Masterarbeit, 2021
89 Seiten, Note: 1,3
Diese Arbeit untersucht die kritische Auseinandersetzung Friedrich Dürrenmatts mit der Gattung des Kriminalromans, die er durch den gezielten Einsatz des Zufallsmotivs vollzieht. Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse von drei Kriminalromanen: "Der Richter und sein Henker", "Der Verdacht" und "Das Versprechen". Ziel ist es, die Entwicklung dieser Kritik in den drei Romanen aufzuzeigen und die zentrale Fragestellung zu beantworten, wie Dürrenmatt durch das Zufallsmotv traditionelle Muster des Kriminalromans unterläuft, verfremdet und kritisiert.
Die Einleitung beleuchtet zunächst die Thematik der Arbeit, die Textauswahl und die Fragestellung. Sie stellt zudem die Vorgehensweise und den Forschungsstand dar. Der Theorieteil beschäftigt sich mit den zentralen Merkmalen des klassischen Kriminalromans und erläutert den Begriff des Zufalls, einschließlich seiner Bedeutungsmöglichkeiten und der Verbindung zum Begriff der Kontingenz.
Das dritte Kapitel konzentriert sich auf den Roman "Der Richter und sein Henker", der eine Wette als Ausgangspunkt nimmt und Bärlachs ambivalentes Verhältnis zum Zufall sowie die Figur des nihiistischen Gastmanns als seinen Gegenspieler beleuchtet. Auch Tschanz, als Polizist und Mörder, sowie als Spielfigur Bärlachs, wird in diesem Kapitel behandelt.
Im vierten Kapitel wird "Der Verdacht" analysiert. Es geht um Dr. Emmenberger, der als Spiegelfigur zu Gastmann erscheint und die Bestätigung der These Bärlachs sowie die Philosophie des Bösen repräsentiert. Das Kapitel beleuchtet außerdem den Zufall als bestimmenden Faktor, die verhängnisvolle Hoffnung auf das Unwahrscheinlichste und Bärlachs naiven Plan. Schließlich wird die Frage nach der Ohnmacht des Menschen und der Abschied von der heilen Welt diskutiert.
Das fünfte Kapitel widmet sich "Das Versprechen" und zeigt, wie der Film "Es geschah am helllichten Tag" als Dürrenmatts konventionellste Detektivgeschichte gilt. Die Rahmenhandlung dient als explizite Kritik am Kriminalroman, wobei Dr. H. die Gattung und das notwendige Arrangement mit dem Zufall kritisiert. Das Kapitel analysiert auch die Binnenhandlung als Exempel und die Rolle des Zufalls im Fall Gritli Moser sowie das Scheitern von Kommissär Matthäi am Zufall.
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen wie der Dekonstruktion des klassischen Kriminalromans, dem Einfluss des Zufalls auf die menschliche Existenz, der Kritik an der Vorstellung einer heilen Welt und der Rolle des Detektivs in der Kriminalgeschichte. Wesentliche Schlüsselbegriffe sind: Zufall, Kontingenz, Kriminalroman, Gattungskritik, Friedrich Dürrenmatt, "Der Richter und sein Henker", "Der Verdacht", "Das Versprechen", Bärlach, Gastmann, Tschanz, Dr. Emmenberger, Kommissär Matthäi.
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