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Diplomarbeit, 2009
55 Seiten, Note: 1.3
I. Beschreibung der Total Furnishing Unit
1. Aufbau der Total Furnishing Unit
1.1. Das Bed-and-Privacy-Modul
1.1.1. Die zentrale Steuerungseinheit
1.1.2. Zugänge zum Privacy-Bereich: Tür 1 und Tür
1.1.3. Die Bed-Einheit
1.2. Das Cupboard-Modul
1.3. Das Bathroom-Modul
1.3.1. Das Innere des Bathroom-Moduls
1.4. Das Kitchen-Modul
2. Microenvironment + Microevent: der Film zur Total Furnishing Unit
II. Joe Colombos Gestaltungsphilosophie
1. Gestaltung nach Farbe, Form und Materialität
2. Die Dynamisierung des Wohnraums und die Konzeption des Open Space
3. Die Philosophie der Ausstattung (l’arredamneto) und die Konzeption eines modularen Systems
3.1. Die Ausstattung als Überwindung des traditionellen Möbels
3.2. Der Entwurf multifunktionaler Systeme als universelle Lösung
4. Maschinenästhetik und Technikmotive
4.1. Audiovisuelle Medien als technisches Leitmotiv
4.2. Der Computer als Technikmotiv und das „programmierbare“ Möbel
4.3. SPACE AGE IS HERE – Das Spaceshuttle und der Satellit als führende Technikmotive
4.4. Inszenierte Technikwelten – James Bond und 2001: Odyssee im Weltraum
III. Joe Colombos Weiterentwicklung von Le Corbusiers Wohnkonzepten
1. Die Neudefinition der „Wohnmaschine“
2. Die Konzeption eines neuen Möbels gemäß Typisierung und Standardisierung, Funktionalität, Reduktion und Materialität
IV. Italienisches Nachkriegsdesign (1945 – 1972) die Einordnung der Total Furnishing Unit in den designhistorischen Kontext
1. Die Anfänge des Nachkriegsdesigns – Vom Unikat zur Serie
1.1. Kulturelle Ereignisse vor
1.2. Wiederaufbau: Der Bedarf an industriellen Fertigungsmethoden und die Etablierung des Bel Design (1945 – 1950)
1.3. Die Methodische Nähe zur Architektur
1.4. Die Hauptströmungen
2. Industrie und Produktion in den Fünfzigerjahren – La Linea Italiana und das Bel Design
2.1. Der Stile Olivetti
2.1.2. Arflex, Kartell: Design zwischen Industrie und Handwerk
3. Die Sechziger Jahre
3.1. Pop Design. Kultur und Menschenbild
3.2. Space Age is here
3.3. Anti-und Radical-Design
3.3.1. Die Kultur des Sitzens in den Sechzigerjahren
3.3.2. Kunststoff als die neuen Materialien
3.4. Radical Design: Archizoom, Superstudio, UFO, Gruppo 9999 und Sturm
6. Anti-Design für das Design: Joe Colombo im Kontext der Designgeschichte: ein Fazit
V. Abbildungsverzeichnis
VI. Dokumentenanhang
1. Index
VII. Bibliographie
Die Total Furnishing Unit1 ist ein multifunktionaler Wohnblock, der vom italienischen Designer Joe Colombo für die Ausstellung Italy: The New Domestic Landscape 1971 – 1972 konzipiert wurde. Die Total Furnishing Unit2 weist nach Angaben des Museum of Modern Art eine Grundfläche von 28 qm auf3. Sie umfasst eine Gesamtlänge zwischen 3,5 und 3,6 m und eine Gesamtbreite von 4,8 bis 4,85 m.4
In ihrer Grundstruktur besteht sie aus vier einzelnen weil3en Kunststoffmodulen, die durch gelbe Holz- und Plastikelemente untergliedert und teilweise mit farbigen Applikationen versehen sind. Neben der farbigen Akzentuierung durch bunte Licht- und Schaltereinheiten integriert Colombo multimediale Elemente wie Fernseher, Radio und Lautsprecher, die an zentralen Stellen des Wohnblocks angebracht sind. Hinzu kommen Einbauten aus Metall, Holz und Glas, die den Aufbau des Monoblocks zusätzlich untergliedern. Der Aufbau der Total Furnishing Unit ist insgesamt asymmetrisch angelegt. In seiner vertikalen und hori-zontalen Struktur wiederholen sich vereinzelt Elemente in Mal3 und Form, dennoch ist sie im Grol3en und Ganzen fragmentarisch.
