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Bachelorarbeit, 2022
130 Seiten, Note: 1,7
Einleitung
1. Methodenbeschreibung des Fragebogen „Erzieher:innen mit Herz und das Leben mit Endometriose“
1.1 Infos über die untersuchten Objekte
1.2 Infos über verwendete Materialien
1.3 Vorgehensweise der Untersuchung
1.4 Ergebnisse
2. Die chronische Erkrankung Endometriose und deren Bedeutsamkeit in der heutigen Zeit
2.1 Darstellung und Bedeutung der Erkrankung Endometriose
2.2 Symptome der Endometrioserkrankung
2.3 Das Entstehen der Endometrioseerkrankung
3. Berufsalltagsleiden von Endometriose betroffenen Erzieher:innen
3.1 Akuter Personalmangel
3.2 Die vielfältigen Tätigkeitsbereiche in Kindertagesstätten und deren alltäglichen Anforderungen
3.3 Einschränkungen anhand des bio-psycho-sozialen Modells
3.4 Stressbewältigung
4. Bewältigungsstrategien am Arbeitsplatz
4.1 Kommunikation im Team
4.2 Achtgebung der eigenen Gesundheit am Arbeitsplatz
4.3 Soziale Unterstützung
4.4 Schwerbehindertenausweis
4.5 Weiterbildungsmöglichkeiten zur Schmerzlinderung
4.6 Schmerzlinderung durch Bewegungseinheiten und Ruhe
4.7 Ernährung
5. Auseinandersetzung mit der Endometrioseerkrankung anhand von Unterstützungsmöglichkeiten
5.1 Selbsthilfeorganisation
5.2 Endometrioseberatung
5.3 Selbsthilfegruppen
5.4 Psychologische Begleitung
6. Das Selbsterkennen von Teufelskreisproblematiken und Steigerung der eigenen Lebensqualitäten anhand von Therapieansatzmöglichkeiten
6.1 Naturheilkunde
6.2 Traditionelle Chinesiche Medizin (TCM)
6.3 Akupunktur
6.4 Homöopathie
6.5 Systemische Autoregulationstherapie (SART)
6.6 Physiotherapie und Osteopathie
6.7 Massagetherapien
6.8 Entspannungsaktivitäten und Entspannungsübungen
6.9 Methode Wildfuchs
7. Schmerzreduktion anhand Methoden der Schulmedizin
7.1 Schmerztherapie
7.2 Hormontherapie
7.3 Operation
7.4 Rehabilitation
Schluss
Literaturverzeichnis
Anhang M1
In der vorliegenden Bachelorarbeit wird sich mit folgendem Themenspektrum beschäftigt: „Alltagsbewältigungen von Endometriose betroffenen Erzieher:innen – zwischen Berufsalltag und Bewältigungsstrategien“.
Zu dem beschriebenen Thema lässt sich im Folgenden eine konkrete Fragestellung aufzeigen:
„Welchen Alltagsbewältigungen stellen sich Erzieher:innen im Arbeitsfeld der Kindertagesstätte, die unter der Erkrankung Endometriose leiden und welche Bewältigungsstrategien lassen sich für den Berufsalltag aufzeigen?“
Bei der vorliegenden Bachelorarbeit handelt es sich um eine empirische Arbeit, die anhand eines eigenen Fragebogens unterstützt wird. Die Arbeit fokussiert und definiert die Erkrankung der „Endometriose“ näher. Darüber hinaus soll spezifisch für die Berufsgruppe der Erziehr:innen Bewältigungsstrategien dargestellt und Lösungsansätze aufgezeigt werden, wie der Berufsalltag zu bewältigen ist. Das Thema ist entstanden, da ich persönlich als Erzieher:in berufstätig und von Endometriose betroffen bin. Die Endometriose bringt häufig körperliche Beeinträchtigungen mit sich, die vor allem im Berufsalltag von Erzieher:innen eine sehr hohe Herausforderung darstellen.
In einem Zeitungsartikel von Hellner (Süddeutsche Zeitung, Nr. 24, 30./31. Januar, 2021) wird Endometriose mit furchtbaren Schmerzen beschrieben. Hellner kritisiert in ihrem Artikel der süddeutschen Zeitung, dass kaum eine Frau über ihre Schmerzen spricht, obwohl Gynäkologen ihren Patient:innen Hilfe anbieten können (vgl. ebd.). Ferner dauert es Jahre, bis Endometriose zufällig entdeckt wird (vgl. ebd.). Bezogen auf den Zeitungsartikel von Hellner leiden in Deutschland circa 15 Prozent der Frauen unter der Erkrankung. Der Artikel hebt hervor, dass Depressionen die Folge sein können (vgl. ebd.). Die Lebensfreude der Frauen kann verloren gehen (vgl. ebd.). Das Arbeitsleben und der Alltag werden dadurch zusätzlich erschwert (vgl. ebd.).
Die chronische Krankheit Endometriose wird in Kapitel zwei definiert, wobei näher auf die Symptomatik eingegangen wird. Hierbei wird außerdem erläutert, weshalb nur Frauen von Endometriose betroffen sind. Kapitel drei handelt von Bewältigungssituationen für Erzieher:innen, wobei die Arbeitsfelder innerhalb einer Kindertagesstätte aufgezeigt werden. Hierbei wird sich mit dem Arbeitsfeld des Krippen- und Kitabereichs beschäftigt.
