Doktorarbeit / Dissertation, 2021
376 Seiten, Note: Magna cum laude
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung der Psychiatrie in Görlitz im 19. und frühen 20. Jahrhundert, mit besonderem Fokus auf die Beiträge von Dr. Hermann Andreas Reimer und Dr. Karl Ludwig Kahlbaum. Ziel ist es, die Bedeutung beider Ärzte für die Stadt Görlitz und die Psychiatrie hervorzuheben, wobei Dr. Reimer, dem eigentlichen Gründer der privaten Anstalt, bisher wenig Beachtung geschenkt wurde. Die Arbeit analysiert die Gründung und Entwicklung der privaten Anstalt, ihre therapeutischen Ansätze und den Einfluss der beiden Ärzte auf die regionale Medizingeschichte.
1 Einleitung: Die Arbeit beschreibt die Schließung der ehemaligen Reimerschen/Kahlbaumschen Nervenheilanstalt in Görlitz und das anhaltende Interesse an ihrer Geschichte. Sie benennt das Ziel, die Bedeutung von Reimer und Kahlbaum für Görlitz und die Psychiatrie des 19. und frühen 20. Jahrhunderts aufzuzeigen.
2 Quellen und Methodik: Die Arbeit beschreibt die mangelnde bisherige Forschung zur Görlitzer Psychiatrie und die angewandte Methodik der Quellenforschung, mit Fokus auf biographische Aspekte und die Entwicklung der Anstalt unter Reimer und Kahlbaum. Es werden die verwendeten Archivmaterialien und Literaturquellen erläutert.
3 Unterbringung psychisch Kranker im 19. Jahrhundert in Europa: Dieses Kapitel beleuchtet die Entwicklung der Unterbringung psychisch Kranker in Europa vom 18. bis zum späten 19. Jahrhundert, beginnend mit der gemeinsamen Unterbringung mit Straftätern bis hin zur Entwicklung verschiedener Anstaltstypen (getrennt, relativ verbunden, kombiniert) und alternativer Formen wie Familienpflege und Irrenkolonien. Es wird die Rolle von Persönlichkeiten wie Pinel und Esquirol sowie die Entwicklung der „irrenärztlichen“ Ausbildung diskutiert.
4 Görlitz zwischen Gründerzeit und Jahrhundertwende: Dieses Kapitel skizziert die historische Entwicklung Görlitz' im 19. Jahrhundert, beginnend mit mittelalterlichen Privilegien bis zur Industrialisierung und dem Aufstieg zur bedeutendsten Stadt der preußischen Oberlausitz. Es werden wichtige gesellschaftliche und kulturelle Entwicklungen und Institutionen beschrieben.
5 Die „Irrenversorgung“ in Görlitz: Dieses Kapitel beschreibt die „Irrenversorgung“ in Görlitz vor der Gründung der Reimerschen Anstalt, die Rolle des Siechenhauses und des Stadtkrankenhauses, und die Ablehnung eines Antrags für eine öffentliche „Irrenanstalt“. Es wird der zunehmende Bedarf an Betreuungsplätzen für psychisch Kranke hervorgehoben.
6 Die Heil- und Pflegeanstalt für an Epilepsie Erkrankte in Görlitz: Dieses Kapitel behandelt die Biografie von Hermann Andreas Reimer, seinen beruflichen Werdegang und seine Motivation zur Gründung der ersten privaten Anstalt für Epileptiker in Görlitz. Es werden seine therapeutischen Ansätze, seine gesellschaftlichen Aktivitäten und seine späteren beruflichen Stationen in Dresden und Schwerin detailliert beschrieben.
7 Die private Heil- und Pflegeanstalt für Gemüts- und Nervenkranke 1867-1899: Dieses Kapitel fokussiert auf die Biografie von Karl Ludwig Kahlbaum, seine akademische Laufbahn, seine Anstellung bei Reimer und die Übernahme der Anstalt. Es werden seine Beiträge zur Psychiatrie, sein psychiatrisches Konzept, die architektonische Entwicklung seiner Anstalt, seine therapeutischen Maßnahmen, die Entwicklung der Patientenzahlen und des Personals sowie seine Persönlichkeit detailliert dargestellt.
