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Bachelorarbeit, 2022
49 Seiten, Note: 1,0
Abbildungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Theoretischer Hintergrund
2.1 Erkennen von Emotionen
2.2 Basisemotionen nach Ekman
2.3 Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie
2.4 Aktueller Forschungsstand
3 Methode
4 Ergebnisse
4.1 Stichprobe
4.2 Allgemeine Angaben zu den Bildern
4.3 Vergleich Bilder mit versus Bilder ohne Maske
5 Diskussion
Literaturverzeichnis
Anhang
Fragebogen mit Maske
Fragebogen ohne Maske
Excel-Tabelle Bilder mit Maske
Excel-Tabelle Bilder ohne Maske
Abbildung 1 aus Studie von Marini et. al (2021, 3)
Abbildung 2 Häufigkeitstabelle Alter (in Jahren)
Abbildung 3 Häufigkeitstabelle Geschlechter
Abbildung 4 Statistiken Vergleich Bilder ohne versus mit Maske
Abbildung 5 Histogramm Bilder ohne Maske richtig erkannt
Abbildung 6 Histogramm Bilder mit Maske richtig erkannt
Abbildung 7 Tabelle Test bei gepaarten Stichproben
Abbildung 8 Tabelle Gruppenstatistiken
Abbildung 9 Tabelle Mittelwertgleichheit
Abbildung 10 Tabelle Korrelationen
COVID-19 und die damit einhergehenden Verordnungen haben nach Grundmann, Epstude und Scheibe (2021, 1) die Art und Weise der menschlichen Interaktion grundlegend verändert. Viele Interaktion im Alltag, im Berufsleben, in der Schule oder an öffentlichen Orten finden zwischen Menschen statt, die medizinische Masken tragen. Die Bezeichnung ‚medizinische Masken‘ wird zur Gewährleistung eines besseren Leseflusses in der vorliegenden Bachelorthesis gelegentlich mit dem Wort ‚Masken‘ abgekürzt. In vielen Ländern ist das Tragen von Masken in der Öffentlichkeit Pflicht geworden. Dadurch entstehen vermehrt Interaktionen zwischen Menschen, bei denen Mund und Nase durch eine Maske verdeckt sind. Über 50 Nationen verlangen, dass ihre Bürger in der Öffentlichkeit Maske tragen. Das Tragen von Masken tangiert somit Erwachsene und Kinder auf der gesamten Welt. Medizinische Masken sind nach Grundmann et al. (2021, 1) zu einem Symbol des weltweiten Kampfes gegen das Coronavirus geworden.
Der medizinische Nutzen des Tragens von Masken ist bekannt: Die Ansteckungsgefahr wird effektiv reduziert. Allerdings ist u. a. wenig über psychologische Folgen durch das Tragen von Masken bekannt. Nach Grundmann et al. (2021, 1) werden immer mehr Bedenken geäußert, dass es Schwierigkeiten bei der Emotionserkennung durch Masken gibt und es dadurch zu Störungen in sozialen Interaktionen kommt (Grundmann et al., 2021, 1f.).
Das Ziel der vorliegenden Bachelorthesis besteht zum einen in der Erforschung, ob Kinder/Jugendliche in der Erkennung von Emotionen durch das Tragen von Masken beeinträchtigt werden oder nicht. Seit dem Jahr 2020 gibt es aufgrund von COVID-19 eine Maskenpflicht, wodurch nach Grundmann et al. (2021, 2) Masken im Alltag weit verbreitet sind. Die vorliegende Bachelorarbeit erörtert zum anderen, welche Auswirkungen bzw. Folgen sich bei einer möglichen Beeinträchtigung der Emotionserkennung auf die kindliche und psychische Entwicklung wie z. B. die Empathieentwicklung oder soziale Kompetenzen ergeben können. Ausgehend von diesem Ziel hat sich folgende Forschungsfrage entwickelt: Welchen Einfluss hat das Tragen medizinischer Masken auf das Erkennen von Emotionen bei Kindern und Jugendlichen? Mit Stand März 2022 gab es diesbezüglich keine Studien, die an Kindern/Jugendlichen durchgeführt wurden. Aufgrund dieses Faktors und zur Beantwortung der Forschungsfrage wurde ein Fragebogen erstellt (siehe Anhang). Mit diesem wurden Kinder und Jugendliche untersucht, um der Forschungsfrage nachzugehen. Des Weiteren wurde die Hypothese entwickelt, dass durch das Tragen von Masken die Erkennung von Emotionen und Mimik beeinträchtigt wird.
