Diplomarbeit, 2007
85 Seiten, Note: 1,3
Die vorliegende Arbeit untersucht die Mitleidsdramaturgie von Gotthold Ephraim Lessing und deren Umsetzung in seinem bürgerlichen Trauerspiel Emilia Galotti. Die Arbeit analysiert Lessings Mitleidsbegriff im Kontext der Aufklärungsphilosophie und der aristotelischen Tragödientheorie. Sie beleuchtet die Rolle des Mitleids als zentralen Affekts in der Tragödie und untersucht, wie Lessing die Kriterien seiner Mitleidsdramaturgie in der Figur der Emilia Galotti umsetzt.
Die Einleitung führt in die Thematik der Mitleidsdramaturgie bei Lessing ein und stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor: Inwiefern erfüllt Lessing seine in der Hamburgischen Dramaturgie aufgestellten Bedingungen am Beispiel der Figur Emilia und ob in dieser Hinsicht Emilia Galotti ein Werk ist, welches Mitleid erregt und den Menschen sittlich bessert.
Das zweite Kapitel beleuchtet Rousseaus Anthropologie als Grundlage für Lessings Mitleidsbegriff. Es analysiert Rousseaus Abhandlung über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen und zeigt auf, wie Rousseaus Gedanken über den Naturzustand und die Entwicklung des Menschen zur Gesellschaft die Grundlage für Lessings Mitleidsdramaturgie bilden.
Das dritte Kapitel untersucht Lessings Mitleidsethik im Briefwechsel über das Trauerspiel. Es analysiert die Affektlehre der Aufklärung und zeigt auf, wie Bewunderung und Schrecken als Stützen des Mitleidsaffekts dienen. Das Kapitel beleuchtet auch die zentrale Bedeutung des Mitleids als Wirkung der Tragödie.
Das vierte Kapitel befasst sich mit der aristotelischen Tragödienkonzeption als Ausgangspunkt der Tragödientheorie Lessings. Es analysiert die Poetik von Aristoteles und zeigt auf, wie Aristoteles den Tragödiensatz und den wirkungsästhetischen Ansatz der Tragödie definiert. Das Kapitel beleuchtet auch die zentralen Elemente der Tragödie, wie den „Mythos“ und die „Hamartia“ des Helden.
Das fünfte Kapitel untersucht Lessings Mitleidsdramaturgie in seiner Hamburgischen Dramaturgie. Es analysiert die Übersetzung der Wirkungsbegriffe „Eleos“ und „Phobos“ und zeigt auf, wie Lessing das Mitleid als zentralen Affekt der Tragödie definiert. Das Kapitel beleuchtet auch die Konstruktionsmerkmale der Tragödie nach Lessing, wie den gemischten Charakter des Helden, die tragische Handlung und die kathartische Reinigung.
Das sechste Kapitel analysiert die Umsetzung der Mitleidsdramaturgie am Beispiel der Figur Emilia Galotti. Es untersucht, ob Emilia Galotti als eine mittlere Heldin bezeichnet werden kann und ob ihr ein Fehlverhalten vorzuwerfen ist. Das Kapitel beleuchtet auch die Bedeutung des Freitods der Emilia Galotti.
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Mitleidsdramaturgie, die Tragödientheorie, die Aufklärungsphilosophie, Jean-Jacques Rousseau, Gotthold Ephraim Lessing, Emilia Galotti, der mittlere Held, die „Hamartia“, der Naturzustand, die Gesellschaft, das Mitleid, die Bewunderung, der Schrecken, die kathartische Reinigung.
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