Doktorarbeit / Dissertation, 2008
176 Seiten, Note: 1,3
1 EINLEITUNG
1.1 PROBLEMSTELLUNG
1.2 ZIELE UND FORSCHUNGSFRAGEN
1.3 AUFBAU UND STRUKTUR DER ARBEIT
2 THEORETISCHER TEIL
2.1 LITERATURRECHERCHE
2.1.1 AUSWAHLKRITERIEN FÜR RECHERCHIERTE ARTIKEL
2.1.2 QUALITÄTSPRÜFUNG DER RECHERCHIERTEN ARTIKEL
2.2 AUSSAGEN ZUR GESUNDHEIT
2.3 PRÄVENTION
2.3.1 Prävention nach dem Zeitpunkt
2.3.2 Prävention nach dem Ziel
2.3.3 Prävention nach der Methode
2.4 GESUNDHEITSFÖRDERUNG
2.4.1 Gesundheitsförderung in der Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung
2.4.2 Berufsrechtliche Grundlagen der Gesundheitsförderung in der Pflegeausbildung
2.4.3 Ansatz einer gesundheitsfördernden Schule
2.5 AUSSAGEN ZUR PFLEGE IN DER PRÄVENTION UND GESUNDHEITSFÖRDERUNG
2.5.1 Aufgaben der Pflege in der Prävention und Gesundheitsförderung in unterschiedlichen Altersgruppen
2.5.2 Anleitung und Beratung
2.5.2.1 Anleitung
2.5.2.2 Beratung
2.6 GESUNDHEITSERZIEHUNG
2.6.1 Rolle der Pflegenden in der Gesundheitserziehung
2.7 GESUNDHEITSVERHALTEN UND GESUNDHEITSZUSTAND VON DIPLOMIERTEN PFLEGENDEN
3 METHODIK
3.1 FORSCHUNGSFRAGEN
3.2 FORSCHUNGSDESIGN
3.2.1 Der schriftliche Fragebogen
3.2.2 Pretest
3.2.3 Planung und Durchführung der Befragung
3.2.4 Ethische Aspekte
4 DARSTELLUNG DER ERGEBNISSE
4.1 BESCHREIBUNG DER SOZIODEMOGRAFISCHEN UND BERUFSBEZOGENEN DATEN
4.2 GESUNDHEITSZUSTAND UND GESUNDHEITSVERHALTEN DER BEFRAGTEN
4.3 VERMITTLUNG VON ANLEITUNG UND BERATUNGSGESPRÄCHEN IN DER GESUNDHEITS- UND KRANKENPFLEGEAUSBILDUNG
4.3.1 Beratungsgespräche in der praktischen Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung
4.3.2 Anleitung in der praktischen Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung
4.3.3 Vermittlung von Beratungsgesprächen in der Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung
4.3.4 Durchführung von Anleitung und Beratungsgesprächen mit Patienten im Pflegealltag
5 DISKUSSION
5.1 GESUNDHEITSZUSTAND UND GESUNDHEITSVERHALTEN DER BEFRAGTEN DIPLOMIERTEN PFLEGENDEN
5.2 VERMITTLUNG VON ANLEITUNG UND BERATUNGSGESPRÄCHEN IN DER PFLEGEAUSBILDUNG
5.3 DURCHFÜHRUNG VON ANLEITUNG UND BERATUNGSGESPRÄCHEN IM PFLEGEALLTAG
5.4 LIMITATIONEN DER STUDIE
6 AUSBLICK
7 ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
8 ABBILDUNGSVERZEICHNIS
9 TABELLENVERZEICHNIS
10 LITERATURVERZEICHNIS
11 ANHANG
Im Rahmen der Unterrichtstätigkeit des Autors in der Gesundheits- und Kranken-pflege entstand die Idee das Thema der „Prävention und Gesundheitsförderung durch diplomierte Pflegende sowie Schüler der Gesundheits- und Krankenpflege-ausbildung“ zu untersuchen. Unterrichtsfächer, wie Gesundheitserziehung und Gesundheitsförderung im Rahmen der Pflege, Arbeitsmedizin und Pflege alter Menschen, sowie der tägliche Umgang mit Schülern der Gesundheits- und Kran-kenpflege und diplomierten Pflegenden, erfordern permanent die Auseinanderset-zung mit dieser Thematik. Die Vermittlung von Wissen zu Prävention und Ge-sundheitsförderung wurde im Gesundheits- und Krankenpflegegesetz (GuKG, 1997) für die Berufsgruppe der diplomierten Pflegepersonen gesetzlich festge-schrieben. Prävention und Gesundheitsförderung werden in der Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung häufig in Form von Anleitung und Beratungsgesprächen vermittelt.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in dieser Studie die männliche Form gewählt. Unter dem Begriff „Pflegende, Schüler und Lehrer“ sind sowohl männli-che als auch weibliche Personen zu verstehen.