Mittels Literaturanalysen sowie Analysen zum aktuellen Forschungsstand wird in Kapitel 2 der theoretische Hintergrund zur Erkennung sowie Wahrnehmung von Emotionen im Gesicht, zu Folgen durch Beeinträchtigungen in der Emotionserkennung sowie zu Begrifflichkeiten vorgestellt. Zur Beantwortung der Ziele und Forschungsfrage werden in Kapitel 2.1 Fragen bezüglich Emotionen geklärt: Was sind Emotionen? Wie verläuft neurologisch betrachtet die Emotionserkennung? Wozu dient die Erkennung von Emotionen? Was bewirken Emotionen? Ab welchem Alter entwickelt sich die Fähigkeit, Emotionen zu erkennen und zu interpretieren? Was ist Empathie? Im Anschluss daran werden in Kapitel 2.2 die Basisemotionen nach Ekman definiert und es wird beschrieben, an welchen visuellen Merkmalen Emotionen erkannt werden können. Diese Basisemotionen sind Bestandteil des Fragebogens. In Kapitel 2.3 werden die Coronavirus-Schutzverordnungen der Bundesrepublik Deutschland bzw. Maßnahmen, die seit Beginn der Pandemie zur Eindämmung des COVID-19-Virus getroffen wurden behandelt, um Lesern die Relevanz des Forschungsthemas aufzuzeigen. Die Maskenpflicht ist ein Teil dieser Verordnungen. Kapitel 2.3 widmet sich zudem der Definition von Masken und welche Bereiche im Gesicht durch Masken verdeckt werden. In Kapitel 2.4 werden fünf Studien zur Erforschung der Emotionserkennung beschrieben, anschließend werden deren Ergebnisse dargestellt. Diese Studien bilden den aktuellen Forschungsstand. In diesen werden u. a. Hypothesen bezüglich psychologischer Folgen durch Einschränkungen in der Emotionserkennung erörtert und untersucht. Dazu werden in den Studien Fragen beantwortet, welche Auswirkungen das Tragen von Masken auf die Genauigkeit der Erkennung von Emotionen haben könnte und welche Folgen sich wiederum aus solch einer Beeinträchtigung ergeben können bzw. ob Masken das soziale Urteilungsvermögen, die wahrgenommene Vertrauenswürdigkeit, die Empathie oder die Sympathie zu Menschen mit Masken tangieren.
Kinder/Jugendliche wurden bisher noch nicht auf mögliche Beeinträchtigungen und Auswirkungen in Bezug auf das Tragen von Masken erforscht. Es existieren keine Studien und keine Literatur über Kinder/Jugendliche, bei denen Einflüsse des Tragens von Masken in Zusammenhang mit dem Nichttragen von Masken untersucht wurden. Studien an Kindern wurden bisher nur an ‚verhaltensauffälligen‘ Kindern durchgeführt. Dabei wurde jedoch nicht untersucht, ob das Tragen von Masken im Verhältnis zum Nichttragen von Masken einen signifikanten Einfluss auf die Emotionserkennung hat (siehe Kapitel 2.4; Hunnikin et al., 2019; Wells et al., 2020). Für die Beantwortung der Forschungsfrage wurde ein Fragebogen erstellt, mit dem neun Kinder/Jugendliche befragt wurden. Im dritten Kapitel werden das Untersuchungsdesign und der methodische Zugang dargestellt. Im Zuge dessen werden der Prozess der Erstellung des Fragebogens sowie die Durchführungsbedingungen während der Bearbeitung des Fragebogens beschrieben. Zudem wird erörtert, weshalb explizit Kinder und Jugendliche untersucht wurden. Darauf folgt eine Beschreibung der Teilnehmer sowie eine Erläuterung, weshalb die Teilnehmer mittels Fragebogen untersucht wurden. In Kapitel 4 werden die Ergebnisse mit Statistiken, Tabellen sowie Grafiken dargestellt. Die Stichprobe der Teilnehmer wird in Kapitel 4.1 vorgestellt. Allgemeine Angaben zu den Bildern des Fragebogens werden in Kapitel 4.2 dargelegt, in Kapitel 4.3 erfolgt ein Vergleich der Bilder mit versus ohne Maske. Kapitel 4.3 dient der Erörterung, welche Gefühle ‚gut‘, ‚schlecht‘ am ‚besten‘ usw. mit und ohne Maske erkannt wurden, inwiefern Unterschiede mit versus ohne Maske bestanden und wie groß diese Unterschiede waren. In Kapitel 5 werden die empirischen Daten aus Kapitel 4 dargestellt sowie interpretiert und mit den Ergebnissen des Theorieteils aus Kapitel 2 verglichen. Ebenso werden Hypothesen zur Beantwortung der Ziele und der Forschungsfrage abgeleitet. Abschließend werden die Erkenntnisse der Bachelorthesis zusammengefasst und mögliche Implikationen für die Soziale Arbeit werden besprochen.
Im folgenden Kapitel wird der theoretische Hintergrund der Forschungsfrage erörtert. In Kapitel 2.1 wird beschrieben, was Emotionen sind, woran Emotionen erkannt werden, warum die Erkennung von Emotionen wichtig ist bzw. wozu diese Erkennung dient. Zudem wird die Relevanz der Emotionserkennung für diverse Entwicklungen wie die kindliche Entwicklung und Empathieentwicklung analysiert. Die Basisemotionen nach Ekman werden in Kapitel 2.2 dargestellt. Kapitel 2.3 behandelt die Einschränkungen der Corona-Pandemie bzw. welche Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie getroffen wurden. Abschließend folgt in Kapitel 2.4 eine Aufführung des aktuellen Forschungsstand, indem fünf Studien beschrieben und anschließend deren Ergebnisse vorgestellt werden.
