Diplomarbeit, 2006
96 Seiten, Note: 1,2
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Entstehung von Legenden in der Frühphase der kolonialen Expansion Amerikas (1492 bis 1550). Im Mittelpunkt steht die vergleichende Untersuchung von Quellen, welche die Mythen um Cipango, die Sieben Städte von Cibola und El Dorado beleuchten.
Die Einleitung stellt die zentralen Fragestellungen der Arbeit vor und führt die Legenden um Cipango, die Sieben Städte von Cibola und El Dorado ein. Sie erläutert außerdem das besondere Interesse der europäischen Eroberer an diesen Mythen, die mit der Hoffnung auf große Reichtümer und Ruhm verbunden waren.
Das Kapitel „Vorbetrachtungen“ beleuchtet den Stand der Forschung zum Thema Legendendarstellung in frühneuzeitlichen Berichten. Außerdem werden die Quellenlage und das historische Umfeld der kolonialen Expansion in Amerika analysiert.
Das Kapitel „Grundkonstanten für die Entstehung von Legenden in der Neuen Welt“ erörtert die zentralen Faktoren, die zur Entstehung und Verbreitung der Legenden beitrugen. Es wird ein Komponentenschema mit folgenden Komponenten vorgestellt: Bildungstechnisch, interpretatorisch, praktisch, geistlich, persönlich-subjektiv und politisch.
Das Kapitel „Exemplarischer Quellenvergleich: Schiffstagebuch – El Dorado – Sieben Goldenen Städte“ untersucht die drei Legenden anhand von sieben Kriterien. Zuerst wird Kolumbus' Schiffstagebuch, das die ersten primären Informationen über die Neue Welt enthält, analysiert. Anschließend wird der Bericht des Franziskanermönches Marcos de Nizza über die Sieben Städte von Cibola untersucht. Schließlich erfolgt eine Analyse der Quellen zum Thema El Dorado, die sich vor allem in den Briefen Philipp von Huttens widerspiegeln.
Im Kapitel „Zusammenfassung der Teilanalysen“ werden die Ergebnisse der Einzelanalysen zusammengefasst. Es werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Legenden in Bezug auf die Rolle der indigenen Bevölkerung, die Nachahmungstendenz, das Konkurrenzmotiv und die Nutzung europäischer Mirabilien als Deutungs- und Erklärungsmuster herausgearbeitet.
Die Schlussbetrachtung fasst die zentralen Erkenntnisse der Arbeit zusammen und stellt die Bedeutung der Legenden für die europäische Expansion in Amerika dar. Die Arbeit zeigt, dass die europäische Wahrnehmung der Neuen Welt stark durch die Brille des Mittelalters geprägt war. Die Konquistadoren nutzten mittelalterliche Topoi und Stereotypen, um die neuen Landschaften und Kulturen zu erklären und zu deuten. Die indigene Bevölkerung spielte eine wichtige Rolle bei der Verbreitung und Modifikation der Legenden. Schließlich entstand ein Kreislauf aus europäischen Vorannahmen, indigenen Informationen und der ständigen Suche nach Reichtümern, der das Entstehen und die Weiterverbreitung von Legenden förderte.
Frühneuzeitliche Berichterstattung, Kolonialexpansion, Amerika, Legendenbildung, Cipango, Sieben Städte von Cibola, El Dorado, indigene Bevölkerung, europäische Bildungs- und Kulturmuster, Mirabilienbildung, Transformation, intertextuelle Bezüge, Quellenkritik.
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