Masterarbeit, 2009
70 Seiten, Note: 1,7
Die Masterarbeit befasst sich mit der Frage der Verantwortungsteilung im Gewährleistungsstaat und analysiert die Rolle zivilgesellschaftlicher Akteure als Governancehelfer. Sie untersucht die veränderten Akteurskonstellationen und Koordinationsmechanismen im Kontext der Übertragung staatlicher Aufgaben an private Partner. Die Arbeit zielt darauf ab, die Funktionsweise des Gewährleistungsstaates zu beleuchten und die Auswirkungen auf die demokratische Legitimation zu analysieren.
Kapitel 2 definiert die zentralen Begrifflichkeiten „Leistungsstaat“, „Gewährleistungsstaat“ und „Governance“ und analysiert die Akteurskonstellationen auf staatlicher und privater Seite. Es werden die möglichen Formen des Zusammenwirkens zwischen Staat und Zivilgesellschaft betrachtet, wobei ein Vergleich zwischen den Verfahrensweisen des Leistungsstaats und des Gewährleistungsstaats erfolgt. Public-Private-Partnerships, Policy-Netzwerke und die Möglichkeiten staatlich-autoritativer Eingriffe im Bereich der Gewährleistungsverantwortung werden im Einzelnen betrachtet.
Kapitel 3 beschäftigt sich mit der Frage der demokratischen Legitimation bei der Zusammenarbeit zwischen Staat und zivilgesellschaftlichen Akteuren. Es wird untersucht, wie sich die demokratische Kontrolle und Legitimation gestaltet, wenn der Staat zentrale Bereiche der Daseinsvorsorge in die Hände privater Akteure übergibt. Besondere Aufmerksamkeit wird auf eine Definition von Demokratie sowie Input- und Outputlegitimation gelegt.
Kapitel 4 illustriert die in Kapitel 2 und 3 getroffenen Feststellungen anhand zweier Fallkonstellationen des Gewährleistungsstaates. Als Beispiele wurden die Privatisierung und Regulierung des Telekommunikationsmarktes als ehemalige staatliche Monopoldienstleistung und die veränderten Strukturen des Wohlfahrtssektors im Gewährleistungsstaat gewählt. Das erste Beispiel zeigt einen Bereich, dessen Dienstleistungen im Vorfeld des Gewährleistungsstaates durch den Staat in Eigenregie erbracht wurden und aus dem sich der Staat in seiner Erfüllungsrolle komplett zurückgezogen hat. Gleichzeitig erwächst ihm aber eine neue Aufgabe im Bereich der Regulierung des von ihm „geschaffenen“ Marktes, der einen neuen Behörden-typus in Form einer Regulierungsagentur hervorgebracht hat. Dieses Beispiel konzentriert sich auf das Verhältnis des Staates zu marktwirtschaftlich organisierten Akteuren und betrachtet konkret die dabei entstandenen Strukturen. Beispiel zwei beschäftigt sich mit den Interaktionsstrukturen und Akteuren im Wohlfahrtssystem. Im Vergleich zum Telekommunikationsbereich waren bereits im Leistungsstaat sowohl staatliche als auch zivilgesellschaftliche Akteure mit spezifischen Aufgaben der Leistungserfüllung beauftragt. Im Gewährleistungsstaat lassen sich nun neue Formen des Zusammenwirkens, sowie eine Erweiterung der Akteursstruktur im Wohlfahrtssystem beobachten. Das Beispiel soll diese Veränderungen charakterisieren und ihre Auswirkung auf die Beteiligten deutlich machen.
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Gewährleistungsstaat, Governance, Zivilgesellschaft, Verantwortungsteilung, demokratische Legitimation, Public-Private-Partnership, Telekommunikationsmarkt, Wohlfahrtsstaat, Akteurskonstellationen, Koordinationsmechanismen, Input- und Outputlegitimation.
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