Magisterarbeit, 2009
83 Seiten, Note: 1.7 or B+
Diese Arbeit verfolgt das Ziel, Rilkes Verständnis von Liebe nachzuvollziehen und dessen Entwicklung in seinem Werk zu interpretieren. Dabei werden Lyrik und Prosa, insbesondere "Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge", analysiert. Die Entwicklung des Liebesbegriffs wird anhand von vier Schaffensperioden untersucht, wobei die Übergänge fließend sein können. Rilkes spezifisches Verständnis von Spiritualität spielt eine zentrale Rolle.
Einleitung: Diese Einleitung beschreibt die Zielsetzung der Arbeit, die sich auf die Nachvollziehung und Interpretation der Entwicklung von Rilkes Liebesverständnis in seinem Werk konzentriert. Es wird die Methodik erläutert, die auf der Einteilung des Werks in vier Schaffensperioden basiert, sowie die Bedeutung von Rilkes Spiritualität für sein Verständnis von Liebe hervorgehoben. Die Arbeit hebt sich von bestehenden Forschungsansätzen ab, indem sie Rilkes gesamtes Werk und nicht nur die Phase der intransitiven Liebe betrachtet.
Die sentimentale Liebe: Dieses Kapitel analysiert Rilkes frühe Lyrik, in der die Frau eine symbiotische Verbindung zur Natur und zum metaphysischen Bereich darstellt. Es wird der Wunsch nach einer künstlerisch inspirierenden Liebesbeziehung thematisiert, aber auch die zwangsläufige Vergänglichkeit der Liebe und das damit verbundene Leid. Die verschiedenen Facetten der Darstellung der Liebe (Liebe und Natur, Liebe und Licht, Liebe als Religion) werden untersucht, und die Verbindung von Liebe und Kunst wird beleuchtet.
Die spirituelle Liebe: Dieses Kapitel untersucht den Wendepunkt in Rilkes Werk hin zur spirituellen Liebe. Hier richtet sich die Sehnsucht, Hingabe und Bewunderung direkt an den göttlichen Ursprung, wobei Einsamkeit, Gebete und die Kunst als Brücke dienen. Liebesbeziehungen werden als unzureichende Verbindung zum Göttlichen erkannt, obwohl die Möglichkeit einer Vervollkommnung der zwischenmenschlichen Liebe in Aussicht gestellt wird. Die Umkehrung der Liebesmotivik und -zuschreibung (Schwere als Reifeprozess, Dunkelheit und Einsamkeit als Göttlichkeit) wird detailliert analysiert. Die Priorität der Kunst und ihre Funktion als Ablösung der Geliebten und als Ausdruck des Göttlichen werden ebenfalls untersucht.
Die intransitive Liebe: Dieses Kapitel analysiert Rilkes Konzept der intransitiven Liebe, dargestellt anhand von "Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge". Es wird der Versuch einer gelungenen Verbindung von zwischenmenschlicher und spiritueller Liebe untersucht. Im Ideal der fernen oder unerwiderten Liebe vereinen sich Hingabe und Loslassen. Lieben an sich wird zum Ziel, nicht die Anhaftung an den Liebesgegenstand, was einen neuen Bewusstseinsgrad ermöglicht. Die verschiedenen Aspekte der intransitiven Liebe, wie Abelone als Wegweiserin, die "großen" Liebenden und die Negativität des Geliebtwerdens, werden detailliert erörtert. Die Ambivalenz zwischen Narzissmus und Selbstlosigkeit in dieser Liebesform wird diskutiert.
Die universale Liebe: Dieses Kapitel befasst sich mit Rilkes Spätwerk und dem Konzept der universalen Liebe, beschrieben als "das Offene" oder "der reine Raum". Es wird die gleichwertige Liebe zu allen irdischen Dingen als Teile einer göttlichen Einheit analysiert. Zunächst wird der Liebespartner noch als Hindernis auf dem Weg zur allumfassenden Liebe gesehen, aber im weiteren Verlauf zeigt sich eine Entwicklung und Integration in die universale Liebe. Der begrenzende Charakter des irdischen Bewusstseins und der angestrebte Bewußtseinswandel hin zur universalen Liebe werden erörtert. Die Rolle der Kunst als Ausdruck dieser Liebe, sowie die Darstellung der zwischenmenschlichen Liebe im Kontext der universalen Liebe, werden ausführlich behandelt.