Neurologische Forschungen über die Verarbeitung von Gesichtern zeigen laut Barrick, Thornton und Tamir (2021, 3f.), dass die Gesichtsverarbeitung über zwei Systeme erfolgt: Das Kernsystem sowie das erweiterte System. Innerhalb des Kernsystems werden visuelle Merkmale wie die Augen oder der Mund verarbeitet und differenziert. Anschließend werden diese Informationen weiter an den „fusiformen Gesichtsbereich“ (FFA) übermittelt. Dieses erweiterte System ist für die Gesichts- sowie Emotionserkennung zuständig, da dort Merkmale und Bewegungen des Gesichts wie z. B. ein Hochziehen der Augenbrauen interpretiert werden (Barrick et al., 2021, 3). Durch die Verdeckung des Gesichts mit Masken liegt die Vermutung nahe, dass das Kernsystem beeinträchtigt wird und somit weniger Informationen zum Interpretieren im FFA vorhanden sind. Dadurch könnte die Quote an Fehlinterpretationen bezüglich der Wahrnehmung von Emotionen steigen (Barrick et al., 2021, 3f.).
Sobald ein Kind geboren wurde, betrachtet dieses nach Barrick et al. (2021, 2f.) innerhalb der ersten Minuten bevorzugt Gesichter. Ab etwa drei Monaten reagieren Säuglinge gemäß Petermann und Wiedebusch (2016, 36) auf emotionale Ausdrücke ihrer Bezugspersonen und ab etwa sechs Monaten beginnen Säuglinge mit der Entwicklung von Basisemotionen. Mit Vollendung des fünften Lebensjahrs verstehen Kinder Emotionen bereits so gut, dass sie gemäß Petermann und Wiedebusch (2016, 36) Emotionen vortäuschen können. Bis zum sechsten Lebensjahr beginnen Kinder nach Barrick et al. (2021, 2f.) auf diskrete Ausdrücke im Gesicht wie Augen, Augenbrauen, Mund, Nase etc. zu achten. Mit Zunahme des Alters verbessert sich die Emotionserkennung und die Aufmerksamkeit auf das Gesicht erhöht sich. Gemäß Barrick et al. (2021, 3) ist es umstritten, in welcher Phase der Kindheit sich die Emotionserkennung vollständig entwickelt. Generell wird jedoch davon ausgegangen, dass die Entwicklung in der späten Adoleszenz abgeschlossen ist. Miteinander kommunizierende Erwachsene betrachten zwischen 45 % und 60 % der Zeit das Gesicht der anderen Person und achten somit mehr auf das Gesicht als auf andere Körperteile. Erwachsene haben so viel Übung in der Emotionserkennung, sodass diese 39 Millisekunden zur Wahrnehmung von Emotionen benötigen (Barrick et al., 2021, 2f.; Petermann & Wiedebusch, 2016, 35ff.).
Gemäß Ekman (2017, Einleitung XVI) machen sich Emotionen am stärksten über die Stimme und Gesichtszüge bemerkbar und bieten Lebensqualität, indem diese Menschen zu „wirklichkeitsnahem“ und adäquatem Handeln veranlassen. Emotionen können jedoch auch dazu führen, dass Personen unangemessen agieren und ihre Handlungen bereuen. Des Weiteren erleichtert eine frühzeitige Erkennung von Emotionen nach Ekman (ebd.) den Umgang mit anderen Menschen und den eigenen emotionalen Reaktionen auf deren Gefühle. Forscher wie Wells, Hunnikin, Ash und van Goozen (2020, 6) beschreiben in ihrer Studie, dass die Erkennung von Emotionen für die Entwicklung zwischenmenschlicher Beziehungen essenziell ist. Durch die in diesem Absatz erörterten Thesen lässt sich vermuten, dass Masken die frühzeitige Erkennung von Emotionen hemmen und den Umgang mit Menschen erschweren können (Ekman, 2017, Einleitung XVI; Wells et al., 2020, 6).
Gemäß Ekman (2017, 27f.) induzieren Emotionen Veränderungen, die Personen dazu veranlassen sich mit dem Auslöser einer Emotion zu beschäftigen. Durch Emotionen werden Veränderungen bzw. Prozesse im Nervensystem angeregt, die den Herzschlag, die Atmung und andere somatische Funktionen regulieren. Emotionen haben zum einen eine Schutzfunktion. Bei Gefahr kann bspw. das Gefühl von Angst ausgelöst werden, wodurch es zu somatischen Reaktionen wie Tachykardie, Schweißausbruch oder einem erhöhten Adrenalinspiegel kommt. Dabei kann evolutionsbedingtes Kampf- oder Fluchtverhalten ausgelöst werden. Durch Emotionen wie z. B. Angst wird anderen Personen das eigene emotionale Empfinden durch charakteristische Signale wie die Mimik im Gesicht oder durch die Körperhaltung und Stimme signalisiert, wodurch Menschen nonverbal vor einer Gefahr o. Ä. gewarnt werden können. Zum anderen können Emotionen wie Freude eine Dopaminausschüttung auslösen und somit Menschen zu Handlungen motivieren bzw. konditionieren. Emotionen senden nach Ekman (2017, 28) „Signale nach außen“, d. h. Emotionen veranlassen Veränderungen in Gestik, Mimik, Körperhaltung usw. Solche von anderen Personen ausgesandten „Emotionssignale“ beeinflussen, wie Menschen deren Worte sowie Taten interpretieren (Ekman, 2017, 27f., 77f.).