In Kapitel vier wird ein Fragebogen vorgestellt, welcher sich mit der Erkrankung der Endometriose beschäftigt und Problemfelder hervorhebt. Der Fragebogen wird analysiert und ausgewertet. Die Ergebnissicherung wird dabei dargestellt. Die Idee einer Ergebnisdarstellung durch einen Fragebogen entstand aufgrund einer Gruppengründung meinerseits bei einer medialen Plattform. Dabei war das Ziel, besonders die Berufsgruppe der Erzieher:innen zu erreichen, die ebenfalls an der Erkrankung „Endometriose“ erkrankt sind. Anhand der Bewältigungsstrategien, die in Kapitel fünf Erläuterung erfahren, sollen für Erzieher:innen Handhabungen aufgezeigt werden, die den eigenen Berufsalltag erleichtern. Ferner sollen Möglichkeiten von Weiterbildungen aufgezeigt werden, wodurch Berufsalternativen ersichtlich werden. Das Achtgeben auf die eigene Gesundheit steht in Kapitel fünf im Mittelpunkt. Wodurch aufgezeigt werden soll, dass Endometriose bislang als lebenseinschränkende Erkrankung noch nicht anerkannt ist. Endometriose soll für Frauen als lebenseinschränkende Krankheit anerkannt werden. Vor allem für von Endometriose betroffene Erzieher:innen soll die Bachelorarbeit dienlich sein, um in ihrer Einrichtung aufzeigen zu können, welche körperlichen Beeinträchtigungen aufgrund der Erkrankung vorliegen, welche Einschränkungen auftreten und wie diese Unterstützung erfahren können.
Mit dem Begriff Erzieher:innen wird im Rahmen der Bachelorarbeit unter anderem von Kinderpfleger:innen, Kindheitspädagog:innen, oder Berufsbezeichnungen gesprochen, die gleichzusetzende erzieherische Tätigkeiten ausüben, jedoch eine andere Berufsbezeichnung innehaben. Die Berufsausführung und die Tätigkeiten sind im Bereich der Kindertagesstätte bei allen Betroffenen gleich zu verstehen. Da in der Bachelorarbeit einheitlich gegendert wird, habe ich mich für den Begriff „Erzieher:innen“ entschieden.
Im Rahmen der Bachelorarbeit bestand erstmals die Überlegung eine Befragung von Erzieher:innen, die von Endometriose betroffen sind, durchzuführen. Es ist wichtig, festzuhalten, dass an der Umfrage nicht nur Erzieher:innen teilnehmen durften, die von Endometriose betroffen sind, sondern alle pädagogischen Fachkräften, deren beruflichen Tätigkeiten mit denen von Erzieher:innen gleichzusetzen sind.
Dazu zählen beispielsweise Kinderpfleger:innen, Kindheitspädagog:innen, Auszubildende mit einem pädagogischen Hintergrund, oder Sozialpädagog:innen.
In Bezug dessen erstellte ich auf einer medialen Plattform eine Gruppe, um Teilnehmer:innen mit der gleichen Erkrankung ausfindig zu machen. Die Gruppenanzahl stieg auf 30 Teilnehmer:innen und wurde mit dem Namen benannt:
„Erzieher:innen mit Herz und das Leben mit Endometriose“. Die Dynamik innerhalb der Gruppen wuchs und der Wunsch nach einem Austausch wurde deutlich. Aufgrund dessen fand ein Zoommeeting statt, an dem zehn Personen teilnahmen. Die Teilnehmer:innen teilten einen Aufruf, welcher erneut weitere mediale Plattformen erreichte. Nach dem Teilen auf sämtlichen Plattformen wurden es letzten Endes 142 Teilnehmer:innen, die sich online innerhalb von zwei Austauschgruppen gefunden haben. Hierbei erfolgte ein Austausch der Teilnehmer:innen. Themenschwerpunkte waren Endometriosebeeinträchtigungen am Arbeitsplatz, sowie unterschiedliche Bewältigungsstrategien in dessen Zusammenhang. Der stetige Anstieg an Teilnehmer:innen verdeutlichte, wie wichtig die Hervorhebung der Thematik ist. Diese Wichtigkeit sollte mit einem Fragebogen erkannt werden, welcher den Teilnehmer:innen zugänglich gemacht wurde.
Der Fragebogen wurde mit dem Programm „Survio“ (2022, Internetquelle), welches online zugänglich ist, erstellt und ausgewertet.
Die Werke der Autoren Konrad (2015) und Mayer (2013) dienten als Grundlage zur Erstellung des Fragebogens. Aufgrund dessen fiel die Auswahl auf einen Onlinefragebogen, der anonyme Befragungen und Antworten ermöglicht. Gerade die Bewahrung der Anonymität der Befragung, vor allem in Bezug zum eigenen Arbeitsplatz war für einige Personen im Zoom Meeting sehr wichtig. Auf dem Titelbild des Fragebogens wurden die Betroffenen darüber informiert, dass die Umfrage anonym ist. Der Fragebogen wurde mit einem eigens designten Logo versehen. Es wurde angegeben, dass die Befragung zur Bachelorarbeit von Julia Schäfer dient. Ängste oder Probleme im Bezug auf den eigenen Arbeitgeber wurden von den Beteiligten angesprochen. Anhand des Erzähltheaters von Herrn Maiwald wurde das Thema im Laufe des Studiums Kindheitspädagogik bereits aufgegriffen.Der Fragebogen wurde anhand von eingegangenen Aussagen oder Fragen erstellt, die verschiedene Antwortmöglichkeiten Aufzeigen (siehe Fragebogen im Anhang M1).
Der Fragebogen wurde ebenfalls von individuellen Antwortmöglichkeiten untermauert, wobei die persönlichen Bewältigungsstrategien oder Einschränkungen am Arbeitsplatz als Erzieher:in mit Endometriose erkennbar wurden.
Die Auswertung der 142 Fragebögen erfolgte anhand des Programms „Survio“ im online-Format. Hierzu wurden eine PowerPoint, eine Worddatei, eine Exceltabelle mit individuellen Antworten und eine PDF-Datei anhand der vorliegenden Ergebnisse erstellt.
