Doktorarbeit / Dissertation, 2002
158 Seiten, Note: magna cum laude
Die Dissertation von Rolf Horak befasst sich mit den Lebenswirklichkeiten hochbetagter Menschen und liefert einen morphologischen Beitrag für Bereiche der Geragogik und der Pflegeausbildung. Die Arbeit analysiert die Lebenswirklichkeiten alter Menschen unter der Perspektive der morphologischen Methode und trägt zur theoretischen und praktischen Auseinandersetzung mit dem Altersprozess bei.
Die Einleitung führt in die Thematik der Lebenswirklichkeiten hochbetagter Menschen ein und beleuchtet die aktuelle gesellschaftliche Bedeutung des Alterns. Sie stellt das Forschungsinteresse, die Intervention und das Altersideal in den Mittelpunkt und setzt die Arbeit in den Kontext der Erziehungswissenschaft und Gerontologie. Im Fokus stehen die Bedeutung von ,Erziehung' und ,Bildung' in der Geragogik sowie ausgewählte Beispiele aus der geragogischen Praxis, insbesondere die Biographiearbeit mit alten Menschen und die Geragogik in der Pflegeausbildung.
Im zweiten Kapitel werden Theorie und Methode der Untersuchung erläutert. Es werden Lebenswelten und Lebenswirklichkeiten von hochbetagten Menschen betrachtet und die morphologische Sichtweise als Analysemethode vorgestellt. Dieses Kapitel beleuchtet die Gestaltbildung und -umbildung, die Wirkungseinheit als Bezugs- und Erklärungssystem und die Methodik des morphologischen Vorgehens, das von ,Phänomenen‘ zu ,Erklärungen‘ führt. Schließlich wird die Charakteristik des Untersuchungsmaterials näher betrachtet.
Kapitel 3 befasst sich mit den Lebenswirklichkeiten hochbetagter Menschen als Entwicklungsnotwendigkeit. Es werden Vorannahmen zu den Lebenswirklichkeiten alter Menschen vorgestellt und eine erste Bilanz der Interviews gezogen. Die Analyse des Lebens als Schnittmuster, mit Schwerpunkten auf Absetzbewegungen, Geschichtlichkeit, erlebten Vorteilen des Alters, Einschränkungen und Verlusten, Zukunftsperspektiven und Sterben und Tod, steht im Fokus dieses Kapitels. Die Zusammenfassung dieses Kapitels beleuchtet die Aspekte von Identität und Entwicklung im hohen Alter, und die Psychologisierung der Fragestellung wird erörtert.
Kapitel 4 widmet sich dem Spannungsfeld der Wirkungseinheit ,Sein ist Werden‘ und analysiert die Gestaltfaktoren wie ,Form(en) bewahren‘, ,,Unveränderlichkeit“, ,Bewältigen‘, ,Bewertungen‘, ,Fügungen‘ und ,Aufbrüche‘. Weiterhin wird das Konstruktionsproblem ,Leben in der Schwebe‘ beleuchtet.
Kapitel 5 stellt typische Lebenswirklichkeiten im hohen Alter anhand von Geschichten um Geschichte vor. Es werden verschiedene Typisierungen von hochbetagten Menschen, wie die Biographen, die Penaten, die Erstarrten, die Opfer, die Kranken (einschließlich der aktiven und resignierten Kranken) und die ,jungen' Alten, vorgestellt. Das Kapitel analysiert die Typisierungen im Vergleich und verdeutlicht das Schweben als Kunst. Ein Exkurs beschäftigt sich mit der Demenz als Schwebezustand.
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Themen wie Lebenswirklichkeiten, hochbetagte Menschen, Geragogik, Pflegeausbildung, morphologische Methode, Wirkungseinheit, Gestaltbildung, Lebenswelten, Identität, Entwicklung, Altersprozess, Typisierung, Demenz, Schwebezustand, Biographiearbeit und geragogische Konzeptionen. Die Arbeit betont die Relevanz der morphologischen Sichtweise und die Einbeziehung von individuellen Lebensgeschichten in der Arbeit mit alten Menschen.
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