beziehungen durch Hoffnung erklärt werden. Bei der Betrachtung der Effektstärke ist festzustellen, dass es sich mit f= 0.40 um einen starken Effekt handelt (Cohen, 1992). Die Koeffizienten zeigen, dass eine Steigerung von Hoffnung um eine Einheit die Domäne der sozialen Beziehungen um 0.43 Einheiten erhöhen würde. Die /-/leist demnach ebenfalls zu bestätigen. Die Ergebnisse der Analyse sind in Tabelle 12 abgebildet. Tab. 12: Lineare Regressionsanalyse der Domäne soziale Beziehungen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abschließend wird die letzte Unterhypothese der Hi betrachtet. Ähnlich der H1c konnten auch für die /-/«die Voraussetzungen mit Ausnahme eines weniger eindeutigen linearen Zusammenhangs bestätigt werden. Das Modell erwies sich als signifikant (F(1, 64) = 11.40, p = .001) und konnte mit RkOrr[2] = .16 einen mittleren Beitrag zur Varianzaufkärung leisten (Cohen, 1992). Aus dem korrigierten Korrelationskoeffizienten ist zu schließen, dass Hoffnung 16% der Varianz der Umweltdomäne erklären kann. Daraus resultiert eine Effektstärke von f= 0.43, die nach Cohen (1992) als hoch zu bewerten ist. In Tabelle 13 ist neben den bisher berichteten Ergebnissen auch zu erkennen, dass die Umweltdomäne mit jeder Zunahme einer Einheit der Hoffnung um 0.43 steigt. Auch die /-/«kann damit angenommen werden.
Tab. 13: Lineare Regressionsanalyse der Umweltdomäne
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Zusammenfassend ließen sich damit alle Unterhypothesen der Hi bestätigen. Da sich Hoffnung positiv auf alle Domänen gesundheitsbezogener Lebensqualität auswirkt, kann auch die Haupthypothese Hr. Hoffnung wirkt sich positiv auf die Domänen der gesundheitsbezogenen Lebensqualität bei Studierenden aus sowie die zugrundeliegende Fragestellung bestätigt werden, dass sich Hoffnung positiv auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität Studierender auswirkt.
Für die Überprüfung der zweiten Hypothese, die sich auf den Einfluss des Geschlechts auf den Zusammenhang zwischen Hoffnung und gesundheitsbezogener Lebensqualität bezieht, wurden ebenfalls die einzelnen Domänen der HRQOL untersucht. Für die Subhypothesen der H 1 wurden bereits die Anforderungen einer Regression und die Signifikanz geprüft und bestätigt, sodass direkt der Interaktionsterm von Geschlecht (Moderator) und Hoffnung (UV) gebildet werden konnte. Der Interaktionsterm wies allerdings für die erste der Subhypothesen der H 2 keine Signifikanz auf, B = .02, ß = .07, t (66) = 0.09, p > .05, weswegen die Regressionskoeffizienten nicht weiter interpretiert wurden und die H 2a abzulehnen ist.
Für die H 2b wurde ebenfalls ein Interaktionsterm gebildet. Mit B = .07, ß = .25, t (66) = 0.42, p > .05 konnte aber auch hier kein signifikanter Einfluss ermittelt werden, weswegen von einer weiteren Interpretation abgesehen und die Hypothese nicht angenommen wurde.
Die H 2c, die den moderierenden Effekt des Geschlechts auf den Zusammenhang von Hoffnung und der Domäne der sozialen Beziehungen untersucht, wies ebenso keinen signifikanten Interaktionsterm auf, B = .28, ß = .84, t (66) = 1.01, p > .05. Folglich wurde die Hypothese abgelehnt.
Zu guter Letzt wurde auch der Interaktionstermin der H 2d auf Signifikanz überprüft. Diese konnte auch hier nicht als ausreichend festgestellt werden, B = .01, ß = .03, f ^) = 0.04, p > .05. Auch die letzte der Subhypothesen zur Moderatorhypothese H 2 wurde entsprechend abgelehnt, sodass zusammenfassend keiner der Bestandteile der H2 angenommen werden konnte. Die H 2 muss folglich auch abgelehnt werden. In Anhang 1.2 können die Ergebnisse des Multigruppenvergleichs eingesehen werden.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Einfluss von Hoffnung auf Gesundheit, spezifischer auf gesundheitsbezogene Lebensqualität bei Studierenden. In diesem Abschnitt sollen zunächst die Ergebnisse aus den hypothesenprüfenden Verfahren kurz zusammengefasst und daraufhin interpretiert werden. Es soll zudem eine Einordnung in den bisherigen Forschungsstand erfolgen. Im weiteren Verlauf werden zu berücksichtigende Einschränkungen in Bezug auf die Stichprobenzusammensetzung, das Forschungsdesign, den Fragebogen und die zugrundeliegenden Modelle diskutiert. Abschließend sollen, aufbauend auf den Ergebnissen und identifizierten Kritikpunkten, Handlungsempfehlungen für die Forschung und Praxis abgeleitet werden.
