Masterarbeit, 2024
101 Seiten, Note: 1,0
Jura - Zivilrecht / Handelsrecht, Gesellschaftsrecht, Kartellrecht, Wirtschaftsrecht
Diese Arbeit analysiert das Trans-Atlantic Data Privacy Framework (TADF) und dessen Eignung zum Schutz personenbezogener Daten im transatlantischen Datentransfer. Die Zielsetzung ist es, die Stärken und Schwächen des TADF im Hinblick auf die Einhaltung der europäischen Datenschutzgrundverordnung zu bewerten und die Effektivität der vorgesehenen Rechtsbehelfe für EU-Bürger zu untersuchen.
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des transatlantischen Datentransfers und die Herausforderungen im Hinblick auf den Datenschutz ein. Sie beschreibt die komplexe Rechtslage und die Notwendigkeit eines wirksamen Rahmens angesichts der Geschichte der Massenüberwachung in den USA. Die Arbeit skizziert die Forschungsfrage und die zentrale These, die besagt, dass das TADF den vollständigen Schutz personenbezogener Daten nach Art. 8 der Europäischen Grundrechtecharta nicht gewährleistet.
2. Definitionen: Dieses Kapitel definiert zentrale Begriffe wie Datenschutz als Grundrechtsinteresse und internationalen Datentransfer. Es legt die rechtlichen Grundlagen und die Bedeutung des Datenschutzes im Kontext des Grundrechts auf informationelle Selbstbestimmung fest. Der internationale Datentransfer wird im Hinblick auf die Herausforderungen durch unterschiedliche Rechtsordnungen und Datenschutzstandards erläutert.
3. Der Schutz personenbezogener Daten in Europa und den USA: Dieses Kapitel liefert einen detaillierten Vergleich des Datenschutzes in der EU und den USA. Es analysiert die Datenschutzgrundverordnung (DS-GVO) und ihre wesentlichen Grundsätze im europäischen Kontext und vergleicht diese mit dem föderalen System in den USA, inklusive der Herausforderungen durch Gesetze wie den USA PATRIOT Act und den Foreign Intelligence Surveillance Act (FISA). Die unterschiedlichen Ansätze und Prioritäten im Datenschutz werden hervorgehoben.
4. Transatlantischer Datentransfer: Dieses Kapitel untersucht die Bedeutung des transatlantischen Datentransfers und die historischen Entwicklungen von Safe Harbour bis zum EU-US Privacy Shield. Es beschreibt die Urteile des EuGH in den Schrems-Fällen und deren Einfluss auf die Entwicklung des TADF. Die Kapitel verdeutlicht die Notwendigkeit für angemessene Garantien zum Schutz personenbezogener Daten bei grenzüberschreitendem Datentransfer.
5. Die Kritik des EuGH und deren Lösung durch das Trans-Atlantic Data Privacy Framework: Dieses Kapitel analysiert die Kritik des EuGH am EU-US Privacy Shield und die daraufhin erfolgte Entwicklung des TADF. Es untersucht die Executive Order 14086 und deren Bedeutung für neue Datenschutzstandards in den USA, sowie die Herausforderungen der Massenüberwachung und die Grenzen des TADF im Hinblick auf den US CLOUD Act. Die Diskussion beleuchtet die unterschiedliche Auslegung des Begriffs der Verhältnismäßigkeit in der EU und den USA.
6. Durchsetzung von Ansprüchen wegen Datenschutzverletzungen von EU-Bürgern in den USA: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Durchsetzung von Ansprüchen von EU-Bürgern bei Datenschutzverletzungen in den USA. Es analysiert die Ablehnungsgründe des EuGH für die vorherigen Regelungen und beschreibt den neuen zweistufigen Rechtsbehelfsmechanismus des TADF, inklusive der Rolle des "Independent Recourse Mechanism", des Civil Liberties Protection Officer und des Data Protection Review Court. Die Funktionsweise des neuen Systems wird detailliert erläutert.
Trans-Atlantisches Datenschutz-Rahmenwerk, Datenschutzgrundverordnung (DS-GVO), EuGH-Rechtsprechung (Schrems I & II), Massenüberwachung, US CLOUD Act, Persönlichkeitsrechte, Rechtsbehelfe, Angemessenheitsbeschluss, Datenübertragung, EU-US Datenverkehr, Verhältnismäßigkeit, Nationale Sicherheit, Datenschutz in der EU und den USA, Executive Order 14086.
Das Trans-Atlantic Data Privacy Framework (TADF) ist ein Abkommen zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten, das den transatlantischen Datentransfer regelt und den Schutz personenbezogener Daten von EU-Bürgern in den USA gewährleisten soll. Es wurde als Reaktion auf die Kritik des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) an früheren Abkommen wie Safe Harbour und dem EU-US Privacy Shield entwickelt.