Die Anwerbung von an Endometriose Erkrankten Personen hat circa ein halbes Jahr in Anspruch genommen. Das Erstellen des Fragebogens erfolgte bereits im November 2021, woraufhin die Umfrage vom 05. Februar bis zum 18. März 2022 durchgeführt wurde. Der Zusammenhang von Erzieher:innentätigkeiten und dem Krankheitsbild der Endometriose musste hergestellt werden. Durch den eigenen Bezug zur Endometriose und der Erzieher:innentätigkeiten, wurde das Erstellen mit intrinsischer Motivation verfolgt. Anhand des Austauschs mit Endometriose betroffenen Erzieher:innen konnte der Fragebogen spezifiziert werden.
In der Umfrage gab es keine Teilnehmer:innen, die den Bogen nicht bis zum Ende ausfüllten. Somit wurden alle 142 Fragebögen vollständig online beantwortet. Die Ergebnisse werden den Teilnehmer:innen im Anschluss an das Bachelorkolloquium zur Verfügung gestellt. Vorab findet nur ein verbaler Austausch via Zoom über die Ergebnisse statt. Diese sollen sowohl im Internet nach Beendigung der Bachelorarbeit veröffentlicht als auch als Thema für die Politik angeboten werden.
In der Umfrage „Erzieher:innen mit Herz und das Leben mit Endometriose“ nahmen 142 Erzieher:innen teil. Da in der Umfrage 46 PFS (32,39%) im Bereich des Elementarbereichs arbeiten und 41 PFS (28,87%) im Krippenbereich legte ich den Schwerpunkt auf die Arbeit von Erzieher:innen in Kindertageseinrichtungen (Alter von null bis sechs Jahren). Es ist hervorzuheben, dass in allen anderen Bereichen sehr wenige Erzieher:innen tätig sind, wie beispielsweise im Hort oder der Jugendarbeit. Siehe Fragebogen (Anhang M1). Weitere 30 PFS (21,1%) gaben an, dass sie in einem anderen beruflichen Tätigkeitsfeld arbeiten.
Bei der genaueren Analyse stellt sich heraus, dass in den Bundesländern verschiedene Altersmodelle angeboten werden. Die Altersmischungen variieren teilweise zwischen Krippen- und Kindertagesstättenkindern.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Endometriose ist im Bereich der Medizin ein Thema, welches sehr unterschiedlich angesehen wird, da es verschiedene Denkweisen über Endometriose gibt (vgl. Liel, 2021, b, S. 29). In der Schulmedizin bestehen zurzeit oftmals unterschiedliche Ansichten, was die Heilung der Krankheit anbelangt (vgl. ebd.). Frauen, die von Endometriose betroffen sind, müssen sich selbst mit ihrer Erkrankung auseinandersetzen (vgl. ebd.).
In der Medizin wird vielmehr darauf geachtet, was bei dem Vorliegen einer Endometrioseerkrankung getan werden muss (vgl. ebd.).
Die Autorin Liel (2021, a, S. 203 f.) zeigt in ihrem Werk den sogenannten „Endo March“ auf. Der „Endo March“ wurde im März 2014 ins Leben gerufen, wobei tausende von Endometriose betroffene Frauen auf die Straße gingen, damit sie mit ihrer Erkrankung endlich gehört werden (vgl. ebd.).
Die Kampagne „Endo March“ stammt aus den USA und soll bewirken, dass Forschungen durchgeführt und geeignete Therapiemöglichkeiten gefunden werden (vgl. Liel, 2021, a, S. 203 f.). Insgesamt zeigt sich, dass Endometriosepatient:innen ernst genommen werden sollen (vgl. ebd.).
Liel (2021, b, S. 150) belegt den Zusammenhang von Kindheitstraumata und einem erhöhten Risiko an Endometriose zu erkranken. Liel betont, dass ein Trauma der Auslöser für eine Endometrioseerkrankung sein kann (vgl. ebd.). Anhand der Endometriose und erlebten Ereignissen kann eine posttraumatische Belastungsstörung auftreten (vgl. ebd.).
Liel hebt hervor, dass Expert:innen Therapien zur Traumaverarbeitung empfehlen, damit die Endometriose behandelt werden kann (vgl. Liel, 2021, b, S. 150).
Die Autorin kommt (Liel, 2021, b, S. 84 f.) zu dem Entschluss, dass sich in der Medizin und Gesellschaft etwas ändern muss, damit die Erkrankung Endometriose als eine Frauenkrankheit gesehen wird und Verständnis entgegengebracht wird. Liel appelliert an die Einstellungen gegenüber Frauen (vgl. ebd.).
Grzanna kommt zu dem Ergebnis, dass 15 Prozent der Endometriose erkrankten Frauen unter starken Schmerzen leiden, obwohl Therapien anhand von Operationen und Medikamenten bereits erfolgt sind (vgl. Grzanna, 2021, S. 22, Internetquelle).
Mechsner betont die Wichtigkeit, dass Frauenärzt:innen die Diagnose der Krankheit an die jeweiligen Krankenkassen weiterleiten, damit die Erkrankung im Gesundheitssystem als Problematik ernst genommen wird (vgl. Mechsner, 2021, S.8). Jährlich wird von bis zu 40.000 Endometrioseerkrankungen gesprochen, die in Deutschland neu diagnostiziert werden (vgl. ebd.). Gerade einmal zwei bis drei Prozent der Betroffenenanzahl sind den jeweiligen Krankenkassen offiziell bekannt (vgl. ebd.). Frau Mechsner (2021, S. 8) erläutert, dass Endometriose eine gutartige Erkrankung ist, die bei Frauen am häufigsten verbreitet ist. Anhand von gynäkologischen Untersuchungen, müssen mehr Dokumentationen erfolgen, die auf Endometriose verweisen, denn ohne diese Dokumentationen gibt es für junge Mädchen/Frauen, die unter starken Regelschmerzen leiden, keine Früherkennungsprogramme (vgl. ebd.). Mechsner (2021, S. 205) verdeutlicht in ihrem Werk, dass gerade in der Politik das Thema Endometriose einen höheren Dokumentationsstellenwert erhalten muss. Ansonsten können Probleme auftreten, indem nicht genügend Gelder zur Forschung von Endometriose seitens der Politik zur Verfügung gestellt werden (vgl. ebd.).
