Magisterarbeit, 2012
125 Seiten, Note: 1,7
Die Arbeit untersucht die „Autonomen Nationalisten“ (AN) als jüngste Strömung innerhalb des deutschen Rechtsextremismus und fragt, ob sie als soziale Bewegung im wissenschaftlichen Sinne begriffen werden können oder eher als Subkultur bzw. Szene zu verstehen sind. Während Rechtsextremismus in der Forschung bislang vornehmlich als Gesamtbewegung betrachtet wurde, richtet diese Arbeit den Blick auf eine Teilgruppierung, deren Erscheinungsformen sich deutlich von klassischen rechtsextremen Milieus unterscheiden.
Aufbauend auf der sozialen Bewegungsforschung (u. a. Rucht, Raschke, Melucci, Castells) werden zentrale Mechanismen wie kollektive Identität, Framing, Ressourcenmobilisierung und politische Gelegenheitsstrukturen systematisch dargestellt. Anschließend werden historische Linien (insbesondere Nationalbolschewismus), die Entwicklung rechtsextremer Organisationsformen sowie die Besonderheiten der AN herausgearbeitet. Der empirische Teil stützt sich vor allem auf Internetquellen, Selbstdarstellungen der AN und Veröffentlichungen antifaschistischer Gruppen.
Im Zentrum der Analyse steht die Bewegungskultur der AN. Diese zeigt sich in spezifischer Kleidung, Symbolik, Themenwahl (z. B. Antikapitalismus, Globalisierungskritik, Umwelt- und Tierschutz, Feminismus in Umdeutung) sowie in der Übernahme von Protestformen und Codes linker Bewegungen. Besonders prägnant ist die Anknüpfung an Jugendkulturen wie Hip-Hop, Hardcore, Streetart oder Straight Edge, wodurch die AN Anschlussfähigkeit für junge Menschen herstellen.
Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass die AN durch ihre kollektive Identitätsbildung, Symbolik, Mobilisierungsstrategien und Netzwerkstrukturen zentrale Merkmale sozialer Bewegungen aufweisen. Gleichzeitig oszillieren sie zwischen Subkultur, Szene und Bewegung, was ihre Analyse komplex macht. Damit leistet die Arbeit einen Beitrag zur Erforschung neuer Erscheinungsformen des Rechtsextremismus und eröffnet Perspektiven für weitere Untersuchungen zu Kulturtransfer, Hybridität und Protestformen im extrem rechten Spektrum.
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