Marini, Ansani, Paglieri, Caruana und Viola (2021, 10) beschreiben, dass Emotionen über Gesichtsausdrücke wahrgenommen werden. Ein Beispiel für einen Gesichtsausdruck ist das Aufreißen von Augen und Mund. Die damit assoziierten Emotionen können u. a. Überraschung oder Schock sein. Die Wahrnehmung von Emotionen dient nach Marini et al. (2021, 10) wiederum der Förderung von Empathie. Laut Hunnikin et al. (2019, 2) ist Empathie die Fähigkeit, die Gefühlslage einer Person zu verstehen und sich in diese hineinversetzen zu können. Explizit teilen Hunnikin et al. (ebd.) Empathie in die ‚kognitive sowie affektive Empathie‘ auf. Kognitive Empathie ist die kognitive Aufmerksamkeit bzw. das Bewusstsein über den emotionalen Zustand einer Person. Dies bedeutet visuell erkennen zu können, dass eine Person z. B. wütend ist, sowie zu verstehen was ‚wütend‘ bedeutet. Voraussetzung ist, dass ein Gesicht nicht durch eine Maske o. Ä. verdeckt wird. Zwischen der Fähigkeit des Erkennens von Emotionen im Gesicht und der kognitiven Empathie besteht nach Hunnikin et al. (ebd.) eine Korrelation. Für das Erkennen von Emotionen ist kognitive Empathie notwendig. Mit affektiver Empathie ist die „stellvertretende Erfahrung über den emotionalen Zustand einer anderen Person“ bzw. das Mitgefühl gemeint (Hunnikin et al., 2019, 2). Sieht bspw. eine Person traurig aus, wird stellvertretend vom Beobachter ein Gefühl der Trauer empfunden. Die affektive Empathie wird durch einen adäquaten Aufbau von Empathie gefördert (Hunnikin et al., 2019, 2; Marini et al., 2021, 10).
In der Studie von Marini et al. (2021, 10) wird beschrieben das Empathie konformes Verhalten fördert, weil Menschen durch Empathie einen Sinn für Verständnis erlangen. So würden konforme Verhaltensweisen wie das „Social Distancing“ durch Empathie gefördert werden. Die Erkennung von Emotionen ist notwendig, um konformes Verhalten zu entwickeln.
Des Weiteren dient die Erkennung von Emotionen im Gesicht als sogenannter sozialer Verstärker. Durch bestimmte Verhaltensweisen werden gewisse Emotionen gezeigt. Wenn ein Kind z. B. etwas Beleidigendes zu einem anderen Kind sagt, kann das beleidigte Kind infolgedessen einen traurigen Gesichtsausdruck bekommen. Dadurch könnte das Kind, das die Beleidigung ausgesprochen hat, diese Verhaltensweise künftig vermeiden wollen. Bei positiven Emotionen ist dies umgekehrt der Fall. Erzählt ein Kind z. B. einen Witz und die andere Person reagiert mit Lachen und hat eine fröhliche Mimik, kann das Kind sozial bestärkt werden, den Witz weiterhin zu erzählen. Würde die Person jedoch nach der Erzählung des Witzes einen traurigen Gesichtsausdruck haben, könnte das Kind diesen Witz nicht mehr erzählen wollen; es könnte durch die Mimik erkannt haben, dass dieser Witz wahrscheinlich unangemessen war. Soziale Verstärker dienen nach Hunnikin et al. (2019, 2) demnach der Anpassung des Verhaltens in einer gesellschaftlich bzw. sozial adäquaten Weise. Für die soziale Verstärkung sind die Erkennung von Emotionen und die damit einhergehende Empathie notwendig (Hunnikin et al., 2019, 2).
Die Emotionserkennung ist nach Wells et al. (2020, 2) für „zwischenmenschliche Interaktionen“ entscheidend. Die Fähigkeit zur adäquaten Erkennung von Emotionen ist positiv mit dem Aufbau und der Aufrechterhaltung ‚sozialer Beziehungen‘ assoziiert. Sind Kinder gut im Erkennen von Emotionen, sind diese sozial kompetenter und beliebter unter ihresgleichen als Kinder mit einer schlechteren Fähigkeit diesbezüglich. Dadurch kommt abermals die Notwendigkeit der Fähigkeit zum Vorschein, Emotionen und Mimik im Gesicht zu erkennen (Wells et al., 2020, 2).