Nachfolgend werden die Ergebnisse der Prüfung der ersten und zweiten Hypothese bündig zusammengefasst, um sie darauf aufbauend interpretieren zu können. Für alle Aussagen zu möglichen Beziehungen der beiden untersuchten Konstrukte ist vorwegzunehmen, dass aufgrund des nicht-experimentellen Studiendesigns nur eingeschränkt Rückschlüsse auf Kausalzusammenhänge gezogen werden können. Für beide Hypothesen gilt zudem, dass sie, mit Blick auf die Limitationen des WHO-QOL-BREF, das Konstrukt HRQOL nicht als Ganzes erfassen, sondern lediglich von den einzelnen Domänen auf das Ganze schließen können (WHOQOL Group, 1998).
H 1: Die wahrgenommene soziale Unterstützung wirkt sich positiv auf die Domänen der gesundheitsbezogenen Lebensqualität der Studierenden aus.
Alle vier Subhypothesen, die jeweils den Zusammenhang zwischen Hoffnung und einer der vier Domänen der HRQOL prüften, fielen signifikant aus und konnten angenommen werden. Insgesamt resultiert daraus, dass Hoffnung einen signifikant positiven Einfluss auf die HRQOL bei Studierenden hat, womit auch die dieser Arbeit zugrundeliegende Forschungsfrage bejaht werden kann. Aufgrund der Linearität des Zusammenhangs kann geschlussfolgert werden, dass eine höhere Ausprägung von Hoffnung auch mit einer höheren HRQOL einhergeht. Ebenso liegt weniger HRQOL vor, wenn Studierende weniger hoffnungsvoll sind. Diese Ergebnisse decken sich mit denen der ursprünglichen Untersuchung im Rahmen der Entwicklung der IHS in Österreich, die auch einen signifikanten Zusammenhang zwischen Hoffnung und HRQOL feststellen konnte (Schrank et al., 2010). Im Vergleich der Ergebnisse der einzelnen Domänen von HRQOL und Hoffnung wird deutlich, dass nicht alle Domänen gleich stark von Hoffnung beeinflusst werden. Für die Domänen des physischen und psychischen Wohlbefindens ergab sich eine starke Varianzaufklärung durch Hoffnung (Rkorr[2] = .32 bzw. Rkorr[2] = .57), für die Domäne der sozialen Beziehungen und die Umweltdomäne war die Modellgüte moderat (Rkorr[2] = .14 bzw. Rkorr[2] = .17). Vergleichend konnte Hoffnung also mit 57% den größten Anteil der Streuung der Werte für die psychische Domäne erklären und hatte mit 14% die geringste Aussagekraft bezüglich der Domäne der sozialen Beziehungen. Für alle vier linearen Regressionen konnte allerdings eine hohe Effektstärke ermittelt werden (f > 0.40), wobei auch hier die Domäne des psychischen Wohlbefindens den größten Effekt aufwies (f = 1.15). Diese Unterschiede spiegeln sich auch in der Differenz zwischen den Regressionskoeffizienten wider. So würde etwa für die Umweltdomäne eine Zunahme um eine Einheit auf der Hoffnungsskala nur eine Zunahme von B = 0.32 Einheiten auf der Skala der entsprechenden Domäne bedeuten. Für die Domäne des psychischen Wohlbefindens ergab sich ein Koeffizient von B = 0.70. Dieser ließe sich vorsichtig so interpretieren, dass Befragte, würden sie einen um eins höheren Wert auf der Hoffnungsskala angeben, auch um 0.70 erhöhte Werte auf der Skala zum psychischen Wohlbefinden verzeichnen. Sie würden beispielsweise einer Aussage eher voll und ganz zustimmen, statt ihr nur zuzustimmen. Zusammenfassend bildet die psychische Domäne die am stärksten durch Hoffnung beeinflusste Komponente von gesundheitsbezogener Lebensqualität. Vor dem theoretischen Hintergrund ist dieses Ergebnis naheliegend, da Hoffnung eine primär kognitiv-emotionale Variable darstellt (Hammelstein & Roth, 2002). Auch der generelle Zusammenhang von Hoffnung mit gesundheitlichen Outcomes, der im Rahmen der Herleitung der Hypothesen (siehe Kapitel 2.5) ausführlich behandelt wurde, spiegelt sich hier wider.