Die Hauptziele dieser Arbeit sind die Analyse des Trans-Atlantic Data Privacy Framework (TADF) und dessen Eignung zum Schutz personenbezogener Daten im transatlantischen Datentransfer. Es soll die Stärken und Schwächen des TADF im Hinblick auf die Einhaltung der europäischen Datenschutzgrundverordnung bewertet und die Effektivität der vorgesehenen Rechtsbehelfe für EU-Bürger untersucht werden.
Die Themenschwerpunkte dieser Arbeit umfassen: Rechtsvergleich des Datenschutzes in der EU und den USA, Analyse des TADF im Kontext der Rechtsprechung des EuGH (Schrems I & II), Bewertung der Wirksamkeit der Rechtsbehelfe für EU-Bürger im Rahmen des TADF, Untersuchung der Herausforderungen durch Massenüberwachung und den US CLOUD Act, und die Auswirkungen des TADF auf den transatlantischen Datenverkehr.
Die Datenschutzgrundverordnung (DS-GVO) ist eine Verordnung der Europäischen Union, die den Schutz personenbezogener Daten innerhalb der EU und den Transfer dieser Daten außerhalb der EU regelt. Sie legt einheitliche Datenschutzstandards fest und stärkt die Rechte von EU-Bürgern in Bezug auf ihre Daten.
Die Schrems I & II Entscheidungen sind Urteile des Europäischen Gerichtshofs (EuGH), die frühere Abkommen zum transatlantischen Datentransfer (Safe Harbour und EU-US Privacy Shield) für ungültig erklärt haben. Diese Entscheidungen kritisierten insbesondere die mangelnde Gewährleistung des Datenschutzes und die fehlenden Rechtsbehelfe für EU-Bürger angesichts der Überwachungspraktiken in den USA.
Der US CLOUD Act (Clarifying Lawful Overseas Use of Data Act) ist ein US-amerikanisches Gesetz, das US-amerikanischen Strafverfolgungsbehörden den Zugriff auf Daten ermöglicht, die von US-amerikanischen Unternehmen im Ausland gespeichert werden. Es wirft datenschutzrechtliche Bedenken auf, da es potenziell im Widerspruch zu europäischen Datenschutzgesetzen steht.
Im Rahmen des TADF stehen EU-Bürgern verschiedene Rechtsbehelfe zur Verfügung, darunter die Möglichkeit, Beschwerden bei einem „Independent Recourse Mechanism“ einzureichen, sowie die Inanspruchnahme des Civil Liberties Protection Officer und des Data Protection Review Court. Diese Mechanismen sollen sicherstellen, dass Datenschutzverletzungen untersucht und behoben werden können.
Die Executive Order 14086 ist eine Anordnung des US-Präsidenten, die darauf abzielt, neue Datenschutzstandards in den USA zu etablieren und die Grundlage für das Trans-Atlantic Data Privacy Framework zu schaffen. Sie soll die Kritik des EuGH an den Überwachungspraktiken in den USA adressieren und den Schutz personenbezogener Daten von EU-Bürgern verbessern.
Der Data Protection Review Court (DPRC) ist ein Gericht, das im Rahmen des Trans-Atlantic Data Privacy Framework eingerichtet wurde, um Beschwerden von EU-Bürgern bezüglich Datenschutzverletzungen in den USA zu prüfen. Es stellt eine zentrale Beschwerdestelle dar und soll eine unabhängige Überprüfung von Überwachungsmaßnahmen gewährleisten.
„Massenüberwachung“ bezieht sich auf die umfassende und systematische Überwachung großer Bevölkerungsgruppen ohne konkreten Anlass oder Verdacht auf ein bestimmtes Vergehen. Dies kann durch die Sammlung und Analyse von Kommunikationsdaten, Internetaktivitäten oder anderen persönlichen Informationen erfolgen und wirft erhebliche datenschutzrechtliche Bedenken auf.
Der Civil Liberties Protection Officer ist eine Position innerhalb der US-Regierung, die geschaffen wurde, um die Einhaltung von Datenschutzbestimmungen und den Schutz der Bürgerrechte im Rahmen des Trans-Atlantic Data Privacy Framework zu überwachen. Er dient als Ansprechpartner für Betroffene und soll sicherstellen, dass ihre Rechte gewahrt werden.
Das Safe Harbour Abkommen wurde vom EuGH für ungültig erklärt, weil es den US-Behörden zu weitreichende Möglichkeiten zur Überwachung von Daten von EU-Bürgern einräumte und keine ausreichenden Rechtsbehelfe für Betroffene vorsah. Der EuGH urteilte, dass das Abkommen nicht den europäischen Datenschutzstandards entsprach.
Das EU-US Data Privacy Shield war ein Nachfolgeabkommen des Safe Harbour Abkommens, das ebenfalls den transatlantischen Datentransfer regeln sollte. Es wurde jedoch ebenfalls vom EuGH im Schrems II Urteil für ungültig erklärt, da es die gleichen Mängel wie Safe Harbour aufwies und keine ausreichenden Schutzmaßnahmen gegen die Überwachung durch US-Behörden bot.
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