Die Total Furnishing Unit ist Joe Colombos letzter grol3er Entwurf. Hier entwickelte er die Idee einer autonomen Wohnzelle von maximaler Variabilität und Flexibilität, die er in Form eines kompakten Blocks, bestehend aus einzelnen, zusammengefügten Zellen konzipierte. Alle Zellen können aus dem Block gelöst und frei im Raum verteilt, aber auch als zusam-menhängendes Ganzes genutzt werden. So ergibt sich eine Vielzahl von Kombinationsmög-lichkeiten, die Colombo primär sechs zentralen Gebrauchsmustern zuordnet: NIGHT, BREAKFAST, LIVING, BREAKFAST-WORK-LIVING, DINER-WORK-LIVING und PARTY.5
Joe Colombo plante die Total Furnishing Unit als unabhängige, autark funktionierende Einheit, die aus dem Kontext des sie umgebenden Raums gelöst und typologisch genau zwischen Möbel und Architektur angesiedelt ist.
Die Total Furnishing Unit ist primär in vier Zellen oder Module unterteilt, die Colombo Kitchen, Cupboard, Bed and Privacy und Bathroom nennt.
Im Zentrum steht das Bed-and-Privacy -Modul6 7, das in seinem Inneren durch eine eingezo-gene, von beiden Seiten nutzbare Regalwand in zwei separate „Denkerzellen“ unterteilt ist. Jeweils rechts und links an das Bed-and-Privacy -Modul angeschlossen finden wir das Bathroom -, das Cupboard - und Kitchen -Modul vor.
Bathroom und Kitchen sind von Colombo sowohl als eigenständige als auch als bewegliche Module geplant worden. Sie sind jederzeit aus dem zentralen Block lösbar und können be-liebig im Raum positioniert werden. Sie besitzen vier Außenwände sowie einen Eingang und sind somit abschließbar. In der architektonischen Gesamtkonzeption sind sie gegenüber dem zentralen Bed-and-Privacy -Block leicht erhöht und werden diesem in der Grundforma-tion vorgesetzt.
Im Gegensatz zum Bed-and-Privacy-, Bathroom- und Kitchen -Block ist das Cupboard -Modul nicht als eigenständiger Raum zu verstehen. Es agiert lediglich im Rahmen der Um-gestaltung des Blockes als zusätzliches raumdefinierendes Element. In der Grundeinstellung des Blockes verschwindet es zwischen Bed- and– Privacy und Kitchen und kommt erst zum Vorschein, wenn sich seitens der Bewohner Bedarf und Anspruch an den Raum geändert haben. Wird zum Beispiel der Bedarfsmodus von LIVING in NIGHT geändert, können die Betten aus der Nische unterhalb des Bed-and-Privacy -Bereichs hervorgezogen werden, und das Cupboard wird aus dem Block gelöst. Aus dem Wohnblock tritt somit ein neues Raum-konzept hervor.
Insgesamt funktioniert die Total Furnishing Unit gemäi3 dem Prinzip eines Schweizer Ta-schenmessers, indem der vom Bewohner benötigte Raum und dessen Funktion einfach aus dem Block gelöst werden kann.
Im Zentrum der Total Furnishing Unit befindet sich der Bed-and-Privacy -Bereich. Vom gesamtarchitektonischen Konzept ausgehend, bildet er die zentrale Einheit des Wohnblo-ckes. Er erstreckt sich über eine Fläche von ca.8 6 qm (2,3 m x 2,6 m) und ist sowohl aus Plastik-, Holz- als auch aus Metallelementen gefertigt. Insgesamt nimmt das Bed-and-Privacy -Modul die gröi3te Fläche innerhalb der Konzeption des Wohnblocks ein und domi-niert das Objekt vor allem durch seine zentrale Anordnung zwischen Bathroom und Kitchen und seine teilweise farbige Gestaltung.
Die Bed-and-Privacy -Sektion ist in vier Einheiten unterteilt: Tür 1, zentrale Steuerungsein-heit, Tür 29 und Bed.
Die Farbgestaltung erfolgt gemäi3 dem Schema gelb – weiß – gelb und verleiht der zentra-len Steuerungseinheit zwischen den beiden gelb lackierten Türen eine optisch hervorste-chende Position.
Die Türen sind vom Bathroom - und Cupboard -Modul durch eine Art dezenten, weißen Holzrahmen nach außen hin abgesetzt. Die nach außen tretende optische Einrahmung des Bed-and-Privacy -Moduls rührt von seinem inneren Aufbau her. In der Obenansicht des Objektes10 erkennt man, dass die weiße Holzrahmung die Verlängerung der nach außen tretenden Außenwände des Privacy- Bereichs darstellt. Werden Kitchen und Bathroom aus der Grundformation gelöst, bilden diese weiß lackierten Holzwände die Außenwände des gesamten Moduls, die den Privacy -Bereich nach außen hin abschließen.
Im Gegensatz zum Kitchen -, Bathroom - und Cupboard- Modul ist der zentrale Bed-and-Privacy- Bereich nicht durch eine Decke abgeschlossen und somit von oben einsehbar.11 Colombo versah die beiden durch ein zentral eingezogenes Regalsystem unterteilten Den-kerzellen nicht mit elektrischem Licht, sodass das einfallende Licht des Außenraumes als Lichtquelle dienen muss.