H 2: Das Geschlecht beeinflusst die Stärke des Zusammenhangs zwischen Hoffnung und den Domänen der gesundheitsbezogenen Lebensqualität.
Die zweite Hypothese bezog sich auf den moderierenden Effekt des Geschlechts auf den Zusammenhang zwischen den beiden Konstrukten. Für keine der Domänen von HRQOL konnte ein signifikanter Interaktionseffekt zwischen Hoffnung und dem Geschlecht in Bezug auf HRQOL ermittelt werden, weswegen die Subhypothesen und folglich auch die dazugehörige Haupthypothese abgelehnt wurden. Keiner der Zusammenhänge wurde also durch Hinzunahme des Geschlechts als Moderator besser erklärt. Basierend auf der Erkenntnis, dass Frauen Hoffnung generell mehr Bedeutung zuschreiben als Männer (Krafft & Walker, 2018), hätte man einen moderierenden Effekt erwarten können. Krafft und Walker (2018) arbeiteten auch heraus, dass die Bedeutung von Hoffnung mit dem Alter zunimmt. Denkbar wären also abweichende Ergebnisse bei der Untersuchung einer im Schnitt älteren Stichprobe, gegeben, dass der Altersdurchschnitt dieser Erhebung nur M = 23.55 Jahre (SD = 5) betrug. Darüber hinaus lag für die Stichprobe auch eine ungleiche Geschlechterverteilung vor, indem 21 männliche und mit 44 mehr als doppelt so viele weibliche Befragte an der Umfrage teilnahmen. Eine gleichmäßigere Verteilung, womöglich auch eine insgesamt umfangreichere Stichprobe, könnte hier andere Ergebnisse liefern.
Im Rahmen der kritischen Würdigung werden die Stichprobe, die zur Untersuchung gewählten Methoden sowie der Onlinefragebogen und die diesem zugrundeliegenden Konstrukte reflektiert und diskutiert. Die daraus resultierenden möglichen Verzerrungen der Ergebnisse sowie deren Bedeutung für die Interpretation derselben sollen behandelt werden.
Zur Gewinnung von Teilnehmern für die Umfrage wurde der Fragebogen ausschließlich online in sozialen Medien bzw. im Netzwerk des Autoren verbreitet. Das und die Tatsache, dass es sich um einen Onlinefragebogen handelt, haben zur Folge, dass nur Studierende an der Umfrage teilnehmen konnten, die einen Zugang zum Internet haben. Wenngleich die meisten Studierenden einen Internetzugang haben sollten, kann nicht ausgeschlossen werden, dass aufgrund von Internetproblemen Umfragen abgebrochen wurden oder gar nicht erst teilgenommen werden konnte. Ausschließlich online generierte Stichproben können zu mangelnder Repräsentativität führen (Wagner & Hering). Darüber hinaus sind einige weitere Aspekte kritisch zu bewerten, die die Repräsentativität der Stichprobe für die Grundgesamtheit der Studierenden negativ beeinflussen können. Die Umfrage wurde nur an Personen verteilt, die durch persönliche Kontakten Netzwerk oder soziale Medien mit dem Autor verbunden sind. Die Vermutung liegt nahe, dass demnach ein Großteil der Befragten ebenfalls aus dem Umfeld der Hochschule Fresenius kommt, besonders aus dem Großraum Hamburg und Umgebung. Ferner könnten Studierende der Wirtschaftspsychologie und Psychologie überrepräsentiert sein, da aus diesen Fachbereichen die meisten hochschulinternen Kontakte des Autoren stammen. Darüber hinaus ergab sich eine Geschlechterzusammensetzung der Stichprobe von rund 32% männlichen, ca. 67% weiblichen und unter zwei Prozent diversen Teilnehmern. Nur eine Person gab ihr Geschlecht als „divers“ an, daher konnte diese Gruppe im Ergebnisteil, besonders im Kontext der Moderatorhypothesen, nicht weiter berücksichtigt werden. Die ungleiche Verteilung der Geschlechter könnte zu Verzerrungen geführt haben. Vor dem Hintergrund der genannten Faktoren ist die Repräsentativität der Stichprobe für die Grundgesamtheit der Studierenden kritisch zu betrachten. Zudem ist zu berücksichtigen, dass insgesamt nur N = 68 Studierende den Fragebogen vollständig beantworteten. Döring und Bortz (2016) weisen darauf hin, dass ein zu geringer Stichprobenumfang zu einer mangelnden statistischen Teststärke und somit zu uneindeutigen Ergebnissen führen kann.