Mechsner (2021, S. 3, Internetquelle) behauptet in einer Broschüre der Endometriose-Vereinigung, dass in Deutschland zwei Millionen von der „Endo“ betroffen sind, weltweit sogar 270 Millionen (vgl. ebd.).
Insgesamt zeigt sich laut Steinberger (2013, S. 26), dass die Endometriose bei Männern nicht möglich ist. Vor kam dies nur, wenn Männer aufgrund von Prostatakrebs Östrogene in sich trugen, welche zu einer Endometrioseerkrankung im Prostatagewebe führten (vgl. ebd.). Die Geschlechtsorgane bei Männern und Frauen entwickeln sich aus dem gleichen ursprünglichen Gewebe, wodurch das Gewebe des Mannes Veränderung aufzeigen kann (vgl. ebd.).
Im Herausgeberband „Endometriose die verkante Frauenkrankheit“ beschreibt Schweppe (2019, S. 13) die Bedeutung von Endometriose.
Hierbei betitelt Schweppe die Endometriose als rätselhaft, welche keinesfalls eine vollständige Erklärung aufzeigt (vgl. ebd.). Laut Schweppe haben bereits 15 Prozent der Frauen bei ihrer Geschlechtsreife Symptomatiken, die auf eine Endometriose deuten (vgl. ebd.). Festzuhalten ist, dass nicht bei allen betroffenen Frauen akute Beschwerden vorzufinden sind, denn einige Betroffene verfügen über ein aktives Abwehrsystem (vgl. ebd.).
Im Falle eines aktiven Abwehrsystems wird die Endometriose durch Zufall diagnostiziert, da zuvor keine Beschwerden der Patient:innen vorlagen (vgl. Schweppe, 2019, S. 13).
Mit dem Abwehrsystem ist das Wort Immunsystem gleichzusetzen (vgl. Fersch & Kremser, 2019, Internetquelle). Wird der Körper durch verschiedene Keime angegriffen, sorgt das Immunsystem dafür, den eigenen Körper zu schützen (vgl. ebd.). Es handelt sich dabei um die sogenannte „körpereigene Abwehr“, die „Immunabwehr“ oder die sogenannte „Körperpolizei“ (vgl. ebd.).
Schweppe (2019, S. 15) legt dar, dass nicht bekannt ist, weshalb eine Endometriose entstehen kann. Anhand von vorliegenden Erklärungsmöglichkeiten ist keine eindeutige Antwort erkennbar (vgl. ebd.). In der Forschung gibt es noch keine genauen Erklärungen, weshalb manche Frauen keinerlei Beschwerden angeben (vgl. ebd.). Der Autor Schweppe prangert an, dass Faktoren, diverse Zusammenhänge, das Wachstums- und Ausprägungsvermögen nicht ausreichend erläutert werden können (vgl. ebd.). Diesbezüglich sind die Verläufe der Krankheit nicht eindeutig zu definieren (vgl. ebd.). Es wurden bereits Untersuchungen gemacht, die Aufschluss darüber geben sollen, wie sich die Erkrankung ausbreiten kann, wie sie wächst und welche Symptome bei den betroffenen Frauen auftreten können (vgl. ebd.).
Die Autorin Steinberger (2013, S. 29) macht in ihrem Werk deutlich, dass eine Endometriose von schlimmeren Verläufen geprägt ist, wenn eine frühzeitige Behandlung nicht vollzogen wurde. Hierbei werden Frauen mit ihren Beschwerden allein gelassen und erhalten in Deutschland oftmals erst nach zehn Jahren ihre Diagnose (vgl. ebd.).
Steinberger betont, dass nicht nur Ärzt:innen Schuld an einer späten Diagnosestellung sind, da viele Frauen sich mit ihren Beschwerden abfinden und der Ursache nicht nachgehen (vgl. ebd.). In der Forschung werden Medikamentenalternativen gesucht (vgl. Steinberger, 2013, S. 37).
Die „Endo“ wird als eher unbekannt betitelt, obwohl viele Frauen darunter erkranken (vgl. Hofmeister, 2020, S. 20).
Die Endometriose ist eine gutartige Erkrankung, jedoch können Zellen durch eine Vermehrung in andere Organe wachsen (vgl. Hofmeister, 2020, S. 20). Dieser Vorgang erfolgt normalerweise nur bei einer Krebserkrankung, welcher hingegen als eine lebensbedrohliche Erkrankung verstanden wird (vgl. ebd.).
Hofmeister (2020, S. 21) hebt hervor, dass die Lebensqualitäten von Endometriose betroffenen Frauen sehr eingeschränkt sind, wobei sich die Erkrankung in unterschiedlicher Weise äußert (vgl. ebd.).
Durch die Individualität der Endometriose kann das Krankheitsbild bei jeder Frau anders aussehen (vgl. Hofmeister, 2020, S. 21).
Hofmeister (2020, S. 33) zufolge ist die Forschung auf genetische Faktoren gestoßen, die für eine Entstehung der Endometriose herangezogen werden können. Wenn Familienmitglieder an der Krankheit ebenfalls erkrankt sind, besteht die Möglichkeit, selbst ebenfalls von Endometriose betroffen zu sein (vgl. ebd.). Hofmeister kommt zu dem Entschluss, dass in der Schulmedizin nicht geklärt ist, aus welchem Grund eine Endometriose tatsächlich entstehen kann und weshalb diese überhaupt vorhanden ist (vgl. ebd.).