Eine weitere Besonderheit, die das Bed-and-Privacy -Modul von den übrigen Raummodulen der Total Furnishing Unit absetzt, ist ein Podest, das den zentralen Privacy -Bereich optisch erhöht. Boden und Außenwände des internen Privacy-Bereichs bestehen aus gelb und weiß lackierten Spanholzplatten, und die Podesthöhe lässt den Privacy -Bereich schwer zugäng-lich erscheinen. Die sich unter dem Podest ergebende Nische hat neben der optischen Erhö-hung des Privacy -Bereichs eine weitere Funktion: Hier können die Elemente des Bed- Bereichs verstaut werden.
So erfolgt der Zutritt zum Privacy -Bereich über das Podest, welches ausschließlich von zwei den gesamten Unterboden durchlaufenden metallenen Winkeln gestützt wird und seit-lich mit den weißen Außenwänden lediglich verschraubt ist. Insgesamt macht die vorwie-gend aus Holz bestehende Konstruktion des Bed-and-Privacy -Bereichs einen sehr instabilen Eindruck. Dies entspricht dem Prototyp-Charakter der Total Furnishing Unit, der keine alltägliche Benutzung vorsieht.
Eine zusätzliche Bedeutung erhält das Bed-and-Privacy -Modul durch seine zentrale Rolle in der „Programmierung“ der Gebrauchsmuster. Sie spielt in allen sechs Modi (NIGHT, BREAKFAST, LIVING, BREAKFAST-WORK-LIVING, DINER-WORK-LIVING und PARTY) eine zentrale Rolle.
Das sockelartig erhobene Bed-and-Privacy -Modul erfährt hinsichtlich seiner frontalen An-sicht eine klassische Dreiteilung. Insgesamt scheint der zentrale Block dem Gestaltungs-schema einer klassischen Fassade zu folgen: Der Bed -Bereich bildet den Sockel, auf dem die dreigeteilte Fassade thront. Im Zentrum der Hauptansichtsseite befindet sich die zentrale Steuerungseinheit, das elektronische Gehirn der Total Furnishing Unit, welche von Tür 1 und Tür 2 flankiert wird.12
Die im Zentrum angeordnete zentrale Steuerungseinheit ist eine dreidimensionale, in Plastik gegossene multifunktionale Regaleinheit, die eine nach außen tretende Verlängerung der inneren Trennwand des Privacy -Bereichs darstellt. Insgesamt ist die zentrale Steuerungs-einheit von drei Seiten nutzbar, und neben ihrer Funktion als Mobiliar stellt sie ein zusätzli-ches architektonisches Element dar.
Sie dient im Inneren des Bed-and-Privacy -Bereichs als die beiden Denkerzellen architekto-nisch voneinander abgrenzende Trennwand und schließt nach außen den Privacy -Bereich als Außenwand ab. In ihrer primären Funktion dient die zentrale Steuerungseinheit als mul-tifunktionale Regaleinheit, versehen mit ausziehbaren Tischen, überwiegend medialen Ele-menten und Fächern für Bücher. Neben ihrer dreidimensionalen Nutzungsmöglichkeit und Multifunktionalität hebt sich die zentrale Steuerungseinheit insbesondere durch ihre Form-gebung von den anderen Elementen der Total Furnishing Unit ab.13 Ihre Formgebung folgt klaren Linien, ist geometrisiert, ihre Ecken sind im Gegensatz zu den anderen Modulen nicht abgerundet, sodass ihre scharfkantige Form klar positioniert ist und optisch hervorzu-treten scheint.
Die Hauptansicht der zentralen Steuerungseinheit ist horizontal in fünf gleich große Fächer gegliedert.
In der unteren Ebene befindet sich eine kleine Regaleinheit, in deren oberem Drittel eine gelb lackierte, ausziehbare Tischplatte integriert ist und die ansonsten Stauraum für kleinere Objekte bietet. Colombos Mitarbeiter platzierte für die Ausstellung in diesem Fach einen weißen Aschenbecher und ein braunes Glasgefäi3, gefüllt mit Medikamenten. Die Regalein-heit kann nur außerhalb der Tischfunktion genutzt werden, da die ausgezogene Tischplatte die Nutzung sehr erschwert. Wollte man etwas aus dem Regal herausholen, müsste man unter den ausgezogenen Tisch greifen und den Gegenstand somit quasi blind ertasten. Ist der Tisch jedoch zurückgeschoben, ist das Regal frei zugänglich und kann in seiner ur-sprünglichen Funktion als Aufbewahrungsfach genutzt werden. Besonders während des NIGHT-Modus, wenn das Bed zum Einsatz kommt, soll dieses Fach als zusätzliche Ablage-fläche genutzt werden.