Die vorliegende Arbeit verfolgte das Ziel, den Einfluss von Hoffnung auf die Gesundheit bzw. gesundheitsbezogene Lebensqualität Studierender zu untersuchen. Das quantitative Untersuchungsdesign konnte hier sinnvoll eingesetzt werden. Zu kritisieren ist aber, dass die Untersuchung als Feldstudie durchgeführt wurde, wodurch zum einen der Einfluss von Störvariablen nicht ausgeschlossen werden kann und zum anderen auch keinerlei Aussagen zu Manipulationseffekten getroffen werden können. Als Querschnittstudie lässt die Erhebung auch keine eindeutigen Aussagen bezüglich möglicher Kausalzusammenhänge zu.
Zur Datenerhebung wurde ein Onlinefragebogen verwendet, der sich als gute Methode erwies, um die Zielgruppe Studierende zu erreichen. Der Fragebogen setzte sich zusammen aus selbst konstruierten Items zu demografischen Daten sowie zwei standardisierten Messinstrumenten für Hoffnung und gesundheitsbezogene Lebensqualität. Dazu ist zu erwähnen, dass die Umfrage eine Abbruchquote von über 50% aufwies. Als Grund hierfür wäre denkbar, dass die Instruktion auf der ersten Seite deutlich genug darauf hinwies, dass nur Studierende an der Umfrage teilnehmen sollten und demnach viele Nicht-Studierende den Fragebogen nach der Introseite nicht weiterbearbeiteten. Diese Annahme ließe sich auch dadurch stützen, dass nur zwei Personen ohne Studentenstatus die Umfrage vollständig ausfüllten. Die Gütekriterien des Fragebogens konnten aufgrund der Standardisierung und dem Befolgen entsprechender Richtlinien der Autoren zur Anwendung erfüllt werden. Die Reliabilität der Skalen des WHOQOL-BREF konnte durch das Entfernen einzelner Items vor dem Hintergrund einer Itemanalyse noch weiter verbessert werden. Lediglich für die Domäne der sozialen Beziehungen ergab sich mit a = .59 eine vergleichsweise geringe Reliabilität. Diese ist möglicherweise auf die geringe Itemanzahl der Skala zurückzuführen, soll hier aber genügen. Außerdem wurden bei der IHS einige Items beibehalten, die aus itemanalytischer Sicht hätten entfernt werden müssen. So überschritten z.B. drei von vier Items zur IHS-Dimension Positive Zukunftsorientierung deutlich das empfohlene Höchstmaß für die Itemschwierigkeit. Denkbar wäre, dass die übermäßig hohen Ausprägungen (M = 5.22) und somit die zu hohe Popularität der Items auf die Zusammensetzung der Stichprobe zurückgehen, etwa weil Studierende sich im Allgemeinen in ihrer Zukunftsorientierung von anderen Bevölkerungsgruppen unterscheiden. Ein ähnlicher Effekt wäre auch für die anderen Dimensionen der IHS denkbar, indem Studierende insgesamt hoffnungsvoller sind als andere Bevölkerungsgruppen. Dies wäre in einer Replikationsstudie oder einer Untersuchung mit Einbeziehen weiterer Gruppen zu überprüfen. In Kapitel 4.1.2 wurde bereits diskutiert, dass das Item ihs_T9, das sich auf einen trostspendenden Glauben bezieht, aufgrund seiner geringen Trennschärfe entfernt werden müsste. Möglicherweise kann auch dessen geringer Beitrag zum Gesamtkonstrukt Hoffnung im Rahmen dieser Untersuchung mit der Zusammensetzung der Stichprobe zusammenhängen. Denkbar wäre, dass Glaube für andere Zielgruppen enger mit Hoffnung verknüpft ist, als es bei Studierenden der Fall ist.
