Bachelorarbeit, 2013
46 Seiten, Note: 1,3
Dass die russische Sprache im Laufe ihrer Geschichte zahlreichen äußeren Einflüssen ausgesetzt war, zeigt sich in der Tatsache, dass einen großen Teil der russischen Lexik Fremdwörter europäischer, vor allem französischer Herkunft ausmachen. Gegenstand dieser Thesis ist nun die Frage, welchen sprachlichen Einfluss das Französische auf das Russische ausübte, welche Faktoren diese Entwicklung begünstigten und welche Folgen sie für das Russische mit sich brachte. Den zeitlichen Rahmen für die Untersuchung stellt das 18. sowie das frühe 19. Jahrhundert dar. Der Grund dafür ist, dass in diese Epoche die Regierungszeit Peters des Großen fällt, der sowohl in kultureller als auch in sprachlicher Hinsicht das Fundament für eine bemerkenswerte Entwicklung Russlands gelegt hatte. Diese Reformbestrebungen wurden von seinen Nachfolgerinnen weiterverfolgt. Als ein Kind dieser Zeit erlebt der große russische Dichter Alexander Puškin die sprachlichen Umwälzungen und vor allem ihre Auswirkungen zu Beginn des 19. Jahrhunderts mit und spielt als Literat in diesem Prozess selbst eine wichtige Rolle, sodass es sich lohnt, ihn im Hinblick auf seine Bedeutung für den Sprachkontakt zu untersuchen.
Zunächst erfolgt eine Darstellung der Theorie und Terminologie der Sprachkontaktforschung, die dann in die Erläuterung der Ursachen für Sprachkontakte im Allgemeinen übergeht. In Kapitel 3 konzentriert sich die Arbeit auf den französisch-russischen Sprachkontakt im 18. Jahrhundert. Hierbei werden zum einen die historischen und sprachlichen Rahmenbedingungen des Sprachkontakts, zum anderen die politische und gesellschaftliche Situation des Russischen Reiches von Bedeutung sein. Im Kapitel darauf werden die Auswirkungen des Kontakts auf sprachlicher Ebene näher untersucht, also die Prozesse, die bei der Entlehnung von Fremdwörtern in Gang gesetzt werden. Abschließend erfolgt eine Studie des wichtigsten Werkes von Alexander Puškin, ‚Evgenij Onegin‘, das er Anfang des 19. Jahrhunderts verfasste, wo auf die Frage eingegangen wird, welche Funktionen die Gallizismen in seinem Werk spielen.
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