Über der kombinierten Regal-Tisch-Ebene angeordnet, befindet sich eine Art multimediale Kommunikationseinheit, bestehend aus einem Radio, einem Fernseher und einer farbigen Knopfleiste, die sich hinter einer weißen Kunststoffblende nahtlos in das Objekt einfügen. Die Multimedia-Einheit spielt eine wichtige Rolle in der Konzeption der Total Furnishing Unit. Sie ist durch ihre zentrale Anordnung auf vertikaler und horizontaler Ebene in der Architektur des Wohncubes von jeder Position aus sichtbar und ist in jeder Wohnfunktion ein integrierter Bestandteil. Innerhalb der Multimedia-Einheit findet eine eindeutige Zweiteilung statt.. Rechts neben dem Fernsehbildschirm liegen die zugehörigen Bedienele-mente. Dadurch, dass auch das den Monitor einrahmende Gehäuse ausschließlich schwarz ist, erreicht Colombo einen effektiven Kontrast zwischen dem Fernseher und dem ihn um-gebenden weißen Kunststoffrahmen. Der Bildschirm scheint tief in die Rahmung eingelas-sen und sich stark nach außen zu wölben. Insgesamt vermittelt die gestalterische Inszenie-rung des Fernsehers den Eindruck eines Fensters, das den Blick in das unendliche schwarze Universum gewähren will.
Lediglich 1/3 der Fläche wird dem Radio und der L-förmig angeordneten, farbigen Knopf-leiste zugeordnet. Das Radio ähnelt in seiner minimalistischen Konzeption stark einem mo-dernen Autoradio. Es hebt sich von der weißen Kunststoffumrandung durch einen dünnen schwarzen, es begrenzenden Rahmen ab. Insgesamt ist die Struktur des Radios dreigeteilt. In der Mitte befindet sich eine Art schwarzes Display, auf dem in weißer Schrift die Radio-frequenzen abzulesen sind. Ansteuern lassen sich die Frequenzen und Lautstärke durch die das schwarze Display jeweils rechts und links flankierenden weißen Räder, die als optische Abgrenzung zum schwarzen Display noch zusätzlich weiß unterlegt und ebenfalls dezent schwarz umrandet sind. Das schwarze Display nimmt die gleiche Fläche ein wie die beiden es flankierenden weißen Einheiten zusammen. Die Flächen stehen im Verhältnis 1 : 2 : 1 zueinander. Unter dem Radio parallel platziert, findet man zwei Reihen mit Knöpfen, die in der Form eines liegenden „L“ angeordnet sind, sodass in der ersten Reihe ein einzelner, leicht hervorstehender roter Knopf und in der zweiten Reihe zwei etwas vertiefte Schalter-paare zu sehen sind. Angeordnet sind diese in der Farbfolge: rot – grün – Abstand – grün – rot. Leider bleibt unklar, welchen Bedienfunktionen die Schalter genau zugeordnet sind, da auch ihre scheinbar willkürliche farbliche Anordnung keinen Aufschluss darüber gibt. Al-lein von ihrer Anzahl lässt sich vermuten, dass sie eventuell den Lichteinheiten zugeordnet sein könnten.
Über der multimedialen Kommunikationseinheit finden sich zwei übereinander liegende Regalfächer, in denen sich ovale Metallelemente als Buchstützen befinden, an denen Zeit-schriften und Bücher lehnen. An der Rückwand des Regals lassen sich kleine schwarze Vertiefungen ausmachen, ein Stecksystem, in dem sich die Buchstützen je nach Bedarf be-liebig versetzen lassen.
Den Abschluss der zentralen Steuerungseinheit bildet eine Art Licht- und Stereopult, in dessen weißen Kunststoffrahmen verschiedenfarbige und verschieden geformte Lautspre-cher, Scheinwerfer- und Knopfelemente eingelassen sind. Die Anordnung dieser Elemente erfolgt willkürlich. Zwar setzt Colombo die gleich geformten und gleichfarbigen Knopf-und Lautsprecherpaare durch ihre parallele oder paarweise Anordnung in eine Beziehung zueinander, dennoch dominiert die asymmetrische Struktur der Anordnung das Erschei-nungsbild. So findet man in der oberen Hälfte, jeweils am äußeren Rand des Pults angeord-net, zwei in ihrer Form viereckig angelegte, aber in einem leichten Schwung ausbrechende schwarze Lautsprecherelemente. Zwischen den schwarzen Lautsprechern leicht nach unten versetzt, sitzt ein Scheinwerferpaar, bestehend aus einem roten Scheinwerfer in runder Form und einem weißen, eckigen Scheinwerfer, der ebenfalls zum roten Scheinwerfer leicht versetzt nach unten angeordnet ist. In der unteren Hälfte in Richtung der äußeren Ecken des Pultes angeordnet, lassen sich zwei weiße, runde Knopfpaare erkennen.