In Bezug auf den Fragebogen ist darüber hinaus noch kritisch zu betrachten, dass die IHS vom Autoren ins Deutsche übersetzt wurde. Gemäß den Empfehlungen der WHO zur Übersetzung und Anpassung von Messinstrumenten (WHO, o. D.), wurde zwar nachfolgend eine Rückübersetzung durch eine englische Muttersprachlerin durchgeführt sowie diese von weiteren Muttersprachlern überprüft, es zeigten sich aber für einzelne Items in der überarbeiteten Rückübersetzung leichte Abweichungen im Wortlaut. Die Übersetzung, die Rückübersetzung sowie eine Bewertung der Abweichungen sind im Anhang 2 beigefügt. Zusammenfassend fallen aber die Unterschiede zwischen den Übersetzungen so gering aus, dass hier keine inhaltlichen Abweichungen oder anderweitige Spracheffekte impliziert werden.
Zuletzt soll an dieser Stelle die Problematik der uneinheitlichen Definition der dieser Arbeit zugrundeliegenden Konstrukte thematisiert werden. Auf Basis einer umfassenden Literaturreview wurden zwar sowohl für gesundheitsbezogene Lebensqualität als auch für Hoffnung theoretisch fundierte und validierte Messinstrumente zur Anwendung ausgewählt. Beide Konstrukte, Hoffnung und HRQOL, werden aber in der Wissenschaft kontrovers diskutiert und ihnen liegt nach wie vor keine einheitliche Definition zugrunde (Hammelstein & Roth, 2002; Kramer et al., 2014). Vor diesem Hintergrund und besonders in Bezug auf die Subjektivität beider Konzepte, ist infrage zu stellen, ob zwischen Probanden Unterschiede im Verständnis der Fragen bestand und dadurch Ergebnisse beeinflusst wurden.
Anhand der vorliegenden Forschungsergebnissen und der Diskussion sollen im Folgenden Implikationen für Forschung und Praxis abgeleitet werden. Die hier aufgeführten Informationen zum Forschungsstand wurden in anderen Teilen der Arbeit bereits ausführlich behandelt und belegt, weswegen sie hier nur zusammenfassend dargestellt werden. Zunächst ist festzustellen, dass diese Arbeit als eine von wenigen den Einfluss von Hoffnung auf gesundheitsbezogene Lebensqualität untersucht. Hoffnung konnte als aussagekräftiger Prädiktor für verschiedene gesundheitliche Outcomes identifiziert werden und HRQOL gewinnt zunehmend Bedeutung als relevante Kenngröße für Gesundheit. Trotzdem konnten für den deutschsprachigen Raum, mit Ausnahme von Österreich, keine Studien gefunden werden, die den Zusammenhang dieser beiden Konstrukte untersuchen. Diese Studie liefert damit eine Grundlage, auf Basis derer weitere Forschung in diesem Feld durchgeführt werden sollte. Neben einem vertiefenden Verständnis des grundlegenden Zusammenhangs von Hoffnung und HRQOL, wäre es auch von Interesse, diesen für weitere Bevölkerungsgruppen zu untersuchen. Einerseits wurden im Rahmen dieser Arbeit lediglich Geschlechterunterschiede überprüft. Andere Einflussvariablen wie das Alter oder das Bildungsniveau könnten wichtige Informationen zum besseren Verständnis von Hoffnung liefern. Auch die Zielgruppe der Studenten wurde im Rahmen dieser Studie nicht erschöpfend untersucht. So wäre es zum Beispiel denkbar, verschiedene Hochschulformen oder Hochschulen verschiedener Bundesländer zu vergleichen. Auch die Fachrichtung, das Semester oder die Art des angestrebten Abschlusses könnten von Interesse sein, wenn es um die Identifikation relevanter Moderatoren geht. Aus der umfassenden Sichtung der Literatur geht hervor, dass sowohl Hoffnung als auch HRQOL weiterer Forschung bedürfen, um eine klare theoretische Grundlage für weitere Untersuchungen und für die Praxis zu schaffen. Beide Konzepte sind komplex und werden intersubjektiv unterschiedlich verstanden, weswegen eine Auseinandersetzung mit ihnen, etwa im Rahmen von Studien wie dieser, erschwert wird. In dieser Arbeit konnte Hoffnung als signifikanter Prädiktor für alle Aspekte gesundheitsbezogener Lebensqualität bestimmt werden, weswegen Aufwand zum besseren Verständnis von beiden Konstrukten gerechtfertigt wäre. Der Umfang dieser Arbeit erlaubte keine weitere Differenzierung der Dimensionen von Hoffnung für die Auswertung, weswegen auch deren Wirkung auf die HRQOL als Ganzes oder auch auf ihre einzelnen Domänen noch zu untersuchen ist. Aus den Erkenntnissen dieser Studie kann geschlussfolgert werden, dass spezifische Interventionen zur Steigerung des Hoffnungsniveaus als sinnvoll zu erachten sind. Besonders das psychische Wohlbefinden könnte durch gezielte Maßnahmen verbessert werden. So könnte etwa das Thema Hoffnung mehr in Bildungsinhalte einfließen und auch in Institutionen mehr gefördert werden, etwa an Hochschulen im Rahmen studentischer Gesundheitsmanagementprogramme. Hoffnung stellt nicht die einzige Möglichkeit dar, durch Kognitionen das Wohlbefinden zu beeinflussen. Basierend auf den vorliegenden Ergebnissen, sollten auch weitere Variablen wie Optimismus oder Selbstwirksamkeitserwartung stärker mit Gesundheit in Zusammenhang gebracht und untersucht werden.