Helen (2011, S. 149) untermauert die Wichtigkeit der Endometrioseerkrankung, die von der Endometriose-Vereinigung thematisiert wird. Zunächst gibt es jährlich etwa 30.000 Neuerkrankungen, die sich auf Endometriose beziehen lassen (vgl. ebd.). Man sollte außerdem bedenken, dass die Endometriose im Alltag der Medizin zu wenig in den Blick genommen wird, wodurch Leid und Verunsicherung bei Patient:innen und Angehörigen auftreten können (vgl. ebd.).
Bei der Betrachtung von Diagnosestellungen wird von Seiten der betroffenen Frauen und Ärzt:innen auf eine vereinfachte Diagnosestellung gewartet (vgl. Steinberger, 2013, S. 29).
Anhand einer Blut- oder Harnuntersuchung, gibt es zur Diagnosestellung bisher keine positiven Ergebnisse (vgl. Steinberger, 2013, S. 29).
Dichtl (2022, S. 290 f.) zeigt in ihrem Werk auf, dass die Arbeitswelt in einigen Fällen nicht gut zu vereinbaren ist. Dichtl argumentiert, dass aufzuzeigende Symptome das Leben einschränken, wodurch überlegt werden muss, wie man selbst in der Arbeitswelt nicht zu scheitern droht (vgl. ebd.).
Dichtl (2022, S. 293) kritisiert, dass es wichtig ist, auf Stärken und Schwächen jedes Einzelnen Rücksicht zu nehmen. Frauen lassen sich operieren, nehmen Hormone zu sich, um im Berufsalltag überleben zu können (vgl. ebd.).
Dichtl befürwortet diesbezüglich eine Arbeitsumwelt zu schaffen, in der eine Rücksichtnahme erfolgt (vgl. ebd.).
Zudem wird zu wenig über Endometriose gesprochen, jedoch wäre erkennbar, dass sich in den Medien über die Erkrankung ausgetauscht wird (vgl. Dichtl, 2022, S. 281 f.). Mit Sicherheit gibt es bald Lösungsmöglichkeiten für Frauen, die von Endometriose betroffen sind (vgl. ebd.).
Das Thema rund um die Endometriose muss ernst genommen werden (vgl. Mechsner, 2021, S, 201).
Kritisch äußert Mechsner, dass viele Frauenärzt:innen und Menschen aus dem sozialen Umfeld das Thema Endometriose zu wenig an Bedeutung zuschreiben und Behauptungen aufstellen, dass es die Normalität sei, Regelschmerzen zu verspüren (vgl. Mechsner, 2021, S. 201). Das Einbilden von Schmerzen ist nicht der Fall, weshalb die Erkrankung ernst genommen werden muss (vgl. ebd.). Das Stellen von frühzeitigen Diagnosen ist entscheidend, bevor eine Entwicklung von Endometrioseherden erfolgen kann (vgl. ebd.). Es wirkt sich positiv aus, wenn so früh, wie möglich, eingegriffen wird (vgl. ebd.).
Frauen können nach der Diagnosestellung gegebenenfalls Therapiemöglichkeiten in Anspruch nehmen (vgl. Mechsner, 2021, S. 205). Eine Verschlechterung oder Folgen können dann sogar vermieden werden (vgl. ebd.). Andererseits prangert Mechsner an, dass Frauen somit an einer chronischen Krankheit leiden und negativ behaftete Nachteile erleben (vgl. ebd.). Private Krankenkassen verweigern beispielsweise die Aufnahme und Lebensversicherungen können nicht mehr abgeschlossen werden (vgl. ebd.).
Die Endometriose Vereinigung setzt sich für Endometriose betroffene Frauen politisch ein (vgl. Endometriose-Vereinigung 2022, Internetquelle). Bereits 2021 wurden verschiedene Projekte zur Aufklärung, Informationsaustausch, Arbeitsrecht, Krankenkassen, sowie internationale Kooperationen aufgestellt und ausgeführt (vgl. ebd.).
Wichtig ist eine Veränderung des Umgangs mit dem Thema Endometriose in der Gesellschaft und Politik (vgl. ebd.). Im Zuge dessen, soll das Thema im Bereich der Gesundheitspolitik im Zentrum stehen (vgl. ebd.).
Es wurden außerdem in einer Vorbereitung der Bundestagswahl im September 2021 Forderungen zur Aufklärung, Diagnosestellung, Behandlung, Forschung, Arbeitsrecht, internationale Zusammenarbeit gestellt (vgl. ebd.).
Crone (2022, Internetquelle) hat zum Thema der Endometriose einen neuen Weg eingeschlagen und dazu im Internet einen Aufruf gestartet. Sie ist selbst von Endometriose betroffen.
Das Schweigen der Politik soll damit gebrochen werden, verdeutlicht Crone mit ihrem Aufruf (vgl. ebd.). Anhand einer Petition werden Unterschriften gesammelt, Stand heute sind es 129.862 Unterschriften (vgl. ebd.). Endometriose soll als lebenseinschränkende Krankheit auch in Deutschland anerkannt werden (vgl. Crone, 2022, Internetquelle). In Frankreich wurde eine nationale Strategie eingeführt, die in Australien bereits besteht (vgl. ebd.).
Macron, der Präsident von Frankreich startet einen nationalen Plan, welcher zu besseren Endometriosebehandlungen führen soll (vgl. Endometrioseapp, 2022, Internetquelle).