In der Gesamtkonzeption der zentralen Steuerungseinheit ist das Licht- und Stereopult op-tisch der multimedialen Kommunikationseinheit zugeordnet. Beide Elemente setzen sich von den drei Regaleinheiten durch ihre weiße Plastikverblendung ab, sodass eine starke Kontrastierung zwischen tiefer und flacher Ebene entsteht. Ein weiterer optischer Effekt wird durch die farbige Akzentuierung der Elektronik auf dem weißen Untergrund erreicht. Wie Akroterien auf dem Giebel eines antiken Tempels thronen, thront auf Colombos Wohnmaschine ein Set verschiedenfarbiger dreh- und verstellbarer Scheinwerfer. Die Scheinwerfer bilden den höchsten Punkt des Wohncubes. Sie sind auf drei auf der Oberseite der zentralen Steuerungseinheit parallel verlaufenden Schienen befestigt und können in jede beliebige Richtung versetzt, verstellt und gedreht werden.
Die Zugänge zum internen Privacy -Bereich sind nach außen durch zwei gelb lackierte Holztüren kenntlich gemacht. Diese flankieren das zentrale Steuerungsmodul auf gleicher Höhe jeweils auf der rechten und linken Seite. Zusammen mit der zentralen Steuerungsein-heit bilden sie die Hauptansicht des Bed-and-Privacy -Moduls und werden auf der linken Seite durch die Bathroom -Einheit und auf der rechten Seite von Cupboard und Kitchen flankiert.
Die Holztüren, die Einlass in die Denkerzellen gewähren, sind in einem auffälligen Gelb lackiert und setzen sich somit optisch auch von der sie umgebenden weißen Kunststoffrah-mung stark ab. Sie sind jeweils am oberen und unteren Türende mit zwei schmalen Scharnieren an den weißen Außenwänden des Bed-and-Privacy -Bereichs verschraubt und lassen sich nach außen hin öffnen.
Die Tür an sich besteht aus leichtem gelb lackiertem Spanholz. Sie ist in ihrer Struktur auf 2/3 ihrer Höhe zweigeteilt, wobei das obere Türdrittel mit den unteren 2/3 verschraubt ist. Das obere Drittel erfährt eine erneute Zweiteilung durch vier vertikal zentral angeordnete, in das Holz gestanzte kleine, kreisförmige Vertiefungen, die zusätzlich Licht in das Innere des Privacy -Bereichs15 fallen lassen.
Die Bed -Einheit ist unterhalb des zentralen Privacy -Bereichs angeordnet. Sie besteht aus einem mittig platzierten, ausrollbaren Nachttischelement und zwei jeweils rechts und links des Nachttisches liegenden, ausrollbaren Betten.16
Das zentrale Nachttischelement wird von beiden den Boden des Privacy -Bereichs stützen-den Winkeln jeweils rechts und links begrenzt. An seiner Unterseite wurden mehrere Rollen montiert, sodass es mit Leichtigkeit je nach Bedarf ein- und ausgerollt werden kann. Neben seiner primären Ablagefunktion bietet es schubladenähnlich Stauraum für Wert- oder ande-re Gegenstände. In Form und Materialität ähnelt es der Gestaltung der ebenfalls mit Rollen versehenen Betten. Sowohl Nachttisch als auch Betten sind durchgehend mit einem breiten, weißen Plastikrahmen ummantelt. Der Nachttisch ist an seiner Oberseite mit einer dünnen, gelb lackierten Holzplatte verblendet, die sich je nach Bedarf auf- und zuschieben lässt. Unterbrochen wird die Rahmung des Nachttisches lediglich durch eine leichte Vertiefung an der Frontseite, die dem Benutzer als Griff dienen soll, um das Ausziehen bzw. Lösen des Nachttisches aus der Total Furnishing Unit zu erleichtern.
Die beiden Betten-Elemente sind jeweils für eine Person ausgerichtet und werden optisch stark von dem weißen Plastikrahmen dominiert. Der weiße Bettrahmen scheint durch die unsichtbar weit innen liegenden Rollen wie in einem Schwebezustand über den Boden zu gleiten. Seine organischen Rundungen, die sich in der mit gelbem Latex überzogenen Mat-ratze wiederholen, verleihen Colombos Betten den Eindruck einer gewissen Leichtigkeit und Eigendynamik. Der weiße Bettrahmen erfährt jeweils an Kopf- und Fußende eine mi-nimale Erhöhung, die die kurze Seite des Bettes systematisch unterdrittelt, aber vor allem die Funktion hat, die Matratze im Rahmen zu halten und dieser eine höhere Stabilität zu verleihen. Die Erhöhung kann zugleich als Griff zum Herausziehen des Bettes dienen. Auf-fällig ist darüber hinaus die Positiv-Negativ-Variation zwischen Bettrahmen und Nachttischrahmen: herausgehobener Mittelteil bei den Betten versus Vertiefung in der Rahmen-mitte des Nachttischs.
