Bachelorarbeit, 2009
134 Seiten, Note: 1,5
Diese Arbeit analysiert die Herausforderungen und Komplexitäten der Elternschaft bei Menschen mit geistiger Behinderung anhand eines Fallbeispiels. Ziel ist es, die im Hilfesystem auftretenden Probleme und Risikofaktoren zu identifizieren und zu diskutieren. Der Fokus liegt auf der Analyse eines konkreten Falls und der kritischen Betrachtung des Umgangs mit solchen Familien durch das Jugendhilfesystem.
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Elternschaft bei Menschen mit geistiger Behinderung ein und skizziert die Forschungsfrage und die Methodik der Arbeit. Es wird die Relevanz des Themas im Kontext von Inklusion und sozialer Gerechtigkeit hervorgehoben und der methodische Ansatz der Fallstudie begründet.
2. Elternschaft bei Menschen mit geistiger Behinderung: Dieses Kapitel beleuchtet die Begriffsbestimmung von geistiger und Lernbehinderung, unter Berücksichtigung der ICD-10 Klassifikation und soziologischer Perspektiven. Es werden verschiedene Modelle elterlicher Kompetenz vorgestellt (Parental Skills Model und erweiterte Version), die die relevanten Faktoren für erfolgreiche Elternschaft analysieren, wie Lebenspraktische Fähigkeiten, familiärer Hintergrund und Zugang zu Unterstützungsmöglichkeiten. Weiterhin werden weit verbreitete Vorurteile gegenüber Eltern mit geistiger Behinderung kritisch beleuchtet, wie etwa die Befürchtung von Vererbung, hoher Kinderzahl, Missbrauch oder Vernachlässigung.
3. Methodischer Zugang zum Fall: Dieses Kapitel beschreibt die methodischen Grundlagen der durchgeführten Aktenanalyse. Es werden die spezifischen Herausforderungen der Analyse von Jugendhilfeakten erörtert und die verwendeten Kriterien zur Identifizierung von "schwierigen" Fällen und Risikofaktoren im Hilfesystem detailliert dargelegt. Besonderes Augenmerk liegt auf den systemischen Aspekten, wie mangelnde Kooperation, Dominanz der Interessen des Hilfesystems, fehlende Selbstreflexion und unzureichende Partizipation der Klienten.
4. Wie aus Familie Schulz ein schwieriger Fall wurde – Analyse der Jugendhilfeakten: Dieses Kapitel präsentiert eine detaillierte Analyse des Hilfeverlaufs der Familie Schulz. Es werden die verschiedenen Phasen der Hilfe, von den ersten Hilfeplänen bis hin zur Zuspitzung der Situation, chronologisch nachvollzogen und kritisch analysiert. Der Fokus liegt auf der Darstellung der Interaktionen zwischen der Familie, dem Jugendhilfesystem und den beteiligten Akteuren. Die Analyse umfasst den familiären Hintergrund der Mutter, den Verlauf der Hilfen, die Veränderungen der Lebenssituation der Familie, sowie die sozialen, psychischen und strukturellen Faktoren, die zum "schwierigen Fall" beigetragen haben. Es werden die jeweiligen Hilfepläne im Detail beleuchtet, um die Entscheidungen und Maßnahmen des Jugendhilfesystems nachzuvollziehen und zu bewerten.
Geistige Behinderung, Lernbehinderung, Elternschaft, Jugendhilfe, Hilfesystem, Risikofaktoren, Aktenanalyse, Fallstudie, Parental Skills Model, Vorurteile, Inklusion, soziale Teilhabe, Familiendiagnose, Hilfeplanung.
Diese Arbeit analysiert die Herausforderungen und Komplexitäten der Elternschaft bei Menschen mit geistiger Behinderung anhand eines konkreten Fallbeispiels (Familie Schulz). Sie untersucht die im Hilfesystem auftretenden Probleme und Risikofaktoren und beleuchtet kritisch den Umgang des Jugendhilfesystems mit solchen Familien.
Die Arbeit behandelt die elterliche Kompetenz bei Menschen mit geistiger Behinderung, Vorurteile und Diskriminierung in diesem Kontext, Risikofaktoren im Jugendhilfesystem und deren Auswirkungen, sowie Möglichkeiten der Unterstützung und Förderung betroffener Familien. Die Begriffsbestimmung von geistiger und Lernbehinderung (inkl. ICD-10) und verschiedene Modelle elterlicher Kompetenz (Parental Skills Model) werden ebenfalls erläutert.
Die Arbeit basiert auf einer detaillierten Aktenanalyse des Fallbeispiels Familie Schulz. Die Methodik beschreibt die Herausforderungen der Aktenanalyse und die Kriterien zur Identifizierung von "schwierigen" Fällen und Risikofaktoren im Hilfesystem. Systemische Aspekte wie mangelnde Kooperation, Dominanz der Interessen des Hilfesystems und fehlende Partizipation der Klienten werden besonders berücksichtigt.
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Elternschaft bei Menschen mit geistiger Behinderung (inkl. Begriffsbestimmung, Modelle elterlicher Kompetenz und Vorurteile), Methodischer Zugang zum Fall (Aktenanalyse), Analyse des Fallbeispiels Familie Schulz (detaillierter chronologischer Verlauf der Hilfen, Analyse der Interaktionen zwischen Familie und Jugendhilfesystem), und Zusammenfassung. Ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der Kapitel und Schlüsselwörter sind ebenfalls enthalten.
Die Fallstudie Familie Schulz zeigt detailliert den komplexen und langwierigen Hilfeverlauf einer Familie, in der die Mutter eine geistige Behinderung hat. Die Analyse beleuchtet die Interaktionen zwischen der Familie, dem Jugendhilfesystem und den beteiligten Akteuren, und identifiziert verschiedene Faktoren, die zu einer Eskalation der Situation beigetragen haben. Diese Faktoren umfassen u.a. mangelnde Kooperation im Hilfesystem, fehlende Selbstreflexion, und unzureichende Berücksichtigung der Bedürfnisse der Familie.
Die Arbeit identifiziert verschiedene Risikofaktoren im Hilfesystem, wie mangelnde Kooperation zwischen und innerhalb der Hilfesysteme, Dominanz der Interessen des Hilfesystems (Minimaler Eingriff, Ausgrenzung, Orientierung an verfügbaren Hilfen, Kurzsichtigkeit), mangelnde Selbstreflexion, Symptomorientierung, unreflektierte Identifikation mit dem Klientensystem, Ausblendung des „subjektiven Faktors“, fehlende Partizipation der Klienten und mangelnde Fachlichkeit.
Die Arbeit verdeutlicht die komplexen Herausforderungen bei der Unterstützung von Familien, in denen ein Elternteil eine geistige Behinderung hat. Sie betont die Notwendigkeit einer verbesserten Kooperation im Hilfesystem, einer stärkeren Fokussierung auf die Bedürfnisse der Familien und einer umfassenderen Berücksichtigung der Ressourcen und Stärken der betroffenen Eltern. Die kritische Reflexion der eigenen Rolle im Hilfesystem und eine verbesserte Partizipation der Familien sind ebenfalls zentrale Schlussfolgerungen.
Schlüsselwörter: Geistige Behinderung, Lernbehinderung, Elternschaft, Jugendhilfe, Hilfesystem, Risikofaktoren, Aktenanalyse, Fallstudie, Parental Skills Model, Vorurteile, Inklusion, soziale Teilhabe, Familiendiagnose, Hilfeplanung.
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