Die vorliegende Arbeit trägt zum Verständnis der Auswirkungen von Hoffnung auf die Gesundheit Studierender bei. Der spezifische Schwerpunkt der gesundheitsbezogenen Lebensqualität ermöglicht dabei, die subjektive Wahrnehmung der Befragten bezüglich des physischen und psychischen Wohlbefindens sowie bezüglich ihrer sozialen Beziehungen und ihrer Umwelt zu erfassen. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass Hoffnung einen wesentlichen Einfluss auf gesundheitsbezogene Lebensqualität hat. Besonders das körperliche und das psychische Wohlbefinden werden stark durch die Ausprägung von Hoffnung beeinflusst. Für die Bewertung der sozialen Beziehungen und der Umwelt ist Hoffnung nur von moderater Relevanz. Das Geschlecht hat dabei keinen signifikanten Einfluss auf die Stärke der Zusammenhänge.
Das dieser Arbeit zugrundeliegende nicht-experimentelle Forschungsdesign ermöglicht nur begrenzt Schlüsse auf Kausalzusammenhänge. Die geringe Anzahl an Studienteilnehmern und die nur bedingt repräsentative Zusammensetzung der Stichprobe lassen zwar keine vollumfänglich allgemeingültigen Schlussfolgerungen zu. Dennoch liefert die Studie wertvolle Erkenntnisse über einen noch nicht gut untersuchten Zusammenhang. Die Verwendung standardisierter Befragungsinstrumente gewährleistet dabei die Wissenschaftlichkeit der Ergebnisse. Durch umfassende Literaturrecherche konnten die Konstrukte Hoffnung und gesundheitsbezogene Lebensqualität hinreichend operationalisiert werden. Weitere Forschung ist allerdings notwendig, um die beiden Konstrukte und ihren Zusammenhang besser zu verstehen. Da der Fokus dieser Arbeit auf der Zielgruppe der Studierenden lag, wurde nicht weiter auf andere Gruppen eingegangen. Auch Studierende konnten im Rahmen dieser Studie nicht vollkommen repräsentativ befragt werden. Ebenso wenig konnten moderierende Effekte umfassend genug untersucht werden. Replikationsstudien mit größeren und repräsentativeren Stichproben könnten hier weitere Informationen beitragen. Diese Forschungslücken stellen bedeutende Ansätze für zukünftige Forschung dar, für die diese Bachelorarbeit eine Grundlage bilden kann. Auf Basis der Erkenntnisse dieser Arbeit ist zu empfehlen, Hoffnung mehr zu fördern, um zu einer Verbesserung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität beizutragen.
Die Forschungsfrage der Arbeit, ob Hoffnung einen Einfluss auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität Studierender hat, kann abschließend positiv beantwortet werden.
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Anhang 1: SPSS-Auswertungen der Hypothesen
Anhang 1.1: Erste Hypothese
Anhang 1.2: Zweite Hypothese
Anhang 2: Übersetzung der IHS
Anhang 3: Fragebogen
Anhang 4: Kodierung der Fragebogenitems
Anhang 1: SPSS-Auswertungen der Hypothesen
Anhang 1.1: Erste Hypothese
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
a. Signifikanzkorrektur nach Lilliefors
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Anhang 1.2: Zweite Hypothese
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Anhang 3: Fragebogen
Liebe Teilnehmerinnen.
Vielen Dank für Ihr Interesse und Ihre Teilnahme an dieser umfrage
Ich bin Jona PQtz. Student an dor Hochschule Fresenius in Hamburg im 6. Semester Wirtschattspsychologio. Die Umfrage ist Teil einer Studio im Rahmen meiner Bachelorarbeit. die den Zusammenhang zwischen Hoffnung und Gesundheit bei Studierenden untersucht.