Rainer Maria Rilke, Liebesbegriff, Spiritualität, sentimentale Liebe, spirituelle Liebe, intransitive Liebe, universale Liebe, Kunst, Lyrik, Prosa, "Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge", Schaffensperioden, Bewusstseinswandel, Göttlichkeit, Hingabe, Loslassen, Dualität, Einheit.
Diese Arbeit analysiert die Entwicklung von Rainer Maria Rilkes Verständnis von Liebe anhand seines gesamten Werks. Sie untersucht, wie sich sein Liebesbegriff über verschiedene Schaffensperioden hinweg verändert und welche Rolle Spiritualität dabei spielt. Die Analyse umfasst Lyrik und Prosa, insbesondere "Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge".
Die Arbeit unterteilt Rilkes Schaffen in vier Perioden, um die Entwicklung seines Liebesbegriffs nachzuvollziehen. Die Übergänge zwischen diesen Perioden werden als fließend betrachtet. Die Analyse konzentriert sich auf die verschiedenen Arten der Liebe, die Rilke darstellt, und auf den Einfluss seiner persönlichen Erfahrungen und seiner Spiritualität.
Die Arbeit unterscheidet vier Arten von Liebe: die sentimentale Liebe (frühes Werk), die spirituelle Liebe (Wendepunkt im Werk), die intransitive Liebe (dargestellt in "Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge") und die universale Liebe (Spätwerk). Jede Art wird anhand spezifischer Merkmale und Ausdrucksformen in Rilkes Werk analysiert.
Die sentimentale Liebe bei Rilke ist gekennzeichnet durch eine symbiotische Verbindung der Geliebten zur Natur und zum Metaphysischen. Es geht um den Wunsch nach einer künstlerisch inspirierenden Liebesbeziehung, aber auch um die Vergänglichkeit der Liebe und das damit verbundene Leid. Liebe wird als etwas Religiöses dargestellt, verbunden mit Natur und Licht.
Die spirituelle Liebe stellt einen Wendepunkt dar. Die Sehnsucht, Hingabe und Bewunderung richten sich nun direkt an Gott. Einsamkeit, Gebete und die Kunst dienen als Brücke zum Göttlichen. Liebesbeziehungen werden als unzureichend für die Verbindung zum Göttlichen betrachtet, obwohl die Möglichkeit einer Vervollkommnung der zwischenmenschlichen Liebe in Aussicht gestellt wird. Schwere, Dunkelheit und Einsamkeit werden als Aspekte des Göttlichen interpretiert.
Die intransitive Liebe, wie sie in "Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge" dargestellt wird, versucht, zwischenmenschliche und spirituelle Liebe zu verbinden. Im Ideal der fernen oder unerwiderten Liebe vereinen sich Hingabe und Loslassen. Lieben an sich wird zum Ziel, nicht die Anhaftung an den Liebesgegenstand. Abelone wird als Wegweiserin für diese Art von Liebe gesehen.
Die universale Liebe im Spätwerk Rilkes beschreibt "das Offene" oder "den reinen Raum". Es ist die gleichwertige Liebe zu allen irdischen Dingen als Teile einer göttlichen Einheit. Der Liebespartner wird zunächst als Hindernis gesehen, später aber in die universale Liebe integriert. Das begrenzte irdische Bewusstsein strebt nach einem Bewusstseinswandel hin zu dieser allumfassenden Liebe. Die Kunst dient als Ausdruck dieser Liebe.
Die Kunst spielt eine zentrale Rolle in Rilkes Liebeskonzeption. Sie dient als Ausdruck der Liebe, als Brücke zum Göttlichen und in der spirituellen und universalen Liebe sogar als Ersatz für die irdische Geliebte. Die Geliebte dient oft als Inspiration für die Kunst.
Rilkes Spiritualität ist untrennbar mit seinem Liebesverständnis verbunden. Sie beeinflusst die Entwicklung seines Liebesbegriffs stark und prägt die verschiedenen Arten der Liebe, die er darstellt. Die Sehnsucht nach dem Göttlichen und die Hingabe an das Göttliche sind zentrale Aspekte seiner Liebeskonzeption.
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Rainer Maria Rilke, Liebesbegriff, Spiritualität, sentimentale Liebe, spirituelle Liebe, intransitive Liebe, universale Liebe, Kunst, Lyrik, Prosa, "Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge", Schaffensperioden, Bewusstseinswandel, Göttlichkeit, Hingabe, Loslassen, Dualität, Einheit.
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