Nach Grundmann et al. (2021, 12) werden Menschen durch Masken beeinträchtigt, adäquat auf soziale Bedrohungen zu reagieren, weil Emotionen durch das Maske Tragen schlechter erkannt werden. Durch das Tragen von Masken erhöhen sich Mehrdeutigkeiten und es können negative und positive Emotionen miteinander verwechselt werden. Unter Mehrdeutigkeiten lässt sich folgendes Beispiel verstehen: Durch das Tragen einer Maske könnte bspw. nicht erkannt werden, dass eine Person wütend ist. Ebenso kann es vorkommen, dass ein aggressiver mit einem glücklichen Blick verwechselt wird. Wird die Aggression oder Wut der Person nicht erkannt, erhöht sich das Risiko, nicht adäquat auf diese Person reagieren zu können. Gemäß Grundmann et al. (2021, 3) bestehen vor allem bei Interaktionen mit Fremden wenig bis keine Informationen darüber, was von fremden Personen erwartet werden kann. Um die Vorhersagbarkeit von Handlungen fremder Personen zu erhöhen, beziehen sich Menschen auf Gesichtsausdrücke. Mittels dieser Ausdrücke urteilen Menschen über deren Eigenschaften. Eigenschaften wie Sympathie und Vertrauenswürdigkeit von Fremden werden durch Gesichtsausdrücke beeinflusst. Damit wird erneut die Notwendigkeit einer vollständigen Erkennung von Emotionen hervorgehoben (Grundmann et al., 2021, 3, 12).
Die Wahrnehmung von Emotionen bei einer Person beeinflusst nach Grundmann et al. (2021, 2) das Verhalten und die Reaktion der beobachtenden Person. Emotionale Ausdrücke können Folgeprozesse initiieren, die wiederum die Kognition und Handlung eines Beobachters beeinflussen. Bittet bspw. eine Person um Hilfe, wird eine angesprochene Person wahrscheinlich eher helfend reagieren, wenn die fragende Person eine traurige anstelle einer wütenden Mimik hat. Eine mögliche soziale Schlussfolgerung eines wütenden Blicks könnte in dieser Situation z. B. Gefahr oder Stress bedeuten. Unterschiedliche Emotionen vermitteln gemäß Grundmann et al. (2021, 2) unterschiedliche Informationen. Bei einer ‚falschen‘ Erkennung von Emotionen bspw. durch das Tragen einer Maske können Menschen unangemessen reagieren oder es ergeben sich andere Schlussfolgerungen. Demnach ist eine adäquate Erkennung von Emotionen notwendig (Grundmann et al., 2021, 2).
Barrick et al. (2021) haben die Bedeutung von Gesichtsausdrücken bzw. der Erkennung von Emotionen im Gesicht während sozialer Interaktionen hervorgehoben. Gesichter sind gemäß Barrick et al. (2021, 1) eine wichtige Quelle, um Informationen über andere Personen zu erhalten. Das Gesicht ermöglicht es, Gesprächshinweise zu verstehen, Urteile zu bilden sowie den mentalen Zustand einer Person zu beurteilen. Eine adäquate Erkennung von Gesichtern – die ohne das Tragen von Masken gewährleistet sein sollte – gewährt nach Barrick et al. (2021, 2) explizit nonverbale Hinweise während sozialer Interaktionen und ermöglicht, Fremde von vertrauten Personen zu unterscheiden. Der Blick eines Gesprächspartners kann bspw. Aufmerksamkeit und das Bedürfnis nach Teilhabe an einem Gespräch signalisieren. Ist der Blick auf eine Person in einer Gruppe von Menschen gerichtet, kann damit nonverbal ausgedrückt werden, wer an der Reihe ist zu sprechen. Neben solchen nonverbalen Signalen dienen Gesichtsausdrücke der generellen Erkennung von Emotionen (Barrick et al., 2021, 1f.).
Paul Ekman ist gemäß Kuhlmann-Krieg und Reiss (Ekman, 2017, Einführung) einer der bekanntesten amerikanischen Psychologen und für seine Emotions- und Gesichtsforschung weltweit bekannt. Kuhlmann-Krieg und Reiss (Ekman, 2017) haben Paul Ekmans Buch „Emotions Revealed. Understanding Faces and Feelings“ aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt. Ekman forschte in einem Zeitraum von über 40 Jahren bezüglich der Emotions- und Gesichtsforschung in mehreren Kulturen auf der Welt. Ekman ist der Entdecker der ‚sieben Basisemotionen‘. In seinen Forschungsergebnissen treten diese sieben Emotionen kulturübergreifend auf, d. h. die Gesichtsausdrücke dieser sieben Emotionen sehen überall auf der Welt gleich aus. Diese Emotionen sind universell und werden von allen Menschen empfunden. Selbst erblindete Menschen oder in Isolation lebende indigene Völker zeigten in Ekmans Forschungen sowie in Forschungen anderer Wissenschaftler – die Ekmans Theorie widerlegen wollten – dieselben Gesichtsausdrücke für diese sogenannten ‚sieben Basisemotionen‘. Daher hat Ekman die Vermutung aufgestellt und damit Charles Darwins These bestätigt, dass diese Emotionen unabhängig von Kulturen in allen Menschen genetisch veranlagt sind (Ekman, 2017, Einführung, Einleitung XIII ff., 3f., 7, 18f., 82).