Einzige Voraussetzung for die Teilnahme ist. dass Sie aktuell studieren.
Bitte beantworten Sie alle Fragen. Wenn Sie sich bei der Beantwortung einer rrage nicht sicher sind, wählen Sie bitte die Antwortkategone, die Ihrer Meinung nach am ehesten zutrifft. Oft ist dies die Kategorie, die Ihnen als erstes in den Sinn kommt
Dio Beantwortung der Fragen dauert ca IO Minuten
Dio Umfrage erfolgt freiwillig und alle erhobenen Daten werden anonymisiert.
Bei I ragen oder Anmerkungen können Sie sich gerne direkt an mich wenden puetz.|ona<g>stud.hs tresemus.de.
Vielen Dank und freundliche Gruße.
Jona lÄJtz
WEITER
Bitte geben Sie Ihr Geschlecht an.
weiblich
O
Bitte geben Sie Ihr Alter in Jahren an.
Studieren Sie aktuell?
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
In den folgenden Fragen geht es darum, wie zufrieden, glücklich oder gut Sie sich während der vergangenen zwei Wochen hinsichtlich verschiedener Aspekte Ihres Lebens gefühlt haben.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
In der folgenden Frage geht es darum, wie oft sich während der vergangenen zwei Wochen bei Ihnen negative Gefühle eingestellt haben, wie zum Beispiel Angst oder Traurigkeit.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Herzlichen Dank für ihre zeit und Unterstützung.
Boi Anregungen odor Fragen können Sie sich gerne direkt an mich wenden. puetz.jona(äJsLud.hs-rresonius.do.
Sie können das Browserfonster jet2t schließen.
Anhang 4: Kodierung der Fragebogenitems
Items: Demografische Daten
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Anmerkungen: T = trust and confidence, L = lack of perspective, P = positive future orientation, S = social relations and personal value, recode = umgepolte Items
Wie würden Sie Ihre Lebensqualität beurteilen?
Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Gesundheit?
Wie stark werden Sie durch Schmerzen daran gehindert, notwendige Dinge zu tun?
Wie sehr sind Sie auf medizinische Behandlung angewiesen, um das tägliche Leben zu meistern?
Haben Sie genug Energie für das tägliche Leben?
Wie gut können Sie sich fortbewegen?
Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Schlaf?
Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Fähigkeit, alltägliche Dinge erledigen zu können?
Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Arbeitsfähigkeit?
Wie gut können Sie Ihr Leben genießen?
Betrachten Sie hr Leben als sinnvoll?
Wie gut können Sie sich konzentrieren?
Können Sie Ihr Aussehen akzeptieren?
Wie zufrieden sind Sie mit sich selbst?
Wie häufig haben Sie negative Gefühle wie Traurigkeit, Verzweiflung, Angst oder Depression?
Wie zufrieden sind Sie mit Ihren persönlichen Beziehungen?
Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Sexualleben?
Wie zufrieden sind Sie mit der Unterstützung durch Ihre Freunde?
Wie sicher fühlen Sie sich in Ihrem täglichen Leben?
Wie gesund sind die Umweltbedingungen in Ihrem Wohngebiet?
Haben Sie genug Geld, um Ihre Bedürfnisse erfüllen zu können?
Haben Sie Zugang zu den Informationen, die Sie für das tägliche Leben brauchen?
Haben Sie ausreichend Möglichkeiten zu Freizeitaktivitäten?
Wie zufrieden sind Sie mit Ihren Wohnbedingungen?
Wie zufrieden sind Sie mit Ihren Möglichkeiten, Gesundheitsdienste in Anspruch nehmen zu können?
Wie zufrieden sind Sie mit den Beförderungsmitteln, die Ihnen zur Verfügung stehen?
= körperlich, P = psychisch, S = sozial, U = Umwelt, recode = umgepolte Items
[...]
1 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in dieser Bachelorarbeit auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Formulierungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.
Dieses Dokument ist eine umfassende Sprachvorschau, die den Titel, das Inhaltsverzeichnis, die Ziele und Schlüsselthemen, die Kapitelzusammenfassungen und die Schlüsselwörter einer wissenschaftlichen Arbeit enthält. Es analysiert die Themen Gesundheit, gesundheitsbezogene Lebensqualität und Hoffnung im Zusammenhang mit Studierenden auf strukturierte Weise.