Forschungen und Versorgungen sollen dadurch Verbesserung und Unterstützungen erhalten (vgl. Endometrioseapp, 2022, Internetquelle). Die Aufklärung in der Gesellschaft soll erfolgen, Zentren zur Forschung erfahren einen Aufbau (vgl. ebd.). Die Krankheitsursachen sollen ebenfalls anhand von Forschungen herausgefunden werden (vgl. ebd.). Macron äußerte hierzu folgende Worte:
„Endometriose ist nicht nur ein Problem für die betroffenen Frauen, sondern ein Problem der Gesellschaft!“ (vgl. Endometrioseapp-zitiert nach Macron, 2022, Internetquelle).
Gefordert wird durch die Petition, dass mehr Aufklärung zum Thema Endometriose in den einzelnen Bundesländern erfolgt und Fördergelder für Forschungen zur Verfügung gestellt werden (vgl. ebd.). Das Thema Geschlechtergerechtigkeit soll ebenfalls aufgegriffen werden (vgl. ebd.). Crone fordert die Politik auf, das Schweigen über Endometriose zu brechen und endlich für gleiche Rechte im Gesundheitssystem Sorge zu tragen (vgl. ebd.).
Becherer (2017, S. 328 f.) betitelt die Endometriose als rätselhaft. Denn oftmals wird die Endometriose als solche erkannt, aber keinem Krankheitswert zugeordnet. (vgl. ebd.). Ein Befund von Endometriose sagt wenig über die Befindlichkeit der Frauen aus, die womöglich Beeinträchtigungen mit sich bringen (vgl. ebd.).
Im Werk von Steinberger (2019, S. 20) wird auf die Vergangenheit der Endometriose eingegangen, wobei gesagt wird, dass 1920 der US-Gynäkologe namens John, A. Sampson seine Theorie durchsetzen konnte, obwohl nicht einmal pathologische Befunde vorhanden waren. Zuerst wurde die Krankheit mit dem Begriff „Adenomyomata“ betitelt (vgl. Steinberger, 2019, S. 20). Der Begriff der Endometriose wurde im Jahr 1925 von Sampson ins Leben gerufen (vgl. ebd.).
In Bezug dessen, führte ein Österreicher namens Oskar Frankl den Begriff der „Adenomyose“ ein, welcher heutzutage für Endometriose innerhalb der Gebärmuttermuskulatur bezeichnet wird (vgl. ebd.).
Gewebe, welches der Gebärmutterschleimhaut ähnlich erscheint, sammelt sich beispielsweise in der sogenannten Gebärmutterhöhle, im Bauchraum, am Bauchfell, im kleinen Becken innerhalb der Blasenwand, in den Harnleitern, an den Darmwänden, den Eierstöcken oder in den Lungen an (vgl. Mechsner, 2021, S. 9).
Desweiteren gibt es unterschiedliche theoretische Ansichten sowie Vermutungen, auf welche sich Expert:innen beziehen (vgl. Liel, 2021, b, S. 15). Gerade die verschieden aufgestellten Definitionen verändern sich immer wieder, da die Krankheitsursache nicht geklärt ist (vgl. ebd.). Laut Liel ändert sich das Definieren der Endometriose, wie das Vorhersagen des aktuellen Wetters (vgl. ebd.).
Endometriose ist eine gutartige Frauenkrankheit, die nach dem Auftreten der ersten Regelblutung diagnostiziert werden kann (vgl. Schweppe, 2019, S. 11 f.). Es gibt Frauen, die unter der Endometriose erkrankt sind und keine Probleme haben (vgl. ebd.). In der Forschung sind verschiedene Zusammenhänge der biochemischen und psychologischen Abläufe in nicht ausreichendem Maße erforscht (vgl. ebd.). Schweppe argumentiert, dass Frauen, die unter chronischen Schmerzen leiden, eine Veränderung durchlaufen und innerhalb ihres Soziallebens von den Endometriosebeschwerden geprägt sind (vgl. ebd.).
Der Begriff Endometriose kann in Verbindung mit Schleimhautähnlichen Drüsenstrukturen stehen, welche mit umgebenem Stützgewebe (Stroma) im kleinen Becken vorhanden sind, die sich normalerweise in der Gebärmutter befinden (vgl. Steinberger, 2013, S. 19). Die Endometriose wird als eine chronische Erkrankung beschrieben, welche nach einer beschwerdefreien Zeit plötzlich wieder auftreten kann (vgl. Steinberger, 2013, S. 25). Schätzungen zur Folge tritt die Erkrankung nach einer beschwerdefreien Zeit zu 50 Prozent wieder auf (vgl. ebd.).
Die Autorin Hofmeister (2020, S. 19) schreibt über Zellen, die der sogenannten Gebärmutter-Schleimhaut ähnlich sehen und als Herde bezeichnet werden. Unter anderem zeigen diese Zellen das gleiche Verhalten wie die Gebärmutterschleimhaut auf (vgl. ebd.). Diesbezüglich entstehen Blutungen der Zellen, wenn die Frau menstruiert (vgl. ebd.). Hofmeister verdeutlicht dies anhand der Vorstellungskraft, dass einmal im Monat wenige Blutmengen abgesondert werden (vgl. ebd.). Ein Problem der Zellenblutungen liegt darin, dass das jeweilige Blut keine Möglichkeit erhält abzufließen, wodurch Entzündungen der Herde entstehen (vgl. Hofmeister, 2020, S. 20).
Dadurch entstehen Schmerzen, die von Vernarbungen und Verwachsungen geprägt werden und womöglich das Gewebe schädigen können (vgl. ebd.).
Außerdem existieren verschiedene Formen der Endometriose (vgl. Mechsner, 2021, S. 3, Internetquelle). Zum einen spricht sie von „Endometriosis genitalos externa“, wobei Endometrioseläsionen an dem Bauchfell, der Gebärmutter, den Eierstöcken, des Blasendachs und der Beckenwand auftreten können (vgl. ebd.).
