Masterarbeit, 2021
153 Seiten
Ziel der Arbeit ist es zu ermitteln, ob geschlechtsspezifische Unterschiede beim Ausdrücken von Emotionen im Rahmen von Beratungsprozessen bestehen. Daneben wird untersucht, ob sich das Geschlecht von BeraterInnen darauf auswirkt, ob und wie KlientInnen Emotionen zeigen. Darüber hinaus soll herausgearbeitet werden, ob das Zeigen von Emotionen sich positiv auf Beratungsprozesse auswirkt. Damit wird ein entscheidender Forschungsbeitrag geleistet, insofern die Thematik bisher noch kaum in den Fokus des wissenschaftlichen Interesses gerückt ist.
Gleichzeitig sollen dabei auch bestimmte Geschlechterrollen kritisch hinterfragt werden. Stereotypien und Ressentiments sind immer noch weit verbreitet. Einerseits wird bis heute davon ausgegangen, dass Frauen im Allgemeinen mehr Emotionen haben als Männer. Andererseits hält sich die Überzeugung, dass Männer in der Lage sind, ihre Emotionen besser zu kontrollieren - weil sie weniger davon haben oder einfach über einen stärkeren Willen verfügen als Frauen. Diese Arbeit versteht sich auch als ein Beitrag zu einem großen gesellschaftlichen Projekt, dem es darum geht, das Geschlechterverhältnis neu zu definieren und endlich mit allen Vorurteilen aufzuräumen. Sie beschämen Frauen und Männer gleichermaßen und erweisen sich auch in Beratungsprozessen als überaus hinderlich. Der Anspruch der Arbeit ist es nicht nur, neue Erkenntnisse zu gewinnen, sondern auch einen Beitrag zu einer gleichberechtigten und freien Gesellschaft zu leisten.
Emotionen spielen eine wichtige Rolle in Beratungsprozessen. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem Thema steckt allerdings noch in den Anfängen. Die Arbeit trägt einen Teil dazu bei, das Thema der Emotionen für die Beratungswissenschaften zu erschließen. Im Zentrum steht dabei die Frage nach geschlechtsspezifischen Unterschieden beim Ausdrücken von Emotionen in Beratungsprozessen. Darüber hinaus wird untersucht, ob es sich positiv auf Beratungsprozesse auswirkt, wenn in der Beratung Emotionen ausgedrückt werden und welche Rolle das Geschlecht von BeraterInnen dabei spielt. Um das Thema aus verschiedenen Perspektiven angehen zu können, wählt die Arbeit ein triangulatives Forschungsdesign. Dabei kommen sowohl quantitative als auch qualitative Methoden zum Einsatz. Die Forschung umfasst eine Online-Umfrage, ein Beobachtungstagebuch und ExpertInneninterviews.
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