Die demografische Entwicklung und zivilisationsbedingte Krankheiten verursachen steigende Behandlungskosten und führen zu einem erhöhten Versorgungs- und Behandlungsbedarf (Schuler, 2006). Darüber hinaus unterliegen die Veränderun-gen und die Umgestaltung der beruflichen Arbeit im Gesundheits- und Sozialwe-sen gegenwärtig und künftig einem starken Reformdruck. Dabei kann nicht über-sehen werden, dass die Grenzen zwischen einzelnen Gesundheitsberufen und Berufsgruppen im Pflege- und Betreuungsprozess zunehmend vermischt werden und neue Ausbildungsformen in der Pflege gefragt sind (Beier, 2000).
Pflege- und Hilfsbedürftigkeit chronisch Kranker und die Unterstützung bei der Bewältigung ihrer Rolle als kranker Mensch sind ein wichtiger Bereich der Ge-sundheits- und Krankenpflege. Ein Ziel von Prävention und Gesundheitsförderung besteht darin, chronisch Kranken Empfehlungen und Anregungen sowie Hilfestel-lungen zur selbstständigen und eigenverantwortlichen Bewältigung der Situation zu geben (Hinghofer-Szalkay, 1993). Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten ge-sundheitsrelevante Verhaltensweisen der Patienten zu fördern.
Die wesentlichen Ziele der Prävention und Gesundheitsförderung werden häufig durch die Phasen der Gesundheitsversorgung bestimmt. Während Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen, lernen Patienten und deren Familien die notwen-dige Pflege und Betreuung kennen. In der Phase der Nachbehandlung müssen Patienten und Angehörige Pflegehandlungen einschließlich der Einnahme von Medikamenten, Anwendung von Ernährungsformen, Wiederherstellung und Ver-hinderung von Komplikationen verstanden haben und durchführen können (Klug – Redmann, 1996). „Das Entscheidende dabei ist nicht, dass Menschen etwas bei-gebracht wird, sondern, dass in ihnen das Verlangen geweckt wird, etwas zu ler-nen“ (Bruckler, 1998, S. 40).
Demzufolge wird von diplomierten Pflegenden und Personen aus anderen Ge-sundheitsberufen erwartet, dass sie Prävention und Gesundheitsförderung als Be-standteil ihrer beruflichen Arbeit betrachten (Beier, 1997). Im Weiteren wird es für Pflegende immer wichtiger, die mit ihrer beruflichen Arbeit unmittelbar verbunde-nen Möglichkeiten für präventive und gesundheitsfördernde Aktivitäten auch zu nutzen. Der Autor stimmt mit der Verfasserin (Beier, 1997) überein und vertritt je-doch die Auffassung, dass die Umsetzungen der genannten Aktivitäten nicht nur aus ökonomischer Notwendigkeit, sondern auch aus dem eigenen beruflichen In-teresse zur qualitativen Profilierung und Professionalisierung im Berufsfeld der Pflege realisiert werden müssen.
Winter et al. (2002) vertreten die Meinung, dass Prävention und Gesundheitsför-derung in der Pflege ein umfangreiches Thema darstellen, weil diese feste Be-standteile des pflegerischen Handelns sind. „Zum gegenwärtigen Zeitpunkt fehlen in der Pflege präzise und konkrete Strategien für die Prävention und Gesundheits-förderung“ (Winter et al., 2002, S. 266).