Zu den sieben Basisemotionen gehören Trauer, Wut, Überraschung, Angst, Ekel, Freude und Verachtung. Zu jeder dieser aufgezählten Emotionen gehört nach Ekman (2017, 82) „eine Familie von verwandten Emotionen“. So könne sich bspw. Wut in der Intensität unterscheiden und somit von „leichtem Ärger“ bis zum „rasenden Zorn“ reichen. Des Weiteren kann sich Wut in ‚ihrer Art‘ unterscheiden, indem Wut „verdrossen“, „beleidigend“, „entrüstend“ oder „eiskalt“ sein kann. Diese „Familien an verwandten Emotionen“ existieren in allen sieben Basisemotionen. Wut lässt sich gemäß Ekman (2017, 189f.) an folgenden visuellen Merkmalen erkennen, die gleichzeitig zu sehen sein müssen:
- zusammengezogene und nach unten gezogene Augenbrauen,
- weit aufgerissene Augen, sodass die Oberlider die gesenkten Brauen berühren,
- starrender Blick der Person
- und aufeinandergepresste sowie gespannte Lippen.
Im Fragebogen zu dieser Bachelorarbeit (siehe Anhang) sind alle Emotionen für Leser bereits ‚richtig‘ angekreuzt, damit die beschriebenen visuellen Merkmale auch visuell betrachtet werden können.
In der Wissenschaft existiert eine Aufteilung der sieben Emotionen in positive sowie negative Emotionen. Ekman (2017, 83) kritisiert diese Aufteilung, weil Emotionen wie Überraschung sowohl positiv als auch negativ konnotiert sein können. Zu den negativen Emotionen zählen Wut, Angst, Ekel, Trauer und Verachtung.
Trauer gehört zu den länger anhaltenden Emotionen, bei denen gemäß Ekman (2017, 87) Betroffene „in sich zusammensinken“. Verzweiflung, Hilflosigkeit und Freudlosigkeit werden von Ekman mit Trauer in Verbindung gesetzt. Diese gehören bei Trauer zur ‚Familie der verwandten Emotionen‘. Merkmale eines traurigen Gesichtsausdrucks sind nach Ekman (2017, 117ff., 135f.):
- heruntergezogene Mundwinkel,
- leicht hochgezogene Wangen,
- abgesenkte Oberlider,
- herunterschauender Blick
- und ein Hochziehen der Innenseite der Augenbrauen.
Mit Überraschung konnotierte Emotionen sind Verwunderung, Erstaunen und Sprachlosigkeit, diese dauert höchstens ein paar Sekunden an und ist die am kürzesten währende Emotion. Sobald eine Person das Geschehen einer Situation realisiert, mündet Überraschung in der Regel in anderen Emotionen wie Angst, Vergnügen, Wut etc. Daher kann Überraschung sowohl positiven als auch negativen Emotionen zugeordnet werden. Visuelle Merkmale sind:
- hochgezogene Augenbrauen,
- aufgerissene Augen
- sowie meist ein geöffneter Mund (Ekman, 2017, 206ff.).
Bei Angst kann ein Impuls zum Erstarren oder zur Flucht entstehen. Visuell macht sich Angst durch folgende Merkmale erkennbar:
- die oberen Augenlieder und Augenbrauen sind weit angehoben, während die unteren Augenlieder angespannt sind,
- die Lippen sind horizontal in Richtung der Ohren angespannt,
- der Kiefer bzw. Mund ist geöffnet
- und der Blick einer Person ist starr geradeaus gerichtet.
Panik, Beunruhigung, Furcht etc. sind Emotionen, die zur Basisemotion Angst gehören (Ekman, 2017, 87, 224).
Mit Ekel konnotierte Gefühle sind Anwiderung, Abneigung etc. Dabei treten ähnliche Impulse wie bei Angst auf. Ekel bezieht sich jedoch auf ein Objekt, vor dem sich eine Person ekelt und von dem sich die betroffene Person abwenden möchte. Dies können Gerüche, Geschmäcker, Geräusche, Objekte, Kognitionen oder andere Personen sein. Visuelle Merkmale von Ekel sind:
- eine heraufgezogene Oberlippe sowie eine leicht angehobene Unterlippe,
- angehobene Wangen und gesenkte Augenbrauen, wodurch in den Augenwinkeln ‚Krähenfüße‘ entstehen
- und tiefe Falten erscheinen auf beiden Seiten des Nasenrückens.
Bei Ekel gibt es wie bei allen Emotionen unterschiedlich ausgeprägte Formen. Es kann vorkommen, dass eine leicht angeekelte Person ihre Oberlippe nicht anhebt. Ekel könnte dann mit Zorn verwechselt werden und eine aufmerksamere bzw. detailliertere Betrachtung zur adäquaten Erkennung wird notwendig (Ekman, 2017, 87, 254ff.).