Zur rechten Seite hin bildet das ausziehbare Cupboard -Modul die optische Erweiterung des zentralen Bed-and-Privacy -Bereichs.17 Das Cupboard hat die gleiche Höhe wie das Bed-and-Privacy -Modul, doch ist von Colombos Konzeption ausgehend als eigenständig anzusehen. Der Bed-and-Privacy -Block und das Cupboard sind zwar insgesamt gleich hoch, doch wei-sen sie bezüglich ihrer weiteren Maße und Gestaltung kaum Gemeinsamkeiten auf. Wäh-rend das 2,3 m breite Bed-and-Privacy -Modul durch das podestähnliche Bed -Element eine Zweiteilung erfährt, besitzt das nur ca. 40 cm breite Cupboard eine durchgehend einheitli-che Front.
Das Cupboard agiert als multifunktionales Element innerhalb des Wohnblocks. Eingezogen im Inneren des Wohnkubus versteckt, dient es als Kleiderschrank und ausgezogen als Trennwand zum anschließenden Kitchen -Bereich. Somit ist das Cupboard ähnlich wie die zentrale Steuerungseinheit einerseits architektonisch als Trennwand nutzbar, zugleich bietet es im als Mobiliar Stauraum für die Kleidung der Bewohner.
Insgesamt spielt das Cupboard -Modul eine bedeutende Rolle in der flexiblen Umgestaltung des Wohnraums von der allgemeinen LIVING-Funktion in die NIGHT-Funktion. In Fron-talansicht, wenn das Cupboard -Modul sich verstaut im Inneren des Wohnkubus befindet, ist es lediglich als rechteckige Holzblende mit zwei im unteren Drittel angebrachten, abgerun-deten Metallgriffen erkennbar.
Ausgezogen kommt der innere Schrankaufbau des Cupboard zum Vorschein. Es dient so-wohl als Kleiderschrank als auch als Trennwand zum anschließenden Küchenbereich. Auf-fällig ist die besondere Form des Cupboard: ein Rechteck mit abgerundeten Ecken. Das Cupboard ist ein großes aus Kunststoff konstruiertes Element, das im Inneren durch drei lang gestreckte Fächer untergliedert ist. Diese Fächer übernehmen die organische Form der Gesamterscheinung und geben sie in Form ihrer Längsstreckung in einem kleineren Maß-stab wieder. Jedes Element ist durch den großen, aus Plastik bestehenden Körper einge-rahmt.
Die beiden äußeren Fächer weisen die gleiche Form und das gleiche Maß auf und sind durch eine gelbe, aufschiebbare Plastikblende, die als Schranktür dient, einander zugeord-net. Nach Öffnung der gelben Blenden erblickt man in beiden inneren Schrankelementen die klassische Aufteilung in Kleiderstange zum Aufhängen der Kleidung und Hutablage.
Die mittlere Vertiefung ist nicht verblendet. Sie ist genauso hoch wie die sie flankierenden Schrankelemente, doch nur halb so breit. Das mittlere Fach erfährt eine erneute Untertei-lung durch zwölf Schubladen und zwei sich oben anschließende Regalelemente, die je nach Stauraumbedarf variabel verschiebbar sind.
Interessant ist die Multifunktionalität des Cupboard -Moduls. Durch seine verschließbaren Fächer lässt es sich einfach als Trennwand nutzen, ohne seine Funktion als Kleiderschrank zu verlieren. Fraglich bleibt nur, ob das Cupboard- Modul sich aufgrund seiner immensen Gröi3e so einfach im Raum bewegen lässt.
Der Bathroom ist ein komplett aus Plastik gegossenes, kubenartiges Gebilde, welches in-nerhalb des Wohnkubus eine gesonderte Gestaltung erfährt.18 Bathroom und Kitchen sind die einzigen rundum abgeschlossenen Räume, die allein durch eine Tür zugänglich und im Be-reich der Decke geschlossen sind. Der Bathroom besteht aus zwei ineinander gesteckten Plastikschalen. Von außen ist die Trennungsfuge im oberen Drittel gut zu erkennen.
Die Höhe und Tiefe des Bathroom - ebenso wie des Kitchen -Moduls übersteigen die Ab-messungen des zentralen Bed-and-Privacy -Blocks, so dass beide Module oben und nach vorne über den Mittelteil hinausragen. Abgerundete Ecken verstärken den Eindruck, dass es sich hier um abgeschlossene und separierte Einheiten handelt. Beide Module wirken von dem zentralen Bereich autonom und jederzeit ablösbar.