Bei der Umsetzung von Gesundheitsförderung hat die Weltgesundheitsorganisati-on (WHO) bereits in den 80er Jahren eine zentrale Rolle eingenommen (Kick-busch, 2003). Die Ottawa – Charta, die von der ersten internationalen Konferenz der WHO am 21. November 1986 verabschiedet wurde, gilt als Startsignal für Ini-tiativen zur Gesundheitsförderung auf internationaler und nationaler Ebene. „Erst mit der Ottawa – Charta wird die Krankheitsorientierung traditioneller Präventions-und Gesundheitserziehungsprogramme aufgegeben. Gesundheit wird nicht länger als utopisches Ziel und Aufgabe von Expertinnen und Experten definiert, sondern als Prozess, der in den konkreten Lebenszusammenhängen stattfindet“ (Altgeld, 1997, S. 13-22).
In Anlehnung an Programme der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und den damit verbundenen Hoffnungen stellt sich die Frage nach der Stellung, die Pfle-gende im Rahmen der Gesundheitsförderung und Prävention in Form von Anlei-tung und Beratung einnehmen sollten (Beier, 1997)?
Die Bestandteile der Prävention und Gesundheitsförderung wie Anleitung und Be-ratung von Patienten und deren Angehörigen finden im Pflegealltag, beeinflusst durch die gesellschaftlichen, gesundheitsökonomischen und berufsrelevanten As-pekte, immer mehr Beachtung. Die Anleitung und Beratung von Patienten und de-ren Angehörigen wird von einer Vielzahl von Pflege- und Gesundheitswissen-schaftlern als auch Pflegepraktikern sowie Pflegepädagogen als ein zunehmend wichtiger eigenverantwortlicher Tätigkeitsbereich gesehen (Schaeffer, Moers 2000 b, Müller-Mundt 2000, Reibnitz et al. 2001). Die Notwendigkeit von Anleitung und Beratung in der Pflege resultiert aus dem Erfordernis nach Förderung von selbstständigen eigenverantwortlich handelnden Patienten, die aktiv ihren Krank- heitsbewältigungs- und Genesungsprozess mitbestimmen und gestalten (Schröck, Drerup 2002, Abt-Zegelin 2003). Auf den eigenverantwortlichen Tätigkeitsbereich der Anleitung und Beratung sind die diplomierten Pflegenden nur ungenügend vorbereitet. So wird eine Anleitung und Beratung häufig ohne entsprechende fach-liche Befähigung durchgeführt (Abt-Zegelin, 2002). Aufgrund dieser Sachlage wird von Pflegeexperten und Pflegepraktikern gefordert, die Anleitung und Beratung als festen Lehr – und Lerngegenstand in der Aus-, Fort- und Weiterbildung verstärkt zu implementieren und gezielte Anleitungs- und Beratungskompetenzen zu entwi-ckeln.
Die Ziele der vorliegenden Studie bestehen in der:
- Bearbeitung des wissenschaftlichen Standes zu Prävention und Gesund-heitsförderung im Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege.
- Darstellung des Ist-Zustandes bezüglich des Gesundheitszustandes und Gesundheitsverhaltens von diplomierten Pflegenden.
- Darstellung des Ist-Zustandes hinsichtlich der Vermittlung von Anleitung und Beratungsgesprächen mit Patienten in der Gesundheits- und Kranken-pflegeausbildung.
- Darstellung des Ist-Zustandes bei der Durchführung von Anleitung und Be-ratungsgesprächen mit Patienten im Pflegealltag.
Aus den Ergebnissen sollen Empfehlungen für Vermittlung von Anleitung und Be-ratungsgesprächen im Rahmen von Gesundheitsförderung erstellt werden. Zudem sollen Empfehlungen zur Gestaltung von Anleitung und Beratungsgesprächen im Pflegealltag durch diplomierte Pflegende mit Patienten abgegeben werden. Dazu sind entsprechende Strategien und Methoden für die Umsetzung von Anleitung und Beratungsgesprächen durch Gesundheits- und Krankenpflegepersonen zu entwickeln.