Zur ‚Familie der verwandten Emotionen‘ der positiven Emotion ‚glücklich sein‘ zählen u. a. Zufriedenheit, Freude, Belustigung, Erleichterung etc. Visuelle Merkmale sind:
- ein Lächeln im Zusammenhang mit Kontraktionen vom ‚Musculus zygomaticus major‘ und dem ‚Musculus orbicularis oculi‘.
Dies sind bestimmte Muskeln, die die Augen umgeben. Ersterer spannt gemäß Ekman (2017, 285) bei einem wahrhaftigen Ausdruck von Freude die Augenlieder sowie die direkt darunterliegende Haut an und der zweite Muskel zieht die Augenbrauen sowie Haut darunter nach unten und die Haut unter dem Auge sowie die Wangenknochen nach oben. Dabei bilden sich um die Augen Lachfalten. Wenn eine Person lächelt und es nicht zu den beschriebenen Kontraktionen kommt, täuscht die Person Freude vor (Ekman, 2017, 87, 263ff.).
Im Fragebogen dieser Arbeit standen sechs der sieben Basisemotionen nach Ekman zum Ankreuzen zur Verfügung. Anstelle der siebten Emotion ‚Verachtung‘ wurde im Fragebogen die neutrale Emotion verwendet. Die Bilder für den Fragebogen wurden vom Karolinska Institut (KDEF) entnommen und enthielten insgesamt sieben Emotionen, anstelle der Verachtung hatte das KDEF (Lundqvist, Flykt & Öhman, 1998) die neutrale Emotion verwendet. Damit alle Bilder im Fragebogen gleich aussehen und es nicht zu Verfälschungen der Ergebnisse und einem Wiedererkennungswert kommt, wurde sich für die vorliegende Bachelorthesis ebenso für die Verwendung der neutralen Emotion entschieden. Bilder mit dem Ausdruck der Verachtung hätten anderweitig bezogen werden müssen und infolgedessen anders ausgesehen als die Bilder vom KDEF; somit hätten diese sich vom Rest der Bilder abgegrenzt (Lundqvist et al., 1998).
Die neutrale Emotion wird nach Marini et al. (2021, 8) von Menschen als eine eigene Emotion betrachtet. Neben Emotionen wie Wut oder Trauer existiert demnach auch eine neutrale Emotion. Allerdings kann nach Marini et al. (ebd.) die Bedeutung von neutralen Emotionen vom Kontext beeinflusst werden, wie zum einen von externen Einflüssen. Steht eine neutral blickende Person bspw. vor einem brennenden Haus, kann diese anders wahrgenommen werden, als wenn diese vor einem sich im Aufbau befindenden Haus stehen würde; und das selbst bei einem gleichbleibenden neutralen Blick. Zum anderen kann die Bedeutung durch Gesprächsinhalte beeinflusst werden. Ein neutral blickender Mensch könnte in einem Gespräch mit traurigen Erzählungen z. B. als kalt, abweisend o. Ä. betrachtet werden. In einem Gespräch mit fröhlichen Erzählungen könnte die Person hingegen z. B. als guter Zuhörer wahrgenommen werden, obwohl der neutrale Gesichtsausdruck derselbe ist. Nach Marini et al. (2021, 8) sind neutrale Emotionen über die Augen zu erkennen. Dies würde bedeuten, dass Masken einen geringen Einfluss auf die Erkennung von neutralen Emotionen haben, weil Masken lediglich Nase und Mund verdecken. Barrick et al. (2021, 2) bestätigt, dass neutrale Gesichter als eine eigene Emotion wahrgenommen werden. Zudem kommen Barrick et al. (2021, 2) zu dem Ergebnis, dass Menschen zu neutralen Gesichtsausdrücken Urteile über Dominanz, Zugehörigkeit und Vertrauenswürdigkeit treffen würden (Barrick et al., 2021, 2; Marini et al., 2021, 8).
Das Presse- und Informationsamt der Deutschen Bundesregierung hat alle Beschlüsse von Bund und Ländern (Stand 21. März 2022) in der COVID-19-Pandemie verschriftlicht und aufgezählt. Diese sind für die Öffentlichkeit als PDF-Dokumente frei einsehbar (siehe URL-Quelle Presse- und Informationsamt der Bundesregierung). Im folgenden Kapitel werden einschränkende Maßnahmen aus diesen Beschlüssen der Bundesregierung paraphrasiert, die insbesondere Kinder und Jugendliche tangieren.
Die Bundesregierung verfolgt gemäß Presse- und Informationsamt der Bundesregierung in der Corona-Pandemie u. a. das Ziel, die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen und die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Diesbezüglich wurden mehrere Einschränkungen bzw. Maßnahmen erlassen. Am 16.03.2020 wurden die ersten Einschränkungen verordnet, von denen einige bis zum April 2022 galten.