Der Zugang zum Bathroom erfolgt über eine lukenartige Türöffnung19 an der Schmalseite, die nicht mittig, sondern nach seitwärts versetzt angebracht ist. Die Tür ist erst etwa 40 cm über dem Boden platziert. Dies und die abgerundeten Ecken der Türöffnung erinnern an Luken und Durchgänge auf Schiffen. Die Tür ist aus einem Stück gefertigt und dezent in die weiße Plastikhülle eingelassen. Sie lässt sich durch einen rechteckigen Griff auf der Hälfte der Türhöhe öffnen.
An der oberen rechten Ecke des Bathroom sind zwei bunte Lämpchen angebracht, von de-nen das linke grün und das rechte rot leuchtet. Es ist zu vermuten, dass diese Lampen nach außen hin den Besetztstatus des Badbereichs signalisieren sollen.
Das Innere des Bathroom ist in seiner Grundstruktur durchgehend in weißem Kunststoff gestaltet, der durch einige rote und silberfarbene Elemente akzentuiert wird.
Interessant ist, dass die innere Architektur des Bathroom durch seine runden, aus einem Plastik gegossenen Formen stark organisch wirkt. Das Interieur scheint auf Höhe des zent-ral angeordneten Turmmöbels wellenartig aus der Wand in das Innere des Raums herauszu-drängen und sich in der rechts davon angeordneten Sitzfläche, der Toilette und der Dusche autonom weiterzuentwickeln.20
Der Raum ist insgesamt durch eine silberfarbene Metallleiste auf 2/3 der Raumhöhe zwei-geteilt, an der sich Haken für Handtücher befinden. Es scheint, als ob sich die Leiste im Inneren des Bathrooms auf Höhe der von außen sichtbaren Trennungsfuge befindet und quasi im Inneren als Verblendung der Ansatzkante dient. Der Boden des Bathroom ist mit einem roten Teppich ausgelegt und bildet einen starken Kontrast zur Deckenverblendung, die ebenfalls aus weißem Kunststoff, mit einem Raster aus kleinen, schwarzen Löchern, besteht. In die weiße Decke sind vereinzelt elektrische Strahler eingelassen, die dem von der Außenwelt abgeschlossenen Raum als Lichtquelle dienen sollen.
Wenn man die Gesamterscheinung der Bathroom -Einheit betrachtet, erinnert diese stark an eine reguläre Flugzeugtoilette. Das Zentrum des Bathroom -Interieurs bildet eine in die linke hintere Ecke eingelassene und vom Boden bis zur Decke durchgängig gestaltete Aufbewah-rungsstation, in deren Mitte ein rotes Waschbecken eingelassen ist. Erst auf den zweiten Blick erkennt man, dass das zentrale Turmmöbel durch seine dreieckige Form und seine in den Raum gedrehte Position von zwei Seiten nutzbar ist. In der Vertikale ist die Struktur des Turms dreigeteilt. Während sich auf der ersten Ebene zwei mit Türen verblendete Stau-fächer befinden, ist in dessen Zentrum das Waschbecken und darüber ein Spiegel und Laut-sprecher angeordnet.
Das Waschbecken bildet eindeutig das Zentrum des Turmmöbels und grenzt sich durch die rote Farbgebung und prismenartige Form von den restlichen, in weiß gehaltenen Elementen ab. Ungewöhnlich ist im Zusammenhang der organischen Formgestaltung des Bathroom, dass das Waschbecken scharfe Ecken und Kanten aufweist und in seiner Gesamtstruktur über die unter ihm befindlichen Aufbewahrungselemente nach außen vordringt. Am rechten äußeren Ende des Waschbeckens findet man einen in die Wand eingelassenen, ovalen und in der Form lang gestreckten, schwenkbaren Wasserhahn. Bemerkenswert ist, dass die Kon-sole vier verschiedene, durch schwenkbare Arme gekennzeichnete Einstellungsmöglichkei-ten aufweist, die über die traditionellen Einstellungsmöglichkeiten von kaltem und warmem Wasser hinauszugehen scheint.
Der Spiegel, der über dem Waschbecken hängt, ist schmal, lang gestreckt und an den Ecken abgerundet. Über dem Spiegel ist schwer erkennbar ein weißer, rund geformter Lautspre-cher eingelassen. Die zwei kleinen Staufächer in der unteren Etage des Turms werden mit silberfarbenen Türen verschlossen, die mit zwei silberfarbenen, runden Knöpfen versehen sind.
Das zentrale Turmelement verlängert sich in die rechte Ecke des Raumes in einer Art drei-eckig geformte Sitznische. Ihr schließt sich, wiederum auf der rechten Längsseite des Raums angesiedelt, die aus rotem Plastik geformte Toilette an. Die Toilette befindet sich zwischen weißer Sitznische und Dusche und ist mit einem silberfarbenen Deckel verschlos-sen. Sie verschwindet mit 2/3 ihrer Masse in einem aus weißem Kunststoff bestehenden Unterbau, aus der sich weiter zur linken Seite hin der Körper der Dusche formt.