Die Hauptabschnitte sind: Einleitung, Theoretischer Hintergrund, Methodik, Ergebnisse, Diskussion, Fazit, Literaturverzeichnis und Anhang.
Der theoretische Hintergrund behandelt Gesundheit (inklusive Entwicklungsgeschichte, Modelle wie biomedizinisches, biopsychosoziales und salutogenetisches Modell, sowie ressourcenorientierte Ansätze wie Resilienz), gesundheitsbezogene Lebensqualität (inklusive Entwicklung des Konzepts, Messung) und Hoffnung (inklusive alltagspsychologisches Verständnis, philosophische und religiöse Bedeutung, psychologische Konzepte, Abgrenzung zu ähnlichen Konzepten und Messung).
Es werden das biomedizinische Modell, das biopsychosoziale Modell und das salutogenetische Modell diskutiert.
Die Schlüsselkomponenten sind Verstehbarkeit, Handhabbarkeit/Bewältigbarkeit und Sinnhaftigkeit/Bedeutsamkeit.
Generalisierte Widerstandsressourcen sind Faktoren, die in verschiedenen Situationen wirksam werden können und die Widerstandsfähigkeit gegenüber Stressoren erhöhen, wie z.B. materielle Voraussetzungen, soziale Unterstützung oder Persönlichkeitseigenschaften.
Resilienz ist die menschliche Widerstandsfähigkeit gegenüber belastenden Lebensumständen. Konzeptionell weist Resilienz viele Übereinstimmungen mit dem Salutogenesekonzept von Antonovsky auf.
HRQOL umfasst krankheitsbedingte körperliche Beschwerden, psychische Verfassung, funktionale Einschränkungen in alltäglichen Lebensbereichen sowie Ausgestaltung zwischenmenschlicher Beziehungen und sozialer Interaktionen.
Es werden kognitive, affektive (emotionale) und multidimensionale Theorien der Hoffnung betrachtet.
Hoffnung wird eher mit schwierigeren und unkontrollierbaren Situationen in Verbindung gebracht, wohingegen Optimismus mehr ausübbare Kontrolle impliziert.
Es wurde ein standardisierter Online-Fragebogen verwendet, der demografische Daten, den WHOQOL-BREF zur Erfassung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität und die Integrative Hope Scale (IHS) zur Erfassung der Hoffnung enthielt.
Es wurden die Gütekriterien Objektivität, Reliabilität (interne Konsistenz mittels Cronbachs Alpha) und Validität (Inhalts-, Konstrukt- und Kriteriumsvalidität) berücksichtigt.
Es wurden deskriptive Statistiken, Reliabilitätsanalysen, lineare Regressionsanalysen und Multigruppenvergleiche durchgeführt.
Die Haupthypothese (H1), dass sich Hoffnung positiv auf die Domänen der gesundheitsbezogenen Lebensqualität bei Studierenden auswirkt, konnte bestätigt werden.
Eine Zunahme von Hoffnung um eine Einheit führt zu einer Zunahme von 0.70 Einheiten auf der Skala des psychischen Wohlbefindens.
Die zweite Hypothese (H2), dass das Geschlecht die Stärke des Zusammenhangs zwischen Hoffnung und den Domänen der gesundheitsbezogenen Lebensqualität beeinflusst, konnte nicht bestätigt werden.
Es wurden die Stichprobenzusammensetzung, die Feldstudie als Querschnittstudie ohne Aussagen zu Kausalzusammenhängen, der Online-Fragebogen, und die uneinheitliche Definition der zugrundeliegenden Konstrukte thematisiert.
Es wurden das Studium für weitere Bevölkerungsgruppen, die Untersuchung andere Einflussvariablen wie das Alter oder das Bildungsniveau, und das Testen weiteren Variablen wie Optimismus oder Selbstwirksamkeitserwartung vorgeschlagen.
Der GRIN Verlag hat sich seit 1998 auf die Veröffentlichung akademischer eBooks und Bücher spezialisiert. Der GRIN Verlag steht damit als erstes Unternehmen für User Generated Quality Content. Die Verlagsseiten GRIN.com, Hausarbeiten.de und Diplomarbeiten24 bieten für Hochschullehrer, Absolventen und Studenten die ideale Plattform, wissenschaftliche Texte wie Hausarbeiten, Referate, Bachelorarbeiten, Masterarbeiten, Diplomarbeiten, Dissertationen und wissenschaftliche Aufsätze einem breiten Publikum zu präsentieren.
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