Bachelorarbeit, 2023
42 Seiten, Note: 1,5
In Deutschland leben Menschen unterschiedlicher Glaubensrichtungen und Weltanschauungen, was das Land zu einem vielfältigen und multikulturellen Ort macht. Obwohl Muslim:innen bereits seit mehreren Generationen in Deutschland leben, wird das Kopftuch, das viele Frauen muslimischen Glaubens tragen, noch oft als Symbol der Unterdrückung und mit extremistischen, islamistischen Standpunkten assoziiert. Es ist jedoch zu betonen, dass das Kopftuch für viele Trägerinnen ein integraler Bestandteil ihrer Identität ist. In der heutigen Zeit sollten die Rechte aller Frauen im Vordergrund stehen, unabhängig davon, welche Kleidungsstücke sie tragen. Die Vorstellungen, dass Frauen mit Kopftuch weniger intelligent oder unterdrückt seien, sind falsch und diskriminierend. Aufgrund der Diskriminierungserfahrungen von Freund:innen und Familienangehörigen, die wegen ihres Kopftuchs benachteiligt wurden, besteht ein besonderes Interesse der Verfasserin herauszufinden, ob und wie Frauen mit Kopftuch auf dem deutschen Arbeitsmarkt diskriminiert werden und welche Gründe sich dahinter verbergen.
Die vorliegende Arbeit widmet sich den Herausforderungen, mit denen kopftuchtragende muslimische Frauen auf dem deutschen Arbeitsmarkt konfrontiert sind. Im Fokus stehen die Gründe für Diskriminierung und Ablehnung sowie mögliche Ansätze zur Schaffung einer integrativen und gerechten Arbeitsumgebung für alle Frauen, unabhängig von ihrem religiösen Hintergrund und ihrer gewählten Bekleidung. Dabei werden individuelle wie strukturelle Faktoren berücksichtigt. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Auswirkungen dieser Diskriminierung auf betroffene Frauen gelegt. Die zentrale Forschungsfrage lautet: In welchem Maße beeinflusst das Tragen eines Kopftuchs die Beschäftigungschancen von muslimischen Frauen auf dem deutschen Arbeitsmarkt und welche Ursachen liegen der Diskriminierung und Ablehnung zugrunde? Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, bestehende Diskriminierungsmechanismen aufzudecken, um Empfehlungen zur Schaffung einer inklusiven Arbeitsumgebung zu entwickeln. Das übergeordnete Ziel ist, eine Arbeitswelt zu schaffen, in der alle Frauen – unabhängig von ihrem religiösen Hintergrund und ihren Kleidungspraktiken – gleiche Möglichkeiten haben und frei von Diskriminierung und Vorurteilen sind.
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