Bachelorarbeit, 2022
118 Seiten, Note: 1,3
Medien / Kommunikation - Multimedia, Internet, neue Technologien
Die vorliegende Studie widmet sich einem aktuellen und relevanten Thema im Bereich der Sprachtechnologie und Human-Computer Interaction – der Verwendung geschlechtsneutraler Stimmen in Sprachassistent:innen. Obwohl bereits geschlechtsneutrale Stimmen entwickelt wurden, sind sie bisher in keinem auf dem Markt verfügbaren Sprachassistenzsystem eingebaut. Das dominierende Merkmal der weiblichen Stimmen in Sprachassistent:innen, kombiniert mit dem Fehlen geschlechtsneutraler Alternativen, hat zu Bedenken hinsichtlich der Assoziation zwischen "Frau" und "Assistentin" geführt.
Die vorherrschende Verwendung weiblicher Stimmen in Sprachassistent:innen kann zu geschlechtsspezifischen Stereotypen und Rollenverstärkungen beitragen. Dieses Problem wird durch die rasche Verbreitung von Sprachassistent:innen noch verstärkt, da sie zunehmend menschenähnliche Kommunikationsfähigkeiten entwickeln. In dieser Kontextualisierung setzt die vorliegende Studie an und untersucht die Möglichkeit, geschlechtsneutrale Stimmen als eine Alternative zu den bisherigen geschlechtsspezifischen Ansätzen in Sprachassistent:innen zu etablieren.
Die zentrale Fragestellung der Studie konzentriert sich auf das Vertrauen, das Nutzende in geschlechtsneutrale Sprachassistent:innen setzen können. Dabei wird besonders der Einfluss des Kontexts und der Geschlechtszuschreibung der Stimme auf die wahrgenommene Vertrauenswürdigkeit betrachtet. Die Studie setzt sich das Ziel herauszufinden, ob Sprachassistent:innen mit geschlechtsneutraler Stimme in der Lage sind, Vertrauen zu erzeugen und inwiefern geschlechtsspezifische Stereotype dabei eine Rolle spielen.
Die methodische Herangehensweise beinhaltet ein einfaktorielles Online-Experiment, in dem eine geschlechtsneutrale Stimme über stereotypisch männliche und weibliche Themen spricht. Die Ergebnisse dieser Untersuchung werden nicht nur Aufschluss über die Wahrnehmung von geschlechtsneutralen Sprachassistent:innen geben, sondern auch potenzielle Implikationen für die gesellschaftliche und wirtschaftliche Akzeptanz dieser Technologie aufzeigen.
Durch die Integration von sozialwissenschaftlichen Konzepten, wie Geschlechterstereotypisierung und Vertrauenswürdigkeit, in den Kontext der Human-Computer Interaction trägt die vorliegende Studie dazu bei, bestehende Forschungslücken zu schließen und das Verständnis für die Entwicklung geschlechtsneutraler Sprachassistent:innen voranzutreiben.
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