Bachelorarbeit, 2017
39 Seiten, Note: 1,0
Die vorliegende Arbeit sieht zunächst einen Überblick der Entwicklung der maghrebinischen Erzähltradition in französischer Sprache vor, welche weiterhin in den historischen Kontext gesetzt wird. Des Weiteren werden die Lebenswege der ausgewählten Autoren kurz wiedergegeben und mögliche autobiographische Elemente aufgezeigt. Im Hauptteil wird dann zunächst der Begriff der Identität näher beleuchtet, bevor es um den Identitätskonflikt an sich geht und inwieweit dieser in der maghrebinischen Literatur eine Rolle spielt. In diesem Zuge sollen auch die Erzählperspektiven in den ausgewählten Werken herausgestellt werden. Nach einer kurzen Angabe über die Beweggründe für die Migration nach Frankreich erfolgt dann im Anschluss die Untersuchung des Identitätskonflikts innerhalb der Romane anhand bestimmter Kategorien. Das bedeutet, dass das Verhalten der Protagonisten in Bezug auf Sprache, Religion, Tradition und Mentalität analysiert und verglichen wird. Es soll also gezeigt werden, welche möglicherweise französischen Verhaltensweisen mit der Zeit übernommen wurden und welche maghrebinischen und damit auch oft muslimischen Traditionen sie auch in Frankreich aufrechterhalten und als wichtig empfinden. Das darauffolgende Kapitel behandelt dann die Rückkehr der Protagonisten in ihr Heimatland und ihre Gefühle, die sie dabei empfinden. Die elementare Frage ist hierbei, inwieweit sie sich nach mehreren Jahren Exil ihrem Heimatland noch zugehörig fühlen und ob der Identitätskonflikt dort überwunden werden kann. Das letzte Kapitel befasst sich schließlich mit dem Gefühl der Fremdheit, das in den Werken oft beschrieben wird und hier näher beleuchtet werden soll.
Aufgrund der französischen Kolonialgeschichte und die damit zusammenhängende vermehrte Immigration aus den sogenannten Maghreb-Staaten, Marokko, Algerien und Tunesien, nach Frankreich, sind Themen wie Migration und Identität charakteristisch für die postkoloniale, frankophone Literatur. Viele maghrebinische Autoren, die selbst immigriert sind, schildern in teilweise fiktiven, teilweise auch autobiographischen Romanen, das Gefühl einer inneren Zerrissenheit. Diese wird in der Sekundärliteratur als ein Konflikt mit der eigenen Identität bezeichnet, der entstanden ist, da die Protagonisten sowie die Autoren selbst in zwei Ländern und damit in zwei verschiedenen Kulturen gelebt haben. Anhand dreier Romane verschiedener maghrebinischer Autoren wird die Darstellung jenes Identitätskonflikts innerhalb der vorliegenden Arbeit untersucht und anschließend in Zusammenhang mit dem Thema „Rückkehr ins Heimatland“ gestellt.
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