Außerdem können sich Zysten im Bezug zur Endometriose an den Eierstöcken befinden (vgl. Mechsner, 2021, S. 3, Internetquelle). Eine weitere Form ist die „Endometriosis genitalis interna“, bei der die Endometriose in der Muskulatur der Gebärmutter auftritt, sowie innerhalb der Eierstöcke, auch „Adenomyosis“ genannt (vgl. ebd.). Taucht die Endometriose an anderen Organen, wie Blase, Darm, Zwerchfell, Bauchwand oder Lunge auf, spricht man von der „Endometriosis extragenitalis“ (vgl. ebd.).
Sogenannte Endometrioseläsionen wachsen an der Oberfläche oder tiefinfiltrierend, wodurch Organe wie beispielsweise Darm, Blase oder Harnleiter eine Zerstörung erfahren können (vgl. ebd.). Mechsner beschreibt die „rektovaginale Endometriose“, welche als Sonderform betitelt wird (vgl. ebd.). Diese ist die häufigste Form, der tiefinfiltrierenden Endometriose und befindet sich zwischen der Gebärmutter/Scheide und Darm (vgl. ebd.). Im Beitrag von Mechsner (2021, S. 3 f.) werden anhand der American Society for Reproductive Medicine (rASRM) die Endometriosestadien von I bis IV eingestuft (vgl. ebd.). Mit dem Stadium I und II werden überwiegend Herde am Bauchfell beschrieben, mit Stadium III und IV können Verklebungen oder Eierstockzysten entstehen (vgl. ebd.).
Die Einteilung der Stadien erfolgt, wie bei den anderen Formen der Endometriose, anhand des sogenannten ENZIAN-Score I bis IV (vgl. ebd.).
Der ENZIAN-Score wird anhand von drei Hauptachsen beschrieben, welche in A, B und C eingeteilt werden (vgl. Liel, 2021, a, S. 38 f.). Anhand der drei Hauptachsen werden die Stadien differenziert, wobei Hauptachse A für Ausdehnungen der tiefen Infiltration entlang des Douglas bis in die Scheide darstellt (vgl. ebd.).
B steht dabei für die Ausdehnung entlang der Beckenwand und C für eine Organüberschreitung, welche in Richtung Darm wächst (vgl. ebd.).
Schmerzen oder Sterilität können anhand des ENZIAN-Scores nicht ermittelt werden (vgl. Liel, 2021, a, S. 38 f.). Liel kritisiert hingegen den ENZIAN-Score, da auf dem Papier eine Diagnose gestellt wird, die verharmlost wird, andererseits jedoch viel stärkere Symptome aufzeigt (vgl. ebd.).
An dieser Stelle ist hinzuzufügen, dass Patient:innen nach ihrem Schmerzbefinden gefragt werden, welches auf einer Skala von eins bis zehn festgelegt ist (vgl. Liel, 2021, a, S. 38 f.).
Hellner (Süddeutsche Zeitung, Nr. 24, 30./31. Januar, 2021) erläutert, dass es einige Theorien gibt, die auf das Entstehen der Endometriose zurückfallen.
Dementsprechend vermutet der deutsche Gynäkologe Robert Meyer, dass die Zellansammlungen durch einen Umbau von bestimmten Darmzellen entstehen (vgl. Süddeutsche Zeitung, Nr. 24, 30./31. Januar, 2021).
Gerhard Leyendecker, ein ehemaliger Direktor der Frauenklinik Darmstadt, definiert die Inseln mit kleinsten Verletzungen der Schleimhaut, die durch das selbstständige Muskelbewegen der Gebärmutter entstehen (vgl. Süddeutsche Zeitung, Nr. 24, 30./31. Januar, 2021). Zellen können sich dabei womöglich herauslösen und somit an andere Orte verschleppt werden (vgl. ebd.). Damit jedoch Endometriosezellen erforscht werden können, werden Modelle benötigt, welche es nicht gibt, denn Tiere haben keine Endometriose. Dies ist eine Behauptung von Mechsner (vgl. ebd.). Das problematische ist, dass „nicht erkennen des Problems“, weshalb die Forschung stehen bleibt (vgl. ebd.).
Betont werden muss, dass neben einer vorliegenden Endometriose eine weitere Grunderkrankung vorliegen kann, die nicht sicher diagnostiziert ist (vgl. Diel, 2022, S. 48). Diel benennt, dass die Endometriose in seltenen Fällen allein auftritt (vgl. ebd.).
Symptome treten nicht einfach auf (vgl. Hofmeister, 2020, S. 44). Denn auftretende Symptome entstehen durch Belastungen, die Endometriose Betroffene verspüren (vgl. ebd.). Die chronische Erkrankung zeigt verschiedene Symptomatiken auf, die Schmerzen aufweisen (vgl. Mechsner, 2021, S. 45 f.).
Es gibt unterschiedliche Symptome, die bei den Betroffenen auftreten können (vgl. ebd.). Mechsner erläutert, dass die unterschiedlichen Symptome einzeln oder in einer Kombination auftreten können (vgl. ebd.).
Zum einen kann sich die Erkrankung durch starke Regelschmerzen (Dysmenorrhoe genannt) äußern (vgl. ebd.).
Diese vorherrschenden Schmerzen können weiterhin Übelkeit, Durchfall, aber auch Erbrechen auslösen (vgl. Mechsner, 2021, S. 45 f.). Endometriose betroffene Frauen können sogar ohnmächtig werden, Kopfschmerzen verspüren oder auch Schwindel haben (vgl. ebd.).
Endometriose Betroffene zeigen oftmals Schmerzen im Unterbauch auf, welche von ihrem Zyklus abhängig sind und meistens vor der Blutung entstehen (vgl. Mechsner, 2021, S. 45 f.). Während des Eisprungs oder in der Mitte eines Zyklus können ebenfalls Schmerzen auftreten (vgl. ebd.).