Es wurden Kontaktbeschränkungen eingeführt, ein Abstand von 1,5 Metern zu Personen außerhalb des eigenen Haushaltes sollten eingehalten werden. Dies galt für öffentliche und private Einrichtungen. Zusammenkünfte jeglicher Art wie Festivals oder Zusammenkünfte in Gotteshäusern, Sport- und Freizeiteinrichtungen sowie in Bildungseinrichtungen waren verboten. Gemäß der Bundesregierung kam es zu Schließungen im „Publikumsverkehr“, dazu zählen u. a. Gastronomiebetriebe, Dienstleistungsbetriebe im Bereich der Körperpflege und Institutionen, die der Freizeitgestaltung (Kinos, Freizeitparks etc.) zuzuordnen sind. Geschlossen waren alle Einrichtungen, die nicht ‚systemrelevant‘ sind, d. h. nicht der Versorgung von Nahrungsmitteln, Getränken, Gesundheitsversorgung, Pflege, der öffentlichen Ordnung (Polizei etc.) dienen. Die Kontaktbeschränkungen und Verbote galten für Kinder/Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen. Private Zusammenkünfte aus zwei Haushalten und mit bis zu fünf Personen waren ab dem 08. März 2021 erlaubt. Zu Bildungseinrichtungen zählen Schulen und Kindergärten. Diese waren von den Schließungen während der Corona-Pandemie bisher (Stand März 2022) zweimal betroffen: Nach einer siebenwöchigen Schulschließung vom 16.03.2020 erfolgte eine zweite Schließung von Bildungseinrichtungen am 13.12.2020, die bis zum 14.02.2021 andauerte. Während der Schulschließungen gab es keinen Präsenzunterricht und aufgrund der Kontaktbeschränkungen waren für die Schüler keine Treffen untereinander erlaubt.
Im Verlauf der Pandemie wurde eine Maskenpflicht bzw. Mund-Nasen-Bedeckungspflicht bis zum April 2022 eingeführt. Nach Grundmann et al. (2021, 4) bedecken Masken den Mund und die Nase vollständig – sofern diese richtig getragen werden. Nur noch die Augenregion kann erkannt werden. Im April 2022 wurde aus der Maskenpflicht eine Empfehlung. Die Maskenpflicht galt seitdem nur noch in öffentlichen Verkehrsmitteln sowie in Kranken- und Pflegeeinrichtungen. Die im April 2020 erlassene Maskenpflicht bestand zuerst aus dem Tragen von ‚Alltagsmasken‘ wie Masken aus Stoff, Mund und Nasenbereich verdeckende Halstücher etc. und war für Kinder ab 7 Jahren verpflichtend. Diese Maskenpflicht sowie auch die Kontaktbeschränkungen galten in Innenräumen und überall dort, wo Menschen aufeinandertreffen, wie z. B. in Schulen, im Einzelhandel, in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Sportvereinen und auch in Kindertagesstätten (Kitas). In Kitas galt die Maskenpflicht nur für das Personal. Diese Pflicht wurde am 19.01.2021 durch das Tragen von medizinischen Masken bzw. OP- und FFP2-Masken erweitert.
In Schulen mussten ebenfalls Abstandsregeln eingehalten werden und in allen Klassenstufen mussten von Schülern sowie Lehrern Masken getragen werden. „Homeschooling“ bzw. digitaler Unterricht fand während der Lockdowns statt oder wenn eine ganze Klasse aufgrund von mit COVID-19 infizierten Schülern für zwei Wochen in Quarantäne musste. Im weiteren Verlauf der Pandemie mussten nur noch infizierte Schüler sowie Kontaktpersonen eines infizierten Schülers in Quarantäne. Die Dauer der Quarantänezeit konnte mit PCR- oder Schnelltest auf fünf Tage gekürzt werden.
Ende Dezember 2020 begannen die ersten Impfungen. Ende Dezember 2021 wurden auch Kinder ab 12 Jahren geimpft. Fortan galten die Kontaktbeschränkung bezüglich Treffen mit fünf Personen aus einem anderen Haushalt nur noch für Ungeimpfte. Für Geimpfte und Genesene galt eine Kontaktgrenze von 50 Personen in Innenräumen und 200 Personen im Außenbereich. Im Jahr 2021 wurde der Publikumsverkehr (Kinos, Gastronomiebetriebe usw.) mit Einschränkungen wieder geöffnet. Es galten u. a. Masken- sowie Testpflichten und eine bestimmte Anzahl an Personen in Abhängigkeit von der Größe der Einrichtung (Fläche in m²) erhielt zutritt.
Seit Februar 2022 gibt es für geimpfte und genesene Personen keine Begrenzungen für private Zusammenkünfte. Mit Ende März 2022 sind alle „tiefgreifenden Schutzmaßnahmen“ entfallen. Der Publikumsverkehr wurde uneingeschränkt für alle geöffnet, auch für ungeimpfte Personen. Abstandsgebote mit 1,5 Meter Abstand zu Personen usw. sind u. a. noch bestehen geblieben. Publikumseinrichtungen und Geschäfte können sich auf ihr Hausrecht beziehen und in ihren Einrichtungen eine Maskenpflicht beibehalten, müssen dies jedoch nicht. Die Bundesländer können bei Erreichung eines „kritischen Werts“ der Hospitalisierungsrate Maskenpflichten an Schulen und in der Öffentlichkeit sowie andere Maßnahmen jederzeit wieder einführen (Grundmann et al. 2021, 4; URL-Quelle Presse und Informationsamt der Bundesregierung).
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