Die vorliegende Arbeit ist so aufgebaut, dass sich nach der Darstellung der Problem- und Zielstellung die Forschungsfragen anschließen (Kapitel 1). Im theoreti-schen Teil (Kapitel 2) erfolgt eine Beschreibung der Literaturrecherche. Der weiter-führende Abschnitt soll einen Überblick über die theoretischen Grundlagen und den derzeitigen Stand der Forschung zu Gesundheit, Prävention, Gesundheitsför-derung und Gesundheitserziehung geben. Dabei wird Bezug zu den Aufgaben und der Rolle von diplomierten Pflegenden im Rahmen der Prävention, Gesundheits-förderung und Gesundheitserziehung unter Einbeziehung der Bestandteile, wie Anleitung und Beratung, genommen. Das Kapitel 3 beschreibt die methodischen Grundlagen und Verfahren sowie die weitere Vorgehensweise in der Studie. Die Darstellung der Ergebnisse erfolgt im Kapitel 4 beginnend mit der Beschreibung der soziodemografischen und berufsbezogenen Daten. Dem schließen sich die Ergebnisse zum Gesundheitszustand und Gesundheitsverhalten der befragten diplomierten Pflegenden an, danach erfolgt eine Übersicht zu den Aussagen der Befragten zu Vermittlung und Durchführung von Anleitung und Beratung in der Pflege. Im Kapitel 5 erfolgt die Diskussion zum Untersuchungsgegenstand und den Ergebnissen. Im abschließenden Kapitel 6 erfolgt ein Ausblick durch den Au-tor.
Das nachfolgende Kapitel soll einen Überblick über den wissenschaftlichen Stand zu Prävention und Gesundheitsförderung im Bereich der Gesundheits- und Kran-kenpflege geben. Am Beginn des theoretischen Teils sind Begriffsklärungen zu Prävention und Gesundheitsförderung enthalten. Des Weiteren erfolgen Aussagen zur Gesundheitsförderung in der Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung so-wie zu einer gesundheitsfördernden Schule und zu Anleitung und Beratung sowie zur Rolle der Pflegenden in Gesundheitsförderung und Prävention.
Die Literaturrecherche, zu Prävention und Gesundheitsförderung in Form von An-leitung und Beratung im Pflegebereich, erfolgte in den Datenbanken: Carelit und EBSCOhost und PUBMED sowie in MEDLINE. In die Literaturrecherche wurden Veröffentlichungen der deutschsprachigen Literatur bis Dezember 2007 herange-zogen, die Schwerpunkte der Prävention, Gesundheitsförderung, Anleitung und Beratung in der Pflege thematisieren. Es wurde mit folgenden Suchbegriffen nach Veröffentlichungen gesucht: „Patient education“ und „nursing“, „prevention“, „promotion of health“. In der Datenbank PUBMED wurde mit einer Einschränkung re-cherchiert, dass nur Angebote mit freiem Volltext angezeigt wurden. In der deutschsprachigen Datenbank CARELIT wurde unter den nachfolgenden Schlag-wörtern „Prävention“, „Gesundheitsförderung“, „Gesundheitsfördernde Schule“, „Gesundheitsförderndes Krankenhaus“, „Anleitung und Beratung“, „Beratungs-kompetenz“, „Pflegeberatung“, „Pflegekompetenz“, „Patientenedukation“, „Pflege-berater“, gesucht. Des Weiteren wurden ergänzend Bücher und Zeitschriften über die Online-Suchmaske von GOOGLE-Buchsuche sowie GOOGLE SCHOLAR und www.amazon.de zur Recherche verwendet. Zusätzlich erfolgte eine Handsuche in der Bibliothek der UMIT und der Bibliothek des Krankenhauses der Barmherzigen Schwestern in Ried im Innkreis.
Ebenso wurden folgende Zeitschriften bei der Literaturrecherche berücksichtigt:
1. Heilberufe – Das Pflegemagazin, Hrsg.: Urban & Vogel Verlag,
2. Die Schwester/der Pfleger, Hrsg.: Bibliomed Verlag,
6
3. Pflegewissenschaft und Pflegepädagogik und Pflegemanagement, Hrsg.: hpsmedia Verlag (PrInterNet)
4. Pflege und Gesellschaft Hrsg.: Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaften Duisburg, e.V.
5. Pflegezeitschrift Hrsg.: Kohlhammer Verlag Stuttgart
Ergänzend wurden Quellennachweise der verwendeten Literatur in die Recherche mit einbezogen. In der nachfolgenden Tab. 1 werden die Suchinstrumente mit den entsprechenden Suchbegriffen und –ergebnissen sowie Bemerkungen zusam-mengefasst.
Tab. 1: Suchmethode und Ergebnisse der Literaturrecherche
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
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