Außerdem gibt es verschiedene Schmerzsymptome, die durch die Erkrankung hervorgerufen werden können, wozu Schmerzen beim Wasserlassen (Dysurie) oder Stuhlgang (Dyschezie) auftreten können (vgl. Mechsner, 2021, S. 45 f.).
Schmerzen, die in den Rücken ausstrahlen, kommen vermehrt zum Vorschein (vgl. ebd.).
Dies kann auftreten, wenn die Gebärmutter zum Kreuzbein geneigt ist und nicht nach vorne, wie es bestenfalls sein sollte (vgl. Mechsner, 2021, S. 45 f.). Schmerzbeschwerden können allgemein in den Rücken ausstrahlen, auch wenn das Sacrouteringligament (eine Verbindung zwischen Gebärmutter und Iliosakralgelenk) von der Endometriose betroffen ist (vgl. ebd.).
Weitere Beschwerden können vor allem in den Beinen auftreten, welche zur Zeit der Blutung auftreten können, da die Gebärmutter zur Blutungszeit starke Durchblutungen aufzeigt und sich nach unten drückt (vgl. ebd.). Frauen können Probleme mit ihrem aufgeblähten Bauch verspüren, der sogenannte „Endobelly“ (vgl. ebd.). Durch Endometrioseherde kann kein natürlicher, zyklischer Abfluss der Schleimhaut erfolgen, wodurch sich Flüssigkeiten ansammeln können, Zystenbildungen auftreten und womöglich Entzündungsreaktionen entstehen (vgl. ebd.).
Mechsner (2021, S. 4) stellt fest, dass das sogenannte autonome Nervensystem innere Organe mit Reizen der Nerven versorgt. Entstehen jedoch erhöhte Schmerzen, geschieht eine Wechselwirkung, die zu Kreislaufproblemen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfällen und starken Regelschmerzen führen kann (vgl. ebd.).
Im Nachfolgenden werden insbesondere für die Berufsgruppe der Erzieher:innen das Thema der Endometriose und deren Einschränkung beleuchtet. Wie bereits theoretisch dargelegt wurde, ist ein Symptom der Endometriose Schmerzen zu erfahren.
Im Werk „Endometriose und Psyche“ von Liel (2021, b, S. 119) wird die Endometriose zum einen als körperliche, zum anderen als psychische Krankheit beschrieben. Viele Frauen leiden unter der sogenannten Alexithymie, wobei diese keine Verbundenheit mit ihren eigenen Gefühlen verspüren und eine Verstärkung des Schmerzes wahrnehmen (vgl. Liel, 2021, b, S. 119).
Dafür gibt es momentan noch keine möglichen Gründe oder zusammenhängende Begründungen, die dies definieren können (vgl. ebd.).
Schweppe (2019, S. 11) beschreibt das Befallen des Zellgewebes von Organen, welche verschiedene Beschwerden aufweisen.
Durch Schmerzen, die chronisch vorhanden sind, können Beeinträchtigungen von Seele und Körper erfolgen (vgl. Steinberger, 2013, S. 24 f.). Ein Gefühl von Übersättigung oder einem Unwohlbefinden können laut Steinberger ebenfalls durch die Endometriose auftreten (vgl. ebd.).
Hofmeister (2020, S. 23) zeigt in ihrem Werk auf, dass es zu Stimmungsschwankungen und leichtem Fieber kommen kann. Durch jahrelanges nicht stellen der Diagnose kann die Psyche der Frauen leiden (vgl. ebd.).
Unspezifische Beschwerdesymptome, wie Stimmungsschwankungen, Fieber, Kopfschmerzen, Völlegefühl, Blähbauch, Rückenschmerzen, Erschöpfung können neben der Regelblutung auftreten (vgl. Hofmeister, 2020, S. 23). Die Schwächung des Immunsystems ist erkennbar, wodurch die von Endometriose betroffenen Frauen eine Anfälligkeit von Infekten verspüren können (vgl. ebd.).
Bedacht werden sollte, dass bei diesen Symptomen oftmals nicht an die Endometrioseerkrankung gedacht wird (vgl. Mechsner, 2021, S. 4). Hinzu kommt, dass unter den Schmerzen und Beschwerden Schule und Arbeit leiden können. (vgl. ebd.).
Aus der Sicht von Donau (2021, S. 11, Internetquelle) spricht man von chronischen Schmerzen, wenn diese über einen längeren Zeitraum, für mindestens sechs Monate anhalten. Donau betont das Verspüren von Beschwerden und Schmerzen, obwohl keine Endometriose mehr erkennbar ist (vgl. ebd.). Donau ist der Ansicht, dass Schmerzen und Beschwerden bei Beginn der Erkrankung oft in Abhängigkeit des Zyklus entstehen (vgl. ebd.). Seitens Donau wird betont, dass im weiteren Krankheitsverlauf durch Vernarbungen und Verwachsungen Folgeschäden auftreten, welche zu einer Beständigkeit von Krämpfen und Schmerzen führen können (vgl. ebd.).
Liel (2021, b, S. 44 f.) versteht demzufolge unter Depressionen, wenn verschiedene Erkrankungen und Ursachen unter einen Sammelbegriff zusammengefasst werden können. Die Autorin ist der Ansicht, dass Depressionen und Ängste aufgrund verschiedener Entzündungen vorliegen (vgl. ebd.).
Womöglich sind es nicht die Entzündung, die allein die Ursache für Depressionen sind, jedoch wurde in Untersuchungen herausgefunden, dass Patient:innen, die an der Endometriose erkrankt sind, dementsprechend Entzündungen in sich tragen, kaum eine Reaktion auf Medikamente zeigen, die bei Depressionen greifen sollen (vgl. Liel, 2021, b, S. 44 f.).
Die Autorin Diel (2022, S. 85) fokussiert ihren Blick auf das Thema Müdigkeit und Erschöpfung.
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