Psychiatrie, Görlitz, 19. Jahrhundert, Hermann Andreas Reimer, Karl Ludwig Kahlbaum, Epilepsie, Gemütskrankheiten, Nervenkrankheiten, Anstaltspsychiatrie, Privatanstalt, Heilanstalt, Pflegeanstalt, Therapie, Einheitspsychose, Katatonie, Hebephrenie, Heboidophrenie, Klinische Psychiatrie, Milieutherapie, Moral Management, No-Restraint-System, Sozialpsychiatrie, Medizingeschichte, Oberlausitz, Gewerbeverein, Naturforschende Gesellschaft, Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften.
Das Inhaltsverzeichnis umfasst Einleitung, Quellen und Methodik, Unterbringung psychisch Kranker im 19. Jahrhundert in Europa (einschließlich verschiedener Anstaltstypen und "Irrenärztliche" Ausbildung), Görlitz zwischen Gründerzeit und Jahrhundertwende, die "Irrenversorgung" in Görlitz, die Heil- und Pflegeanstalt für an Epilepsie Erkrankte in Görlitz (mit Fokus auf Hermann Andreas Reimer), und die private Heil- und Pflegeanstalt für Gemüts- und Nervenkranke 1867-1899 (mit Fokus auf Karl Ludwig Kahlbaum).
Die Arbeit untersucht die Entwicklung der Psychiatrie in Görlitz im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Der Fokus liegt auf den Beiträgen von Dr. Hermann Andreas Reimer und Dr. Karl Ludwig Kahlbaum. Ziel ist es, die Bedeutung beider Ärzte hervorzuheben, wobei besonders Dr. Reimer, der Gründer der privaten Anstalt, mehr Beachtung erhalten soll. Die Arbeit analysiert die Gründung und Entwicklung der Anstalt, therapeutische Ansätze und den Einfluss der Ärzte auf die regionale Medizingeschichte.
Die Einleitung beschreibt das Interesse an der Geschichte der ehemaligen Reimerschen/Kahlbaumschen Nervenheilanstalt. Das Kapitel zu Quellen und Methodik beschreibt die Forschungslage und die angewandte Methodik. Die Unterbringung psychisch Kranker im 19. Jahrhundert in Europa beleuchtet die Entwicklung der Anstaltspsychiatrie. Görlitz zwischen Gründerzeit und Jahrhundertwende skizziert die historische Entwicklung der Stadt. Die "Irrenversorgung" in Görlitz beschreibt die Situation vor der Gründung der Reimerschen Anstalt. Das Kapitel über die Heil- und Pflegeanstalt für an Epilepsie Erkrankte behandelt die Biografie von Hermann Andreas Reimer. Die private Heil- und Pflegeanstalt für Gemüts- und Nervenkranke 1867-1899 fokussiert auf Karl Ludwig Kahlbaum und seine Beiträge.
Relevante Schlüsselwörter sind: Psychiatrie, Görlitz, 19. Jahrhundert, Hermann Andreas Reimer, Karl Ludwig Kahlbaum, Epilepsie, Gemütskrankheiten, Nervenkrankheiten, Anstaltspsychiatrie, Privatanstalt, Heilanstalt, Pflegeanstalt, Therapie, Einheitspsychose, Katatonie, Hebephrenie, Heboidophrenie, Klinische Psychiatrie, Milieutherapie, Moral Management, No-Restraint-System, Sozialpsychiatrie, Medizingeschichte, Oberlausitz, Gewerbeverein, Naturforschende Gesellschaft, Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften.
Hermann Andreas Reimer wird als der Gründer der ersten privaten Anstalt für Epileptiker in Görlitz dargestellt. Seine Biografie, sein beruflicher Werdegang, seine therapeutischen Ansätze, seine gesellschaftlichen Aktivitäten und seine späteren beruflichen Stationen werden detailliert beschrieben. Er ist bisher weniger beachtet worden.
Karl Ludwig Kahlbaum wird als bedeutender Psychiater dargestellt, der die Reimersche Anstalt übernahm und weiterentwickelte. Seine akademische Laufbahn, seine Beiträge zur Psychiatrie (Einheitspsychose, Katatonie, Hebephrenie), sein psychiatrisches Konzept, die architektonische Entwicklung seiner Anstalt und seine therapeutischen Maßnahmen werden detailliert beschrieben.
Die Arbeit geht auf therapeutische Ansätze ein, die in der privaten Heil- und Pflegeanstalt angewendet wurden. Dies umfasst Milieutherapie, Moral Management und das No-Restraint-System. Eine detaillierte Beschreibung der spezifischen therapeutischen Maßnahmen Kahlbaums ist ebenfalls enthalten.
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