Während bei den weißen, ineinander übergehenden Plastikelementen der Eindruck entsteht, eines entwickelt sich organisch aus dem anderen, hebt Colombo die Einrichtungsgegens-tände, die zusätzlich eingesetzt wurden, wie Waschbecken oder Toilette, rot davon ab. Auffällig ist, dass Colombo die farbliche Gestaltung des Bathroom -Interieurs in Rot hält und dieses somit farblich von der internen Gestaltung der Kitchen und aller anderen Berei-che der Total Furnishing Unit unterscheidet.
Das Kitchen -Modul schließt sich kapselartig an die rechte Außenwand des Cupboard -Moduls an. Es ist an seiner äußeren Längsseite mit einer Art Schiebewand verblendet, die sich je nach Bedarf auf- und zuziehen lässt und dem Bewohner die Möglichkeit bietet, diese komplett zu verschließen.21
In der Gesamtkonzeption des Wohncubes erfährt das Kitchen -Modul eine gesonderte Ges-taltung, da Colombo mit seiner Öffnung zur rechten Außenwand hin der Total Furnishing Unit eine zusätzliche Nutzungsfläche einräumt. Die Einheit ist somit von zwei Seiten nutz-bar, was das Objekt zweidimensional macht und ihm die Eindringlichkeit einer Wohnskulp-tur verleiht.
Das Kitchen -Modul ist genau wie das Bathroom -Modul als eigenständiger, leicht gerunde-ter Körper gestaltet. Von der Frontalseite ausgehend, sieht man, dass das Kitchen -Modul aus drei großen Teilen zusammengesetzt ist. Der Grundkörper ist eine große, durchgängige Plastikschale, die durch eine weitere, abgerundete Deckenschale geschlossen wird.
Zusätzlich ist das Kitchen -Modul an seiner kurzen Seite als Pendant zum Bathroom -Modul mit zwei technischen Applikationen versehen. Das erste Element besteht aus einer metallic-grauen Leiste mit fünf runden Knöpfen, die parallel entlang der Konstruktionslinie der Au-i3enwand angeordnet ist. Diese fünf Knöpfe scheinen einen rein dekorativen Zweck zu ver-folgen, da man sie zum einen keiner Funktion zuordnen kann und durch ihre starre Gestal-tung offensichtlich wird, dass sie auf keinen Fall betätigt werden können. Die zweite Apparatur besteht aus einer Reihe von fünf verschiedenfarbigen Leuchten, die ebenfalls auf der Außenseite des Küchenmoduls, und zwar entlang der oberen Deckenblende, angeordnet sind.
[...]
1 Siehe Abbildung 1.
2 Alle Mal3angaben sind den Konstruktionszeichnungen der Abbildungen 6 und 7 zu entnehmen.
3 Die Mal3angaben aus Konstruktionszeichnungen und Konstruktionsmodell der Abbildung 2 ergeben eine Grundfläche zwischen 14 und 16,8 qm. Die in der Literatur häufig zu findende Angabe einer Grundfläche von 28 qm scheint sich auf den möglichen „aktivierten“ Zustand der Total Furnishing Unit zu beziehen.
4 Die Gesamtlänge und Gesamtbreite des Objektes bezieht sich auf seinen komprimierten, zusammengefassten Zustand wie in Abbildung 1. Sie ergeben sich aus den Konstruktionszeichnungen (3,5 m x 4,85 m) und den Mal3gaben der Ausstellungsfläche (3,6 m x 4,8 m), die dem Ausstellungskatalog zu Italy: The New Domestic Landscape zu entnehmen sind.
5 Siehe Abbildung 2.
6 Siehe Abbildung 3.
7 Siehe Abbildung 4.
8 Siehe Abbildung 1.
9 Die Bezeichnungen „Tür 1“, „Zentrale Steuerungseinheit“ und „Tür 2“ dienen zur Orientierung innerhalb der Objektbeschreibung. Colombo selbst hat sie im Gegensatz zu den Modulen nicht benannt.
10 Siehe Abbildung 1 und 9.
11 Siehe Abbildung 4.
12 Siehe Abbildung 10.
13 Siehe Abbildung 5.
14 Siehe Abbildung 3.
15 Da es keine Abbildungen vom Inneren des Bed-and-Privacy -Bereichs gibt, konnte ich diesen in der Be-schreibung nicht berücksichtigen.
16 Siehe Abbildung 11.
17 Siehe Abbildungen 1 und 11.
18 Siehe Abbildung 1 und Abbildung 12.
19 Siehe Abbildung 13.
20 Siehe Abbildung 12.
21 Siehe Abbildung 14.